Wenn du jetzt Ribery, Robben oder Gomez gesagt hättest wäre dein Argument glaubwürdiger. Aber gerade doch der Dortmunder Weg zeigt doch, dass ein Konzept vieles einfacher macht - in Vereinen, in denen z.T. nicht mal die Mittel da sind, um sich bayern- oder madrid-like einfach den Erfolg zu erkaufen. Und da muss man noch nicht mal nach Dortmund schauen, im kleineren Maß sieht man das auch in Vereinen wie etwa Augsburg oder Freiburg. Die haben sich ihre Erfolge nicht nur irgendwie ermauert.
Moment, wovon sprechen wir hier eigentlich? Die Dortmunden haben schlichtweg gut gescoutet und für günstiges Geld Talente ans Land gezogen. Dafür fehlte bei der Hertha doch schlichtweg die Zeit. Und als Otto Griechenland trainierte sahs ja noch mal ganz anders aus, da das eine NM ist, darauf gehe ich weiter unten nochmal ein.
Klar, natürlich geht es nicht immer. Aber es geht ja um die These, dass die Arbeitnehmer im Profifußball nur nach sich und ihrem Lebensstandard schauen sollen und die Fans mit der Spielqualität dann zurechtkommen müssen, die man ihnen vorlegt. Das empfinde ich als Frechheit, und nochmals: Gottseidank gibt es in der (jungen) Trainergeneration genug Typen, die das anders sehen.
Da haben wir uns wohl missverstanden. Es geht mir primär um den kurzfristigen Effekt. Und wenn man ein Team übernimmt, dass im Mist hockt und kein Riesenspielermaterial hat, dann kann man für den kurzfristigen Erfolg schon mal mauern. Ausserdem widerspreche ich der These, dass Rehhagel ein reiner Defensivfanatiker ist. Hab letztens mal ne Anekdote gelesen, dass zu Ottos Bremenzeit Finke (?) so als einer der ersten Konzepttrainer präsentiert wurde und Rehhagel dann im Spiel gegen Freiburg 7 Offensivleute aufstellte und Bremen das Ding gewann. Auch bei Kaiserslautern war das doch kein Gemauere. Ist jetzt alles auch ein Weilchen her, aber ich würde ihn eher als jemand einschätzen, der einfach weiss wo die Stärken des Teams liegen und wie man die rauskitzelt (vergleichbar vielleicht mit Favre, der auch schon je nach Material die unterschiedlichsten Systeme spielen liess) anstatt eines reinen Catenacciofanatikers.
Ausserdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass gut verteidigen auch eine Kunst im Fussball ist. Das dass 08/15 Fans nicht so sehen ist nachvollziehbar, aber auch das muss man erst mal können.
Also ganz ehrlich - das ist hier alles keine Existenzfrage. Du redest von Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch, aber darum gehts doch nicht. Das hat jeder. Die Frage ist nur, wie groß das Dach und wie luxuriös das Essen ist.
Sprachliches Stilmittel der Übertreibung, benutze ich sehr gerne
Aber die Holländer haben es. Und wenn die Griechen in ihrer Jugendarbeit und Talententwicklung nichts ändern wollen um zumindest mal in die Nähe zu kommen ist das durchaus eine Mischung aus beiden genannten Gründen. Dazu muss man noch nicht mal nach Griechenland schauen, das hatten wir in Deutschland bis vor ein paar Jahren ebenfalls (wenn auch auf höherem Niveau).
Was haben die Holländer jetzt damit zu tun? Und dass die Griechen in Jugendarbeit und Talentenwicklung was ändern könnten mag vielleicht stimmen, aber das war doch nicht alles Rehhagels Job.
Wieso geht man eigentlich automatisch davon aus, dass attraktiver Fußball und Erfolg Gegensätze sein sollen? Als ob Arsenal zig garantierte Meisterschaften und Champions League Titel hätte, wenn sie Beton anrühren würden. Das ist auch das Problem in Busters Argumentation, da heißt es dann eben "Entweder hässlicher Europameister oder super spielender Dritter".
Wer sagt denn, dass es Gegensätze sein müssen? Barca und Spanien kenne ich sonst auch. Aber es geht nur um die "entweder oder"-Frage. Und da bin ich der Meinung, dass ich wenn ich wählen muss, den unattraktiven Titel nehme. Bestes Beispiel ist doch Chelsea. Wenn sie die CL holen kann man lange rumjammern, dass sie gegn Barca gemauert haben. Die haben den Pokal. Das deutsche Team 2006 und 2010 würde die 2002er doch auch vom Platz fegen, dennoch steht da ein 2. und dort zwei 3. Plätze.
...die weder attraktiv noch erfolgreich sind. Zumal es bedenklich erscheint, randalierende Hooligans als Argumentation aufzuführen.
Wieso ist es bedenklich? Das ist doch das beste Beispiel dafür, was sich gewisse Leute darauf einbilden, weil sie Geld für ein Fussballspiel gezahlt haben.