NFL Draft 2018 (26. - 28. April)


thedoctor46

Bankspieler
Beiträge
16.083
Punkte
113
Zu Guice: anscheinend hat er sich bei dem Meeting mit den Eagles ein "shouting match" mit Duce Staley geliefert. Staley galt, davor, als großer Fan von ihm. Ich verstehe schon, was du meinst, @Obmann , aber gerade bei einem wie Duce Staley kann man davon ausgehen, dass seine Handlungen nicht von Rassismus getrieben sind. Und auch wenn du Recht hast, dass man den Backround bedenken muss, es ist als NFL Spieler schon wichtig, dass du auch unter Druck (und das soll durch Konfrontation ja erreicht werden) die Nerven behalten kannst. Das hat selbstverständlich Grenzen, die beachtet werden müssen. Aber es wird zurecht von dir erwartet, im NFC CCG, mit Millionen Fernsehzuschauern und unheimlichen Druck, ruhig zu bleiben und einfach nur Football zu spielen. Das kann nicht jeder. Das ist auch schwer. Wenn du da dann in einem wichtigen Jobinterview die Nerven verlierst, weil du unter Druck gesetzt wirst, ist das kein gutes Zeichen für Stressresistenz.
Kannst du oder natürlich auch gerne jemand anders, der sich damit ein bißchen auskennt, mal beschreiben wie solche Interviews ablaufen. Das man sich bei sowas dämlich anstellen kann oder blöde Antworten auf gestellte Fragen geben kann, ist klar, ist ja bei normalen Bewerbungsgesprächen nicht anders. Aber was wird denn da so gefragt, dass da jemand anscheinend komplett austickt und rumgeschrien wird.
 

Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.222
Punkte
113
Also ich würde solche Fragerunden nicht mit den Bewerbungsgesprächen vergleichen wollen, die jeder von uns kennt. Das ist schon eine Nummer höher. Klar auch wie liberalmente erklärt eben die Stressituationen zu projezieren, aber auch um wirkliche jede Facettte auszuschließen. Gab doch 2016 die Geschichte, dass ein Falcons Scout Apple gefragt hab, ob er lieber Männer möge....

Interessanterweise gab es einen Bericht, dass Guice im Predraftprozess diesselbe Frage gestellt worden ist.

Link

Ich tue mich aber auch schwer, jetzt ein Q&A Liste solcher Predraftsinterviews zu liefern. Das ist natürlich schon auch recht verschwiegen.

Ich würde aber so sagen. Es geht erst einmal ums Abklopfen des Types, aber natürlich auch Grenzen austesten. Liberalmente kann natürlich noch mehr beisteuern, wenn er da auch mehr Details kennt.
 

Little

Bankspieler
Beiträge
6.130
Punkte
113
Kann mir mal jemand sagen, ob die Boards die bei den Schalten in die war rooms der Teams zu sehen sind, deren echte für die Draft sind? Ist nicht bei allen Teams so, aber zB bei Buffalo hat man im Hintergrund ein großes whiteboard gesehen mit einer Menge Namen darauf. Am Bildschirm ist zwar nicht zu erkennen, welche Namen genau, aber bei einem Milliarden Business wie der NFL würde ich einigen Teams schon zutrauen, dass die da fähige Leute ransetzen, die diese Namen erkennbar werden lassen. Falls das also die echten Boards sind, wäre das doch ziemlich riskant.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.415
Punkte
113
Angeblich sollen die Teams Probleme damit gehabt haben seinen Vater mit ins Boot zu holen, die Meetings sollen nicht sonderlich gut gelaufen sein.

Hast du eine Quelle dafür? Fände ich sehr interessant. Ich meine, irgendwas muss er ja richtig machen, wenn all seine Kinder bei Elite Programs untergekommen sind und sein ältester Sohn für viele als Day 2 Pick galt. Aber klar, er kann auch ein (der öffentlich unbekannter) LaVar Bell sein. :D

Ich kann mich an die Geschichte erinnern, als die Eagles mit Andy Reid Desean Jackson gedraftet haben. Da galt der Vater auch als "schwierig". Als die Eagles ihn gepickt haben hat ihm, wie üblich, der GM angerufen und ihm erklärt, dass sie ihn picken. Danach hat Andy Reid den Hörer genommen und, angeblich, einfach nur gesagt: "There will be no bullsh*t from your father, you understand? Welcome to Philadelphia." :D :D Hier ein Link dazu, aus Jacksons Sicht. Wenn man Andy Reid ein wenig kennt und weiß, wie hoch seine soziale Intelligenz ist und wie sehr er sich normalerweise vor seine Spieler stellt, kann man sich in etwa vorstellen, wie viel Sorgen sich die Eagles da gemacht haben, wenn er das so knallhart vorträgt. Er wollte da definitiv erreichen, dass für Jackson ein neuer Wind weht.

