Rundfahrten 2015


theGegen

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Randbelgien
Komisch, dass es noch keinen Sammelthread zu diesem Thema gab, oder bin ich nur blind?

Jerood hann esch de zweede Etapp vann der Schwitzer Tour jeluërt op RTL Lëtzebuerg. Dat woar do am Livestream gewisen un do woar et esu, datt die anneren sisch all hei beguckt hann, dat dä Durasek vun Lampre für sesch de Avantasch hole konnt.

Verzeihung an Canhâmo für mein letzeburgisch mit Eifel- Mix, aber so in etwa hörte sich das an und ich habe fast alles verstanden! :laugh: Geiler Stream! Gucke ich jetzt jeden Tag von der Tour de Suisse. :D

Auf hochdeutsch: Durasek gewinnt die 2. Etappe im Sprint einer Spitzengruppe aus uneinigen Mitfavoriten für diese Rundfahrt. Kwiatkowski wird die Rundfahrt nicht gewinnen. Der trudelte mit 10:13 Rückstand im Gruppetto durch das Ziel.

Dramatische Dauphiné ging heute zu Ende. Froome spiderte auf den letzten Metern noch zum Rundfahrtsieg, holte die nötigen Sekunden gegen den sich tapfer wehrenden Gelbträger van Garderen noch heraus.
Eine insgesamt sehr ereignisreiche und abwechslungsreiche Rundfahrt, den die Tour-Contender tageweise zu einem Formtest benutzten, ohne jedoch schon alle Karten aufzudecken. Beziehungsweise schon in Topform für die Tour zu sein, bei entsprechenden Belastungsgrenzen.
 

MrStylo

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Habe auch den LUX-Stream gesehen, war echt überrascht wieviel ich verstanden habe.
Hat Durasek clever gemacht, ich frage mich etwas warum Fuglsang, Moreno, Pinot etc... dann total die Beine hoch genommen haben. so haben sie nicht mal was auf die andere Gruppe rausfahren können.
Dauphine war spannend, aber noch nicht so aussagekräftig für die Tour, Nibali, z.B. hat imemr nur getestet, der wird im juli wieder voll da sein.
 

Obmann

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Ich habe nur ein bischen Dauphine gesehen. Die Etappe bei der TDS sah aber wieder recht kultig aus von den Bildern, die ich mir vorher angesehen habe. Michelskreuz. :D

Berg war relativ schwer einzuschätzen. Aber so wie ich das Ergebnis lese, hat es ziemlich auseinandergezogen. Durasek hat es dieses Jahr von der Helferrolle in zumindest eine Rolle gebracht, die ihn zu solchen Etappensiegen bringt. Ben Hermanns war zumindest in der zweiten Gruppe. Er war dieses Jahr auch relativ stark u. gefällt mir von der Fahrweise auch immer gut.

Etappe natürlich ein Fingerzeig, wer überhaupt im Kreis derer ist, die diese Rundfahrt gewinnen können. Das Dumuloin bis am Ende dabei war, sollte ihm Mut geben. Fuglsang auch erwartet stark.
Morgen dann der Gotthardpass u. eine sehr kurze Etappe.

Dauphine konnte ich sehen, aber hier war mir schon gestern Sky zu dominant inkl. Froome die letzten beiden Tage. Ausreißer hatten auch keine echte Chance u. haben sich gestern wie heute dann auch noch gegenseitig attackiert. Wilco Kelderman hätte ich gerne mit einem anständigen Vorsprung gesehen, denn der Berg hätte ihm definitiv gelegen. Am Ende war er auch nur 15 Sekunden langsamer als Cummings, der zeitweise alleine vorne war.

Meintjes natürlich auch wieder mit ein paar Ausrufezeichen, während der Rundfahrt. Bei meinen Eurosportfreunden gleich die Neu-Entdeckung dieser Tour. Naja ich erinnere mich an einen MTN Fahrer bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, der einen Kilometer vor dem Ende auch angriff....

Er ist noch etwas unkonstant, aber interessanter Fahrer definitiv.

