@ Hupe:
Bei McMillan decken sich unsere Beobachtungen eigentlich nur darin, dass man aus ihm nicht wirklich schlau wird.
Ich war ja ne geraume Zeit durchaus Sonics-Symphatisant und hab sie ergo recht aufmerksam verfolgt: Zumindest in ihrer erfolgreichen Zeit unter McMillan war imho schon ne recht klare Linie zu erkennen:
Kader:
- die big two plus Ridnour unangefochtene Starter
- Daniels und Radmanovic als Glue Guys mit entprechenden Spielanteilen von der Bank und
- in welcher Minutenreihenfolge auch immer die vier Wrestler in ihrem Revier am Brett.
Spielprinzip: Der Flügel hat vorne alle Freiheiten (darf sich defensiv permanent Verschnaufpausen gönnen) - der Low Post bügelt (lies: teilt
) aus.
Das war das
Konzept und gleichermaßen Erfolgs
rezept für die Saison 04/05 und wurde eigentlich konsequent von Spiel eins bis zum hart umkämpften, verletzungsbedingten und damit unglücklichen Ausscheiden in den Semis durchgezogen. Ob's nun McMillan's Taktiktisch entsprang oder nicht - who cares? Er hat's dem Team jedenfalls vermittelt und dieses hat's umgesetzt.
Feste Rotation(en) hat er auch heute noch. Sehr feste eigentlich. Sagt er ja sogar selbst - der Ausdruck "White Unit" als Synonym für zweite Garde oder halt "Second Unit" ist soviel ich weiß seine Wortschöpfung. Die Unberührbarkeit dieser fixen Linups ging sogar so weit, dass sie ihm im Laufe bzw nach der letzten Saison als Unflexibilität und Starrsinn ausgelegt wurde. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich finde. Zumal gewisse Spielerkombinationen während der kompletten 82 Spiele so gut wie überhaupt nie vorkamen. Ziemlich ungewöhnlich für die Experimentierphase eines Rebuild- (bzw frisch gebuil
t) Teams...
Zurück zu Sergio: Schaut man sich den Spieler McMillan und dann zum Vergleich die aktuelle Situation um Sergio mal genauer an, liegt die Sache auf der Hand: Der eine war Defense-First-Second-and-Third-PG und vorne absoluter Kontroll-Spießer, der andere grundsätzlich offensiv ausgerichtet, Typ Quarterback oder Wild-Style. Das komplette Gegenteil. Klar, dass das nichts werden kann....
Sollte man meinen. Wenn Luke Ridnour nicht wäre. Denn den hat er damals in Seattle als Sophomore zum Starter befördert. Obwohl er bekanntermaßen über ähnlich unsichtbare Defense wie Rodriguez verfügt und vorne genauso 'nen white-chocolate-Style spielt. Nie sonderlich effizient, aber (zumindest in der oben erwähnten Saison 04/05, die man retroperspektiv durchaus als McMillans Gesellenstück und Bewerbungsschreiben für die heutige Stelle ansehen kann,) im richtigen System absolut effektiv.
Also: Warum lange Leine (vorne wie hinten) in Seattle, aber Handschellen in Portland? Warum Early Offense in Seattle und Milk-the-Shotclock in Portland? Warum Ridnour, aber nicht Sergio?
Wohlwollend könnte man dem Coach McMillan zu Gute halten, sein System grundsätzlich am Kader auszurichten.
Andersurm könnte man ihm genauso ne fehlende Handschrift unterstellen. Der ewige Konflikt.
Ich bin da noch ein wenig unentschlossen. Im "Fall Rodriguez" allerdings - wie bereits gesagt - nicht mehr: Das wird nix mehr. Schade, ich hab an sein Potenzial als Creator von Bank geglaubt.
EDIT: Thema Oden:
Gib ihm Zeit.
Imho brächte Durant der aktuellen Kaderzusammenstellung mit seinem wackeligen Dreier und (vermutlich) schwachen Defense nichts mehr als der 8/8/1,5-Rollenspieler-Center, den Oden derzeit noch gibt.