Kannst du oder natürlich auch gerne jemand anders, der sich damit ein bißchen auskennt, mal beschreiben wie solche Interviews ablaufen. Das man sich bei sowas dämlich anstellen kann oder blöde Antworten auf gestellte Fragen geben kann, ist klar, ist ja bei normalen Bewerbungsgesprächen nicht anders. Aber was wird denn da so gefragt, dass da jemand anscheinend komplett austickt und rumgeschrien wird.

Da weiß man (oder zumindest ich :D) in der Tat recht wenig darüber. Die Teams sind da öffentlich sehr zurückhaltend in ihrer Strategie. Was ja irgendwie auch Sinn macht, weil es sehr schwer ist, einen Menschen in so kurzer Zeit wirklich einzuschätzen. Ich bin mir sehr sicher, dass zumindest die klugen Teams da viel Arbeit reinstecken und sich von sehr renommierten Psychologie Experten beraten lassen.

Man muss ja auch bedenken, dass alle guten Prospects entsprechend geschult werden vor solchen Interviews. Damit sind sie, per se, schonmal nicht mehr "sie selbst". Das lässt sich nicht mit einem normalen Vorstellungsgespräch vergleichen, das wir sicher alle schon erlebt haben. Deswegen müssen die Teams natürlich auch entsprechend kreativ werden.

Eine Standardfrage, die aber überraschend viele Prospects trotzdem "falsch" beantworten, ist die Frage nach den Zielen (in der Rookie Season, wo siehst du dich in 3 Jahren, sowas). Die Teams wollen da nämlich, welch Überraschung, nicht hören "I want to go to the Pro Bowl and have X Receiving Yards/INTs/was auch immer". Sie wollen hören, dass du bei dieser Frage zuerst an das Team denkst. Also nach dem Motto: "I want to go to the Playoffs with my team and be a contributor on that team." Also ganz grob. Sehr simpel, aber laut Jeremiah beziehen die meisten Prospects diese Frage wirklich auf ihre "personal achievements".

Da die Teams wissen, dass die Prospects geschult sind, beziehen sie sich in weiteren Fragen dann oft auf den Prozess und spielen über Bande. Sie fragen bspw., was die härteste Zeit in ihrer Karriere war. Simpel. Und dann geht es darum, wie sich die Spieler aus diesem Loch befreit haben. Wenn du da geschult bist kannst du schon halbwegs erkennen, wer da die richtigen Konfliktbewältigungsstrategien hat und wer nicht. Denn darauf zielt die Frage natürlich ab. Wie geht man mit "adversity" um. Die wird es nahezu zwangsläufig in der NFL Karriere mal geben.

Ansonsten kann man natürlich auch auf sachlicher Ebene konfrontativ werden, ohne den Spieler zu beleidigen. Du kannst dem Spieler bspw. ein paar Minuten richtig schlechtes Tape von ihm zeigen und dann fragen, ob er wirklich glaubt, in der NFL zurechtzukommen. Sowas in der Art. Und dabei verliert natürlich immer derjenige, der die Schuld bei den anderen sucht. "My OL didn't block well", "My coaches didn't call the game well" - Horrorantworten. Selbst wenn das so stimmen sollte (!). Da muss man darauf vertrauen, dass die NFL Leute das schon selbst erkennen können. Ist zwar Off-Topic, aber dahingehend fand ich Wilton Speight bei All or Nothing - Michigan auch wahnsinnig schwach. Bei dem scheitert die NFL Karriere nicht nur daran, dass er rein sportlich nicht gut genug ist. Der Kerl hat überall und immer irgendwelche Entschuldigungen gesucht. Da war null Selbstreflexion und ja, auch mal Selbstkritik da. Der würde, selbst mit einem deutlich besseren Arm, mMn niemals in der NFL spielen können. Ähnliches Beispiel John Franklin III aus Last Chance U. Das finde ich, auch, das faszinierende an solchen Shows, dass man mal selber sehen kann, wie die Spieler hinter den Kulissen so ticken. JFIII ist wahnsinnig selbstbezogen und das Gegenteil eines Team First Guys. Solche Spieler müssen schon unfassbar talentiert sein, um es in der NFL zu schaffen. Als athletischer Freak bekommst du vielleicht sogar eine Chance, aber durchsetzen kannst du dich so, in der Regel, nicht.


