Olympia Reiseberichte


Deutsche Eiche

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Ja, das ist auf die Fanzone bezogen, die befindet sich aber in dem Stadion, in dem das Deutsche Haus ist.
Das Deutsche Haus ist so etwas wie das olympische Dorf Light, also als mit Siegesfeiern, PKs, freies Essen und Trinken etc.
 

gentleman

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Ja, das ist auf die Fanzone bezogen, die befindet sich aber in dem Stadion, in dem das Deutsche Haus ist.
Das Deutsche Haus ist so etwas wie das olympische Dorf Light, also als mit Siegesfeiern, PKs, freies Essen und Trinken etc.
ist mir schon klar was das deutsche Haus ist - gibts ja bei vielen Nationen, auch Österreich hat eines. Allerdings in dem riesen setting wie Deutschland dieses Mal im eigenen Stadion ist das wohl einzigartig
 

thedoctor46

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Ich bin morgen (also am Freitag) zwar noch beim Hockey und beim ersten Leichtathletik-Abend, aber hier schonmal ein paar Eindrücke meinerseits.

Auch wenn ich durch und durch aus dem Fußball komme, ist die Faszination Olympia bei mir vorhanden seit ich 2000 in Sydney das erste Mal mit acht Jahren die Spiele verfolgen konnte. Vor Ort bei Olympia war immer eine Art Lebenstraum, die sich nun mit Paris wohl kaum mehr einfacher gestalten konnte. Ursprünglich hatte ich mit Begleitung sieben verschiedene Events geplant (alle letzten November beim Start gekauft), da meine Begleitung aus verschiedenen Gründen in der vergangenen Woche passen musste, habe ich mich noch einmal in einen kleinen Kaufrausch begeben, sodass ich am Ende meiner Tour voraussichtlich zwölf verschiedene Sportarten gesehen habe (darunter zwei Volleyball-Sessions). Mein Fokus lag dabei nicht auf Medaillen-Entscheidungen, sondern auf einer möglichst großen Bandbreite und dementsprechend nahezu immer die günstigeren Tickets. Nur einmal habe ich über 100 Euro für eine Karte bezahlt (115 um genau zu sein).

Ich bin am Sonntagmorgen aus Düsseldorf mit dem Auto nach Paris gereist. Möglichst früh, um einem befürchteten Chaos aus dem Weg zu gehen, was allerdings ausblieb. Mit einer kurzen Pause war ich schließlich um 12.30 Uhr nach ziemlich genau fünf Stunden Fahrt an meiner Unterkunft, die im Süden von Paris liegt, bzw. offiziell gar nicht mehr Paris ist, sondern in Chatillon. 680 Euro haben wir für fünf Nächte bezahlt, als wir vor ca. zwei Monaten buchten - zu dem Zeitpunkt noch geplant zu zweit. Ein ziemlich guter Kurs, der aber wohl mittlerweile spontan auch noch günstiger hätte klappen können. Im Endeffekt hatte es sich dennoch bezahlt gemacht, das Buchen der Unterkunft monatelang aufgeschoben zu haben :D Denn vor einem Jahr waren die Preise wesentlich höher, es gibt da ja einige Artikel gegenwärtig dazu, dass sich einige Anbieter verzockt haben und Paris sogar weniger Touristen hat als sonst, weil die Nicht-Olympiazuschauer gegenwärtig komplett fernbleiben.

Tickets für den Sonntag hatte ich keine, dennoch wollte ich mich schon einmal in die Stadt begeben nach zwei Stunden auf dem Zimmer entspannen und Olympia schauen. Für mich war es ohnehin meine Paris-Premiere und später traf ich mich noch mit einer Freundin, weshalb es mal relativ ziellos los ging. Nachdem ich mich erst einmal mit der Metro auseinandergesetzt habe, stieg ich einfach mal spontan am Invalidendom aus - was eine hervorragende Idee war. Denn hier finden ja vor malerischer Kulisse vor dem Invalidendom die Wettkämpfe im Bogenschießen statt und just in dem Moment liefen die Medaillen-Entscheidungen des Mixed-Teamwettbewerbes - und von außerhalb konnte man tatsächlich über die Leinwand das Geschehen im Inneren mit verfolgen - das machten noch mehrere Hunderte Leute an der Mauer vor dem Invalidendom, darunter zahlreiche Mexikaner, die sich inbrünstig über ihre Bronzemedaille freuten. Das hat die Vorfreude auf die kommenden Tage natürlich nicht verringert. In der Folge dann ein bisschen spärliches Sightseeing, zumindest sich mal den Eiffelturm aus der Nähe anschauen etc.

Ursprünglich hatten wir für den Montag keine Besuche beim Sport geplant. Da ich aber nun wie gesagt (weitestgehend) alleine unterwegs war, konnte ich für den Montag natürlich auch noch ein bisschen zuschlagen. Resale und offizielle Tickethomepage hatte ich bereits tagelang immer wieder gecheckt und so konnte ich am Sonntag ein Resale-Ticket für 55 Euro beim Boxen am Montagvormittag schießen - als ich das besagter Freundin erzählte, tat sie es mir gleich, sodass wir uns am nächsten Vormittag dort trafen. Angesetzt war das Spektakel für 11 Uhr, offiziell hieß es immer, man soll 1,5 Stunden vorher da sein - das ist aber absolut nicht nötig, der Einlass hat eigentlich überall hervorragend funktioniert. Ich neige dennoch dazu, frühzeitig vor Ort zu sein und zudem musste man ja eh erst einmal mit der Metro klarkommen (wobei das Paris-Transport-App, die für die Spiele entwickelt wurde, da wirklich extrem stark half!). Boxen findet wie bereits von meinem Vorredner erwähnt in der Arena Nord in Villepinte statt, fast schon nahe des Flughafens CDG. War erst einmal ein Stück, aber ich kann wirklich nichts ansatzweise negatives über die Metro bzw den Nahverkehr in den letzten Tagen sagen - das hat alles bockstark funktioniert und wenn ich mir dieses System in Paris oder auch in London und die unzähligen riesigen Bahnhöfe anschaue, habe ich echt immer das Gefühl, dass Berlin im Prinzip ein Dorf ist.

Ich habe ja absolut keine Ahnung vom Boxen und schaue das auch privat eigentlich nie und es gehört auch bei Olympia nicht so wirklich zu meinen Favourite-Sportarten, aber ich war dennoch sehr gespannt. Bei uns waren es in der Session acht Kämpfe, zunächst drei Frauenkämpfe, danach fünf Männerkämpfe (alles in niedrigeren Gewichtsklassen, bis auf die letzten beiden Schwergewichts-Kämpfe, unter anderem mit dem Deutschen Nelvie Tiafack, der verdient gewann. Da waren ein paar nette Fights bei, mir wurde im Boxen-Thread u.a. der Kampf des Usbeken Abdullaev empfohlen, den ich auch in der Tat gut fand. Heute verlor er allerdings offenbar gegen den Kanadier Sanford, den ich auch am Montag noch gesehen hatte. Auch der Ungar Richard Kovacs war mit seinem Rumgetänzel recht...unterhaltsam.