Ab Donnerstag dann bei Eurosport die Route de Sud. Teilnehmerfeld normalerweise(ich kenne es nicht) eher nicht so bekannt, aber von den Etappen eigentlich ein sehr interessantes Rennen. Hatte ich immer recht gerne diese Rundfahrt, ist auch immer eine schwere Bergetappe mit bei.
 

theGegen

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Deine Kritik an den deutschen Eurosport-Kommentatoren in Bezug auf einen Meintjes-Hype halte ich für überzogen. Ich habe nämlich gestern mangels Live-Bilder im TV den englischen Eurosport-Stream am PC gesehen und die englischen Kollegen haben sich ständig einen runtergeholt wegen Meintjes.
Die sind keinen Deut besser, im Gegenteil. Wenn ich die Auswahl habe, greife ich schon mal gerne auf holländische Sender zurück - die haben gute Leute. Aber ansonsten können wir in Deutschland mit Eurosport und Migels/Jean-Claude ganz zufrieden sein.
Solange da nicht (wieder) ahnungslose Dilettanten von öffentlich-rechtlichen oder Pay-TV Sendern ihr Unwesen treiben, nehme ich lieber die Off-Tage von Eurosport-Deutschland in Kauf.
 

Obmann

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Ich weiß schon, dass ich mit meiner Kritik an den Eurosport-Kommentatoren vielleicht etwas nervig daherkomme. Aber dieses Mal war es auch nur ein kleiner Nebensatz ;) u. es ist einfach sachlich falsch, dass Meintjes eine Neuentdeckung ist.
Mir ging es auch nicht um den Hype. Ich mag ihn sehr gerne u. hätte mich tierisch gefreut er hätte das bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Ende durchgezogen. Aber mir ging es darum, dass er von ihnen als Neunentdeckung tituliert worden ist. Meintjes musste man für die Zukunft grundsätzlich auf der Rechnung haben u. fährt die Saison einfach gut.

Das Migels/Jean-Claude die Besten sind u. viel besser als die von ARD/ZDF; wenn dann wahrscheinlich an Bergetappen nur noch Degenkolb gesucht wird u. nicht gefunden." wo ist Degenkolb", ist auch klar. Aber für mich ist das auch bischen der Einäugige ist unter den Blinden der König. Wobei ich eben schon sehr unterscheide zwischen Migels u. Jean Claude u. ich finde auch gut, wenn Jean-Claude ihm wie heute zeigt, dass er hier und da einfach Nonsens geredet hat.

Ich finde das die Qualität der Kommentatoren in diesem echt schönen Sport einfach relativ niedrig ist. Mir wird zuwenig auf Rennsituationen eingegangen u. auch recht oft falsch eingeschätzt, ob der Außreisversuch eine Chance hat oder nicht. Will aber hier auch keinen Nebenkriegsschauplatz eröffnen. ;) Jedenfalls schön, dass es so einen Thread gibt für diverse Rundfahrten!

Was Interessantes noch nach meiner Meinung: Gilbert hat die BMC Führung ziemlich scharf für die Planung(Einsatz der Fahrer insbesondere sich kritisiert) Auf gut deutsch, er hat überhaupt keinen Bock die TDS zu fahren und weiß nicht, wieso er hier ist. Bin gespannt. Morgen ist eine Etappe, wo er eigentlich um den Sieg mitfahren kann, ob er das tut ohne Bock. ;)
 
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theGegen

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Ich weiß schon, dass ich mit meiner Kritik an den Eurosport-Kommentatoren vielleicht etwas nervig daherkomme. Aber dieses Mal war es auch nur ein kleiner Nebensatz ;) u. es ist einfach sachlich falsch, dass Meintjes eine Neuentdeckung ist.
Mir ging es auch nicht um den Hype. Ich mag ihn sehr gerne u. hätte mich tierisch gefreut er hätte das bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Ende durchgezogen. Aber mir ging es darum, dass er von ihnen als Neunentdeckung tituliert worden ist. Meintjes musste man für die Zukunft grundsätzlich auf der Rechnung haben u. fährt die Saison einfach gut.

