Neue Idee der FIS: Hautenge Anzüge für die Springer?


Sprungbärchen1

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Schade, dass Stöckl die Möglichkeit der Anlaufverkürzung bei Bardal nicht genutzt hat. Hoffentlich haben er und der Athlet daraus gelernt. 2, 3 Meter kürzer, aber dafür Punktkompensation, bessere Haltungsnoten und weniger Belastung für die Gelenke - der "Red Button" ist 'ne tolle Sache für die Top-Athleten! :up:

Du kannst dich dabei aber auch kräftig verzocken. Wenn die Bedingungen plötzlich schlechter werden, sieht dein Athlet schnell kein Land mehr. Das war für mich eine Ursache bei Morgenstern.

Ich finde die Trainer sollten wirklich nur eingreifen, wenn der Athlet erheblich in Gefahr ist. Diese erhebliche Gefahr konnte ich gestern nicht erkennen. Losgelöst vom Zustand des Aufsprunghanges war da noch Luft.
 

Benjamin

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Auf Priska antworte ich einfach mal nicht - sie wiederholt ohnehin nur ihre vorgefertigte Meinung, ohne auf die Argumente der Gegenseite einzugehen. :nie:

Zu der geschwindigkeit hat Benjamin oben ja schon was gepostet... Damen und Kombis sind grundsätzlich schneller, ich sags auch gerne nochmal: bei ner Flugschanze waren die Herren schon immer schneller als sie es jetzt auf ner Normalschanze beispielsweise sind... Allein an der Geschwindigkeit kanns also nicht liegen
:jap: Um hier auch nochmal ein Beweisvideo einzufügen: Man beachte die Anlaufgeschwindigkeit bei dem folgenden Sprung von Pavel Ploc in Harrachov:

http://www.youtube.com/watch?v=jVvW5gaXKcA

Auch die Flugbahn war um Welten höher als auf den heutigen Schanzen - leider kann man die Höhe aufgrund der Kameraperspektive nur erahnen. Die erkennt man besser auf folgendem Video aus dem Jahr davor:

http://www.youtube.com/watch?v=pLX88g4OkXg

(aber Vorsicht - nichts für schwache Nerven - das ist einer seiner beiden Stürze am Teufelsberg)

Du kannst dich dabei aber auch kräftig verzocken. Wenn die Bedingungen plötzlich schlechter werden, sieht dein Athlet schnell kein Land mehr. Das war für mich eine Ursache bei Morgenstern.

Ich finde die Trainer sollten wirklich nur eingreifen, wenn der Athlet erheblich in Gefahr ist. Diese erhebliche Gefahr konnte ich gestern nicht erkennen. Losgelöst vom Zustand des Aufsprunghanges war da noch Luft.

Ob das aber so häufig eintreten wird? Man sollte doch davon ausgehen, dass die Bonuspunkte, die man für einen verkürzten Anlauf bekommt, ungefähr der Punktzahl entsprechen, die man durch den kürzeren Sprung auch verliert. Es sei denn, der Anlauf ist ohnehin schon an der unteren Grenze, so dass die Technik des Springers zerbricht. Aber in dem Fall würde wohl ohnehin niemand verkürzen. Klar, wenn die Bedingungen wirklich plötzlich schlechter werden, sieht es schon anders aus.
Und genau deshalb befürchte ich ja, dass dieser rote Knopf in Zukunft exzessiv zum Taktieren eingesetzt wird... weil das Risiko zu verzocken eher gering sein dürfte.
 

EyTschej

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:jap: Um hier auch nochmal ein Beweisvideo einzufügen: Man beachte die Anlaufgeschwindigkeit bei dem folgenden Sprung von Pavel Ploc in Harrachov:

http://www.youtube.com/watch?v=jVvW5gaXKcA

Ich will mich bei diesem Video mal nicht auf die Geschwindigkeit beziehen, denn durch den Parallelstil war damals ja auch der Geschwindigkeitsgewinn während des Flugs höher als heutzutage mit dem V-Stil, weshalb sich nichts daran ändert, dass die Diskussion über "zu hohe" Anlaufgeschwindigkeiten mal getrost als Witz abgetan werden könnte. Stattdessen muss ich mal wieder im Vergleich zu den heutigen Haltungsnoten feststellen, dass der gute Herr Ploc für eine Kachellandung einmal eine 19.5 bekam - vermutlich vom tschechischen Haltungsrichter ;) (die Flugphase an sich war übrigens atemberaubend und auf Kurs 20.0, also Hut ab vor Ploc' Flughaltung :up:)
 
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Hakuba

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Auch die Flugbahn war um Welten höher als auf den heutigen Schanzen - leider kann man die Höhe aufgrund der Kameraperspektive nur erahnen.