Nach zweieinhalb Stunden war die Session vorbei und es ging mit der kompletten Halle Richtung Bahn...es war voll und eng, aber es funktionierte auch hier alles gut. Kernfrage für mich war nun, wie ich meinen weiteren Montag verbringe? Für den Abend hatte ich bereits über den offiziellen Ticketverkauf eine Karte für 24 Euro fürs Rugby gekauft, aber auf einen toten Nachmittag hatte ich auch keine große Lust, denn ich war jetzt endgültig im Olympia-Fieber. Also mal kurz Resale und Ticket-Homepage gecheckt und bei letzterer gesehen, dass es noch Restkarten für den Kanuslalom um 15.30 Uhr gibt (wohlgemerkt, es war da ca 13.30 Uhr). Und auch wenn ich grundsätzlich sonst keine Medaillen-Entscheidungen dabei hatte, war der Reiz, mal ein Finale zu sein, natürlich trotzdem da. Und so kaufte ich für 115 Euro spontan ein Ticket, Kategorie C, in der billigeren Kategorie war nichts mehr frei. Ich hatte mir zwar bereits ein Kanuslalom-Ticket für Mittwoch 15.30 Uhr gesichert, aber da hätte es mit meinem Anschlusstermin beim Badminton pünktlich knapp werden können - beim Rugby ging ich davon aus, dass das pünktlich klappen sollte. Dementsprechend verkaufte ich das Kanuslalom-Ticket für den Mittwoch über den Resale wieder (das hat übrigens auch bei allen Karten, die ich letztes Jahr doppelt gekauft hatte, problemlos und extrem flott geklappt).

Ich musste dann allerdings relativ zügig und spontan nach Vaires-sur-Marne, was tatsächlich auch eine ganze Ecke außerhalb liegt. Dort angekommen musste ein 20-minütiger Fußmarsch zur Venue herhalten, generell war die Wegeführung aber auch immer überragend gut beschildert und ohnehin überall unzählige Volunteers, die einem den Weg weisen. Ich dürfte so gegen 15 Uhr vor Ort angekommen sein und es ist durchaus nicht unwichtig, zu betonen, dass es spätestens ab Montag in Paris irrsinnig warm wurde. Die Sonne ballerte wirklich krass, ich bin zugegebenermaßen eher die Kategorie ziemlich schneeweiß und dementsprechend ist zu große Hitze nicht wirklich meine Welt. Und wie man sich vorstellen kann, sitzt man beim Kanuslalom auf einer relativ steilen Tribüne mitten in der Sonne - diese Schwitzerei sollte zum Dauerzustand der nächsten Tage werden. Aber auch hier gebührt ein großes Lob: Es waren immer überall ausreichend Wasserspender vorhanden, die frei nutzbar waren. Generell fand ich es wahnsinnig bemerkenswert, dass man problemlos seine Getränke und (!) Speisen in jede Wettkampfstätte mitnehmen konnte. Da ging es nicht nur um Wasser. Aber Wasser war wirklich der wichtigste Faktor in diesen Tagen, ich weiß nicht wie oft ich alleine am Montag beim Kanuslalom wieder unter den Wasserhähnen stand und mich komplett mit Wasser im Gesicht und am Kopf beträufelte. Die Hitze machte einigen Leuten zu schaffen, von der Tribüne musste auch eine bewusstlose Frau gebracht werden, deren Kreislauf es nicht mehr aushielt.

Generell fand ich die Kanuslalom-Venue aber erst einmal echt beeindruckend - vor Ort natürlich noch nie gesehen (am liebsten wäre ich reingesprungen)...und von oben auf der Tribüne konnte man auch rüber zur Kanu/Ruderregattabahn blicken. Meine Karte erwies sich ohnehin als ziemlich hervorragender Platz, denn ich saß ideal mit direktem Blick auf das Ziel. Insgeheim hatte ich natürlich die Hoffnung, dass sich Sideris Tasiadis seine nächste Olympia-Medaille schnappen kann, nach dem Halbfinale war er immerhin Dritter (die Stunde zwischen HF und Finale) wurde aufgrund der Temperaturen von extrem vielen Leuten ausschließlich unterhalb der Stahlrohrtribüne verbracht. Tasiadis brachte zwei fehlerfreie Läufe runter, doch am Ende reichte es nur zum vierten Platz - der Slowake (oder Slowene?) auf Bronze hatte bei seinem Lauf wohl das nötige Quäntchen Glück, normalerweise hätte Tasiadis ihn schlagen müssen. Bitter. Dafür wurde ich Zeuge einer der wohl verdientesten Goldmedaille überhaupt, denn Lokalmatador Nicolas Gestin hatte einfach in beiden Läufen einen unfassbaren Vorsprung. Er hätte sich im Finale beinahe drei Strafen erlauben können und hätte immer noch gewonnen - wenig verwunderlich, dass das Publikum vollkommen ausrastete und wirklich für eine sensationelle Atmosphäre sorgte. Das hat echt unfassbar Bock gemacht - aber Zeit für die Siegerehrung hatte ich keine, da ich den Fußmarsch zum Bahnhof zurücklegen musste und mich auf dem Weg zum Stade de France machen musste.

Auch dorthin war von der Bahnstation ein ordentlicher Fußmarsch nötig, dennoch kam ich wieder einmal pünktlich an. Als Groundhopper und Stadionenthusiast natürlich ein Erlebnis, auch wenn ich es natürlich ohne Fußballspiel nicht offiziell abhaken kann - aber meine Fresse, was für eine überragende Schüssel. Und ich staunte nicht schlecht, als ich realisierte, was für eine irre Party um das Stadion herum stattfand - Rugby wird in Frankreich einfach auch absolut gelebt, zwei Tage vorher gewannen ja die Männer Gold und heute waren die Frauen dran mit ihren Viertelfinalspielen.

Zugegebenermaßen holt mich Rugby jetzt auch nicht so irre ab, ich hatte ein bisschen was vom Männer-Wettbewerb im Stream geguckt, was ich ok fand. Vor Ort muss ich aber sagen, dass ich die Sportart dann doch ein bisschen weird fand :D Sieht einfach etwas seltsam aus, wenn auf einem kompletten Fußballplatz nur sieben Personen pro Team rumrennen. Mir wirkte auch einiges zu zufällig auf dem Platz - aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn das Highlight sollte ja noch anstehen mit dem Duell zwischen Frankreich und Kanada. Es war das vorletzte Spiel des Abends (von insgesamt sechs Partien) und was soll ich sagen - die Atmosphäre war auch hier brutal, erst recht bei den erfolgreichen Versuchen der Franzosen. Aaaaaber...dann kam Kanada als Spielverderber ins Spiel. Die hatten nämlich wenig Bock auf Partystimmung und zeigten eine echt starke Defensivleistung - und gewannen das Spiel letztlich nicht unverdient und zum Entsetzen der Franzosen. Das war schon krass - da fielen echt Zehntausende Menschen in eine Schockstarre, wie als wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM ein Spiel in der 119. Minute verliert.

Das abschließende Spiel zwischen Australien und Irland habe ich mir dann geschenkt, weil der Tag irre lang war, ich platt war und einen ordentlichen Heimweg vor mir hatte - und einfach unbeschreiblich durchgeschwitzt gewesen bin, wie ich es selten erlebt habe. Aber das sollte noch schlimmer werden in den Tagen danach.