Das Migels/Jean-Claude die Besten sind u. viel besser als die von ARD/ZDF; wenn dann wahrscheinlich an Bergetappen nur noch Degenkolb gesucht wird u. nicht gefunden." wo ist Degenkolb", ist auch klar. Aber für mich ist das auch bischen der Einäugige ist unter den Blinden der König. Wobei ich eben schon sehr unterscheide zwischen Migels u. Jean Claude u. ich finde auch gut, wenn Jean-Claude ihm wie heute zeigt, dass er hier und da einfach Nonsens geredet hat...

Ich finde, dass du über Migels zu hart urteilst. Bei Jean-Claude kann man wiederum ein "Phrasen-Bingo" spielen... auf jeder Etappe ermuntert er die Ausreißer auf das Neueste, sie sollten bis zum Schluss insistieren, denn man wisse ja nie.
Migels verliert leider mit zunehmendem Alter den Überblick oder erzählt Unfug. Zum Beispiel den Unfug mit dem Ziegenbock des 1. FC Köln und einer Berggams.
Aber immer noch besser als Janschi.

Die von Eurosport engl. sind schlechter, und die Tour wird bestimmt wieder eine Tortour in der ARD. Wenn man eine holländische Übertragung erwischt (NOS) oder über Stream Holland oder Belgien sehen kann, bekommt man ganz gute Kommentatoren zu hören.
 

theGegen

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Die TdS-Etappe von heute konnte ich nicht mehr auf letzebuergisch schauen... mir ging der Ändy auf den Sack als Co-Kommentator. Als ich deswegen mal auf Eurosport NL switchte, kam ich nicht mehr auf RTL Letzebuerg zurück, weil meine randbelgische Herkunft erkannt und gebannt wurde.

Man konnte live nur noch den Rest der verkürzten Etappe hinter dem Gotthard sehen, aber das Finale wurde dann durchaus knackig gefahren, mit 2 Hügeln zum Ende samt eines Kamikaze-Zielsprint, gewonnen von Peter Sagan.
Viel Training für die Tour zwischendrin, beeindruckend unter anderem das Nachführ- und Zerspreng-Intervall von Tinkoff-Saxo. Team Giant im Auftrag von Dumoulin luschte nachlässig hinter den 3 letzten Ausreißern her, so dass deren 6 Minuten Vorsprung nach der Abfahrt konstant bestehen blieb, bis dann eben Tinkoff (sowie Orica mit Svein Tuft) die Verfolgung übernahm und den Vorsprung bis auf 2 Minuten vor den letzten beiden Buckeln eindampfen konnte.
Etliche Attacken dann in diesem Finish, Majka fuhr Sagan jedesmal heran und dann ging es über eine letzte Kuppe noch wild bergab und Sagan war dann der unwiderstehlich wildeste des verbliebenen Favoriten-Packs.
Nachdem der Weltmeister schon seit gestern raus ist aus dem Geschäft, verabschiedete sich heute Ion Izagirre aus dem erweiterten Favoritenkreis, der kassierte heute 8 Minuten.
 
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Obmann

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Danke für den Bericht wieder!

Ich kann nur Ergebnisse gucken. Moreno scheint auch wieder am Leben zu erwecken. Der war jetzt bei beiden Etappen vorne mit dabei u. sein Frühjahr war definitiv schwach!

Für Sagan freut es mich. Voigt hat von ihm einmal als Typ erzählt u. das er sich einmal sogar entschuldigt hat, dass er den ausreißversuch eingeholt hat usw. Klingt nicht unsymapthisch. Zeitweise empfand ich ihn als überbewertet u. auf den ganz langen Strecken muss er mir auch noch bischen was beweisen, aber z.B. Tour of California hat er toll gefightet.
 

Cânhamo

Von uns geschieden im Jahr 2015
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I

Ab Donnerstag dann bei Eurosport die Route de Sud. Teilnehmerfeld normalerweise(ich kenne es nicht) eher nicht so bekannt, aber von den Etappen eigentlich ein sehr interessantes Rennen. Hatte ich immer recht gerne diese Rundfahrt, ist auch immer eine schwere Bergetappe mit bei.
Am Start werden u.a. sein: Contador, Quintana, Hesjedal, Gadret.....
 

