derrick brooks
Nachwuchsspieler
Ron-Ron schrieb:ok, was sind aber dann diese sportspezifischen fähigkeiten die man im football braucht?
da ich sellbst gespielt habe, kann ich das glaube ich soweit ganz gut beurteilen: man muss auf jeden fall ziemlich intelligent sein, man kann nicht irgendeinen athletischen dummkopf dahinstellen und sagen " hau den um!". alleine die LB position (die ich gespielt habe) ist soviel komplizierter als es im fernsehen ausschaut, selbst bei unseren uni- mannschaften. ich weiß nicht wie dick die playbooks der nfl coaches sind, und ich will es nicht wissen...sagen wir mal ein defensive coordinator hat 100 spielzüge für seine defense. dann kommen nopch die audibles im spiel hinzu, verschiedene assignements bei motion spielzügen, und dann der snap, wo man blitzschnell wissen muss, was zu tun ist("play-recognition"). als linebacker im 4-3 system hat jeder der drei backer seine lücke, durch die er die o-line penetrieren kann. erfolgt der run nach links und derLOLB wird abgeblockt, muss es aufgabe des MLB sein, die nächste lücke zu schließen usw...es ist so ähnlich wie das reißschlussverfahren auf der autobahn. ballgefühl muss man selbstverständlich auch haben, zumindest als QB, WR, RB oder DB. man darf auf keinen fall angst haben oder zimperlich sein, und man muss ein sehr gutes körpergefühl haben, womit ich balance und beweglichkeit meine. was aber vllt. am wichtigsten ist, man muss einen ausgeprägten teamgeist haben. in der mannschaft in der ich mittrainiert habe, hatten wir so einen RB, der wirklich selbstverliebt war, immer den ball forderte und sich zum blocken beim passspiel zu schade war. man muss sich auf jeden fall auf seine mitspieler verlassen können....ein starkes selbstbewusstsein sollte man aber trotzdem haben.
beim basketball, speziell in der nba, ist es in meinen augen schwieriger, fuss zu fassen:
1. es gibt sicher auch genügend spielzüge, die so ein nba coach in petto hat, und da die spieler sowohl offense als auch defense spielen, und blitzschnell wissen müssen, welcher spielzug gemeint ist(kein huddle), ist das vllt. eine stufe schwerer
2. eine nba saison dauert 82 spiele, und das in einer sportart, die kräftezehrender kaum sein könnte. nichts im vergleich zu den 30 spielen, die die jungs noch im college absolvieren
3.das college hat (soweit ich weiß )andere regeln als die nba
4.die körperliche umstellung: nba GMs drafteten spieler bis vor kurzem noch aus der highschool, mit 18 oder 19 jahren ist der körper noch längst nicht bereit um die bestrafungen der liga ohne weiteres wegzustecken. kevin garnett kam 1995 mit 2,10 und 89 kilogramm in die liga, jermaine o'neal war auch nicht viel besser. dazu die spieler aus europa, wo längst nicht so viel wert auf professionelles fitnesstraining gelegt wird. wieviele europäer aufgrund ihres "weichen" spiel gescheitert sind, weiß jeder nba verfolger.
beim nfl draft wird wesentlich mehr wert darauf gelegt, dass ein spieler nfl- ready ist, . ich bin mir sicher, wenn a.j. hawk statt 247 nur 225 pounds gewogen hätte, hätte er auch am college nicht so dominieren können und wäre so wesentlich später gedraftet worden. da basketball aber nunmal nicht so ein körperbetontes spiel wie football ist, achten scouts mehr auf spielerisches talent, welches sich auch ohne muskelberge deutlich abzeichnet. da ist der sprung in die nba, wo ja nicht gerade schmachtlappen rumlaufen, schon ein ordentlicher kontrast.