Soviel erst einmal zu Sonntag und Montag. Ich mache dann irgendwann weiter ;)
Ich genieß die 2 Wochen wie man merkt ausgiebig vor dem TV, aber manchmal kommt dann doch Reue auf, dass ich nicht hingefahren bin. Das macht es jetzt echt nicht besser. :D

Volle Hoffnung, dass mir die deutschen Bürger nicht 2040 versauen. :D
 

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Ich genieß die 2 Wochen wie man merkt ausgiebig vor dem TV, aber manchmal kommt dann doch Reue auf, dass ich nicht hingefahren bin. Das macht es jetzt echt nicht besser. :D

Volle Hoffnung, dass mir die deutschen Bürger nicht 2040 versauen. :D
sollten die Sommerspiele 2040 nach Deutschland kommen und wir alle nicht schon längst durch KI ersetzt worden sein, gibt's große SpoFo Party bei euch mit besonderen Schmankerln wie Gehen für @Young Kaelin , Leichtathletik im Olympiastadion für @Next und ganz vielen Diplomen für @JL13 :D
 

Deutsche Eiche

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Wäre super, wenn du in Erfahrung bringen könntest, ob spät abends noch was los ist. Es gibt nämlich ein Ticket ab 23 Uhr bis 2 Uhr.
 

Deutsche Eiche

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02.08.2024

Handball: 🤾‍♂️
  • 9 Uhr: 🇩🇰 - 🇭🇺
  • 11 Uhr: 🇫🇷 - 🇦🇷

Arena: 📍Paris Süd 6

Tickets: 99€. Die Karten wurden über den offiziellen Zweitmarkt gekauft.

Heute Morgen klingelte schon um 6:15 Uhr der Wecker, um ohne Zeitdruck zum Handball aufzubrechen.
Dabei hatte ich ziemlich Glück mit der Session und konnte mit Dänemark und Frankreich zwei Top-Nationen abgreifen.
Ich habe bei Wikipedia nachgeschaut: Insgesamt haben heute 4 Welthandballer (Hansen, Karabatic, Jacobsen und Gidsel) gespielt, 2013 wurde der letzte Spieler mit der Trophäe ausgezeichnet, der heute nicht auf dem Platz stand. Besonders auf Karabatic habe ich mich gefreut, da ich diesen schon seit meiner Kindheit kenne und die Olympiade wohl sein letztes Turnier ist. Während des Spiels habe ich dann bemerkt, dass ich wohl direkt hinter seiner Familie saß.
Die Spiele waren beide toll zum Anschauen, auch wenn beiden etwas die Spannung fehlte. Meiner Meinung lesen sich die Ergebnisse etwas knapper als es der Spielverlauf hergibt.

Boxen, 02.08.2024, 15 Uhr 🥊

Arena: 📍Paris Nord 5, Villepinte

Tickets: 150€, als ich die Karten gekauft habe, waren dies die einzig buchbaren. Im Nachhinein hätte es auch deutlich günstigere gegeben.

Ich hatte meine Plätze bereits gestern schon gesichtet und war nicht wirklich zufrieden. Zwar war es im Innenraum Reihe 4 aber seitlich mit Blick auf den Ringpfosten. Von dort aus habe ich die Kämpfe der Frauen verfolgt und die Halle nach schöneren Plätzen „ausgespäht“. Pünktlich zu den Männerkämpfen nahm ich einen Platz in der ersten Reihe eines anderen Blocks ein.
Der ersten Männerfight zwischen dem Franzosen Bennama und dem Kubaner Claro Fiz hatte es dann in sich: ein toller Action-Fight. In den Kampf wurde allerdings auch der Nachteil der reduzierten Gewichtsklassen deutlich, der Franzose war deutlich größer und hat den Kampf mehrheitlich über seine Athletik gewonnen. Die nächsten Herrenkämpfe (51 und 80kg) waren weniger spektakulär.
Richtig spannend wurde es dann zum Tiafack-Kampf. Die Stimmung war gut und ein tolles Ergebnis mit der jetzt schon sicheren Bronzemedaille.
Zum Abschluss der Session stand das Highlight des Tages bzw. des ganzen Turniers an: Jalolov gg Teremoana.
Da sich der Großteil der Rollstuhlfahrer schon verabschiedet hatte, setzt ich mich auf einen verbliebenen Klappstuhl, sodass ich noch etwas näher am Geschehen sitzen konnte. Es gab ja mal Gerüchte, dass ein Scheich einen Schwergewichtskampf auf seiner Yacht veranstalten möchte… so habe ich mich auf meinen Plätzen gefühlt. Der Kampf hat sich die Erwartungen erfüllt.

Boxen, 02.08.2024, 15 Uhr 🥊

Arena: 📍Paris Nord 5, Villepinte

Tickets: 26€ Kategorie D vom Resale-Portal

Die zweite Session habe ich mir von den „billigen Plätzen“ angesehen, aufgrund der Größe der Arena sind dies aber immer noch super Plätze. Am liebsten hätte ich nur Plätze dieser Kategorie gehabt.

Das erste Highlight des Abends war der Kampf von Hasanboy Dusmatov im Gewicht von 51kg. Das Duell war actionreich und technisch herausragend. Leider wird er trotz seiner Amateurtitel Probleme haben, Interesse im Pro-Bereich zu ziehen. Darauf folgte der nächste Knaller: Oleksandr Khzhniak aus der Ukraine. Tolle Variabilität, super Pressure und scheinbar auch Power in den Schlägen. Sein Stil dürfte super zu den Profis passen, wäre für ihn aber auch Zeit, nach der Olympiade ins Profilager zu wechseln.
Die Super-Heavyweight-Kämpfe lagen vom Niveau unter denen von Jalolov und Tiafack.

Mein persönliches Highlight: Ein Foto mit Gennady Golovkin. Musste dafür einmal in die gesamt Halle herum, durch eine Sitzreihe und am Absperrband nach ihm rufen. 😅😅 Das war es mir für einen meiner Lieblingskämpfer allerdings wert
 

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Vega

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Gestern Abend zwischen 23 Uhr und 6.30 Uhr von Paris mit dem Auto nach Meppen durchgefahren, zwischendurch eine Stunde auf nem belgischen Parkplatz gepennt - nun bin ich etwas durch, aber kann weiter erzählen.

Als ich am späten Montagabend in der Bahn Richtung Unterkunft saß und einmal den Schedule für den morgigen Tag checkte, war die Freude groß: Ich sollte ab 12 Uhr ein Ticket in Roland Garros für den Court Simonne Mathieu haben und dort war als erstes Match Kerber - Fernandez angesetzt. Jackpot! Danach noch Marterer gegen Auger-Aliassime sowie Svitolina - Krejcikova und Mixed von Gauff/Fritz - da konnte ich mich echt nicht beklagen.

Da der Einlass in Roland Garros erst um 10.30 Uhr war, konnte ich mal eine Stunde länger schlafen und machte mich dann dennoch zeitnah auf den Weg. Und naja, wie ich bereits gesagt hatte, war es bereits am Montag wirklich extrem heiß. Aber der Dienstag, der toppte alles. Gegen kurz nach 9 auf dem Weg zur Bahn begann das Schwitzen bereits - es war wirklich brutal und es sollte natürlich im Laufe des Tages noch wesentlich heftiger werden.