Angliru

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Sagan steht für mich immer noch ein wenig zwischen den Stühlen. Ich glaube, ich hatte mich vor drei Jahren schon mal an eine Prognose gewagt, wo es für ihn hingehen kann. Da war er ein endschneller Mann, der zwar die Topsprinter nicht schlagen konnte, dafür aber bei schwierigeren Etappen die Siege holen konnte, wo Cav & co. gemütlich mit 10 Minuten Rückstand ins Ziel rollten. Ich war sehr gespannt, wo er sich hinentwickelt - hin zum Supersprinter, der aber dann sein Können auf anspruchsvollem Gelände einbüßt oder hin zum Allrounder, der bis auf Massensprints bei Grand Tours und schwere Bergankünfte alles gewinnen kann. Und irgendwie ist er immer noch gefangen... natürlich auf einem höheren Niveau als am Anfang seiner Karriere. Sagan gehört auf vielen Etappen zu den Mitfavoriten, da er einfach alles kann. Aber vielleicht fehlt ihm die Spezialisierung, um die ganz großen Rennen zu gewinnen. Siehe Paris-Roubaix, Flandern oder Mailand-San Remo. Vom Typ her ideale Rennen und er ist immer vorn dabei, aber irgendwo gibt es immer einen Spezialisten, der ihm die Siege wegnimmt.

Das "Problem" an der Sache ist, dass sich Sagan wohl selber beschneidet, wenn er sich jetzt z.B. nur noch explizit auf die Klassiker konzentriert. Dann gewinnt er eben keine Tour of California mehr, wo er am Ende sogar bei der Bergankunft vorn ankommt. Nun gut, er ist immer noch sehr jung und hat (wenn nix dazwischenkommt) noch mindestens 10-12 Jahre auf allerhöchsten Niveau vor sich. Ebenso wäre es für ihn auch mal gut, wenn er am Ende von Etappen oder Klassikern nicht nur auf sich allein gestellt wäre. Das war schon bei Liquigas der Fall, dass Sagan allein die Nachführarbeit machen musste und sich so verausgabte. Bei der diesjährigen Klassikersaison war es ja ähnlich. Wenn er da mal zwei Leute hätte, die mit zu Top20-30 gehören, wäre ihm enorm geholfen. Tinkoff hat ja die Kohle, mal gucken, ob sich da die nächsten Jahre was tut.

Bin mal gespannt, wie er sich noch entwickelt. Faszieniernd finde ich bei ihm, dass er einen Fahrertyp darstellt, der im Peloton einzigartig ist. Mir fällt kein passender Vergleich ein, auch nicht in der näheren Vergangenheit (00/90er Jahre)
 

theGegen

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....Bin mal gespannt, wie er sich noch entwickelt. Faszieniernd finde ich bei ihm, dass er einen Fahrertyp darstellt, der im Peloton einzigartig ist. Mir fällt kein passender Vergleich ein, auch nicht in der näheren Vergangenheit (00/90er Jahre)

Mir würden schon ein paar Fahrer einfallen, die man mit Sagan vergleichen kann, wenn auch nicht zu 100 Prozent, denn nur Peter Sagan ist zu 100 % Peter Sagan. ;)
Aber es gibt ein paar "Puncheure", die gut über die Hügel kommen, endschnell sind und in den Klassikern stark. Dann gibt es Sprinter, die bei den Klassikern stark sind, in mittelschweren Etappen nicht abzuhängen, mit noch mehr Bums im Sprint.
Von den (jetzt noch aktiven) Kollegen wären Boonen, Gilbert, Valverde, van Avermaet, Stybar so Fahrer und Konkurrenten der ersten Kategorie. Degenkolb, Kristoff, Matthews, Rojas bspw. Fahrer und Konkurrenten der Kategorie B.
Auch früher war u.a. Paolo Bettini "vergleichbar" unterwegs. Holte neben vielen Siegen (Weltmeister etc.) einen 2. Platz bei der legendären 9. Alpen-Ausläufer Tour-Etappe 2003, als Vinokourov berserk ging, Beloki sich die Hüfte brach und Saint Lance durch ein Feld pflügte. Im Vino-Verfolgerfeld alle Favos plus Bettini als schnellster Sprinter.
Hushovd oder Zabel hielten (je nach Steigungs-Prozente und Konzentration auf "machbare" Etappe) auch lange genug mit, um noch da zu sein, wenn es zum Zielsprint ging.
Jerôme Pineau, Pippo Pozzato, Daniele Bennati hatten zu ihrer Sprint-Prime ebenfalls vergleichbare Qualitäten... einige Hügel zwischendrin, Zielsprint ggf. kurz genug bergan: die waren dann da und im Vorderfeld platziert.
 
