Zum Abschluss noch ein kleiner Rückblick meinerseits:
Es war eine WM der Rekorde und die sicher hochklassigste WM bisher. Meisten 180er insgesamt in einem Match (im Finale), meiste 180er eines einzelnen Spielers in einem Match (von Anderson im Finale) und neuer 180er Rekord übers ganze Turnier gesehen. Dazu höchster Average in einem WM-Match sowohl von Sieger- (MVG im HF) als auch Verliererseite (Barney im HF). Paradox, dass dann ausgerechnet der 9-Darter nicht fallen wollte, aber das wäre dann wohl zu schön gewesen
MVG natürlich verdienter Sieger, hat die Erwartungen mehr als erfüllt. Anderson mal wieder im WM-Modus, genauso wie Barney. Letzterem hätte ich niemals einen 109er Average über 8 Sätze zugetraut. Auch Wright mit einer sehr starken WM, leider hat er sich sein schwächstes Match fürs HF aufgehoben.
Aus Sicht der Spieler aus dem deutschsprachigen Raum war diese WM ok würde ich sagen. Von Suljovic hätte man sich mehr erwarten können, aber er konnte sein Leistungsvermögen leider nicht annähernd abrufen. Bei Hopp muss man sagen, dass er der jüngste Teilnehmer bei dieser WM war. Er hat also noch immer sehr viel Zeit.
Zu den Premier League-Teilnehmern: 8 Spieler waren ohnehin klar (MVG, Anderson, Wright, Lewis, Wade, Taylor, Chisnall, Barney). Klaasen geht natürlich auch völlig in Ordnung, da er schon im letzten Jahr knapp an einer Teilnahme vorbeigeschrammt ist und unterdessen etablierter Top Ten Spieler ist. Leistungstechnisch hätte dann natürlich noch Suljovic reingehört. An was es letztlich gescheitert ist lässt sich schwer sagen. Gab ja Verwirrung im Vorfeld der WM wegen einer vermeintlichen Absage von Mensur für die Premier League. Eventuell traut man ihm nach dieser schwachen WM auch einfach nicht zu konstant Leistung in der PL zu bringen. Oder es ist einfach sein langweiliger, langsamer Spielstil in Verbindung mit seinen schlechten Englischkenntnissen, die ihn unattraktiv für die PL machen. Auf jeden Fall verpasst man damit die Chance den Dartssport und die PDC in Österreich noch populärer zu machen. Sollte Suljovic heuer nochmal so ne starke Saison spielen, wird man im nächsten Jahr aber ohnehin nicht an ihm vorbeikommen. Aus Mangel an Alternativen hat man sich dann halt für Huybrechts entschieden. Smith und Thornton waren 2016 einfach zu mies, White kommt mit großen Bühnen nicht so recht klar, Whitlock ist grade erst wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke, Norris schwankt leistungstechnisch wohl noch zu stark und van de Pas sowie Gurney sind zu grün hinter den Ohren. Ein Van de Pas hätte eine Teilnahme zwar mehr verdient als Huybrechts, aber für so einen jungen, aufstrebenden Spieler kann die PL auch einen kurzfristigen Schaden in der Entwicklung verursachen, wie letztes Jahr am Beispiel Michael Smith gesehen. Insofern kann ich dann doch mit Huybrechts leben, auch wenn die Nominierung zunächst schon unverständlich war.