Schach


desl

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Angesichts der Leistung von Blübaum gegen Pragg, Firouzja, Ergaisi, Keymer und die ebenfalls ein starkes Turnier spielenden Mishra (mit Abstand höchste Durchschnitts-Elo-Wertung der Gegner) und Sarin ein absolut verdienter Einzug von Blübaum ins Kandidatenturnier.
Insofern freut es mich glatt sogar, dass Keymer seinen kleinen Vorteil gegen Erigaisi nicht nutzen konnte ... auch wenn viele ihn gerne im Kandidatenturnier gesehen hätten.

Tja, so kann es halt gehen und einer außerhalb der Top50 der ELO-Weltrangliste qualifiziert sich verdient. Mit dem Turnier gewinnt Blübaum allerdings 22,2 ELO dazu und steigt so von Platz 51 auf Platz 37 der Weltrangliste.

Giri und Niemann in den ersten Tagen mit etwas mehr "Losglück" konnte man sagen ... da hatten manch andere Spieler schwerere Aufgaben vor sich, bevor die beiden gegeneinander den Turniersieg entscheiden "konnten".

Letztlich entscheidet sich auch, dass Giri gegen Maghsoodloo und Maurizzi nicht verloren (oder gar gewonnen) hat ... im Gegensatz zu Firouzja und Keymer. Für Giri ist es das dritte Kandidatenturnier. 2016 und 2020 qualifizierte er sich über seine ELO-Wertung.

Irgendwie ironisch, dass ausgerechnet Giri der einzige Top15-Mann war, den Abasov beim World Cup '23 geschlagen hat (4,5:3,5), um sich für das letzte Kandidatenturnier zu qualifizieren.


Im November kommt dann der World Cup '25 mit 206 Spielern, von denen sich 202 um 3 zu vergebene Plätze im Kandidatenturnier streiten.
Wobei vielleicht auch nur 201 (wenn man Magnus Carlsen abzieht).


Bei den Damen haben Vaishali R und Kateryna Lagno in der letzten Runde nichts anbrennen lassen und mit ungefährdeten Unentschieden ihre beiden Spitzenpositionen verteidigt.
Im Tiebreak lagen Assaubayeva und Song auch hinter ihnen und hätten - glaube ich - selbst mit einem Sieg ihrerseits nicht auf die ersten zwei Plätze vorrücken können. Tan Zonghyi, die vierte wurde, war ohnehin schon für das Kandidatenturnier qualifiziert.

Eine Spielerin kann sich noch über die "FIDE Women's Events 2024-25" qualifizieren. Da die Top7 jener Rangliste bereits qualifiziert sind, haben noch reichlich Spielerinnen die Chance bei der Rapid- oder Blitz-WM die Achtplatzierte Assaubayeva abzufangen.
 

LoverNo1

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Angesichts der Leistung von Blübaum gegen Pragg, Firouzja, Ergaisi, Keymer und die ebenfalls ein starkes Turnier spielenden Mishra (mit Abstand höchste Durchschnitts-Elo-Wertung der Gegner) und Sarin ein absolut verdienter Einzug von Blübaum ins Kandidatenturnier.
Insofern freut es mich glatt sogar, dass Keymer seinen kleinen Vorteil gegen Erigaisi nicht nutzen konnte ... auch wenn viele ihn gerne im Kandidatenturnier gesehen hätten.

Tja, so kann es halt gehen und einer außerhalb der Top50 der ELO-Weltrangliste qualifiziert sich verdient. Mit dem Turnier gewinnt Blübaum allerdings 22,2 ELO dazu und steigt so von Platz 51 auf Platz 37 der Weltrangliste.

Giri und Niemann in den ersten Tagen mit etwas mehr "Losglück" konnte man sagen ... da hatten manch andere Spieler schwerere Aufgaben vor sich, bevor die beiden gegeneinander den Turniersieg entscheiden "konnten".

Letztlich entscheidet sich auch, dass Giri gegen Maghsoodloo und Maurizzi nicht verloren (oder gar gewonnen) hat ... im Gegensatz zu Firouzja und Keymer. Für Giri ist es das dritte Kandidatenturnier. 2016 und 2020 qualifizierte er sich über seine ELO-Wertung.