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Obmann

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Mit Sagan direkt vergleichbar sehe ich auch keinen. Sehe aber auch die Fahrer mit ähnlichen Qualitäten.

Will zudem noch einen meiner allerliebsten Fahrer überhaupt anführen. Oscar Freire. Das war auch jemand, der wenn es nötig war wirklich gut über die Hügel kommen konnte, u. dann endschnell zuzuschlagen. Leider hatte er nie die absolute Konstanz während der Saison u. es mit Verletzungen immer wieder zu tun.
 

theGegen

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Zur Schweiz-Rundfahrt:

Sagan heute um Prozentsekunden am gelben Trikot von Dumoulin vorbeigeschrammt, durch folgende Umstände:
A) einmal nicht aufgepasst, als sich Dumoulin per Überraschungscoup einen Zwischensprint und 3 Sekunden Bonifikation sicherte.
B) von den dadurch inzwischen 8 Sekunden Rückstand knabberte er beim letzten Zwischensprint wieder 2 weg. Lutsenko war bei der letzten kleinen Welle weggefahren und nahm sich die 3 Sekunden.
C) statt die Etappe zu gewinnen, setzte sich Michael Matthews durch und die Boni-Sekunden für den 2. Platz reichten für Sagan nur zum Gleichstand mit Dumoulin.
D) die Prologzeiten incl. der Zehntelsekunden sind das 1. Kriterium und da lag eben Dumoulin die entscheidende Nasenspitze vor Sagan.

Sagan war "not amused". Aber Matthews bzw. Orica auch einfach stärker im Finish.

Es gab ein paar (kleinere) Zeitabstände im erweiterten Favoritenkreis, die aber eventuell wieder korrigiert werden, weil sich Rojas im Zielsprint hinlegte und evtl. dadurch behinderte Fahrer noch nachträglich auf gleiche Zeit gesetzt werden könnten.
Ist inzwischen passiert: kein Zeitverlust für Geraint Thomas, Rebellin, Fränk Schleck, Durasek, Pozzovivo, Majka und Co.
 

theGegen

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Mit Sagan direkt vergleichbar sehe ich auch keinen. Sehe aber auch die Fahrer mit ähnlichen Qualitäten.

Will zudem noch einen meiner allerliebsten Fahrer überhaupt anführen. Oscar Freire. Das war auch jemand, der wenn es nötig war wirklich gut über die Hügel kommen konnte, u. dann endschnell zuzuschlagen. Leider hatte er nie die absolute Konstanz während der Saison u. es mit Verletzungen immer wieder zu tun.

Stimmt. Freire war auch so einer. Wie erwähnt: kein Fahrer ist zu 100% vergleichbar mit dem anderen und Sagans Qualitäten sind schon sehr speziell und herausragend. Mitunter spielt aber auch das Rennprogramm eine Rolle oder ob das eigene Team für einen fährt, bzw. fahren kann. Liquigas war bspw. immer gut darin, die reinen Sprinter richtig bluten zu lassen... davon hat Sagan profitieren können und für das Team geliefert.
Und: Sagan ist ja immer noch jung. Das heißt, dass er sich eventuell im Karriereverlauf auf eine Spezialität konzentriert, um mehr Siege, prestigeträchtigere Triumphe oder Klassiker-/Rundfahrt-Heldentaten zu feiern.
Dadurch ändert sich wiederum vielleicht das Training, die Rennstrategie und die Saisonplanung. Alejandro Valverde z.B. dürfte die Punktewertung einer Rundfahrt relativ egal sein, wenn er stattdessen auf Gesamtwertung der Rundfahrt oder auf die Pro-Tour-Jahreswertung schielen kann.
 