Die flogen tatsächlich in Harrachov um die 10 Meter über dem Hang.


Und genau deshalb befürchte ich ja, dass dieser rote Knopf in Zukunft exzessiv zum Taktieren eingesetzt wird... weil das Risiko zu verzocken eher gering sein dürfte.

So sehe ich das auch.
Man wird überlegen und auch ausprobieren, welche Punktzahl höher ist, die durch ein paar Meter mehr Weite oder die aus der Anlaufverkürzung.
Es wird Schanzen und Bedingungen geben, bei denen das Spielchen nichts bringt, aber auch Umstände, bei denen sich das Ausprobieren lohnen könnte.
Noch ein Aspekt ist, dass bei einer kürzeren Weite ein Telemark besser zu setzen geht. (Ich bin der Meinung, hätte der japanische Trainer in Sotschi -1. Springen- für Takanashi verkürzen lassen, dann hätte sie bestimmt gewonnen, nicht nur wegen der Gatepunkte, sondern sie hätte auch bessere Haltungsnoten bekommmen, weil sie dann wahrscheinlich nicht gekachelt hätte - bei 106 m hat sie es sich nicht anders getraut.)

Es sind also drei Werte zu bedenken: Gatepunkte - Weitenpunkte - Haltungspunkte. Das ergibt schöne Rechen- und Denkaufgaben...
 

Benjamin

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Eben. Der einzige Punkt, der eventuell gegen eine freiwillige Verkürzung sprechen könnte, ist, dass die Punktrichter ja gelegentlich die Weite bei der Vergabe der Haltungsnoten berücksichtigen...
 

Hakuba

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Eben. Der einzige Punkt, der eventuell gegen eine freiwillige Verkürzung sprechen könnte, ist, dass die Punktrichter ja gelegentlich die Weite bei der Vergabe der Haltungsnoten berücksichtigen...

Stimmt. (Bei Sara waren sie allerdings sehr streng.)
Und damit haben wir die vierte Komponente, die einfließt, das Wohlwollen der Punktrichter, allerdings eine, die die Trainer nur schwer berechnen können (oder vielleicht auch nicht, wenn man sich gut kennt).
 

EyTschej

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Ich würde den Zusammenhang zwischen Weite und Haltungsnoten in Bezug auf den roten Knopf eher vernachlässigen. Durch die Verkürzung wird man nur geringfügig an Weite einbüßen. Das ist nicht so viel, dass man deswegen gleich deutlich schlechtere Haltungsnoten bekommen würde, aber vielleicht genau so viel, dass man noch gut landen kann. Das 2. Springen in Sotchi hätte z.B. Richard Freitag gewonnen, wenn Pointner nicht in beiden Durchgängen auf den Knopf gedrückt hätte. Kofler hätte beide Sprünge kacheln müssen - auf Kleinschanzen ein sehr entscheidendes Kriterium! Ich erinnere nur an Olympia 2006, wo der weiteste Springer des Tages aufgrund der Haltungsnoten am Podest noch nicht mal schuppern durfte. Okay, damals hätte der rote Knopf auch nix geändert, weil M.N. schließlich in beiden Durchgängen im Telemark landete, aber ich wollte auch nur die Gewichtigkeit der Haltungsnoten auf Kleinschanzen-Entscheidungen verdeutlichen.

M.N. - Olympiasieger der Herzen ;):D:
 

Mario

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Danny meint das die Beschaffenheit des Hanges schuld war, er war extrem hart und sehr eisig, aber er ist obendrauf angetaut und so hat sich eine Eisplatte mit Rillen gebildet.
 

EyTschej

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Die Qualität des Aufsprunghangs kann ganz schön unterschiedlich sein, das ist mir Anfang des Jahres beim Skihüpfen klar geworden. Das war die Phase mit den ungefähr -10 Grad (tagsüber) und der Aufsprunghang war vormittags wirklich hart und rutschig. Der Trainer ließ dann in der Mittagspause den Hang neu präparieren und man merkte den Unterschied deutlich. Wohl gemerkt: Das war eine K15, von der wir da runtergehüpft sind. Niedrigere Geschwindigkeiten, weniger Landedruck - und dennoch konnte man auch da schon einen deutlich spürbaren Unterschied ausmachen. Der Hang war plötzlich weicher und man fuhr auch sehr sicher, das Rutschgefühl war weg. Bei Landeproblemen und Stürzen durch Verkanten und so sollte man also sicherlich besser über die Präparation des Aufsprunghügels diskutieren als über Anzüge, rote Knöpfe oder Mundschütze. Oder halt, Moment - über Mundschütze wurde ja bisher noch gar nicht diskutiert, oder? Dabei lächelt uns der Kofi doch nach jedem Sprung mit so einem Teil an. :)
 
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