bender schrieb:
Woher soll ich das wissen? Soher beschäftige ich mich mit diesen Stats-Spielerein nicht. Ich verlasse mich bei heutigen Spielern eher auf das was ich sehe.
Damit erklärt sich natürlich Deine kompetente Einschätzung. Wundersamerweise verlässt Du Dich dann doch auf Statistiken, um zum Schluss zu kommen, dass Erving overrated war/ist. Ich empfinde es immer wieder amüsant, dass man großspurig erklären kann, dass etwas "******e" ist, um dann nachher kleinlaut anzumerken, dass man eigentlich keine Ahnung hat, von was die Rede ist.
Redemption schrieb:
Der Meinung bin ich auch. Immerhin ist Basketball keine mathematische Wissenschaft und besteht nicht nur aus Algebra. Man kann doch nicht alles basierend auf Statistiken sehen.
"Stats are like bikinis, they show some, but not everything" - Kirk Hinrich
Ich stimme Dir absolut zu, dass Basketball keinesfalls Algebra ist, aber es ist immer wieder faszinierend, dass sich auch menschliches Verhalten mit Hilfe von mathematischen Formeln irgendwie approximieren lässt.
Im Übrigen ist das Zitat geklaut, es stammt eigentlich von Toby Harrah: Baseball statistics are like a girl in a bikini. They show a lot, but not everything.
Redemption schrieb:
Sonst könnte ich ja ja Spieler beurteilen ohne zu wissen, ob sie jetzt schwarz, weiß, gelb, groß oder winzig sind. Das geht meiner Meinung nach nicht.
Ja, zur objektiven Beurteilung eines Spielers gehören Haut- und Augenfarbe, dazu sein Lieblingsessen, usw.
Redemption schrieb:
Vor allem wenn einfach Spieler aus einem Ranking rausradiert werden damit das Ranking passt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass meinte Cuttino mit der "Fluke Rule". Das hatten wir ja schon bei der MVP-Diskussion als Tayshaun Prince und Richard Hamilton in einem Ranking ziemlich weit oben waren, aber einfach rausgestrichen worden sind, weil sie nicht gepasst haben...
Mathematische Beschreibungen haben immer Gültigkeitsbereiche, die festgelegt werden müssen, damit man eine sinnvolle Aussage bekommt.
Bei der Betrachtung der Leistung über eine Saison, muss eine gewisse Äquivalenz gegeben sein, diese erhält man durch die Randbedingungen, die ein Spieler erfüllen muss, damit er Berücksichtigung finden kann. Daniels hatte zu wenig Einsatzzeit, um seinen PER im Vergleich zu den anderen Rookies sinnvoll zu betrachten, deswegen fällt er unter die "fluke rule", genauso wie Prince oder Rip darunter fallen, weil sie nicht den besten Spieler des Teams repräsentieren. Ähnlich wird im Übrigen mit den Scoring-, Rebound oder Assistsleadern verfahren. Wenn diese nicht genügend Einsatzzeit haben oder genügend Punkte (respektive Rebounds oder Assists) erzielen, werden sie nicht berücksichtigt. Marcus Camby ist darum nicht in der Top5 der RPG zu finden, da er weder 70 Spiele noch 800 Rebounds am Ende der Saison vorweisen wird.
TraveCortex schrieb:
Es ist ja auch eindeutig leichter in 20 min als 4. oder 5.(oder noch schlechtere) Option bei einem Contender von der Bank zu kommen und dadurch effektiv zu sein,als bei einem Lottery-Team 39 min zu spielen,der Go-To-Guy zu sein, und trotzdem effektiv zu spielen. Ein Fehler des PER: Daniels war der effektivere Spieler, aber dennoch nicht besser, und das hängt nunmal nicht nur mit den 20 min Spielzeit zusammen,zeigt aber,dass ein besserer PER-Wert nicht genug über den eigentlichen Wert eines Spielers aussagt.
Meistens ist es einfacher bei einem Lotteryteam auf gute Statistiken zu kommen, als bei einem Contender, da bei letzteren zumeist die Leistungsdichte höher ist, und man sich bei Fehlern häufiger auf der Bank wieder findet.
Die Aussage des PERs ist, dass Daniels seine Einsatzzeit effizienter genutzt hat als James, das ist nicht von der Hand zu weisen. Deshalb Daniels zum wertvolleren Spieler zu machen, ist salopp formuliert absurd. James sollte viel spielen und durfte viele Fehler machen, weil er der zukünftige Starspieler der Cavs werden sollte, was er heute mittlerweile ist. Die Strategie von Paul Silas war diesbezüglich absolut richtig, denn niemand hat erwartet, dass ein Spieler, der gerade von der Highschool kommt, ein Team zum Contender macht.
Der Wert des Spielers wird nicht über den PER ermittelt, darüber kann man nur sagen, wie effizient ein Spieler ist, und ob er sich steigern konnte. Das Betrachten von PPG oder APG, um daraus eine Leistung oder eine mögliche Steigerung abzulesen, ist albern, da sowohl Einsatzzeit als auch Turnovers oder Fehlwürfe dabei keine Berücksichtigung finden. Ein schönes Beispiel dafür ist Iverson 2001 gegen Iverson 2002. 2001 lieferte er 31.1 PPG und 4.6 APG ab, dagegen schaffte er 2002 31.4 PPG und 5.5 APG. Jeder einfache Basketballfan wird doch sofort behaupten, dass er 2002 besser war, was allerdings ein riesiger Irrtum ist. Denn zum einen spielte er 2002 mehr Minuten, hatte eine miserable Wurfquote (TS% 48.9) und ein schlechteres TO-Ratio. Insgesamt war Iverson 2002 schwächer als 2001.
Es ist absolut legitim die Leistung von Paul als Rookie mit der Leistung von James zu vergleichen, um daraus den Schluss zu ziehen, dass Paul die bessere Rookiesaison absolviert. Der Grund ist einfach der, dass sowohl James als auch Paul ähnliche Rollen im Team verkörpern, ebenso wie es Duncan oder O'Neal, Jordan oder Robinson taten. James fällt gegen diese Spieler in seiner Rookiesaison ab, was aber angesichts seines Alters und seiner Erfahrung weder verwunderlich noch besonders schlimm ist.