Davon abgesehen gibt es natürlich auch noch die klassischen Football IQ Tests. Erklären, was die Play Calls bei bestimmten Plays, die gezeigt werden, waren, warum er die Route so gelaufen ist, warum der Pass so geworfen wurde. Da hört man, als geschulter Beobachter, dann auch schon heraus, wer etwas von Football versteht und wer nicht. Ich weiß von Carson Wentz, dass die Eagles am Anfang des Interviews eher beiläufig ein paar Plays auf das Whiteboard gemalt haben. Dann haben sie sich 10 Minuten mit ihm über völlig andere Dinge unterhalten. Danach sollte Wentz die Plays nochmal nachzeichnen. Da hat Wentz sein fotografisches Gedächtnis natürlich enorm geholfen. ;) Ich glaube, dass das eine ziemliche Standardgeschichte ist.

Hier kann man sich anschauen, wie eine light version eines solchen Interviews abläuft. Das ist Grudens QB Camp mit Carson Wentz (hat er eigentlich immer mit vielen QBs gemacht). Ich denke, dass die Team Interviews da deutlich tiefer gehen. Soll ja auch unterhaltsam für die Zuschauer sein. Aber in Ansätzen sieht man schon, wie Gruden Wentz kitzeln will.


Gab doch 2016 die Geschichte, dass ein Falcons Scout Apple gefragt hab, ob er lieber Männer möge....

Interessanterweise gab es einen Bericht, dass Guice im Predraftprozess diesselbe Frage gestellt worden ist.

Link

Sowas fällt für mich unter die Kategorie "geht zu weit". Selbst wenn wir denjenigen unterstellen wollen, dass sie nicht homophob sind (und das ist schon eine sehr freundliche Unterstellung), so kannst du dich nicht verhalten. Und wie gesagt, du kannst Spieler auch anders massiv unter Druck setzen. Die sind alle stolz. Wenn du ihnen die Fähigkeiten als Footballer absprichst und schaust, wie sie reagieren, lernst du am Ende mehr. Gleichzeitig gehört Kritikfähigkeit an deinen Footballfähigkeiten eben auch mit dazu. So hat das Hand und Fuß.

Ich bin aber ehrlich gesagt froh, dass Eli Apple CB ist. Ansonsten könnte man zumindest spekulieren, dass Duce Staley derjenige mit den "stehst du auf Männer?" Fragen ist und dass Guice deswegen ausgeflippt ist. Aber Staley dürfte mit dem Interview mit Apple nichts zu tun gehabt haben. Warum sollte sich der damalige RB Coach in ein Interview mit einem CB setzen?
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.201
Punkte
113
Ort
Austria
Das Problem ist halt, dass die Prospects von ihren Agenten entsprechend "programmiert" werden und dann in den Interviews meist 0815-Standardantworten bringen. Die Teams wollen diese Schale natürlich durchbrechen und ein richtiges Gefühl für den Spieler bekommen ... kann sein, dass da vielleicht mal jemand übers Ziel hinausschießt und/oder ein Prospect damit nicht umgehen kann.

EDIT: okay, mente hat da grad noch viel besser und ausführlicher was dazu gepostet :thumb:

Ich glaube an Jaylen Samuels könntest du noch Freude haben.
ja, ist ein interessantes Prospect. Schien sich nicht wirklich positiv auf seinen Draft-Stock ausgewirkt zu haben, dass er keine "klare" Position hat ... von RB über FB bis zu TE hab ich da alles gelesen. RB-Coach Saxon hat bestätigt, dass man ihn als RB sieht und ihm viele verschiedene Aufgaben zutraut. Könnte bei 3rd down durchaus eine Waffe sein, und da James Conner leider kein allzu guter Blocker ist, könnte er sich auch da Snaps verdienen. Und den Backup für Nix kann er auch geben.