Abseits des Fußballs ist ja eigentlich schon Tennis die Sportart, die ich am regelmäßigsten verfolge, auch wenn ich im Vergleich zu den zahlreichen Tennis-Experten hier sicherlich nicht mithalten kann. Aber dementsprechend hatte ich natürlich tierisch Bock, mir mal die Anlage von Roland Garros anzuschauen, da meine persönlichen Erfahrungen mit Live-Tennis vor Ort auch wirklich äußerst spärlich sind. Ich war dann schon durchaus überrascht, wie klein das Gelände eigentlich ist, im Prinzip sind alle Plätze echt relativ nah beieinander, nur eben der Simonne Mathieu erfordert einen kleinen Fußmarsch, liegt aber in einem kleinen Park auch schon ganz nett. @Furiosa hatte ja bereits die Vorteile des Courts beschrieben, da man dort im Umlauf überdacht die Partien verfolgen kann und dementsprechend nicht komplett gebraten wurde. Im Kerber-Match ergatterte ich auch noch einen Platz direkt unter des Dachs (mein Platz war eigentlich deutlich weiter oben) und konnte das Spiel so eigentlich ganz erträglich anschauen. Stimmung war hervorragend und es hat echt Spaß gemacht, Angie noch mal auf dem Niveau zu sehen. Im Endeffekt kann ich nun sagen, ihren letzten Karrieresieg gesehen zu haben, das ist doch auch ganz nett.

Nach Kerber sollte ja direkt Marterer kommen, aber ich brauchte mal etwas Bewegung und wollte zumindest über die Anlage laufen und bei dem einen oder anderen Außencourt vorbeischauen. So landete ich plötzlich bei Zheng - Navarro, die eigentlich in der Endphase des Matches wirkten, aber Navarro konnte zweimal bei eigenem Aufschlag das Match nicht gewinnen und vergab auch einen Matchball (wobei Zheng den auch fantastisch abgewehrt hatte). Stattdessen siegte Zheng dann im Tiebreak des zweiten Satzes (da waren 2:30 absolviert und auf dem Court war ja nix mit Überdachung - ich war nach den 30 Minuten dort komplett durch). Und wo Zheng jetzt steht, weiß ja vermutlich jeder.

Nach dem zweiten Satz ging es wieder Richtung Simonne Mathieu, denn ich konnte auf dem Livescore am Suzanne-Lenglen verfolgen, wie FAA offenbar ganz schnellen Prozess mit Marterer machte und der erste Satz mit 6:0 an den Kanadier ging. Marterer war hoffnungslos überfordert (wirkte aber auch nicht ganz fit), immerhin konnte er durch einen Spielgewinn, der frenetisch gefeiert wurde, doch noch die Brille abwehren, aber das war ein absolut ungleiches Kräftemessen. Inzwischen war es übrigens so, dass auf den unteren Tribünenreihen, die nicht vom Dach geschützt waren, quasi niemand mehr saß. Ich hatte es kurzzeitig versucht, musste es aber beim nächsten Seitenwechsel sofort wieder abbrechen, es war für mich nicht zu ertragen. Stattdessen saßen und standen die meisten Zuschauer im Umlauf der Tribüne.

Danach musste ich dringend mal was essen, was tatsächlich viel Zeit verschlang, zudem musste man regelmäßig zu den Wasserspendern, um sich mal für Sekunden abzukühlen - aber auch hier funktionierte das wieder gut und es gab genug Möglichkeiten, Trinkwasser zu holen und auf dem Gelände unter Wasserfontänen herzulaufen. Zurück ging es dann zu Svitolina und Krejcikova, die sich ein sehr enges und vor allem langes Match lieferten, auf das ich irgendwann im zweiten Satz aber keine Lust mehr hatte und sah, dass das Doppel von Krawitz/Pütz gegen Monfils/Roger-Vasselin auf dem 14er schon läuft. Dementsprechend machte ich mich wieder auf den Weg - leider ist die Distanz von Simon Mathieu zum 14er wohl die weitestmögliche Distanz auf dem Gelände, so dass ich tatsächlich erst Anfang des zweiten Satzes dort ankam. Der Platz war rappelvoll, die Franzosen haben hier für fantastische Atmosphäre gesorgt, aber es waren auch reichlich Deutsche auf den Rängen zu sehen (bzw generell den ganzen Tag auf dem Gelände - neben Kerber und Marterer spielten ja auch noch Siegemund/Kerber, Struff/Köpfer und ursprünglich auch Struff, der rauszog). Monfils und Roger-Vasseline wurden absolut abgefeiert, waren aber gegen Krawietz und Pütz wirklich chancenlos. Ich fand deren Auftritt irre gut - und dementsprechend wahnsinnig geschockt, dass sie einen Tag später im Viertelfinale ausgeschieden sind. Ich war mir sicher, dass die eine Medaille holen.

Danach schaute ich noch bei Kerber/Siegemund vorbei, die aber wenig gegen Boulter/Watson entgegenzusetzen hatten. Zudem konnte man dem Spektakel auf dem Lenglen lauschen, auf dem Nadal und Alcaraz spielten. Ich habe letztlich verzichtet, noch einmal um 19.15 Uhr zum Mixed auf "meinem" Court zurückzukehren, da ich noch eine weitere Veranstaltung hatte. War nichtsdestotrotz ein sehr unterhaltsamer Besuch beim Tennis, coole Atmosphäre bei brutalen Bedingungen. Unnötig zu erwähnen, wie durchgeschwitzt ich war, als ich mich auf dem Fußweg zum Prinzenpark machte.

Auch als Fußball-Junkie hat Fußball bei Olympia für mich nun wirklich keine hohe Priorität. Aber wenn man schon mal vor Ort ist und es in den Zeitplan passt, konnte ich es mir aus Groundhopping-Perspektive natürlich nicht nehmen lassen, auch mal im Parc des Princes, der Heimspielstätte von PSG, vorbeizuschauen. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass ich jemals den Prinzenpark mit dem U23-Spiel zwischen Paraguay und Mali kreuzen werde, aber gut, unverhofft kommt oft ;) Nachmittags spielten dort Usbekistan und die Dominikanische Republik, das wäre wohl noch absurder gewesen.

Ich war durchaus überrascht, dass Roland Garros und Prinzenpark wirklich nur drei Steinwürfe voneinander entfernt sind. Ganz entspannt zu Fuß konnte ich dort hin spazieren - und stand noch plötzlich an dem Rugby-Stadion, wo sich die deutsche Fanzone und das deutsche Haus befinden. Schon Wahnsinn, was die da aufgefahren haben und ich frage mich wirklich, ob das auch nur ansatzweise ähnlich bei anderen Nationen läuft? Deutschland hat die drittgrößte Delegation, aber weiß jemand wie das beispielsweise bei den US-Amerikanern ist? Machen die da auch so ein eigenes riesiges Event-Ding? Im deutschen Haus fand in jedem Fall an dem Abend ein NRW-Abend statt und als ich dort gerade langmarschierte, lief ich mehr oder weniger NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst in die Arme. Schöne Grüße, aber ich hatte wichtigeres zu tun.

