Regisseure *1899 und älter: die Abstimmung


Wer ist Euer Favorit?


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twinpeaks

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Also ich finde es zumindest insofern ganz lustig, dass Tarantino (zumindest extrem wahrscheinlich) ins Finale kommt, als dass er Stimmung in den Thread bringen wird. Von der Qualität hat würde ich lieber zum Beispiel P.T. Anderson oder Aronofsky im Finale sehen, aber die polarisieren natürlich längst nicht so... ;)

Bei Aronofsky würde ich persönlich dir da nicht unbedingt zustimmen, wobei ich hier irgendwie der einzige zu sein scheine, der mit seinen Filmen nichts anfangen kann.
 

Tuco

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Bei Aronofsky würde ich persönlich dir da nicht unbedingt zustimmen, wobei ich hier irgendwie der einzige zu sein scheine, der mit seinen Filmen nichts anfangen kann.
Also mit "The Fountain" konnte ich auch nix anfangen. Das waren für mich zwar sehr phantasievolle und auch durchaus ausdrucksstarke (wenn auch teilweise zu kitschige) Bilder, die aber eine sehr krude, konstruierte Handlung mit einem überforderten Hugh Jackman auch nicht retten konnten. Ambitioniert, aber meiner Meinung nach aber absolut nicht gelungen.

"Pi" und "Requiem..." fand ich allerdings sehr stark. Vor allem in Bezug auf eines: er hat das Talent und den Mut, immer wieder längere Sequenzen ohne Dialog zu bringen, nur durch seine Bildsprache zu erzählen. Das traut sich heute doch ansonsten kaum noch jemand. Das verbindet ihn auch mit P.T. Anderson. Beide hätten in den 20ern auch gute Stummfilmregisseure werden können.

Vor allem Aronofsky weiß das auch genau, und das hat er in "The Fountain" meiner Meinung ziemlich übertrieben, das kommt mir teilweise wie ein ziemlich selbstverlieber Bilderrausch ohne Sinn und Verstand vor. Was man aber von seinen ersten beiden Filmen nicht behaupten kann, und ich hoffe, er hat daraus gelernt und macht diesen Fehler nicht wieder.

Ich traue aber beiden (und auch Nolan) durchaus zu, in ein paar Jahrzenten in einem Atemzug mit den "Großen" genannt zu werden. Man darf nicht vergessen, dass sie alle drei erst Ende 30 sind. Und sooo viele, die in dem Alter schon ein sehr viel beeindruckenderes Gesamtwerk vorzuweisen hatten, gibt es nun auch nicht. Da landet man schon bei den ganz Großen... ;)
 

twinpeaks

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Also mit "The Fountain" konnte ich auch nix anfangen. Das waren für mich zwar sehr phantasievolle und auch durchaus ausdrucksstarke (wenn auch teilweise zu kitschige) Bilder, die aber eine sehr krude, konstruierte Handlung mit einem überforderten Hugh Jackman auch nicht retten konnten. Ambitioniert, aber meiner Meinung nach aber absolut nicht gelungen.

"Pi" und "Requiem..." fand ich allerdings sehr stark. Vor allem in Bezug auf eines: er hat das Talent und den Mut, immer wieder längere Sequenzen ohne Dialog zu bringen, nur durch seine Bildsprache zu erzählen. Das traut sich heute doch ansonsten kaum noch jemand. Das verbindet ihn auch mit P.T. Anderson. Beide hätten in den 20ern auch gute Stummfilmregisseure werden können.

Vor allem Aronofsky weiß das auch genau, und das hat er in "The Fountain" meiner Meinung ziemlich übertrieben, das kommt mir teilweise wie ein ziemlich selbstverlieber Bilderrausch ohne Sinn und Verstand vor. Was man aber von seinen ersten beiden Filmen nicht behaupten kann, und ich hoffe, er hat daraus gelernt und macht diesen Fehler nicht wieder.

