So meine Offseason/Sommerbetrachtungen gehen zu Ende. Nächste Woche steht das dritte Preseasonwochenende an. Das ist für viele Teams aber nur noch interessant, wenn es um Rosterbubbles geht und die Spieler, die dann in der zweiten Hälfte der dritten Woche spielen, landen meist maximal auf dem Practice Squad.
Die zweite Woche ist, immer noch die, die am ehesten etwas mit NFL zu tun hat. So hat z.B. auch Justin Herbert die Woche gespielt. Er hat selbst darum gebeten, um auch ein Gefühl von echtem NFL Speed zu haben. Waren 5 Würfe. Andere Teams meiden Starter komplett. Es ist eine Frage, die für mich faktisch nicht zu beantworten ist. Ich habe aber schon weiterhin großen Respekt vor Verletzungen in diesem Sport, dass ich jeden verstehe, der es eher konservativ behandelt.
Bei den Falcons wird das so gemacht. Das kritisiere ich z.B. nicht an Morris, auch wenn es gruselig ist Easton Stick zu sehen. Aber gut. Mein Avatar hat keine so richtige tolle erste Campzeit gehabt. Groin, Harmstring. Erste Diskussionen, ob er doch nicht als Pass Rusher funktioniert.
Dabei ist es nur logisch. Er ist kein reiner Pass Rusher am College gewesen, eher jemand der da immer mehr reingeswitcht ist. Das Gefühl für den Pass Rush muss in jedem Fall noch besser werden. Aber im Gegensatz zu reinen Speedster, die dann einfach von guten OT weggedrückt wird, versucht er viel mit dem Bull Rush zu arbeiten. Pearce hatte im Gegensatz dazu die sechs höchste Pressure Rate in der Preseason von allen Edge Rushern. Aber gut das wissen wir auch, der first Step usw, das hat er. Aber es gab auch schon einige Brawls mit ihm im Camp und selbst Morris wurde es gefühlt zu viel.
Was habe ich noch weiter verfolgt. Bei den Giants habe ich weiter ein Auge darauf, weil ich dort eben Beatwriter wie Leonard sehr schätze. Der eben auch sich immer mehr in der NFL-Welt bekanntmacht. Zuletzt war Schefter bei ihm in seinem Talk zugeschaltet. Aber die Medienwelt in New York ist schon grundsätzlich gruselig. Das muss ich sagen. Es ist immer in Extremen. Dafür musst du gebaut sein. Ich meine die Stories um Dart gehen natürlich steil ohne Ende. Aber am Ende was ist da jetzt viel passiert? Ich habe hier Dart vorgestellt und war von ihm immer angetan. Er ist auch viel mobiler als es z.B. ein Chris Simms in seiner Projection behauptet hat. Er ist NFL Ready. Ich habe letztens von einem Experten gesehen, er sei raw und es sei toll wie die Giants ihn nun schon entwickelt haben. Also in welcher Welt ist Dart denn raw? War er überhaupt nicht. Er spielte bei Kiffin eine komplette NFL Offense, er ist doch kein Jalen Milroe. Um es nicht zu lange zu halten, es wird einfach viel geschrieben, auch von vielen Leuten, die damit echt viel Geld verdienen, aber viel ist leider nicht nur diskussionswürdig, sondern auch falsch. Dazu sind natürlich schöne Videos toll, aber es steckt hinter einem funktionierenden NFL Team schon etwas mehr.
RW3 Moonball ging natürlich auch wieder durch die Decke, dass danach noch eine Interception kam, und eigentlich wirklich nur Dink and Dunk, das wird dann ignoriert. Bei Dart überrascht es mich nicht, aber ich bleibe umso mehr in Sorge, dass die Erwartungshaltung eher schädlich ist.
Denn wo Dart seine Schwäche hat und die wird in der Preseason noch nicht so offensichtlich, dass er bei einer Pocket, die enger wird, seine Füße nimmt. Das wird nicht immer gut gehen und wenn er auch nicht das sliden lernt, zu Concussions führen. Da ist dann noch Daboll der Headcoach, der dann sogar fast rät nicht zu sliden, weil er mag es ja wenn ein Qb tough ist. Immerhin hat er sein Playcalling abgegeben.