Am Rugby-Stadion entlang stand dann dort nun wirklich der Prinzenpark. PSG ist auf meiner Favoritenliste nicht allzu weit oben, aber das ist schon eine geile Schüssel, insbesondere die Vereinsfarben machen dann im Erscheinungsbild des Stadioninneren, u.a. der Sitze, richtig was her. Und wahnsinnig erstaunt war ich dann auch über den Zuschauerzuspruch. Das Stadion war irre gut gefüllt, ich habe nirgends eine offizielle Zuschauerzahl bisher gesehen, aber da waren bestimmt über 40.000 Leute. Schon Wahnsinn irgendwie. Ich hatte ja übrigens bereits erwähnt, dass man in alle Sportstätten problemlos mit Plastik-Flaschen kam, meine 0,5-Literflasche hatte sich schon zu einem sehr treuen Begleiter entwickelt. Auch beim Fußball war die Mitnahme möglich - aber hier, und nur hier, musste natürlich der Deckel entfernt und weggeschmissen werden, das war irgendwie mal wieder sinnbildlich :crazy:

Die Partie begann gut, Paraguay schoss nach fünf Minuten ein wunderschönes Tor - und danach wurde es nur noch schlimmer :D Fußball zum Abgewöhnen, Paraguay mit einer schauspielerischen Meisterleistung, die man so primär in Südamerika findet, was dann auch noch dazu führte, dass wir jeweils acht und zehn Minuten Nachspielzeit bekamen. Ich sehnte den Abpfiff ziemlich herbei und war froh, als der Schiedsrichter ein Erbarmen hatte. Es ging dann flott mit der Bahn zurück, in die sehnlichst erwartete Dusche und zügig ins Bett, da es am nächsten Morgen früh weitergehen sollte.
 

Deutsche Eiche

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Datum: 03.08.2024, 12 Uhr



🎾: Herren Doppel Gold, Herren Doppel Bronze, Frauen Einzel Gold, Herren Einzel Bronze



Tickets: 214€, Kategorie C, gekauft über den Zweitmarkt



Ich war die ganze Zeit voller Hoffnung, vielleicht Nadal einmal live spielen zu sehen. Dementsprechend war die Vorfreude getrübt, als er im Doppel rausgeflogen ist, vor allem da entgegen der eigentlichen Ansetzung am Samstag auch noch das Herren Doppel um Bronze anstand.

Das Ausscheiden von Swiatek hob die Laune natürlich auch nicht.

Trotzdem freute ich mich auf den Tag und das erste Mal Roland Garros.

Der Ablauf am Eingang war wieder total unkompliziert. Zu Beginn erkundigte ich die Anlage. Insgesamt dachte ich, dass diese etwas mehr Charme versprüht, dafür war alles aber top modern.

Die Spiele waren auf einem guten Niveau, konnten mich aber nicht wirklich packen, da ich mit keinem der Athleten mitfieberte, aber es sollte ja noch ein Tag folgen…



Sonntag: 04.08.2024, 12 Uhr.



Tickets: 335€, Kategorie B über den offiziellen Zweitmarkt



Während ich am Vortag noch im Oberrang beheimatet war, hatte ich das Privileg, den Sonntag aus dem Unterrang verfolgen zu dürfen.

Der Sonntag entschädigte vollkommen für den etwas durchwachsenen Samstag. Zu Beginn stand das Frauen-Doppel-Bronze-Match auf dem Plan. Ein schneller Sieg für Spanien.

Darauf folgte DAS HIGHLIGHT: Djokovic - Alcaraz. Ich verfolge Tennis schon seit der Olympiade 2004 und dem genialen Doppel Schüttler - Kiefer. Folglich habe ich den Aufstieg des Djokers nahezu komplett verfolgen können, auch wenn ich natürlich nur hier und da ein Match gesehen habe.

In der Halle merkte man direkt eine ganz andere Anspannung und man bekam das Gefühl, dass etwas großes auf einen zukommt.

Und das Match hat geliefert. Tennis auf aller höchstem Niveau. Kein Break und zwei Tiebreaks für den Zwei-Satz-Sieg für Nole. Während ich während des Matches Alcaraz die Daumen gedrückt habe, wechselte dieses schlagartig als ich die Emotionen des Serben nach dem Sieg gesehen habe. Ich habe noch nie einen Sportler live gesehen, der solche Emotionen gezeigt hat und man sich nach der langen Karriere wirklich vorstellen konnte, dass er sich nun am Ziel sieht. Ich hatte sogar ein paar Tränen in den Augen, auch wenn ich ihn als Nadal-Fanboy nie wirklich mochte. Die Siegerehrung und das Frauen-Doppel habe ich mir aufgrund des Zeitdrucks geklemmt, denn es stand noch Leichtathletik auf dem Plan.



Datum: 04.08.2024, 19 Uhr 🏃‍♂️💨



Preis: 137,50€, Kategorie D, im Mai über den Zweitmarkt gekauft.



Ich war noch nie beim Leichtathletik und außer Bolt und deutschen Olympiasiegen habe ich mich auch nie für die verschiedenen Disziplinen interessiert, aber ein 100m-Finale mal live zu sehen, reizte mich doch sehr.

Die Plätze waren im Oberrang verortet, aber so bekam man zumindest einen guten Überblick übers ganze Geschehen und konnte alle Disziplinen verfolgen.

Ich habe mich beim Schauen am TV immer gefragt, wie das im Stadion abläuft, wenn so viele Disziplinen gleichzeitig stattfinden. Nun ja: Es läuft teils parallel ab und man muss schon gut aufpassen, alles mitzubekommen. 😅

Es war einfach mal toll, den besten Athleten bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Leider gab es auch keine Deutschen mit realistischen Medaillen-Chancen, die man anfeuern konnte.

Über das 100m-Finale brauche ich glaub ich nicht mehr viel zu sagen: Wahnsinn. Natürlich hängen die Zeiten von Bolt wie ein Damoklesschwert über den Athleten, da diese den Zuschauer etwas sehr verwöhnt haben. Dafür war das 100m-Finale Mega spannend und man merkte im Stadion die Spannung und Begeisterung als alle auf das Foto-Finish warteten. Am Ende wurde es Lyles, den viele unsympathisch finden. Ich denke aber, dass es der ganzen Branche guttut, ein Aushängeschild zu haben, für das sich die Leute auch außerhalb der Wettkämpfe interessieren.



Nach einem langen Tag ging es dann schnell in die Metro. Auch hier klappte die An- und Abreise trotz der großen Zuschauerzahl wieder super - Chapeau!
 

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Datum: 05.08.2024, 19 Uhr

Ort: Stade de France

Sportarten:

  • Stabhochsprung (M)
  • Diskus-Wurf (W)
  • 5000 Meter (W)
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Gestern stand „nur“ die Abendsession im Stade de France.

Und obwohl ich mich am meisten im Vorfeld auf das 100 Meter Finale der Männer gefreut habe, war dies der tollere Tag zum Zuschauen.