Mit Tag 3 konnte ich ohnehin besser leben als mit Tag 2. Marcus Allen hätte ich höher erwartet als Runde 5, der könnte in der Secondary einen J.J. Wilcox endgültig obsolet machen und bei den Special Teams helfen. In Runde 7 dann noch NT Josh Frazier, den der neue DL-Coach Karl Dunbar bei Alabama schon gecoacht hat. Und eben Samuels. Diese Picks kann man schon machen - Tag 2 kotzt mich noch immer derbe an.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.415
Punkte
113
Kann mir mal jemand sagen, ob die Boards die bei den Schalten in die war rooms der Teams zu sehen sind, deren echte für die Draft sind? Ist nicht bei allen Teams so, aber zB bei Buffalo hat man im Hintergrund ein großes whiteboard gesehen mit einer Menge Namen darauf. Am Bildschirm ist zwar nicht zu erkennen, welche Namen genau, aber bei einem Milliarden Business wie der NFL würde ich einigen Teams schon zutrauen, dass die da fähige Leute ransetzen, die diese Namen erkennbar werden lassen. Falls das also die echten Boards sind, wäre das doch ziemlich riskant.

Gute Frage. Ich glaube, das sind die richtigen Boards. Aber ich gehe fest davon aus, dass die Kamerateams das von Anfang an so verpixeln müssen, dass man da nicht durch Nachbearbeitung etwas drehen kann. Ansonsten würde ich, wenn ich GM wäre, nämlich definitiv einen Experten beauftragen. ;) Und das würde auch in der NFL nicht nur Belichick machen, an den man bei sowas natürlich als erstes denken muss.
 

Little

Bankspieler
Beiträge
6.130
Punkte
113
Gute Frage. Ich glaube, das sind die richtigen Boards. Aber ich gehe fest davon aus, dass die Kamerateams das von Anfang an so verpixeln müssen, dass man da nicht durch Nachbearbeitung etwas drehen kann. Ansonsten würde ich, wenn ich GM wäre, nämlich definitiv einen Experten beauftragen. ;) Und das würde auch in der NFL nicht nur Belichick machen, an den man bei sowas natürlich als erstes denken muss.

So dachte ich mir das auch. Bei den Browns oder Cowboys sieht man keine Boards, aber es waren ein paar dabei, bei denen ich mich frage ob die das bedacht haben. Selbst wenn man die Namen nicht herausbekommen kann, ein paar andere Infos bekommt man dadurch bestimmt. Selbst wenn es nur die Positionen sind mit der entsprechenden Anzahl an Kandidaten o.ä.
 

GSWarriors

Bankspieler
Beiträge
9.065
Punkte
113
Ähnliches Beispiel John Franklin III aus Last Chance U. Das finde ich, auch, das faszinierende an solchen Shows, dass man mal selber sehen kann, wie die Spieler hinter den Kulissen so ticken. JFIII ist wahnsinnig selbstbezogen und das Gegenteil eines Team First Guys. Solche Spieler müssen schon unfassbar talentiert sein, um es in der NFL zu schaffen. Als athletischer Freak bekommst du vielleicht sogar eine Chance, aber durchsetzen kannst du dich so, in der Regel, nicht.

Dem haben die Seahawks übrigens kürzlich einen Vertrag gegeben. Er läuft wohl mittlerweile als WR auf.
 

Tiro

Nachwuchsspieler
Beiträge
476
Punkte
43
Bin mit den beiden 4th round Picks der Eagles sehr zufrieden. Maddox ist ein guter Athlete, der zwar undersized ist, aber nicht so spielt. Mit ihm hat man hoffentlich den Slot CB für die nächsten Jahre gefunden. Soll so ein kleines bisschen einen Honey Badger in sich haben, was die aggressive Spielweise angeht. Sweat ist ein sehr, sehr nettes Pass Rushing Prospect. Bei ihm gibt es medizinische Bedenken (vor seiner College Football Zeit hätte er fast ein Bein verloren, bei Florida State war er dann aber mehr oder weniger fit, viele Teams hatten aber scheinbar Bedenken). Er war bei Florida State solide produktiv, würde ich mal sagen.