Der Passrush ist natürlich die beste Einheit dieses Footballteams. Auch Burns sieht wieder sehr gut aus. Bei ihm ist es nur so, dass er manchmal zu Verletzungen neigt. Bei Carter gingen die Videos viral, wenn er mit Spin Moves Pressure generiert. Das hat auch niemand in Abrede gestellt, und da bringt er eine einzigartige Fähigkeit mit. Aber ich merke, dass der Hype Spielern wie Burns oder Dex schon auf die Nerven geht, weil sie wissen, das sind schöne Gimmicks, aber der Kampf in den Trenches ist etwas mehr und da haben sogar die Jets gestern, ihm gezeigt, um was es auch geht.
Wenn man eben genauer hinsieht, bei Running Spielzügen ist er noch eine Schwachstelle. Deswegen die Giants sind sehr gehyped, in machen Segmenten haben sie sich auch verbessert. Holland finde ich immer noch einen tollen Spieler. Wilson bringt zumindest tiefe Würfe, auch wenn ich Zweifel habe, dass er den Ball konstant bewegen kann. Theo Johnson wird immer besser. Kafka callt plays, aber ich bin mir sehr sicher, es wird der Ruf bald nach Dart kommen und das Schedule ist so brutal, dass der Hype nicht ewig gehen wird. Zumal ich die Run Defense weiterhin als absolute Schwachstelle sehe.
Ich habe mir auch die Joint Practices gegeben, also von den Berichten, bei Giants Jets. Da hat sich bewahrheitet, dass die tolle Stimmung aus dem Frühling langsam bröckelt. Fields wirkt nicht gut. Joint Practices geben noch mehr Einblick als Preseason, weil dort die Starter meist spielen und die NFL Teams auch mehr zeigen, was sie auch in der regulären Saison zeigen. Da haben beide Offenses Probleme gehabt, aber gerade Fields hat auch die Lay Ups nicht angebracht. Ich bin sehr skeptisch ob das mit den Jets und ihm so eine echte Liebe wird.
So abschließend, kommen wir zum Highlight dieser Offseason. Dem QB Battle zwischen Anthony Richardson und Daniel Jones. Ich habe keine Insiderinformationen, aber nachdem was ich alles mitbekommen habe und ich habe wirklich sehr viel dieses Mal von Camps und insbesondere dem Colts Camp mitbekommen, wird morgen Steichen die Qbs informieren, und am Dienstag verkünden wer die Nummer 1 ist.
Das ist zwar viel Spekulation bei, aber es wird niemals mehr als 3-5 Tage so gehen. Steichen selbst hat seine Entscheidung wohl schon getroffen.
Wenn man die Beatwriter so hört, tippen sie nahezu alle auf Richardson. Man muss, und das ist einfach die Zeit natürlich klar sagen, sie brauchen Klicks und Follower und mit Jones holt man nicht viele vom Ofen. Ich tippe auch auf Richardson, weil die Colts damit dann wohl fast ihr Investment aufgeben würde.
Ich persönlich halte die Entscheidung aber für knapper, als sie gemacht wird. Es gibt paar wenige, die die Colts beleuchten, wie Bowen, die das grundsätzlich anders sehen. Richardson hat natürlich, wie auch gestern die Fähigkeit Big Plays zu genieren. Der Arm ist stark. Das Potenzial hat Jones nicht. Richardson hat auch sein bestes Camp gehabt, das sagen alle. Da ich aber wirklich viel mitbekommen habe, frage ich mich, wie schlecht waren die anderen.

Man hätte ihn da nie starten lassen dürfen, unter diesen Voraussetzungen. Denn Checkdowns zu machen, durch Progressions zu gehen ist ja nicht Gimmick.
Dazu hat er immer wieder auch seine Aussetzer gehabt. Nehmen wir die Sitaution gegen die Ravens, die Kurt Warner beleuchtet hat, sehr gut. Das liegt komplett auf dem QB, und darf dir niemals passieren, wenn du der Verantwortliche für die Offense bist.
Sehr beeindruckend von Kurt, einem der besten Leser als QB, die dieser Sport je hatte. Musste er auch, er war kein herausragender athletischer Spieler. Er musste ggf. durch alle Reads im Play gehen, Protections müssen passen. Viele Coltsfans, die mir als Jonessympathisant nicht immer sehr sympathisch schienen, und klug, hatten ja geschrieben, wie kann Steichen nur mit einer Backup O-Line Richardson spielen lassen.