Nach der Siegerehrung der Sieger des Vortages startete direkt der Stabhochsprung der Männer. Im Gegensatz zum Hochsprung der Damen am Vortag dauerte dies ziemlich lange, da viele Männer die geforderten Höhen erbrachten.

Parallel liefen die Vorläufer der 200 Meter der Männer ab. Parallel startete der Diskuswurf der Frauen. Die verschiedenen Disziplinen waren gut aufeinander abgestimmt und konnten super parallel verfolgt werden.

Ziemlich schnell kristallisierten sich in beiden Disziplinen die Sieger heraus.

Nachdem Duplantis bereits Gold eingesackt hatte, starteten die Läufer der Damen, die für den Laien auch ziemlich spannend aussahen.

Nach den Rennen stand aber das eigentliche Highlight des Abends noch an: Der Weltrekordversuch im Hochsprung.

Und was soll ich sagen? Duplantis hat voll abgeliefert. Das Stadion ist komplett steil gegangen.

Das ist das tolle bei Olympia, ich bin ohne Erwartungen ins Stadion gegangen und hatte eines meiner krassesten Sporterlebnisse ever.
 

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gentleman

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Datum: 05.08.2024, 19 Uhr

Ort: Stade de France

Sportarten:

  • Stabhochsprung (M)
  • Diskus-Wurf (W)
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Gestern stand „nur“ die Abendsession im Stade de France.

Und obwohl ich mich am meisten im Vorfeld auf das 100 Meter Finale der Männer gefreut habe, war dies der tollere Tag zum Zuschauen.

Nach der Siegerehrung der Sieger des Vortages startete direkt der Stabhochsprung der Männer. Im Gegensatz zum Hochsprung der Damen am Vortag dauerte dies ziemlich lange, da viele Männer die geforderten Höhen erbrachten.

Parallel liefen die Vorläufer der 200 Meter der Männer ab. Parallel startete der Diskuswurf der Frauen. Die verschiedenen Disziplinen waren gut aufeinander abgestimmt und konnten super parallel verfolgt werden.

Ziemlich schnell kristallisierten sich in beiden Disziplinen die Sieger heraus.

Nachdem Duplantis bereits Gold eingesackt hatte, starteten die Läufer der Damen, die für den Laien auch ziemlich spannend aussahen.

Nach den Rennen stand aber das eigentliche Highlight des Abends noch an: Der Weltrekordversuch im Hochsprung.

Und was soll ich sagen? Duplantis hat voll abgeliefert. Das Stadion ist komplett steil gegangen.

Das ist das tolle bei Olympia, ich bin ohne Erwartungen ins Stadion gegangen und hatte eines meiner krassesten Sporterlebnisse ever.
danke dir für deine tollen Reiseberichte aus Paris und den Spielen! Eine Frage aus Interesse: Hast du schon Kassasturz gemacht? Wie teuer waren dann alle Eintritte + Verpflegung so ungefähr in Summe wenn du fertig bist mit den Wettkämpfen? :D
 

Deutsche Eiche

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Habe einmal alles überschlagen. Es sind für die Tickets ca 1850€. Zum Glück kann man sein Proviant mit in die Halle nehmen und dort seine Getränke auffüllen. Daher halten sich die Verpflegungskosten in den Spielstätten stark in Grenzen.
 

Deutsche Eiche

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Datum: 06.08.2024

Zeit: 11 Uhr

Sportart: 🏀, 🇩🇪 - 🇬🇷

Tickets: Kategorie C, 160€, spontan über den offiziellen Zweitmarkt erworben

Heute früh stand das Viertelfinale zwischen Deutschland und Griechenland. Die Vorfreude war riesig, da Deutschland momentan echt super unterwegs ist und ich die Mannschaft bei der WM auch super sympathisch fand. Giannis gab dem ganzen auch noch den nötigen Staranstrich.

In der Halle waren echt viele Deutsche (Fahnen), trotzdem waren die Griechen deutlich präsenter.

Ein ähnliches Stimmungsbild bildete sich im ersten Viertel dann auch auf dem Spielfeld ab. Deutschland gelang nichts und Griechenland zog davon. Mein Sitznachbar konnte den Spielstand aber besser einordnen und meinte, dass wir das Spiel noch drehen - naja sein Wort in Gottes Ohr…

Insgesamt kam Deutschland immer besser ins Spiel und die Griechen wurden einfallsloser. Sie waren häufig zu Dreierwürfen gezwungen, die glücklicherweise immer seltener ihr Ziel fanden.

Ziemlich schnell kristallisierte sich heraus, dass Deutschland das Spiel noch gewinnen wird. Die Spieler wurden immer selbstbewusster. Schröder agierte als echter Leader und auch im Rest des Teams - war für mich Laien - kein großer Schwachpunkt zu identifizieren. Je besser Deutschland wurde, desto mehr wandten sich die gegnerischen Fans gegen das deutsche Team. Ich weiß allerdings nicht, ob das die griechischen Fans waren oder Franzosen.

Die Jungs ließen auf jeden Fall nichts mehr anbrennen und so schmeckte der Sieg letztlich noch süßer.

Uhrzeit: 21 Uhr 🥊

Tickets: Kategorie D, 110€, spontan über den Zweitmarkt erworben.

Eigentlich hatte ich nicht vor, die Session zu besuchen, da nur zwei Männerkämpfe auf der Card standen. Aber weil ich die 71kger noch gar nicht gesehen habe und @wicked mich mit seinen Ausführungen auf die Jungs gehyped hat, habe ich spontan zugeschlagen.

Die Session begann direkt mit den - aus meiner Sicht - beiden Highlights des Abends: Das Männer Halbfinale bis 71kg.

Den Kampf zwischen Omari Jones und dem Usbeken hatte ich vom Eindruck her eher beim Amerikaner, der mit dem Jab geschickt die Distanz hielt. Der Usbeke fand als Favorit recht wenig Mittel, um zu klaren Treffern zu kommen.

Der zweite Kampf verlief ähnlich, nur dass der kleiner Mann (Mexiko) diesmal die boxerischen Mittel fand, um die Distanz zu überbrücken und so letztlich verdient ins Finale einzog.

Ich fand alle 4 Boxer haben einen guten Eindruck hinterlassen. Aufgrund ihrer Nationalitäten gepaart mit ihrem Können, könnte ich mir vorstellen, dass die Jungs auch bei den Profis noch von sich hören lassen.



Im Laufe des Abends kämpfte auch noch die Kämpferin aus Algerien. Die Halle war von vielen Algeriern besucht, die die Boxerin lauthals anfeuerten und sich über ihren Finaleinzug freuen dürften.

Geschlossen wurde die Session durch das Frauen-Finale in der 60kg-Klasse zwischen Irland und China.

In der Halle waren viele Iren, vor allem auch auf den ganz teuren Plätzen. Spätestens seit Mc Gregor weiß man ja, wie Kampfsport begeistert die Iren sind und was sie für ihre Kämpfer für Kosten und Aufwand auf sich nehmen. Dementsprechend habe ich mich auch über den Sieg der Boxerin gefreut. Aufgrund des Rückhaltes des Publikums sollte einer (erfolgreichen) Profilaufbahn nichts im Wege stehen. Ich lese gerade, dass sie schon 34 Jahre alt ist… na dann wirds Zeit.
 