Maddox spielt auf jeden Fall mit Chip on his shoulder und der nötigen physicality. Scheint mir ein Spieler zu sein, den Schwartz auf den ersten Blick liebt und wie du ja schon sagst, seine Rolle in der Defense finden sollte. Ob er als Day 1 Nickel CB aufläuft, würde ich nicht erwarten - es ist ja immer noch ein 4th rounder.

Bei Sweat scheint die medizinische Abteilung ihr okay gegeben zu haben - das ist mit Sicherheit schon mal etwas wert. In gewisser Weise ist das eine ideale Situation für Sweat, da er nicht sofort ins kalte Wasser geworfen werden muss, sondern ähnlich wie auch Barnett langsam herangeführt werden kann.
Was mich ebenfalls positiv überrascht hat, war, dass er als true freshman bereits Starter war.
Nicht zu vergessen: sein Spider Graph :eek:

Zu hoffen ist, dass er eine erfolgreichere Karriere hinlegt als der letzte Top Highschool Rekrut, den die Eagles in der 4. Runde gezogen haben (Bryce Brown)


Der Eagles 6th rounder, den sie statt Brown genommen haben (den hätte ich, auch von der Nationalität abgesehen, schon bevorzugt, um ehrlich zu sein), Matt Pryor, ist der enttäuschendste Pick für mich. Sehr limitierter Athlete. Sehr groß, aber das war es dann auch schon an den Vorzügen, was man so liest.

The problems of being a fan of the team that just won the SB. ;)
 

Nebukadnezar

Pure Emotion
Beiträge
17.911
Punkte
113
Ort
Aschaffenburg
Im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit den Picks der Packers. Vor allem wenn man sieht wie so manch andere irgendwie an ihren needs vorbei gepickt haben.
Draft kann Gutekunst schon mal. auch schön, dass er trotz guter Picks noch einen 2. First Round Pick geholt hat.
 
G

Gelöschtes Mitglied 31

Guest
Als Packers Fan muss man doch eigentlich schon zufrieden sein, weil man die Saints so übel über den Tisch gezogen hat. :D Mit den Picks der Raiders kann ich insgesamt ganz gut leben. Vom Kolton Miller Pick halte ich nach wie vor nix. Da zieht bei mir auch nicht das Argument, dass du die Bolts mit Bosa und Ingram und die Donkeys mit Chubb und Miller in der Division hast. Du hast an einen LB Need und Edmunds ist an #15 noch zu haben und dann kommt da Kolton Miller bei rum. Jetzt muss man mMn zwingend mit Bowman verlängern, wenn er denn überhaupt noch spielen will. Arden Key und Mo Hurst musst du eigentlich versuchen. Grade Hurst könnte ein super Steal sein, wenn gesund.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.254
Punkte
113
Hast du eine Quelle dafür? Fände ich sehr interessant. Ich meine, irgendwas muss er ja richtig machen, wenn all seine Kinder bei Elite Programs untergekommen sind und sein ältester Sohn für viele als Day 2 Pick galt. Aber klar, er kann auch ein (der öffentlich unbekannter) LaVar Bell sein. :D

http://www.spox.com/de/sport/usspor...u-den-packers-steals-quarterbacks-punter.html

Eine Theorie, die sich im Laufe des Abends konstant hielt sowie mehr und mehr Nahrung erhielt: Teams waren von St. Browns Familie abgeschreckt, ganz besonders von seinem durchaus extrovertierten Vater. Der soll die NFL-Franchises an NBA-Helikopter-Vater LaVar Ball erinnert haben - eine Situation, die sich kein Team ins Haus holen wollte. ESPN hatte einen eigenen Einspieler, der zeigte, wie es bei der St. Brown-Familie so zugeht.

 

skyw@lker

Bankspieler
Beiträge
6.421
Punkte
113
Sehr schöner Artikel.

St. Browns Mutter besteht darauf, dass ihr Sohn nach Stanford geht. LaVar nimmt seinen Sohn von der Highschool und schickt ihn nach Litauen.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.415
Punkte
113
Was mich ebenfalls positiv überrascht hat, war, dass er als true freshman bereits Starter war.