Ich traue aber beiden (und auch Nolan) durchaus zu, in ein paar Jahrzenten in einem Atemzug mit den "Großen" genannt zu werden. Man darf nicht vergessen, dass sie alle drei erst Ende 30 sind. Und sooo viele, die in dem Alter schon ein sehr viel beeindruckenderes Gesamtwerk vorzuweisen hatten, gibt es nun auch nicht. Da landet man schon bei den ganz Großen... ;)

Genau das ist für mich der springende Punkt und das Grundübel bei "Pi" und "Requiem" ("The Fountain" liegt bei mir bislang noch ungesehen herum). Aronofsky weiß zu sehr um und vertraut zu sehr auf seine visuellen Talente. "Pi" habe ich als krude Geschichte in Erinnerung, die mit ein wenig Sinn für Selbstironie unterhaltsam hätte sein können, so aber nur als prätentiöser Bilderrausch daherkam.
Bei "Requiem" wiederum war für mich diese ganze Jared Leto-J. Connelly-Handlung nur ein Konstrukt, bei dem am dankbaren Beispiel von Drogenkonsum der exzessive Gebrauch von Mitteln der filmischen Montage durchexerziert werden konnte. Glaubhafter und berührender war da der Handlungsstrang mit E. Burstyn, aber der litt dann seinerseits unter der allzu gewollten Parallelität des Phänomens Sucht bei Mutter und Sohn. Die Tragik der Geschichte bleibt da meiner Meinung nach mehr behauptet als eingelöst (ähnlich wie bei "American History X").
 

Tuco

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Genau das ist für mich der springende Punkt und das Grundübel bei "Pi" und "Requiem" ("The Fountain" liegt bei mir bislang noch ungesehen herum). Aronofsky weiß zu sehr um und vertraut zu sehr auf seine visuellen Talente. "Pi" habe ich als krude Geschichte in Erinnerung, die mit ein wenig Sinn für Selbstironie unterhaltsam hätte sein können, so aber nur als prätentiöser Bilderrausch daherkam.
Bei "Requiem" wiederum war für mich diese ganze Jared Leto-J. Connelly-Handlung nur ein Konstrukt, bei dem am dankbaren Beispiel von Drogenkonsum der exzessive Gebrauch von Mitteln der filmischen Montage durchexerziert werden konnte. Glaubhafter und berührender war da der Handlungsstrang mit E. Burstyn, aber der litt dann seinerseits unter der allzu gewollten Parallelität des Phänomens Sucht bei Mutter und Sohn. Die Tragik der Geschichte bleibt da meiner Meinung nach mehr behauptet als eingelöst (ähnlich wie bei "American History X").
Wenn du das bei den beiden Filmen schon so empfunden hast, musst Du Dir "The Fountain" eigentlich gar nicht erst ansehen. Zumindest ist es dann extrem unwahrscheinlich, dass Dir der Film gefällt. Da ist das viel extremer, für den Film ist das Markierte eigentlich die perfekte Bezeichnung.
 

KronosVD

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"The Fountain" ist vor allem ein Bilderreigen, das stimmt schon. Die eigentliche Handlung ist nicht mehr als eine Hülle, in nahezu völlig austauschbarer Form, in der die Emotionen transportiert werden.

Wenn Aronofsky 1890 geboren wäre, hätte Eisenstein sich auf Theorie und Konzeption beschränkt und ihm Regiestuhl und den Platz am Schneidetisch überlassen - ihr Banausen! ;)
 

Tuco

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Ich hab ja auch gerade geschrieben, dass er sicherlich ein guter Stummfilm-Regisseur gewesen wäre. Von der Übertreibung abgesehen absolut kein Widerspruch. ;)

Aber schau Dir auch mal die Filme von P.T. Anderson an, dann unterhalten wir uns weiter darüber, wer der beste Regisseur dieser Generation ist... :saint: Selbst ein "kleiner" Film wie "Punch-Drunk Love" hat immer wieder brilliante Szenen (Beispiel). Ich bin mir spätestens seit "There Will Be Blood" bei ihm absolut sicher, dass er in ein paar Jahrzehnten als Legende gelten wird... :belehr:

Bei Aronofsky halte ich das aber auch durchaus möglich. Ich finde wie gesagt nur, dass er es mit den "Bilderreigen" nicht übertreiben sollte, sowas sollte nicht zu sehr Selbstzweck sein, sondern schon auch irgendwie die Geschichte voranbringen. Auch insofern bin ich mal auf "The Wrestler" gespannt.
 

