Schöner Sieg für Murata.
Hassan N'Dam N'Jikam kann nichts dafür, dass die Punktrichter im Hinkampf für das wohl skurrilste Urteil des Jahres sorgten, aber ich empfand es dennoch als eine Art Genugtuung als heute Murata das Ding klar machte.
Überraschenderweise versuchte es N'Dam dieses Mal nicht mehr mit 'stick-and-move', sondern mischte mit hoher Workrate und vielen Kombos gleich mit. 'Stick-and-move' hat das letzte Mal auch nicht wirklich funktioniert, da Murata's Doppeldeckung stand, Murate N'Dam stalkte und abkonterte. Naja, aber der 'trade-with-him-approach' fand ich doch sehr seltsam. (Oder wusste N'Dam schon bei Kampfbeginn, dass er mittlerweile die Beine zum tänzeln nicht mehr hat?).
Naja, Murata hat auf jeden Fall einen guten Fight gemacht. Der Japaner ist natürlich ein physischer Brocken und hat ein gutes Auge für Lücken. Die
kurzen rechte Geraden und Haken waren in diesem Fight verheerend. V.a. aber sassen Murata's Bodypunches. Die waren richtig übel und haben N'Dam schnell die letzte Luft genommen.
Rückblickend betrachtet wurde Murata nach anfänglicher Box-Hipster Euphorie (zu) schnell fallen und IMO unterschätzt (auch von mir). Die beiden klaren Siege über den Veteranen N'Dam N'Jikam finde ich schon überraschend und beeindruckend.
Ein 'world beater' wird er aber nie werden. Boxer wie Jermall Charlo oder Danny Jacobs dürften eine deutliche Spur mehr 'upside' haben. Und ein Prime Elitefighter wie Canelo oder GGG sind über seinem Level.
Aber auf einem Level von Billy Joe Saunders sehe ich ihn definitiv.
BTW: Das Mittelgewicht entwickelt sich relativ rasant zu einer der besten Gewichtsklasse: GGG, Canelo, Danny Jacobs, Jermall Charlo, Demetrius Andrade, David Lemieux, Ryota Murata, Billy Joe Saunders, Sergiy Derevyanchenko