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HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
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Hier mal mein Einblick:

Am Sonntag ging es für mich mit dem Zug nach Paris. Perfektes Wetter, angenehm leere Métros, hilfreicher Service an allen Stationen.

Montagmorgen ging es mit der idealen Einstimmung los: Beachvolleyball unterm Eiffelturm und direkt Müller/Tillmann. Die Stimmung war toll, beim zweiten Spiel wollte meine Tochter nicht mehr (es war zu laut). Aber dann sind wir über die Wiese vorm Eiffelturm gerannt, das war dann auch schön.

Am Dienstag folgte vormittags mein absolutes Highlight: Wie erhofft wurde unser Viertelfinalticket Deutschland-Griechenland. Die Stimmung in der Arena war eher für Griechenland, aber wir haben unser bestes gegeben, um das zu ändern. Das hat auch gut geklappt, das deutsche Comeback war natürlich fantastisch anzusehen.
Abends hatten wir dann noch Hockey-Tickets und das Halbfinale hatte auch diesmal deutsche Beteiligung. Indien hat gut losgelegt, die indischen Fans haben schön angefeuert. Nur die knallige Sonne ins Gesicht war etwas viel.

Heute am Mittwoch geht es dann noch zum Wasserball. Mal schauen, wie das wird.

Zusammengefasst hatten wir einfach echt großes Glück, dass wir bei 3 von 4 Tickets Deutschland erwischt haben. Die Stimmung war toll, das Wetter war toll, der ÖPNV war toll (die Wegeführung zu den Stadien war manchmal etwas umständlich, aber so muss es bei vielen aufeinander folgenden Partien wohl sein, damit man alle Zuschauer nacheinander einlassen kann). Paris war auch eher leer, wir haben gut gegessen und getrunken. Insgesamt ein ganz tolles Erlebnis!
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
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Wasserball war übrigens auch cool, sie haben es schön gemacht mit der Lichtshow vorab und die Spiele waren auch spannend und unterhaltsam.

Zum Abschluss habe ich eben noch Coach Budenholzer auf ein Foto im Restaurant getroffen. Ein rundum gelungener Olympia-Besuch!
 
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Deutsche Eiche

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Heute stand für mich der letzte Tag meiner Olympia-Reise an. Da ich „nur“ Karten für das Boxen abends hatte, bummelte ich mittags etwas durch Paris.

In Richtung Champs-Elysees. Irgendwann war eine Straßenseite abgesperrt und einige schwarze Vans standen auf der Straße. Interessiert fragte ich andere Schaulustige, worauf sie warten würden: Das Basketball-Team der USA. Da ich ohnehin nichts besseres zutun hatte, gesellte ich mich dazu. Nach circa 15 Minuten kamen einzelne Spieler aus dem Hotel, u.a Curry und Durant.

Anschließend habe ich etwas gegessen und einen kleinen Mittagsschlaf gemacht.



Die Abendsession hatte es echt in sich: Die Halbfinals im Superschwergewicht sowie die Goldentscheidungen in den Klassen bis 63,5 kg und 81 kg.

Leider verpasste Nelvie Tiafack gegen Jalolov den Einzug ins Finale, was aber abzusehen war. Im zweiten Duell setzte sich der Spanier gegen einen Franzosen durch. Nun stehen die beiden Boxer, die mir - abseits des Australiers - am besten gefallen haben, verdient im Finale.

Darauf folgte das Duelle zwischen Oumiha und Alvarez Borges im Halbweltergewicht. Beide Boxer standen verdient im Finale und boxen einen attraktiven Stil, vor allem der Kubaner, den ich schon beim Cologne Boxing Cup im Oktober gesehen habe. Bei ihm hatte ich allerdings die Sorge, dass er zu offen bzw. ineffektiv boxt und die Distanz nicht überbrücken kann… Pustekuchen. Der Kubaner hat den Kampf für mich eindeutig nach Punkten gewonnen. Ich hoffe, er wechselt zu den Profis. Vom Stil erinnert er mich etwas an Gamboa.

Das zweite Finale wusste ebenfalls zu überzeugen. In der Klasse bis 81kg marschierte der Ukrainer seinen Gegner nieder und erlang verdient Gold. In Anbetracht seines Alters wäre es sinnvoll, nach der Olympiade zu den Profis zu wechseln.
 

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Little

Bankspieler
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Eine Frage aus Interesse: Hast du schon Kassasturz gemacht? Wie teuer waren dann alle Eintritte + Verpflegung so ungefähr in Summe wenn du fertig bist mit den Wettkämpfen? :D

Ich hab es gerade bei mir mal zusammengerechnet (bei der EM verzichte ich darauf :saint: )
Flüge (Berlin-Paris-Berlin) 401,86 EUR
Hotel (03.-09.08.) 593,20 EUR
Bus&Bahn 90,30 EUR :rolleyes:
Verpflegung 65,74 EUR
Tickets 1.753,82 EUR
Gesamt: 2.904,92 EUR

Joar, was soll man sagen, am Ende ein ganz schöner Batzen. Ich nehme es halt mal so hin, auch weil ich das Erlebnis mal mitnehmen wollte und LA bzw. Brisbane sicher noch teurer werden würden. Flüge und Bus u. Bahn hätten günstiger sein können, aber da ich erst kurzfristig eine Planung für Olympia aufgenommen habe (EM war wichtiger) war halt nicht mehr/"weniger" drinnen.
Bei der Verpflegung kommt der Spar-Fuchs durch. Ich hatte auch beim Hotel Glück das sehr zentral und ca. 15-20 Min. fußläufig vom Eifelturm lag. Da ist mir ein guter Preis gelungen, auch weil ich sehr viele Supermärkte im Umkreis hatte. So konnte ich mit den Discountern die Verpflegungskosten extrem niedrig halten. Bin dafür halt auch nicht in Restaurants o.ä. gegangen, wobei das aufgrund des engen Zeitplans, mit teilw. drei Veranstaltungen am Tag, auch z.T. echt schwierig geworden wäre. Es war natürlich auch extrem hilfreich, dass man Essen u. Trinken ist fast jede Session mit rein nehmen konnte.
Die Tickets sind dann der große Posten. Ich hatte mir für letzten Donnerstag, schon recht kurz nach meiner Ankunft in Paris, ein Ticket für Leichtathletik gegönnt. Waren fast 300 Euro, aber ich hatte auch ein wenig auf mögliches Gold im Frauen-Weitsprung gehofft. Na ja, Ticket war Kat. B und richtiger Müll. Ich kam nämlich für den Montag (mit Duplantis) kurzfristig an ein Ticket in Kat. D für unter 90 Euro und vom Oberrang konnte man viel viel besser sehen, eben das ganze Stadion, als unten, wo man näher an der Bahn ist, aber eben auch die Weiten der Springerinnen gar nicht sah, weil die Weitenmessung davor war. Na ja, hätte man sich vorher mal mit beschäftigen müssen - teurer Fehler. Am Ende waren es über die Tage 14 Veranstaltungen: 2x Leichtathletik, 2x Basketball (u.a. D-GR), Tennis (Herren Einzel Finale), Hockey (HF D-IND), Ringen, Wasserball, Boxen (HF Tiafack), Turmspringen, Taekwondo (vielleicht die beeindruckendste Location), Kanu/Kajak (Gold Kajak Doppel Herren), Fußball (Finale Herren) und Beachvolleyball (Medaillienspiele Frauen, vielleicht die beeindruckendste Location #2).
War schon toll, aber jetzt bräuchte ich eigentlich erstmal Urlaub. :clowns:
 

Vega

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Ich bin noch ein bisschen was zu meinen letzten drei Tagen schuldig...