Die O-Line hat alles komplett richtig gemacht. Warner erklärt das. Zwei Tage später hat Richardson, im Samstagtraining nur 1 von 6 in der Redzone gehabt, und wilde Misses gehabt. Im Joint Practice, waren beide dann eher schwach gegen gute Packers. Da war die O-Line auch wieder eher schwach, was den Colts größte Sorgen machen sollte. Die wirkt nicht so stabil wie die Vorjahre, gerade die rechte Seite. Aber Jake Arthur, für mich der sympathischte Beatwriter(toller Typ) der Colts (für SI), meinte er hätte selbst da Jones ein slightly Edge gegeben. So gesehen, mein Fazit, wenn Steichen wirklich nach Konsistenz, Running eine NFL Offense geht, hätte Jones das Ding gewonnen. Ich war mit ihm dann zunehmend immer zufriedener. Leider hat er das Vertrauen verloren tief zu gehen. Es gab eine Geschichte aus dem Joint Practice gegen die Packers, als McKinney, der verletzt war, am Goalpost stand und rief "Daniel werf tief, du kannst es". Sein Ex-Teamkollege gönnt es ihm natürlich auch, wie fast alle, die ihn als Mensch begleitet haben. Ich befürchte aber er hat mittlerweile das Joey Harrington Syndrom, die vielen Sacks und Turnovers haben da was gemacht, warum man im Zweifel lieber den sicheren Pass wirft. Aber im Frühling ging er auch paar mal richtig erfolgreich tief.
Aber ich denke der Druck von außen, eben auch weil die Colts ihn an 4 genommen habe, dazu das Big Play Potenzial und die Hoffnung, dass die ersten kleineren Fortschritte mit Checkdowns nehmen usw, dazu führen dass es Richardson wird. Für Jones bin ich trotzdem zufrieden.
Weiß gar nicht, ob ich es so gut fände, wenn er wieder Starter ist, und dann wieder alle den Backup wollen oder jeden Fehler suchen. Vielleicht tut ihm die Bank auch gut, ein Jahr Wilderness, und dann muss man sehen wie Richardson durchhält. Durability ist leider nicht seine Kernkompetenz. Damit beende ich auch meine Colts Betrachtung, erstmal

Jetzt geht der Shift dann doch immer mehr zu den Falcons und mein halbes Auge bleibt bei Jones, wenn ich gucke wie er sich als Backup macht.
Bei A.D. Mitchell werden die Fans, btw. wohl auch komplett gespalten bleiben. Die Hoffnung auf einen Elite Receiver bieten dann schöne Highlightvideos, im 1 zu 1. Da kriegt er Separation alles. Aber am Samstag war es wieder exemplarisch, da hat er zwei Spielzüge, einmal von AR, den tollen tiefen Wurf und von Jones einen tollen Hot Read mit dummen Strafen kaputt gemacht.
Ansonsten habe ich dieses Jahr sehr live und sehr intensiv mitbekommen, dass Camp Betrachtungen ein riesiges Business ist. Es trotzdem die Möglichkeit bietet, sich zu informieren. Ich selbst für mich so gut für eine NFL Season informiert wie noch nie. Deswegen werde ich dieses Mal auch kein 15-2 für die Falcons tippen, sondern nur ein 14-2-1.
Es gibt auch Wahnsinns Geschichten wie Leute in dieses Business reinkommen wollen. Noah Compton ist so jemand, jede Einheit der Colts verfolgt hat, nicht einmal ein offizieller Beatwriter der Colts ist. Er ist jeden Tag eine Stunde hin und zurückgefahren, um auf X paar Zeilen zu tippen. Er hat das sehr gut gemacht, sehr genau. Er hat übrigens keine Klimaanlage ins einem Auto und der Sommer in Indy war heiß.

So gesehen, ich habe die Zeit irgendwie genossen, das muss ich gestehen. Somit hatte ich wieder mal das Gefühl, wie wenn Sommerferien zu Ende gehen.

Das Camp ist vorbei.