Ja, Sweat ist ein True Junior. Ist vor einem Monat 21 geworden. Heißt: er spielt als Rookie seine Age-21 season. Darf man auch nicht unterschätzen, gerade wenn er sich gut entwickeln sollte. Und wie du schreibst, als True Freshman direkt Starter in der Florida State Defense zu sein schafft definitiv nicht jeder. Zumal bei ihm, angesichts der schweren Verletzung in der Highschool, ein Redshirt Year vielleicht besonders viel Sinn gemacht hätte. Aber er scheint zu gut dafür gewesen zu sein. ;)

Nicht zu vergessen: sein Spider Graph :eek:

Ja. Und bei dem fehlt sein 3-Cone-Drill, der mir ja sehr wichtig ist. ;) Den hat er in seinem Pro Day gemacht und er kam unter die magische 7 Sekunden Grenze mit 6.95. Außerdem noch 16 Bench Reps. Halte das für nicht sonderlich wichtig, aber es fällt zumindest nicht ab. Man muss natürlich bedenken, dass er mit 251 pounds ziemlich leicht ist für einen DE. Aber: er war am College gut gegen den Run. Und die Eagles haben mit Trent Cole gute Erfahrungen mit leichteren DE gemacht. Cole wurde in der Combine mit 236 Pounds gewogen. ;)

Zu hoffen ist, dass er eine erfolgreichere Karriere hinlegt als der letzte Top Highschool Rekrut, den die Eagles in der 4. Runde gezogen haben (Bryce Brown)

Moment... :D Brown war ein 7th rounder. Howie hat ihn dann für einen 4th an die Bills getradet. Aus diesem 4th wurde dann ein 3rd rounder der Lions in 2016, den die Eagles im Carson Wentz Paket an die Browns geschickt haben. Die Browns haben den Pick an die Panthers getradet, die damit einen gewissen Daryl Worley gepickt haben. ;)


Aus dem St. Brown Artikel:

Theories abound as to why they’re so accomplished. It could be simple genetics, which would be no accident since John readily cops to pursuing his wife, Miriam, for, “selective breeding.”

Das ist ja mal extrem creepy. Ich meine, klar sucht man sich, wenn man Kinder will, einen dafür passenden Partner oder eine Partnerin, aber "selective breeding"? Selbst wenn man das denkt, das ist mMn etwas, das man nicht sagt. Nicht zum Partner und erst recht nicht öffentlich. o_O

Dafür muss ich sagen, dass die Story die Namensgeschichte für mich entschärft. Sie sind ungewohnt und sperrig, aber wenigstens hat es einen nachvollziehbaren kulturellen Hintergrund und ist nicht einfach nur eine Spinnerei.

Insgesamt scheint es aber schon Hand und Fuß zu haben, was die Eltern machen. Er mit dem Fokus auf Fitness, sie mit dem Fokus auf Bildung. Und John scheint mir kein Großmaul zu sein, wie LaVar.

Ich kann aber auch verstehen, dass seine Präsenz die NFL Teams beeinflusst. Ich halte ihn allerdings für klug genug, dass er daraus lernt. Die NFL Karriere seiner Jungs ist ihm ja extrem wichtig. Und er hat jetzt gesehen, dass es Konsequenzen haben kann.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.415
Punkte
113
Dave Gettleman ist ein Giants-GM, wie ihn sich Eagles, Redskins oder Cowboys Fans nicht hätten besser schnitzen können. Ich glaube ich habe mich zu dem Barkley Pick schon ausführlich geäußert, aber nochmal on the record: Barkley ist ein Elite RB Talent, gar keine Frage. Sein Ceiling ist definitiv "bester RB der NFL", sein Floor ist sehr hoch. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, in der der Pick wirklich das entsprechende Value hätte: wenn aus Darnold, Rosen und Allen jeweils Busts werden und aus Bradley Chubb ebenso. Die Chance darauf ist sehr gering, auch wenn diese Spieler jeweils individuell ihre Fragezeichen mit sich bringen.