Mittwochmorgen (also am 31. Juli) stand bereits um 9 Uhr Volleyball auf dem Programm. Glücklicherweise fand das in der Arena Sud statt (drei Messehallen sind da, wo Volleyball, Tischtennis und Handball verortet waren), die ich von meiner Unterkunft tatsächlich recht gut erreichen konnte und nur rund 20 Minuten Bahn fahren musste. Nach der unfassbaren Hitze vom Dienstag hatte es in der Nacht offenbar ein reinigendes Gewitter gegeben, denn als ich aus der Bude ging, war es noch recht feucht und sogar fast im ersten Moment zu kühl - das legte sich aber wenig überraschend im Laufe des Tages wieder massiv.

Ein Ticket hatte ich für das Spiel zwischen Polen und Brasilien, was ja durchaus erst einmal nach sehr hohem Niveau klingt, da beide Teams regelmäßig um Medaillen spielen bei Großevents. Und ich sollte wirklich nicht enttäuscht werden. Das war ehrlich gesagt im Endeffekt fast der spektakulärste Wettkampf der Spiele, den ich live sah - beide Teams gaben es sich richtig und Polen konnte am Ende im fünften Satz knapp gewinnen (Polen zog ja dann auch ins Finale ein und gewann Silber). Auf beiden Seiten irres Niveau, dazu fantastische Stimmung in der Halle, viele Brasilianer aber auch reichlich Polen, die Halle war auch früh morgens brechend voll. Darlan auf brasilianischer und insbesondere Wilfried Leon auf polnischer Seite waren nicht von dieser Welt, was für Spieler. Leon gilt ja offenbar mehr oder weniger auch als bester Aufschläger der Welt - er hat recht viele ins Netz geballert, aber wenn seine Geschosse ankamen, waren sie quasi nicht zu verteidigen - unter anderem auch beim Matchball. Nach dem Spiel bekamen zwei Polen - unter anderem Leon - noch einen Geburtstagskuchen überreicht, da sie beide ihren Ehrentag feierten. Ich finde Volleyball ganz nett, war aber nie der allergrößte Fan und dachte eigentlich auch immer, man könnte sich Frauen-Volleyball sogar besser geben, weil mehr Ballwechsel zustande kamen. Aber dieses Match war einfach sensationell.

Für mich stellte sich nun die Frage, wie ich meinen Nachmittag verbringe. Denn ich hatte erst am Abend wieder Tickets fürs Badminton und ich hatte somit einen relativ langen freien Zeitslot. Ich hatte immer wieder im Ticket-Portal und Resale geschaut, ob noch was interessantes und für mich geldtechnisch in Frage kommenden aufploppt, aber das war ehrlich gesagt nicht der Fall. Weil das Spiel zwischen Brasilien und Polen allerdings auch extrem lange, nämlich bis 11.30 Uhr ging, und das nächste Spiel zwischen Japan und Argentinien bereits für 13 Uhr angesetzt war, entwickelte ich dann eine andere Idee. Die Halle musste logischerweise einmal komplett geräumt werden und der Einlass für das zweite Spiel konnte eigentlich auch nicht mehr allzu lange auf sich warten. Drum machte ich es mir dann mal auf der Toilette der Messehalle gemütlich (es war glücklicherweise ok :D) und wartete ab - nach rund 30 Minuten hörte ich wieder, wie mehr und mehr Leute offenbar in die Räumlichkeiten kamen und verließ mein zwischenzeitliches Domizil wieder und hatte mir somit ohne Ticket den Eintritt für Japan - Argentinien ergaunert ;) Platzsuche auf der Tribüne war nicht gänzlich unkompliziert, ich fand dann aber recht zügig noch einen Platz, der auch nicht mehr beansprucht wurde und sah somit ungeplant mein zweites Volleyball-Spiel des Tages, wo unfassbar viele Japaner in der Arena waren und ihren 3:1-Sieg bejubeln konnten.

So gegen 15 Uhr war ich draußen und bekam das erste Mal mit (in der Volleyball-Halle war es wirklich angenehm kühl), wie heiß es mittlerweile draußen wieder war. Ich hatte genug Puffer bis zum Badminton, aber auch wenig Alternatipläne, so dass ich schon mal in Richtung Arena Porte de la Chapelle aufbrach, wo ich mir erst einmal in einer Gaststätte ne Pizza holte und am Handy das letzte Kerber-Match ihres Lebens schaute und die Silbermedaille für Elena Lilik verfolgte, ehe ich mich gestärkt zum Badminton aufmachte.

Die Arena ist neu errichtet worden und dementsprechend top modern. Neun Matches auf drei Plätzen standen an diesem Abend auf dem Programm, es ging zunächst mit fünf Einzeln los und dann kamen die vier Mixed-Viertelfinals. Ich muss sagen, dass ich zunächst ein wenig Gewöhnungszeit brauchte, quasi drei Courts parallel verfolgen zu können, aber das ging dann schon relativ schnell klar. Das Tempo der Spieler ist natürlich sensationell und gerade im Mixed war das einfach völlig irre, was da gespielt wurde. Ich glaube, in allen neun Spielen hat am Ende immer ein Asiate/Asiatin/asiatisches Team gewonnen :D

Ich sah dort unter anderem auch An se Young, die Weltranglistenerste aus Südkorea, die vor einigen Tagen Gold gewann, gegen eine Franzosin, die keine Chance hatte, aber von der auch jeder Punkt lautstark gefeiert wurde. Ein absolutes Highlight war aber auch Anuoluwapo Juwon Opeyori, ein Nigerianer, der offenbar der beste Badmintonspieler Afrikas ist und der wirklich einen wahnsinnig beherzten und spektakulären Auftritt gegen seinen chinesischen Gegner hinlegte, der an Nummer 6 gesetzt war. Leider verlor er knapp in zwei Sätzen, die Sympathien des Publikums hatte er aber auf jeden Fall auf seiner Seite und wurde nach dem Match unter frenetischem Applaus verabschiedet.

Erwähnenswert ist abschließend noch, dass an diesem Abend Leon Marchand seine dritte Goldmedaille im Becken holte. Unmittelbar vor seinem Lauf wurden um mich herum wirklich unzählige Handys gezückt, auf denen die Streams angemacht worden sind. Die ganze Halle ist komplett durchgedreht, das war das Rennen von Marchand, wo er so krass auf der letzten Bahn aufgeholt hatte - es war schon etwas skurril, wie unten Badminton gespielt worden ist und mitten im Satz die ganze Halle frenetisch mit Standing Ovations jubelte, "Allez Leon" durch die Halle dröhnte und die Nationalhymne geschmettert wurde. Absolut beeindruckend.
 
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