KronosVD

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Bei Aronofsky halte ich das aber auch durchaus möglich. Ich finde wie gesagt nur, dass er es mit den "Bilderreigen" nicht übertreiben sollte, sowas sollte nicht zu sehr Selbstzweck sein, sondern schon auch irgendwie die Geschichte voranbringen.

Da will ich dir überhaupt nicht widersprechen. Das stand für ihn bei "The Fountain" sicher nicht im Vordergrund. Eigentlich ebenso, wie Kubrick sein Hauptaugenmerk bei "2001" ebenfalls nicht auf die Entwicklung der Geschichte gelegt hat, sondern auf (damals und heute) beeindruckende Bilder im Zusammenspiel mit dem Score, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Die Handlung alleine, hätte man ebenso gut in einem zackigen Kurzfilm unterbringen können, anstatt sie auf 140 minuten aufzublähen.

P.T. Anderson ist vorgemerkt. Den hol ich nach :saint:
 

Tuco

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Da will ich dir überhaupt nicht widersprechen. Das stand für ihn bei "The Fountain" sicher nicht im Vordergrund. Eigentlich ebenso, wie Kubrick sein Hauptaugenmerk bei "2001" ebenfalls nicht auf die Entwicklung der Geschichte gelegt hat, sondern auf (damals und heute) beeindruckende Bilder im Zusammenspiel mit dem Score, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Die Handlung alleine, hätte man ebenso gut in einem zackigen Kurzfilm unterbringen können, anstatt sie auf 140 minuten aufzublähen.
Gut, da ist natürlich was dran. Bezüglich 2001 gilt das zumindest für den Anfang und das Ende. Im Mittelteil in dem Raumschiff wird doch mit dem Konflikt der Astronauten mit HAL durchaus eine Geschichte erzählt, wie ich finde sogar eine spannende. Aber eines gibt es in "2001" immer - einen nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen. Das hab ich in "The Fountain" vermisst, dazu fand ich insbesondere den gesamten "Zukunftsstrang" einfach auch zu kitschig geraten, wie gesagt natürlich phantasievoll, aber gefallen hat es mir nicht.

P.T. Anderson ist vorgemerkt. Den hol ich nach :saint:
Zum verlinkten "Punch-Drunk Love" möchte ich da noch eines sagen: der Film leidet wohl darunter, dass viele Leute ihn sich gar nicht erst ansehen, weil Adam Sandler die Hauptrolle spielt (und wenn, dann nur mit massiven Vorurteilen und einer dementsprechenden Einstellung) und die Adam Sandler-Fans wiederum enttäuscht sind, weil es überhaupt nicht das ist, was sie erwartet haben. Man muss sich von diesen Vorurteilen frei machen, dann wird man mit einem wunderbaren Film belohnt.

Ich finde es eigentlich eine große Qualität, dass P.T.A. etwas in Schauspielern sieht, was anderen entgeht. Das verbindet alle seine Filme - wirklich sehr starke Schauspielerleistungen, auch von Leuten wie eben Sandler oder Tom Cruise. Einfach weil die Rollen ihnen quasi auf den Leib geschrieben sind. Dazu hat er ein ähnliches Talent fürs Visuelle wie Aronofsky, nur dass er es nicht so inflationär, sondern viel dosierter einsetzt.
 

KronosVD

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Gut, da ist natürlich was dran. Bezüglich 2001 gilt das zumindest für den Anfang und das Ende. Im Mittelteil in dem Raumschiff wird doch mit dem Konflikt der Astronauten mit HAL durchaus eine Geschichte erzählt, wie ich finde sogar eine spannende. Aber eines gibt es in "2001" immer - einen nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen.

Die Geschichte mit HAL hat wirklich Potenzial, aber sie wird doch nur sachte angekrazt. Stattdessen verschleppt man hier das Tempo bis zum geht nicht mehr (empfand ich echt als Qual), damit sich dieser Handlungsstrang wenigstens über eine knappe dreiviertel Stunde rettet, um ihn dann unglaubwürdig aufzulösen.

