Schon seltsam diese Schadenfreude. Was hier komplett aus den Augen verloren wird, ist doch die Tatsache, dass Sauerland nur besser als UBP war, weil UBP Sauerland vor sich hertrieb. UBP bezahlte das höhere Handgeld bei Vertragsabschlüssen. Ohne UBP hätte Sauerland nie auf Wegner, Ottke, Valuev, Hukić, Abraham u.a. gesetzt. Wenn Sauerland das Boxen in Deutschland alleine bestimmt, geht es mit Volldampf in die 80er Jahre.
Was passiert, wenn die Rechnung von Sauerland nicht aufgeht, und sie plötzlich keinen attraktiven Hauptkämpfer mehr haben. Im Boxen ist immer alles möglich. Die Quote sinkt und die ARD steigt aus. Das ist dann das Ende.
Ohne Fernsehn gibt es kein Profi-Boxen. Deshalb konzentriert sich Öhner auch Richtung USA und Türkei. Daher will er doch alle deutschen Boxer loswerden.
Auch verstehe ich die Schadenfreude über das Ende des Frauenboxens nicht. Wo blieb die Kritik als Michalczewski gegen die "Kater Carlos" der Welt boxte? Nur weil er sie weghaute, waren viele der Kämpfe nicht besser. Frauenboxen hätte eine Zukunft verdient gehabt. Artaktive Frauen, die mit Herz kämpfen, sind mir alle Mal lieber als die Vielzahl von Fallobst-und Kauf-Kämpfen, die man sonst so zu sehen bekommt. Außerdem: Bei den Frauen gibt es einen wirklich guten Nachwuchs, der sogar nicht aus osteuropäischen Staaten kommt. Denn machen wir uns nichts vor, wenn nicht bald ein guter deutscher Boxer um die Ecke kommt, wird es schwierig werden …
Wir sollten hier auch an Hedi Taouab denken. Hedi Taouab - der Matchmaker UBP - der sich in jedes Bild drängte. Der Mann, der seine Auftraggeber dahin brachte, wo sie jetzt sind ...
Wenn die Entwicklung so weiter geht, gibt es in zehn Jahren kein nennenswertes Prof-Boxen mehr in Deutschland.