Manövriert sich UBP durch die ganzen Ostblock Boxer selbst ins Abseits??


S

sabatai

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Warum verpflichtet Universum soviele, teilweise auch durchschnittliche und fürs deutsche Publikum unattraktive, Boxer aus dem Ostblock anstatt auf nationale Talente aus der Bundesliga zu setzen?

Man schaue sich nur mal die Undercard vom Krasniqi vs. Brewster Kampf an. Warum präsentiert man hier nicht Zbik oder Wilaschek der breiten Öffentlichkeit??
 

Totila

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Vielleicht weil der Durchnittszuschauer bei so urgermanischen Namen, wie du sie angesprochen hast, kaum einen Unterschied zu Russen, Ukrainern oder Usbeken feststellt.
 

tullipan

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Oder vielleicht, weil die "Ostblock"-Boxer für 'n Appel und 'n Ei zu haben, anschließend (auch später) "relativ anspruchslos" sind, und gerade deshalb dem Großmeister Kohl so gut zur Nase stehen ... !? - Im Endeffekt hab' ich keine Ahnung, aber soo abwegig ist der Gedanke sicherlich nicht.
Vielleicht hofft Klaupe ja auch "nur" auf ein erneutes "Klitschko-Wunder" ... :rolleyes:
 

Tobi.G

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Ich finde Kohl sollte sich verstärkt auch in anderen Ländern und kontinenten nach Talenten umsehen und nicht nur im Ostblock. Ich frage mich was er mit Leuten wie Mazikin und Bagrat will?? Sollte Krasniqi gegen Brewster verlieren siehts nicht so gut aus für Köhl glaube ich. Ich denke Sauerland wird in Zukunft erfolgreicher sein! Valuev wird Donald und Ruiz besiegen und dann hat Sauerland einen HW Champion der sich auch noch sehr gut vermarkten lassen wird. Dann sind da noch Leute wie Beyer, Abraham, Huck, Povetkin usw.
Sauerlands ansetzungen sind auch viel besser als Kohls in letzter Zeit, er baut seine Boxer viel schneller auf und führt sie schneller zum Ziel!
Auf der anderen Seite hat UBP noch den Gomez und natürlich Sturm aber irgendwie kommen sie nicht weiter weil sie keine anständigen Gegner vorgesetzt bekommen! Och hoffe das ändert sich jetzt und Gomez bekommt hoffentlich einen Gegner der bei boxrec mindestens in den Top30 ist! Sturm erstrecht!
 

Konfuzius

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"Ostblock"-Boxer für 'n Appel und 'n Ei

braucht ja nicht viel phantasie sich vorzustellen wer einen hohen preis zahlt + wer an der sonne sitzt, jeder kampfabend muss mit rahmenkämpfen aufgefüllt werden, da boxen oft leute, die nicht mehr kriegen als ein sozialhilfeempfänger im monat, erschreckend aber war, boxsport ist auch eine menschmaschine, 99 bleiben auf der strecke, einer kommt durch

wie bei den krokodilen, da überlebt auch nur eins von hundert krokodilen bis ins erwachsenalter, bei den schildkröten (galapagos) sinds gar nur eine bis zwei von tausend, die das erwachsenalter erreichen, bei den kaimaren (tintenfische) ists gar nur einer von 10000.

da ist boxen dann kein krötensport und kein tintenfischsport, aber zumindest ein krokodilsport
 

D. Crosby

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tullipan schrieb:
Oder vielleicht, weil die "Ostblock"-Boxer für 'n Appel und 'n Ei zu haben, anschließend (auch später) "relativ anspruchslos" sind,

Das mit dem Appel und dem Ei mag zunächst stimmen, aber nachdem, was ich gehört habe, sind der Zeiten der anspruchslosen Ost-Boxer vorbei. Die Klitschkos haben es vorgemacht und andere denken scheinbar ähnlich. Deutschland ist ein nettes Sprungbrett. Wenn aber nichts geliefert wird, geht man woanders hin, wenn man kann.
 