Und auch in unnötigem Beiwerk steht "2001" dem Aronofsky-Werk in nichts nach. Diese ganze Episode um Dr. Floyd (?), mitsamt ausschweifender Charaktereinführung eines Protagonisten (der dann doch keiner ist), ist verschenkte Liebesmüh. Man umreißt zwar konventionell das Szenario, hätte dies aber auch mit den Astronauten machen können, um so zumindest frühzeitig eine Bindung zwischen Zuschauer und der eigentlichen Hauptrolle herzustellen, die ich am Ende vermisst habe.

Anfang und Ende fand ich stark, dazwischen aber lag für mich einiges im Argen.
 

Tuco

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Die Geschichte mit HAL hat wirklich Potenzial, aber sie wird doch nur sachte angekrazt. Stattdessen verschleppt man hier das Tempo bis zum geht nicht mehr (empfand ich echt als Qual), damit sich dieser Handlungsstrang wenigstens über eine knappe dreiviertel Stunde rettet, um ihn dann unglaubwürdig aufzulösen.
Das Tempo ist arg langsam, stimmt. Empfinde ich aber nicht als störend. Was meinst Du jetzt mit unglaubwürdig, dass die "perfekte" Maschine dann doch so leicht überlistet werden kann? Darum geht es doch - dass sie sich erstmals als nicht perfekt erwiesen hat und die Astronauten den Fehler nicht fassen können. Insofern passt es doch... ;)

Und auch in unnötigem Beiwerk steht "2001" dem Aronofsky-Werk in nichts nach. Diese ganze Episode um Dr. Floyd (?), mitsamt ausschweifender Charaktereinführung eines Protagonisten (der dann doch keiner ist), ist verschenkte Liebesmüh. Man umreißt zwar konventionell das Szenario, hätte dies aber auch mit den Astronauten machen können, um so zumindest frühzeitig eine Bindung zwischen Zuschauer und der eigentlichen Hauptrolle herzustellen, die ich am Ende vermisst habe.
Also das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Die Funktion ist für mich eigentlich ziemlich klar. Erstens sieht man durch ihn, dass die Menschheit in den paar Millionen Jahren zwischen dem Knochen und dem Raumschiff alle möglichen Fortschritte gemacht hat, die erste Funktion der Figur ist also, die Zuschauer durch die technischen Errungenschaften zu führen, samt der Entfremdung, die dies mit sich bringt (wie man an seinem Telefonat mit der kleinen Tochter sieht). Zweitens führt er die politischen Ränkespielchen vor (mit den Sowjets), was zeigt, dass Konkurrenzdenken und Gegnerschaft in den paar Millionen Jahren nicht geringer wurden, sondern nur anders "ausgelebt" werden. Und vor allem drittens steht er als hochqualifizierter Wissenschaftler vor dem Monolithen genauso staunend wie die Menschenaffen vor ewigen Zeiten - das ist der entscheidende Punkt.

Das hätte man doch alles mit den Astronauten so kaum machen können, zumindest wäre es nicht logisch gewesen und es gibt insofern auch keinen Grund, als dass Identifikation mit den Figuren sicher nicht Kubricks Ziel in diesem Film war.

Anfang und Ende fand ich stark, dazwischen aber lag für mich einiges im Argen.
Ich finde den Anfang auch am stärksten. Aber dennoch ist der ganze Film insgesamt auch auf einem ganz bemerkenswerten Niveau. Man muss ihn aber sicher mehrmals sehen, beim ersten Mal verwirrt er leicht. Aber vielleicht gilt das auch für "The Fountain" - den hab ich erst ein einziges Mal gesehen. Ich will auch gar nichts gegen Aronofsky sagen, finde ihn ja auch stark, nur vielleicht nicht ganz so überragend wie Du... ;)
 

theGegen

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Gerade den Mittelteil von 2001 finde ich am besten.
Die beiden Sequenzen von Dr. Floyd auf dem Mond und die Jupiterreise im Raumschiff bilden die Art von filmischer Handlung, die vom Publikum als solche akzeptiert werden kann/konnte. Also mit sprechenden Darstellern und einer sich aufbauenden Spannung.
Anfang und Ende sind nur die Klammer und natürlich die eigentliche Handlung - also die von außer- (oder über- ) menschlicher Existenz - losgelöst vom Mittelteil wäre das aber nur ein experimenteller Indie-Autorenfilm geworden.

