Wie technisch er schon in den 70ern insb. bez. proaktiver defense war, aber eben ein schon damals alter und sehr untypischer Stil. . Davor sah das alles einfach nach nem Slugger aus.
Man muss sich auch klar darüber sein das Foreman mit 19 die Olympischen Spiele gewonnen hat. Der Man war ein absolut herausragendes Boxtalent auch im technischen Sinne.
Genau das. Ist bei Liston nicht anders, ebenso bei Robinson.
Gerade bei Liston und Robinson lassen sich zu viele Leute von den Schwarz-Weiß-Aufnahmen blenden, sprich denken automatisch das muss qualitativ alles schlechter sein.
Liston konnte einem mit seinem Jab ne Gehirnerschütterung beibringen, der brauchte dazu gar keine Schlaghand. Die Jabs von Holmes und Wladi waren unheimlich präzise und schnell, aber kein Gegner wackelte wenn er mal einen abbekam. Bei keinem anderen flog die Birne so nach hinten als nach einem Liston-Jab. Dazu diese abartige Armspannweite von 2.13m bei nur 1,85m. Klar war Sonny auf den Beinen kein Bewegungstalent, aber mit dieser Reichweite wären auch die ganzen Super-HWs (Lewis, Bowe, Klitschkos, AJ, Fury, Wilder etc.) aus der Distanz nicht sicher. Nur Fury hat 3 cm mehr Armspannweite, und das ist gar nix.
Ich kann es absolut nachvollziehen, dass viele Liston als Favorit gegen Frazier und vlt sogar Foreman sehen. Gerade bei Frazier gehör ich dazu. Mit allem Respekt vor Smoin Joe und allen Top-Gegnern Alis aus den 70ern, aber keiner von denen musste sich mit Sonny rumschlagen. Ich glaub gerade solche Leute wie Quarry, Chuvalo, Bugner, Foster, Dunn, Bonavena etc. hätten von Liston übel auf s Maul gekriegt, von Norton und Ellis will ich gar nicht erst reden. Norton würde mMn gegen Liston genau so enden wie gegen Foreman oder Cooney.
Und p4p hatte Robinson eine Kombination aus Speed und Power, dazu Bombenkinn und Nehmerfähigkeiten, die im Gesamtpaket bis heute noch ihres gleichen sucht.
Der Typ schlug keine 1, 2 oder 3, sondern manchmal 8-10 Kombos und wenn nötig noch mehr, die so einen Speed und Power hatten, dass einem beim Anschauen die Spucke weg bleibt. Wenn man da nur sieht wie LaMottas Kopf duruch die Gegend flog. Hoch, runter, hoch, runter, rechts, links, rechts links, hoch, runter, und all das innerhalb von 2-3 Sekunden.
Ich respektiere jede Meinung, aber wenn Leute immer wieder mit RJJ oder Mayweather als p4p Nr. 1 aller Zeiten, kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Mit all seinem Speed, Können etc, RJJ war ein Glaskinn. Natürlich konnte das keiner entblößen da er in seiner Prime zu gut für die damalige Konkurrenz war, die natürlich mit Toney etc. abartig gut war. Aber irgendwann kommt für jedes Glaskinn der Tag, wo s einschlägt und direkt ist alles vorbei. Das war RJJs angreifbare Schwäche.
Und bei Mayweather ist es die Offensive. Die Defensive kann man als beste aller Zeiten sehen, aber die Offensive reicht nicht. Ich nehme da immer gern Gatti und M. Ward als Beispiel.
Robinson hätte gegen beide sowohl haushoch nach PUnkten gewinnen können, als auch mit ihnen in den Krieg ziehen und beide in einem Krieg schlägen können und mMn geschlagen hätte. Aber Mayweather kann beide nur haushoch auspunkten. Zieht er mit einem der beiden oder beiden in den Krieg, geht er irgendwann baden.
Egal ob man Atheist oder Gläubig ist, aber der Boxhistoriker Bill Gallo sagte es mal so: "Wenn Du Gott fragen würdest: "Schaffe mir den besten Boxer", dann würde er Sugar Ray Robinson erschaffen, und genau das hat er gemacht."
Der Typ hatte einfach gar keine angreifbare Schwäche, also wo man irgendwie sagen kann "Das ist nicht so gut."