Bei Jermell Charlo vs Tony Harrison habe ich im vorherein ein wenig 'Trap-Fight' Potenzial gerochen.
Harrison war massiver Aussenseiter und wurde schon zweimal gestoppt (Jarrett Hurd, Willie Nelson), aber der Typ ist relativ lang und kann wirklich boxen.
John Jackson gab vor 2.5 Jahren so ein wenig den 'Blueprint' wie man Jermell besiegen kann. Jermell hat zwar sehr gute 'fundamentals', hat an Schlagkraft gewonnen, ist aber kein ausgebildeter Pressure-Fighter. Jackson hat ihn damals enorm frustriert, bevor er selbst schwer KO ging.
Vorwärtsgang, Weg abschneiden und gleichzeitig schlagen kann Jermell nicht sonderlich. Das sah man auch gegen Harrison.
Somit war auch der Output von Jermell relativ gering, der Mühe hatte Harrison zu stellen, da Harrison bereits rauszirkelte als Jermell die Füsse im Boden verankerte.
Schlussendlich habe ich den Kampf knapp für Jermell Charlo gescort, halte aber den Sieg für Harrison nicht für ein Fehlurteil, wie es viele in den Staaten meinen.