Ich blende jetzt das Mimimi von de Bruyne aus, dass von einigen hier für voll genommen wird, weil von Fussballern tatsächlich erwartet wird, dass sie Fussball spielen.
Die Spiele jetzt sind natürlich keineswegs irgendwelche glorifizierten Testspiele, sondern wichtig. Denn mehr als die Nations League Termine jetzt und in September gibt es diesmal nicht, um sich als NM auf die WM vorzubereiten. Deshalb rochieren paar Trainer jetzt auch durch, weshalb noch bei vielen NMs einiges noch verkrampft und unfertig wirkt.
Ich gehe aber davon aus, dass zB Frankreich am Montag gegen Kroatien zwei Gänge hochschalten wird, weil absteigen wollen die Topteams dann vermutlich doch nicht und es ist ja auch ein guter Gradmesser, wie es funktioniert, wenn man wirklich „muss“.
Die Frage ist, ob Deutschland das in dieser Nations League Gruppe so überhaupt simulieren kann. Mit England und Italien ist da halt gute Konkurrenz vorhanden.
Wo
@le Tissier natürlich Recht hat, ist der Spielstil bei Turnieren im Allgemeinen. Da wird die WM in Katar nichts exklusiv haben IMO. Die Kleinen werden primär auf Konter spielen und auch die Grossen gehen da in der Regel so vor, dass sie aus einer stabilen Defensive agieren und primär die Niederlage verhindern und erst dann den Sieg suchen. So wurde zB Frankreich Weltmeister, obwohl genug Material für Hurra-Fussball vorhanden wäre. England ist so ähnlich ins EM-Finale gekommen. Italien hat mir da an der EM nich am ehesten wie eine geschlossene Leistung in allen Mannschaftsteilen gewirkt. Wirklich auf Dominanz werden vermutlich primär die Spanier setzen. Aber auch bei ihnen hat man an der EM gesehen, dass nicht mehr 2012 ist und man sich damit oft auch nur zu attraktiven Unentschieden zockt. Bezeichnend, dass sie in ihrem besten Spiel ausgeschieden sind.
Ich würde mir da aus deutscher Sicht gar nicht so einen Kopf machen. 2014 war nicht alles Gold was glänzt und es gab neben dem Brasilien-Spiel auch Algerien und Frankreich, wo man mit einem blauen Auge davonkam. Genauso war 2021 nicht alles Käse. Man hätte gegen Frankreich punkten können mit etwas mehr Glück oder auch gegen England weiterkommen.
Die Nations League Spiele haben jetzt nichts anderes angedeutet. Ungarn und England hatte man ja schon an der EM. Gegen die Big Names England und Italien hat man jetzt eher besser performt als zB gegen England und Frankreich an der Euro. Gegen Ungarn war es jetzt beide Mal eher naja. Die spielerische Klasse von 2014 hat man bei Deutschland aktuell eh nicht. Daran ändert sich nichts, egal ob Löw, Flick oder sonstwer an der Seitenlinie steht. Ein 2018er Debakel, wo einige Spieler wohl auch zu satt waren, zeichnet sich IMO nicht ab. Mit der passenden Tagesform liegt allemal was drin für Deutschland. Zum erweiterten Favoritenkreis gehört man ohnehin immer. Ein Sieg bei einem solchen Turnier kann man eh nicht planen. Und wenn er dennoch eintrifft, fragt eh niemand wie sexy der rückblickend war. Spanien hat zB aus meiner Sicht auch 2008 besser gespielt als 2010 oder 2012. Wird den Spaniern komolett egal sein. Die feiern ihre drei Titel in Folge. Auch ich als Kroate feiere immer noch das WM-Silber von 2018. Dabei war auch da nach dem 3:0 gegen Argentinien verdammt viel Glück dabei, was retrospektiv gern ausgeblendet wird.