Langer

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@Adam
Volle Zustimmung. :thumb:

KPK war jahrelang die Nr. 1 im deutschen Boxgeschäft und dies fast ausschließlich mit Boxern aus den genannten Ostblockländern.
Ob ihn Sauerland jetzt, da Kohls Paradeboxer über den Zenit hinaus sind bzw. schon aufgehört haben, überholt hat, wird die Zukunft zeigen.
Wie Adam bereits erwähnt hat kommen die erfolgreichen Sauerland-Kämpfer auch überwiegend aus dem Ostblock.

Es bleibt festzustellen:
Die Ostblockboxer Sauerlands sind momentan etwas erfolgreicher als die selbigen von UBP.
 

Schlonski

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Also Sauerland hat Kohl in den letzten zwei Jahren um Längen überholt. Seine Boxer sind qualitativ besser und vor allem haben seine Veranstaltungen einen sportlichen Wert. Kohl´s Veranstaltungen von denen ich einige besucht habe (Betonung auf "habe") sind in der Regel dermaßen schlecht dass man sich teilweise echt vera*scht vorkommt.
 

jisi

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Schlonski schrieb:
Also Sauerland hat Kohl in den letzten zwei Jahren um Längen überholt. Seine Boxer sind qualitativ besser und vor allem haben seine Veranstaltungen einen sportlichen Wert. Kohl´s Veranstaltungen von denen ich einige besucht habe (Betonung auf "habe") sind in der Regel dermaßen schlecht dass man sich teilweise echt vera*scht vorkommt.

Sehe ich auch so. Entscheidend ist nicht das Herkunftsland der Boxer, sondern die Qualität der Kämpfe. Natürlich gibt es in Osteuropa viele Boxer, die eine sehr gute Amateurschule hatten.

In jeder Sportart gibt es Stars (z.B. Springreiten Hans-Günter Winkler, Dressur Josef Neckermann, Tennis Steffi Graf, Boris Becker, Schwimmen Michael Groß, Formel 1 Michael Schumacher); warum diese Sportler zu Stars wurden, hängt von mehreren Faktoren ab. Allerdings sind eben diese Stars in keiner Sportart von heute auf morgen zu ersetzen. Das sieht man ja auch in Amerika, wo sich Eintrittskarten von Mike Tyson oder auch jetzt Roy Jones nach wie vor besser verkaufen, als die anderer Boxer.

Eine Sportart, die ihre Stars verliert, verliert auch Zuschauer, die diesen Sport nur wegen der Stars geschaut haben. Andere Zuschauer bleiben jedoch und wieviele das sind ist nunmal abhängig davon, wie gut der noch gebotene Sport ist.

Und das hat meiner Meinung nach Klaus-Peter Kohl nicht erkannt oder will es nicht erkennen.

Mit solidem gutem Sport kann man nach wie vor die Zuschauer begeistern und vielleicht hat man irgendwann wieder einen Star.
 

Matthias

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Das Problem ist wohl, daß die soviele Ostblockboxer unter Vertrag haben, daß sie der Otto Normalverbraucher nicht mehr auseinanderhalten bzw. schon gar nicht was mit ihnen anfangen kann. Wen interessiert es denn, wenn irgendjemand von denen um irgendeinen International/continental-Titel antritt, von denen es pro Gewichtsklasse mindestens 25 gibt? Oder einen Rahmenkampf gegen einen anderen Ostblockler (oder fetten Ami), der nicht bei denen unter Vertrag steht und schon vorher als Verlierer feststeht? Unter all dem Durchschnitt, den es auch unter den Ostblockboxern gibt, gehen die wenigen, die wirklich was taugen, fast unter. Lieber mehr Klasse als Masse...
 

Tobi.G

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@Matthias
Sehe ich auch so, die Promoter sollten nicht zuviele Boxer verpflichten denn wie du schon gesagt hast gehen die einzelnen wirklich guten nur unter und 2.
müssen ja alle Boxer auch rund um die Uhr betreut und trainiert werden und es kann nicht sein dass sich 2-3 trainer um 10 oder mehr Boxer kümmern müssen.
 

Buster D

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Was ist eigentlich mit Don Kohls Kuba Connection?