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Angliru

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Freire war mir auch in den Sinn gekommen, in Topform in den Sprints sogar stärker einzuschätzen als Sagan, dafür aber krass unterlegen in den Nordklassikern, bei Zeitfahren <20km oder als Tempobolzer in der Flachen. Das meine ich eben. Selbst ein Bettini, der in seiner Zeit beste Mann auf den kurzen Bergen, war mehr ein Spezialist, denn ein Allrounder. Hushovd ist wahrscheinlich derjenige, der Sagan am nächsten kommt, ist aber am Berg deutlich schwächer. Der Slowake vereint halt mehrere "Spezialfähigkeiten" in seinen Körper. Und das macht ihn am Ende auch angreifbar, denn aktuell zeigt sich ja, dass er in den Toprennen gegen die Spezialisten den Kürzeren zieht. Klar, Grünes Trikot ist top, wenn er allerdings dabei keinen Massensprint gegen Cav, Greipel oder Dege gewinnt, am Ende auch mit einem kleinen Makel. Und die Topplatzierungen bei den Klassikern sind in der Regelmäßigkeit auch super. Dass er aber keins davon gewinnt, ist halt auch ein Zeichen.

Es wäre mal interessant zu sehen, wie er mit einem richtig guten Team funktioniert. Dann würde er insbesondere in den Klassikern noch mehr rausholen.
 

Obmann

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Wobei das eben der Kritikpunkt, den ich noch an ihm habe u. vom Typ her mag ich ihn sehr. Ich zweifle an, dass es am Team liegt bei Klassikern, sondern ich bezweifle seine Fähigkeiten bei Rennen über > 240 km an. (für die ganz großen Siege; er ist natürlich auch noch nicht sehr alt)

Aber Kristoff hatte im Frühjahr bei seinem Sieg keine signfikante Teamhilfe u. Degenkolb hat es bei Paris-Robauix auch in nahezu alleiniger Manier hinbekommen.
Bei Valverdes Sieg in Lüttich hat er sich am Ende gegen Katusha (Rodriquez, Caruso, Moreno) auch fast im Alleingang durchgesetzt.

Das es nie ohne Team geht ist auch klar. Radsport ist zum Glück Teamsport!

Interessant ist aber wirkich, wenn er sich auf eins etwas mehr spezialisiert. Weiß auch nicht ob Tinkoff das richtige Team für ihn ist, solange es doch Contador lastig ist. Es war bis zuletzt nicht einmal sicher, ob er an der Tour überhaupt teilnehmen darf u. nicht z.B. Bennati.
 

theGegen

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Freire war mir auch in den Sinn gekommen, in Topform in den Sprints sogar stärker einzuschätzen als Sagan, dafür aber krass unterlegen in den Nordklassikern, bei Zeitfahren <20km oder als Tempobolzer in der Flachen. Das meine ich eben. Selbst ein Bettini, der in seiner Zeit beste Mann auf den kurzen Bergen, war mehr ein Spezialist, denn ein Allrounder.....

Keiner bleibt auf lange Sicht ein Allrounder und gleichzeitig in allen Teilgebieten top. Eben darum mussten Gilbert, Valverde, Bettini, Hushovd, Boonen, Pozzato gewisse Spezialgebiete stärker gewichten bzw. zwangsläufig vernachlässigen, um ihren Preis/ihren Stellenwert auf Dauer halten und wahren zu können. Für Peter Sagan steht diese Metamorphose vielleicht noch aus, denn z.B. gegen die endschnellsten hügelfesten Sprinter setzt er sich jetzt schon nicht mehr automatisch durch.
 

Aldis

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Wer mir da auch noch in der gleichen Kategorie einfällt (wenn auch eine Spur schwächer), ist mMn E. Boasson Hagen.

Der kann auch alles irgendwie und nix so gut, dass er zur absoluten Elite gehört. 2012 bei der WM hinter Gilbert Zweiter (vor Valverde und Dege), Sieger Gent-Wevelgem, stark in den kurzen EZF (so zB. mal ein dritter Platz beim Giro hinter Konovalovas und Wiggins), er kommt passabel bis gut über die mittelschweren Berge und trotzdem spielt er nicht wirklich (dauerhaft) in einer Kategorie immer mit die erste Geige. 2009, war es glaub ich, dachte ich es wird mal ein ganz Großer aus ihm, aber die dicken Resultate blieben aus, zumindest wenn man es wie hier mit der Kragenweite Sagan und Freire vergleicht.
 

