Ich hatte den Kampf 116:111 für Jones. Das knappste Ergebnis kann meiner Meinung nach ein 115:112 sein.
Jones hat sich überraschend gut verkauft, denn die Leute, die Hanshaw wirklich zuvor haben kämpfen sehen, wissen, daß das echt ein ganz Guter ist. Auch in diesem Kampf hat er sich bestens verkauft. Um Jones zu knacken (auch in diesem Alter) muß man entweder einen sehr guten Punch haben (Hanshaws Punch ist lediglich "gut") oder boxerisch etwas besser sein als Hanshaw es war (und der ist immerhin Top 15, Tendenz evtl. steigend).
Eins steht fest: Jones ist nicht der Alte und wird nie wieder an seine frühere Leistungsfähigkeit herankommen. Doch man sollte berücksichtigen, daß er offenbar gerade dabei ist, seinen alten Stil graduell umzustellen. - Früher basierte sein Stil u.a. auf den mittlerweile abhanden gekommenen Qualitäten "famose Beinarbeit" und "grandiose Reflexe". Ohne jene muß er die Ringmitte zwangsläufig räumen über weite Teile des Kampfes, um mit den Seilen im Rücken zu kontern und dann lediglich ab und zu nach vorne zu gehen. Gegen Hanshaw hat das wesentlich besser geklappt als in seinen Kämpfen zuvor.
Wie weit können ihn der "neue Stil" und die verbliebenen Skills bringen? Das hängt sehr vom Matchmaking ab. Im Supermittelgewicht sehe ich gegen Calzaghe z.B. kaum eine Chance (würde auf KO-Niederlage tippen), und auch gegen Kessler würde er verlieren. Gegen Berrio oder Mundine dagegen könnte er Weltmeister werden. -- Im Halbschwer ist gegen Dawson nichts zu holen, gegen Erdei, Drews und Woods hat er gute Chancen. Dabei spielt ihm natürlich in die Karten, daß Adamek, Briggs und Johnson keine Weltmeister sind, denn gegen diese wäre er wiederum der Underdog.
Gruß, Competition
P.S.: Ein kampf gegen Trinidad wäre echter Bullshit
. Wenn er sich dem echten Wettkampf nicht mehr stellen will, soll er halt zurücktreten.