Ich spreche hierbei aber ausdrücklich vom eigenen Empfinden, als riesengroßer Fan vom Film (Platz 2 meiner Liste) und wer mag, soll ruhig andere Eindrücke haben.

Ich kann es von meiner Warte nur schwer nachvollziehen, inwiefern Handlung (mitsamt Tempo) der 2 Mittelteile nicht mit Anfang/Ende mithalten können.
Die beiden inneren parts hätten jedenfalls für einen ganzen Film herhalten können, Anfang und Ende eher nicht.
 

theGegen

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...Ich finde den Anfang auch am stärksten. Aber dennoch ist der ganze Film insgesamt auch auf einem ganz bemerkenswerten Niveau. Man muss ihn aber sicher mehrmals sehen, beim ersten Mal verwirrt er leicht.......

Ich hatte den Film zum 1. Mal in einem winzigen Eifelkino gesehen und danach selten verstörte Gesichter sowie irritierte Reaktionen. Ungefähr zusammengefasst so: "Hä? :confused: "

Ich aber war fasziniert und hatte auch den kryptischen Schluss als gedankliche Auflösung akzeptiert - womit ich immerhin nicht ganz alleine stand, als mir andere Kinobesucher ihre Empfindung und Interpretation erzählten.

Danach habe ich 2001 bestimmt noch weitere 6-8 Mal gesehen und mich gesuhlt im Mittelteil, denn wenn man den Film schon oder nur 1-2 mal gesehen hat, dann ist man noch am Meisten von den Effekten des Anfangs und erst Recht des Endes beeindruckt, wobei die wirklich kniffligen Effekte im Mittelteil stecken.
 

KronosVD

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Mit unglaubwürdig meine ich, dass
HAL zwar die Kontrolle über die Raumkapsel übernehmen kann, um den anderen Astronauten ins All zu schießen, nicht aber, als der Protagonist behäbig durch die Luftschleuse eindringt.

Tuco schrieb:
Und vor allem drittens steht er als hochqualifizierter Wissenschaftler vor dem Monolithen genauso staunend wie die Menschenaffen vor ewigen Zeiten - das ist der entscheidende Punkt.
Steht er staunend davor? Erstaunen habe ich gar nicht wahrgenommen, für mich war das eine wenig emotionale Szene, die sich wie die meisten anderen, einfach nur unendlich langsam entwickelte.

Deinen ersten Punkt kann man wunderbar auch mit den Astronauten realisieren, was ja zusätzlich auch getan wurde - z.B. durch die Geburtstagsgrüße seiner Eltern.

Bei Punkt zwei muss ich dir recht geben, ob man dafür allerdings eine Figur in dieser Form einführen muss, die dann einfach verschwindet, wohingegen man den Protagonisten (also den übernehmenden) dann erst kennenlernt? Ich weiß ja nicht. Das ist dramaturgisch doch sehr fragwürdig und eben auch nicht zweckmäßig.
Es mag zwar nicht Kubricks Ziel gewesen sein, Identifikation mit den Charakteren zu schaffen, aber ohne diese bleibt es für den Zuschauer eben häufig doch belanglos.

@ Gegen
Natürlich funktionieren Anfang und Ende ohne einen Mittelteil nicht. Ob dieser aber bei der zugrundeliegenden Handlung (also tatsächlich die Dinge, die passieren) die 30 Minuten Grenze überschreiten muss, bezweifle ich.

Und es ging mir auch nicht so, dass ich von den Effekten so beeindruckt war. Denn wie du schon erwähnst, sind davon im Mittelteil viel mehr zu sehen. Ist ja auch nett anzuschauen und war vor 30 Jahren sicherlich nahezu atemberaubend, aber es wird eben zu viel Zeit darauf verschwendet. Toll er läuft einmal über Kopf, wirklich sehenswert, aber muss er das 2 Minuten lang machen?
 