Dort tummeln sich mehr Talente als im ganzen ehemaligen Ostblock zusammen, die zumeist auch noch einen attraktiveren Stil boxen. Wenn er davon auch nur eine Handvoll bekommt wäre das wesentlich erfolgsversprechender, als weiterhin auf die Ostblockkarte zu setzen.

Zumal in fast allen Ostblockländern die Sportförderung schlimmer zusammengebrochen ist als in der ehemaligen DDR und es daher mit den talentierten Ostblockboxern bald vorbei sein dürfte. Da kommt einfach nicht mehr so viel nach, weil die entsprechenden Förderungs- und Sichtungssysteme nicht mehr oder bestenfalls nur noch rudimentär existieren.
 

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finde das Statement von Matthias gut. ließe sich allerdings erweitern und nicht nur auf die Ostblockboxer begrenzen, was "mehr Masse als Klasse" angeht. es gibt da durchaus den einen oder anderen deutschen Namen, den man in diesem Zusammenhang nennen könnte.
und was die Qualität Kohl'scher "Kampfabende" angeht, so kann ich Schlonski nur zustimmen. auch bei Sauerland-Veranstaltungen gibt es die eine oder andere, na sagen wir, nicht-kompetitive Ansetzung. aber bei Kohl bestand teilweise die gesamte Card aus solchen.
 

Patrick

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Zustimmung. Beyer/Sheika und Urkal/Nesterenko sind gute Ansetzungen, aber ehrlich gesagt interessieren mich Huck/May und die ersten LIVE-Eindrücke von Povetkin und dem neuen Kubaner Hernandez mehr, dazu Kämpfe mit Kurzawa und Canclaux, der wahrscheinlich nochmal darf, sozusagen als Nachzahlung für den Sipos-Kampf. Dagegen scheint Universum immer etwas mehr Geld in die Hauptkämpfe zu stecken, siehe Brewster und Adamek, worunter die Undercard dann allerdings erheblich leidet. Ein großer Unterschied ist auch, dass die ARD grds. mit zwei Kämpfen in voller Länge plant und das ZDF nur mit einem Kampf, da beginnt der Abfall häufig schon beim zweiten Kampf. Hoffentlich bleibt die ARD ihrer Linie treu, denn ich hätte nichts dagegen Cotto, Margarito, M. Castillo, Chavez Jr. und von mir aus auch Häussler :D auf den Klitschko Undercards zu sehen. Svennie: Das ganze Blut, das ist doch kein Boxen, das geht doch nicht. Rein, raus. :D
 

Tobi.G

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@Patrick
Ja sehe ich auch so, auch ich freue mich am meisten auf Huck , Povetkin und den neuen Cubaner! Die frage ist wieviel wir davon zu sehen bekommen.
 

Buster D

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Adam Balogh schrieb:
Kuba ist momentan einer von den weniger Länder, welchess aus dem ehemaligen Ostblock politisch (nicht geografisch) als tatsächlich "ostblockmäßig" existiert.
Also Profiboxen verboten, strenger Kommunismus etc.
Und es ist nicht einfach, und auch nicht billig, einen Boxer dazu bringen, daß er Profi wird, und seine Familie evtl. deswegen jahrelang nicht sehen darf.

Ist mir bekannt und daher auch die Frage nach Kohls Kuba Connection. :licht: Es gab mal entsprechende Presseberichte, dass eine Ausnahmegenehmigung für einige Boxer erteilt wird. Sie also offiziell Profis werden dürfen. Kam irgendwann mal ungefähr zeitgleich mit der Meldung, dass Gomez gestattet wurde, nach Kuba einzureisen.

Kohl hat offenbar ganz gute Verbindungen zu Fidel :cool4:


So, habe jetzt auch den Artikel gefunden:


Universum greift nach Kubas Top-Boxern

Anfrage: Klaus-Peter Kohl nimmt Kontakt zum Sportminister auf, der gesprächsbereit ist.

Von Christian Pletz

Havanna - Kubas Boxer sind gefürchtet, Kubas Boxer sind allerdings auch isoliert. Zahlreiche Promoter aus aller Welt haben in den vergangenen Jahren versucht, die Kubaner aller Gewichtsklassen in ih-ren Boxstall und das Profigeschäft zu locken - vergeblich. Kubas Staatsführung hat seinen Spitzensportlern den Wechsel ins Ausland mit wenigen Ausnahmen untersagt.