theGegen

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Peter Sagan ist der beste der neuen Tom Boonen. Selbst in speziellsten all-around Spezialrennen kann er von einem G. Thomas, einem Kristoff, einem van Avermaet, einem Matthews, einem Degenkolb geschlagen werden, trotzdem er vielleicht liefert mit einem 2. oder 5. Platz.
Von daher bietet sich eigentlich eine Karriere an als Punkte-Trikot-Rekord-Inhaber.
 

theGegen

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Wahnsinns-Etappe heute hoch auf den Rettenbachgletscher, beim Abstecher nach Sölden in Österreich.

Eine Ausreißergruppe hatte sich vor dem Anstieg zur Bielerhöhe abgesetzt und einen satten Vorsprung rausfahren können. Dabei u.a. der Bergpreis-Führende Denifl, sowie u.a. de Gendt, Schumacher, Niemiecz, King. Bis nach Sölden hatte die Verfolgung den Rückstand auf ca. 5 Minuten reduziert und dann ging es steil und 11 km lang nach oben.
Denifl setzte sich schnell von seinen Fluchtkollegen ab. King, de Gendt, Niemiecz, Schumacher konnten nur noch ihren Rhythmus fahren, der Rest schon zu Beginn der Steigung geplatzt. Das Peloton fuhr Vollgas rein in den Berg, mit Sky und Astana, und bei den extremen Prozenten zu Beginn fiel das Feld direkt auseinander. Igor Anton setzte den 1. Angriff, was jedoch eher seines Bergtempos entsprach und keine wirkliche Attacke war. Dumoulin hatte u.a. schnell den Kontakt verloren, blieb aber bei konstantem Tempo in Schlagdistanz. Rebellin flog weg, etliche Fahrer in großen Problemen. Dani Moreno, Pinot, Majka, Reichenbach zwischendurch mit Rückstand, kämpften sich aber wieder heran. Moreno allerdings nicht mehr. Dann setzte Spilak einen echten Angriff, dem keiner richtig folgen konnte, doch weit absetzen konnte er sich nicht. Die Verfolger mit 2-mal Astana (Lopez, Fuglsang), 2-mal Sky (Henao, Thomas), Pozzovivo, Hirt (CCC Polen) und Pinot folgte in Sichtweite. Vorne hielt Denifl weiter einen erstaunlichen 3 Minuten Abstand, de Gendt und King dahinter. Den Rest hatte Spilak aufgeschnupft, sowie der Tross dahinter. Dumoulin überholte per Wohlfühl-Tempo abgeplatzte Fahrer aus der Favoritengrupe, bzw. schloss zunächst auf und stiefelte dann vorbei.
Astana und Sky konnten auch nicht mehr, zumal Fuglsang und Geraint Thomas auch am Limit waren, also griff Pozzovivo an, Henao ging flöten, Pinot konnte mitgehen und gemeinsam schlossen sie zu Spilak auf. Thomas, der Astana Lopez und auch noch CCC Hirt klemmten hinterher.
Immer noch Denifl vorne, 1 km vor der Bergwertung und ca. 2 km zum Ziel. Aber Denifl war alle und dahinter lancierte Pinot ein Megawatt-Gebolze, dem keiner mehr folgen konnte. Denifl wurde von Pinot noch vor der Bergwertung überholt. Pinot zog das dann bis zum Ziel hin durch. Pozzovivo und Spilak belegten die Plätze 2 und 3, dann Astana-López und Thomas. Fulgsang, Hirt, Henao nicht weit weg, dann Denifl und Dumoulin, der über seinen Rhythmus nur 1:37 auf Pinot verlor.
Dahinter ein erweiterter Favoritenkreis mit Majka, Reichenbach, Morabito, ten Dam, Barguil, Gesink, Chaves. Ab dann 3 Minuten Abstand aufwärts.

Das EZF ist satte 38 km lang, aber hügelig. Da sind immer noch Veränderungen möglich, denn Geraint Thomas, Spilak, evtl. Fuglsang, aber auch Dumoulin können 1:32 über ein so langes Zeitfahren noch wett machen gegenüber dem jetzt führenden Pinot.
 
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