Tuco

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Steht er staunend davor? Erstaunen habe ich gar nicht wahrgenommen, für mich war das eine wenig emotionale Szene, die sich wie die meisten anderen, einfach nur unendlich langsam entwickelte.
Es kommt darauf an, dass ein Team aus Wissenschaftlern in einer Zeit, wo der Mensch beginnt, sich den Weltraum zu erschließen, aus dem Monolithen auch nicht wesentlich schlauer wird als die Primaten vor Millionen Jahren - da wird klar, dass man manches in der modernen Zeit auch nicht besser versteht als vor Urzeiten, dass der Mensch immer wieder an seine Grenzen stößt. Sie fassen den Monolithen genauso an wie die Primaten, um irgendeinen Zugang zu ihm zu bekommen, weiß sie ihn mit ihrem Verstand gar nicht erfassen können. Das meinte ich.

Bei Punkt zwei muss ich dir recht geben, ob man dafür allerdings eine Figur in dieser Form einführen muss, die dann einfach verschwindet, wohingegen man den Protagonisten (also den übernehmenden) dann erst kennenlernt? Ich weiß ja nicht. Das ist dramaturgisch doch sehr fragwürdig und eben auch nicht zweckmäßig.

Es mag zwar nicht Kubricks Ziel gewesen sein, Identifikation mit den Charakteren zu schaffen, aber ohne diese bleibt es für den Zuschauer eben häufig doch belanglos.
Aber genau das war ihm egal und hat dennoch haben seine Filme immer wieder glänzend funktioniert. Genau das hat ihn doch auch unter anderem ausgemacht - dass er Filme gemacht hat, die den herkömmlichen Rezepten eines Kassenschlagers total widersprechen, aber dennoch (bis auf Barry Lyndon) auch kommerziell Erfolg hatten.

Wenn man mal Kubricks Filme durchgeht, findet man nur sehr wenige Identifikationsfiguren - diese werden entweder von Kirk Douglas gespielt oder sind kleine Kinder... ;) Insofern bildet 2001 hier überhaupt keine Ausnahme, sondern passt in dieser Hinsicht sehr gut in sein Gesamtwerk. Er wollte fast nie einen Sympathieträger zeigen, mit dem man mitfühlt und -fiebert, sondern meistens viel eher aufzeigen, wie, warum und woran seine Figuren scheitern.
 
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KronosVD

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Es geht nicht um Sympathie. Die hatte man für Malcolm McDowell in Clockwork Orange auch nur in Maßen übrig, aber man hat mit ihm und seinem Schicksal mitgefiebert. Wollte wissen, wie es mit ihm weitergeht, auch ob und wie er scheitert. Hier hat er es ganz anders und konventionell, was ja nichts Schlechtes heißt, gemacht. Bei 2001 wollte ich bloß wissen, wann der Film endlich richtig anfängt.

Tuco schrieb:
Sie fassen den Monolithen genauso an wie die Primaten, um irgendeinen Zugang zu ihm zu bekommen, weiß sie ihn mit ihrem Verstand gar nicht erfassen können. Das meinte ich.
Ist das so? Das habe ich zugegebenermaßen gar nicht mitbekommen, oder einfach nicht mehr präsent. Hätte sicherlich eine schöne Szene sein können, etwas weniger einschläfernd aufbereitet ;)
 

theGegen

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Ich werde bei diesem Film erst so richtig wach. :D

Eben weil ich da hinsehen muss und möchte, wo ich ggf. anderweitig etwas anderes machen würde, die Brille weglegen oder versuchen einzuschlafen.

Und infolge dieser bildlichen Konzentration funktioniert der Film. Auch und erst Recht in den beiden mittleren Teilen. Zumal die Dialoge und die "Action" dort eher überschaubar sind.

