Die Celtics sind doch auch jung. Tatum hat für die Celtics das Spiel gewonnen und ist ein Rookie. Rozier und Brown sind ja auch Jungspunde. Die Celtics spielen einfach intelligenter, haben den mit Abstand besseren Coach und das Team ist einfach besser zusammengestellt. Durfte gerade lesen, dass in Post-up-Situation Embiid in den Playoffs gerade einmal 0.7 PPP (bei 61 Possessions) erzielt. Das ist miserabel. Man hat gerade mit Simmons einen PG, dessen fehlender Wurf gerade regelrecht zum Vorschein kommt, und der nicht mismatches ausnützt, falls sich solche Situation ergeben (fehlende Aggressivität). Mitnichten ist das alles auf die Boston-Defense zurückzuführen (wegen Stevens verdunkt sich Simmons nicht bzw. Embiid haut nicht deswegen reihenweise machbare Würfe daneben) aber sehr wohl sind die Fehler, die man produziert, auf eine schlechte Kaderzusammenstellung zurückzuführen. In der letzten Spielszene in der regular time gibt es keinen Grund wieso Redick den Pass überhaupt spielt - er ist kein Kreator und soll off-the-ball in Szene gesetzt werden. Bei 45 Sekunden zu spielen in der OT gibt es einen dribble hand-off zwischen Belinelli und Embiid. Belinelli ist auch kein erwiesener shot creator und soll nicht aus dem Dribbling heraus den Wurf suchen - auch wenn er das durchaus drauf hat. Und in der letzten Szene bei 5 Sekunden zu spielen hat man auf dem Feld keinen einzigen ballhandler. Kein Wunder, dass man Embiid im High Post sucht. Aber die Szene war auch eine Einladung für einen Turnover bzw. selbst wenn er den Ball gehabt hätte, wäre ein erfolgreicher Abschluss nicht erfolgsversprechend gewesen. Da kann man nur Brett Stevens loben, der in zwei ähnlichen Situationen unter Korb reüssieren konnte.
Für die Sixers wird das eine extrem entscheidende Offseason. Man muss das Team ein bisschen umkonstruieren. Man braucht wie gesagt auch einen Spieler der Würfe für sich kreieren kann. LeBron wäre der richtige Mann, sonst Paul George oder Kawhi via Trade (die Celtics scheiden da als Mitkonkurrent aus, die haben ja genug Wings). Fultz muss den Erwartungen auch halbwegs gerecht werden, sonst war dieser Trade ein noch größerer Reinfall als er zum jetztigen Stand ist.
Wenn die Schwächen der Sixers nicht schon vorhin klar waren (sie waren es auch vor der Serie, aber traten nicht so eklatant zum Vorschein), dann wurde sie es jetzt hoffentlich. Das ist das einzig positive, was man vielleicht aus dieser Serie mitnehmen kann, denn die müssen jetzt klar behoben werden. Boston hat beim jetzigen Stand doch relativ klar die Nase vorne (besserer Coach, bessere Teamzusammensetzung, bessere Tiefe).