Vor dem Draft hätte ich noch ansatzweise den Gedankengang zugelassen, dass die Giants mit der Entwicklung von Davis Webb (letztjähriger 3rd round Pick) sehr zufrieden sind und der hinter den Kulissen so überzeugt, dass sie in ihm den Nachfolger von Eli sehen. Das wäre extrem riskant gewesen und selbst dann hätte ich zwingend einen Trade Down gemacht (diese Opportunitätskosten kann Barkley selbst bei bester Entwicklung niemals reinholen, ich bin mir sicher, dass die Giants sehr gute Angebote hatten, weil Darnold noch auf dem Board war und der, für die meisten Teams, der #1 QB war), aber man hätte damit zumindest rechtfertigen können, keinen QB zu picken. Aber durch den Pick von Lauletta in der 4. Runde (die Giants hatten wenig Picks, das war ihr vorletzter Pick) kann ich an ein hohes Vertrauen in Webb nicht glauben.

Barkley wird mit seinem Rookie Contract übrigens direkt einer der bestverdienenden RBs der Liga. Sein Cap Hit 2018 sollte als 2nd overall Pick bei ~ 5,3 Mio liegen. Nur 7 RBs in der Liga haben einen höheren Cap Hit. Zum Vergleich: 26 QBs haben 2018 einen höheren Cap Hit als Goff und Wentz. Jimmy G's Cap Hit ist ziemlich genau 30 Mio höher als der von Wentz. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das ist Value.

NFL Teams draften mit Top 10 und auch noch Top 15 Picks nicht zum Spaß besonders gerne QBs, OTs, Pass Rusher, WR oder CBs. Sie machen das auch nicht nur (auch wenn das definitiv eine Rolle spielt), weil Elite Player auf den Positionen schwer in der Free Agency zu finden sind oder weil sie schlichtweg auch den größten Impact auf das Endergebnis von Spielen haben (was sich im Gehalt wiederspiegelt). Sie machen das auch, weil es ein großer Luxus ist, wenn du diese an sich sehr teuren Positionen für 4 Jahre weit unter Marktwert hast und für zwei weitere Jahre "unter Kontrolle".

Aber was kann man von einem GM erwarten, der so einen Blödsinn erzählt (ich zitiere einfach mal Jimmy Kempski, der Gettleman wunderbar zerstört):


I'm sorry, Giants fans, but your general manager has no idea what he's doing, and your franchise is going to be a disaster until your ownership realizes the mistake they made in hiring him.

When asked about positional value in the draft, Giants GM Dave Gettleman responded, "I think it's a crock. At the end of the day, a great player is a great player. (Former Giants GM) Ernie (Accorsi) and I have talked about it a lot. He's a touchdown maker. He is a touch... down... maker. He is a threat to take it to the house every time he gets his hands on the ball.

"Like I said, I think a lot of that is nonsense. I think it's someone who had this idea, and got into the analytics of it, and did all of these running backs and went through their whatever. Hey, Jonathan Stewart is in his 10th year, and he has hardly lost anything.

"I don't believe in it. I don't care who you take. They can all get hurt. Nobody is immune."


I should note that Gettleman mimicked a nerd typing on his keyboard during his brilliant analytics sentence, while a half-asleep Pat Shurmur watched his fingers:

ezgif-3-47c6295d59.original.gif


To begin, the idea that Stewart has hardly lost anything is comical. Stewart looked cooked last season, and his yards per carry have fallen in each of the last three years, most recently with a 3.4 yards per carry effort in 2017.


Kempski macht noch weiter. Wer Spaß daran hat kann den Rest auch noch lesen (da geht es primär um die kurze NFL-Lebensdauer von RBs, die Kempski schön aufschlüsselt). Das Wichtigste dürfte ich zitiert haben.


Die absolute Pointe kommt aber noch.