Aber Interesse und Spannung steigen. Ein "cineastisch zugeneigter Erstbetrachter und Uninformierter" könnte diese Empfindung haben:
Hmm, Affen... ach nee Urmenschen womöglich... kommt so ein Ding... kloppen die sich. Ey... jetzt auf einmal Weltraum!... Kommt gut jetzt. Hmm, da steckt wohl was dahinter bei dem komischen Ding da.... kümmern sich oldschool Sixties - Leute drum. Achnee ist sogar Zukunft, weil da cruisen doch vorher die geilen Raumgleiter durchs All. Im Walzertakt.
Komisches Ding da - das Schwarze. Was da wohl hintersteckt?
Ui - jetzt geht's los. Die haben in noch fernerer Zukunft noch so ein Teil gortet, jetzt gondelt da so eine Weltraumcrew hin, um das Geheimnis herauszufinden. Läuft bestens, aber natürlich brauchen die elendig lange bis zum Jupiter. Hmm, der Computer scheint mir nicht ganz koscher zu sein. usw.

Dann kommt plötzlich dieser merkwürdige Schluss daher .. und wtf?

Nur so funktioniert das.
 
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KronosVD

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Beim Schluss dachte ich eher: "Mensch, Stan. warum nicht eher so?" :D

Wie gesagt, den weitgefassten Rahmen der Handlung, also die Idee finde ich durchweg toll. Die Umsetzung ist mir einfach viel zu dröge.
Aber ich verstehe auch voll und ganz, dass der Film damals ein Highlight, ein Ereignis war. Wenn ich meine Eltern frage, oder auch Kollegen und Bekannte, die schon zwei drei Jahre mehr auf dem Buckel haben, dann wird mir die Faszination des Films häufig als etwas beschrieben, was ich gar nicht nachvollziehen könne.
Bilder die man so noch nicht gesehen hat, und auch lange Zeit später noch keine adäquaten Nachahmer fanden. Das man da gebannt vor dem Bildschirm sitzen kann, während ansonsten eher nichts passiert, ist nachvollziehbar.

theGegen schrieb:
Ich hatte den Film zum 1. Mal in einem winzigen Eifelkino gesehen und danach selten verstörte Gesichter sowie irritierte Reaktionen. Ungefähr zusammengefasst so: "Hä? "
Der Zuschauer damals war wohl auch noch nicht so erfahren mit diesen Mindfuckern am Ende. Ein "Hä?" gab es da bei mir nicht, eher ein gespanntes "aha".

Und, vielleicht kam das vorher auch falsch rüber, mir ist natürlich klar, dass sich Kubrick völlig bewusst über geltende Grundsätze hinwegsetzt. Das ist den Genies in der Musik, der Malerei und eben auch dem Film eigen, dass sie alles beherrschen müssen, um sich dann nicht daran halten zu können. Ich fand es in diesem speziellen Fall eben ungünstig, erschwerte es mir doch aufgrund mangelnden Interesses erheblich die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten.
Hochmoderne Raumkapseln, die in der Andockbucht lange 45 Sekunden brauchen sich um 180° zu drehen. Wenn du dazu nicht voll in der Geschichte bist, dann ist das schon eine ordentliche Hürde. Zwischenzeitlich bellte draußen ein Hund. Ich musste ein Kapitel zurückgehen, weil mir mittendrin auffiel, dass ich dem Hund zugehört und währenddessen Teile des Films verpasst hatte ;)
 
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Tuco

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Einen Tag vor Schluss scheint hier alles entschieden: Alfred Hitchcock führt mehr als klar mit 53 Punkten das Feld an, dahinter folgt Charles Chaplin (26). Die anderen beiden Finalplätze scheinen Frank Capra (14) und Howard Hawks (13) sicher zu sein, da der nächste Verfolger Ernst Lubitsch nur 7 Punkte hat.

Hawks scheint außerdem der einzige Finalteilnehmer ohne einen einzigen "3er" zu werden.
 

Tuco

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Einen Tag vor Schluss scheint hier alles entschieden: Alfred Hitchcock führt mehr als klar mit 53 Punkten das Feld an, dahinter folgt Charles Chaplin (26). Die anderen beiden Finalplätze scheinen Frank Capra (14) und Howard Hawks (13) sicher zu sein, da der nächste Verfolger Ernst Lubitsch nur 7 Punkte hat.

Hawks scheint außerdem der einzige Finalteilnehmer ohne einen einzigen "3er" zu werden.
Dabei ist es geblieben.
 
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