Nun hat Klaus-Peter Kohl, Chef des Universum-Boxstalls, einen neuen Versuch unternommen. Über einen Mittelsmann in Havanna hat der Hamburger Promoter am Rande des Trainingslagers des Regionalliga-Fußballklubs FC St. Pauli direkten Kontakt zu Kubas Sportministerium aufgenommen. Dessen Oberhaupt, Humberto Rodriguez Gonzales, wiegelte das Hamburger Interesse im Gegensatz zu bisherigen Promoter-Anläufen nicht rigoros ab, sondern signalisierte Gesprächsbereitschaft. "Natürlich besteht die Möglichkeit einer Kooperation", bestätigte Gonzales dem Abendblatt, nachdem er sich nach dem Interessenten erkundigt hatte und beim Namen Kohl zustimmend nickte. Auch sein Vize Ahel Inglesias, ein ehemaliger Volleyball-Nationalspieler, deutete Möglichkeiten einer sportlichen Geschäftsbeziehung an: "Das klingt interessant."

Gonzales informierte den Mittelsmann, er solle Kohl ausrichten, daß er schriftliche Ausführungen des Vorhabens mit allen Details brauche, ehe ein Vertreter des Boxstalls zu konkreten Verhandlungen nach Havanna kommen könne. Universum soll seine Anfrage an Gonzales adressiert über die kubanische Botschaft in Bonn senden - mit dem Hinweis auf die Kontaktaufnahme in Havanna. "Ich werde mich dann persönlich darum kümmern", versicherte der Sportminister.

Die Beziehung nach Hamburg scheint Kuba besonders wichtig zu sein. "Der Sport hat bei uns ohnehin einen extrem hohen Stellenwert", sagte Gonzales, "die vielen Olympiasieger im Boxen verdeutlichten unsere gute Jugendarbeit und Talentförderung."

Die weltweit größten Boxställe haben das längst registriert. Immer wieder versuchten sie in der Vergangenheit mit zum Teil millionenschweren Offerten kubanische Topboxer zu verpflichten. Speziell die Promoter aus den politisch verfeindeten USA schafften es aber nicht einmal, bis Gonzales persönlich vorzudringen.

Kohl hat jetzt einen ersten ernsthaften Kontakt. Seine Boxspezialisten haben ihr Interesse besonders auf zwei kubanische Schwergewichtsboxer gerichtet: Der 24 Jahre alte Odlanier Solis Fonte gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen die Goldmedaille im Schwergewicht, der 28jährige Michel Lopez Nuñez holte Bronze im Superschwergewicht über 91 Kilo.

Kohls gesteigertes Interesse an Kubas Boxern ist konsequent. Nach der unfreiwilligen Trennung von den Klitschko-Brüdern sucht Universum nach neuen Schwergewichtsgrößen, die eines Tages in die Fußstapfen der Ukrainer treten könnten. Nach den positiven Aussagen des Sportministers dürfte in Bonn in Kürze ein offizielles Universum-Schreiben eingehen.

erschienen am 22. Januar 2005 in Sport

http://www.abendblatt.de/daten/2005/01/22/390198.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Wild Allison

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Mal schauen, wie sich die bisher erworbenen zwei "neuen" Kubaner hier im kalten Norden zurechtfinden. Der Fluchtversuch von Gomez war meiner Ansicht nach nicht eine Ausnahme, sondern eine fast zwangsläufige Handlung und könnte zur Regel werden.
 

timeout4u

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Zur Regel wird es meiner Meinung nach erst, wenn Fidel nicht mehr unter den Kubanern weilt. Noch liebt die Mehrheit der Kubaner trotz Armut die Heimat zu sehr. Und ob das mit Kohl und den Kubanern noch klappt, wage ich zu bezweifeln. Es gibt zwar hin und wieder im Sportbereich Kubaner, die offiziell und mit Fidels Erlaubnis im Ausland Geld verdienen, aber dann müsste das Land Kuba auch was davon haben. Im Moment denke ich nicht, dass UBP für Kuba in dieser Hinsicht so gewinnbringend wäre.
 
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