Als ich das gestern gelesen habe bin ich fast vom Stuhl gefallen. Ich denke ich habe sehr ausführlich deutlich gemacht, weshalb ich es so oder so für einen riesigen Fehler halte, Barkley an #2 zu picken. ;) Und ich denke, dass das alles ziemlich objektive Feststellungen sind und nicht "nur" Geschmackssache. Aber wenn du als Franchise nach eigenen Angaben dieselbe Grade bei einem Pass Rusher hattest wie bei Barkley und dann den RB pickst, da weiß ich echt nicht, wie so jemand eine Franchise führen kann. Der einzige Weg, all die geposteteten Bedenken zu ignorieren wäre es gewesen, wenn Barkley mit Abstand die beste Note deines Scouting Departments hätte. Wenn die sagen "das ist der mit Abstand beste Spieler in diesem Draft, also nehmen wir ihn, egal wie der Positional Value ist" - mMn immer noch falsch, aber es wäre zumindest eine argumentative Logik dahinter. Aber wenn alle gemeinsam (die Grade für den Spieler) der Ansicht sind, dass der Pass Rusher genauso gut ist wie der RB - das ist einfach nur noch ein epic fail, den RB zu picken.


Und nein, das lässt sich mMn auch nicht mit Fournette und Zeke vergleichen, die 2017 und 2018 an #4 gepickt wurden. Ja, die Jags wären mMn besser gefahren, wenn sie stattdessen Mahomes oder Watson gepickt hätten. Aber von den verfügbaren anderen Top Prospects hat keiner wirklich zu den Jags gepasst. Selbst Lattimore wäre mit Ramsey und Bouye nicht wirklich nötig gewesen. Kurzfristig hilft da Fournette dann tatsächlich mehr. Die Cowboys hätten mMn ganz klar Ramsey picken sollen, aber ansonsten waren da auch keine Spieler mehr da, die ihnen jetzt extrem geholfen hätten (Stanley und Conklin sind gute Spieler, aber OL Help haben die Cowboys damals nicht gebraucht). Und zu dem Zeitpunkt hatten sie Romo als QB.

Ich fand die beiden Picks nicht ideal. Ich finde einfach, dass man RBs nicht in den Top 5, eigentlich auch nicht in den Top 10 picken sollte. Je später in der 1. Runde (und allgemein im Draft), desto höher mein Verständnis für den Pick. Aber man konnte die Picks jeweils zumindest rechtfertigen.

Bei den Giants hingegen... das ist eine "Setzen, 6", wie sie im Buche steht. Und ich erwähne hier jetzt im Post zum ersten Mal, dass Eli 37 Jahre alt ist und sich mMn seit Jahren in steady decline befindet. Aus meiner Sicht hat die letzte Saison gezeigt, dass er done ist. Diesen riesigen Faktor kann ich jetzt anbringen und es gibt bereits unabhängig davon so viele Red Flags bei diesem Pick, sowas sieht man auf NFL Niveau echt unheimlich selten. Das ist, seit ich Football schaue, eine historische Fehlleistung der Giants. Einfach, weil der Prozess schon wahnsinnig schlecht ist (selbst die besten GMs picken Busts, wissen wir alle). Gettleman spielt mMn in der Regionalliga im Vergleich zu Belichick, Roseman, Spielman (Vikings), Dimitroff (Falcons), Beane (Bills) oder Ozzie Newsome (Ravens). Und auch als John Schneider von den Seahawks, so schlecht ich seine Offseason auch finde. Die machen alle auch Fehler, aber sie hängen in ihrer Einstellung und Arbeitsweise nicht 20 Jahre hinterher.


Mir tut Barkley da fast schon leid. Der kann für das alles ja gar nichts. Super Spieler, sehr sympathisch. Aber er kann mMn gar nicht so gut spielen, um diesen Pick jemals zu rechtfertigen. @theIrish hat mir im persönlichen Kontakt geschrieben, dass der Sony Michel Pick der Patriots für ihn eine D Grade hat. Wenn er mal eine 2000 Yard Season hat würde er auf eine D+ gehen... Natürlich kann man da jetzt sagen, dass die Patriots da eine besondere Franchise sind, weil sie immer gute RBs hatten, ohne darin zu investieren. Das spielt natürlich eine Rolle. Aber zwischen Pick 2 und 31 liegen eben auch Welten. Selbst wenn Barkley 3x 2000 Yards hat - die Opportunitätskosten sind mMn uneinholbar für ihn. Und wenn Eli dann bald in Rente geht und die Giants nicht das Glück haben, dass ihnen ein Nachfolger in den Schoß fällt, werden es wahrscheinlich auch alle merken. Momentan feiern sich die Giants ja für ihren Draft. :laugh:
 
Oben