In Spiel 2 hat man LeBron mMn geistige Erschöpfung angemerkt. Seine Körpersprache war ziemlich schnell deutlich. Die Cavs haben den Warriors die ersten 10 Punkte geschenkt und danach war LeBron, der eh wahrscheinlich schon mit dem Team hadert, einfach auch durch. Ob man ihm das als Kritik auslegen kann/muss weiß ich nicht. Fiel mir aber doch auf.
Für mich ist es auch kein Wunder, daß der Rest des Teams am Druck zerbricht. Die Medien haben seit Beginn der Playoffs die "LeBron und seine Gurkentruppe gegen die Welt"-Narrative aufgezogen und in der heutigen Zeit der Sozialen Medien können sich die Spieler dem ja überhaupt nicht mehr entziehen. Wenn ein Chucky Brown bei den 95er Rockets mal ein Kackspiel hatte, sind seine Fehlleistungen zweimal post-game im TV gelaufen und das war's.
Ein J.R. Smith wird 72 Stunden lang zum Gelächter des Internets, mit nem Dutzend Basketballshows im Fernsehen, hunderten Youtubern und Tausenden auf Twitter. Klar, man kann sagen, er soll einfach das Handy weglegen, aber allein schon zu wissen, was da draußen abgeht, wie der eigene Ruf zerstört wird, ist bestimmt nicht einfach.
Mitleid habe ich freilich wenig, das sind alles Millionäre, die auch inflationsbereinigt irre viel mehr verdienen, als die Wasserträger in den 90ern -- oder gar die Stars von damals -- von daher sollen sie auch ruhig mehr Stress haben.
Aber verständlich ist das schon, wenn Leute, die nie zur absoluten Topriege gehörten, wochenlang nur zu hören bekommen, wie reudig sie sind, dann eben auch entsprechend performen.
Ich find es ehrlich gesagt erstaunlich, wie LeBron damit umgeht. Klar, The Chosen One hat auch viel selbst zum Hype beigetragen, aber der Mann steht seit seiner Pubertät unter Beobachtung und kommt damit nicht nur klar, er scheint am Stress und der Kritik auch noch zu wachsen.
Aber selbst er bricht irgendwann, wenn nach einem wahnsinnigen 50-Punkte-Spiel der einhellige Kommentar in den Medien ist: mehr davon, wenn die Cavs gewinnen wollen.