Irgendwie ironisch, dass ausgerechnet Giri der einzige Top15-Mann war, den Abasov beim World Cup '23 geschlagen hat (4,5:3,5), um sich für das letzte Kandidatenturnier zu qualifizieren.


Im November kommt dann der World Cup '25 mit 206 Spielern, von denen sich 202 um 3 zu vergebene Plätze im Kandidatenturnier streiten.
Wobei vielleicht auch nur 201 (wenn man Magnus Carlsen abzieht).


Bei den Damen haben Vaishali R und Kateryna Lagno in der letzten Runde nichts anbrennen lassen und mit ungefährdeten Unentschieden ihre beiden Spitzenpositionen verteidigt.
Im Tiebreak lagen Assaubayeva und Song auch hinter ihnen und hätten - glaube ich - selbst mit einem Sieg ihrerseits nicht auf die ersten zwei Plätze vorrücken können. Tan Zonghyi, die vierte wurde, war ohnehin schon für das Kandidatenturnier qualifiziert.

Eine Spielerin kann sich noch über die "FIDE Women's Events 2024-25" qualifizieren. Da die Top7 jener Rangliste bereits qualifiziert sind, haben noch reichlich Spielerinnen die Chance bei der Rapid- oder Blitz-WM die Achtplatzierte Assaubayeva abzufangen.


Keymer gehört ohnehin noch mehr die Zukunft, gehört bereits zur absoluten Weltspitze und wird daher ohnehin zu den Topturnieren eingeladen. Da kann man es imo sowieso gut und gern Blühbaum aka KeinSehrStarkerSpieler :LOL: (erst jetzt gesehen, dass er sich selbst den Namen bei Twitch verpasst hat) gönnen.

Mit Lagno ist also ein Hauch Grishuk weiterhin stark unterwegs ;)
 

desl

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Bermerkenswert, dass Blühbaum sich völlig ohne Trainer oder Sekundanten auf das Turnier vorbereitet hat ... "so wie sonst auch".

Für das Kandidatenturnier möchte er aber ein Team zusammenstellen.

Interview:
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Europäische Team-Schachmeisterschaft, Batumi, Georgien
flagge-georgien-wehend-20.gif
.


5.-14. Oktober 2025

Männer:

Das deutsche Team ist an Nr. 1 gesetzt und tritt in folgender Zusammensetzung an:
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1. GM Keymer, Vincent 2755
2. GM Bluebaum, Matthias 2687
3. GM Svane, Frederik, 2638
4. GM Kollars, Dmitrij, 2642
5. GM Svane, Rasmus, 2614

Oesterreich Nr. 17
flagge-osterreich-wehend-20.gif


1. GM Alekseenko, Kirill 2679
2. GM Ragger, Markus, 2567
3. GM Dragnev, Valentin, 2539
4. GM Horvath, Dominik 2558
5. GM Blohberger, Felix, 2513

Schweiz Nr. 28
flagge-schweiz-wehend-25.gif


1. GM Bogner, Sebastian 2555
2. GM Peng, Li Min 2498
3. IM Bänziger, Fabian 2439
4. IM Kurmann, Oliver 2409
5. FM Fecker, Noah 2364


Ladies:

Deutschland Nr. 6
flagge-deutschland-wehend-18.gif


1. IM Wagner Dinara 2410
2. WGM Dolzhykova, Kateryna 2300
3. WGM Klek, Hanna Marie 2328
4. FM Schulze, Lara 2319
5. WGM Safarli, Josefine 2276

Schweiz Nr. 10
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1. GM Kosteniuk, Alexandra 2469
2. WIM Manko, Mariia 2298
3. WIM Hryzlova, Sofiia 2309
4. WGM Hakimifard, Ghazal 2206
5. WIM Shatil, Or 2184

Oesterreich Nr. 21
flagge-osterreich-wehend-20.gif


1. IM Badelka, Olga 2377
2. WIM Schloffer, Jasmin-Denise 2186
3. WIM Exler Veronika 2180
4. WFM Deak-Sala, Emilia 2170
5. WFM Froewis, Annika 2066


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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Die Runden beginnen wohl jeweils um 13.00 h unserer Zeit.

In 20 Minuten sollte es hier losgehen: Viel Spass.


 
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LoverNo1

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Gestern nix verfolgt. Niederlage gegen Dänemark natürlich doof.
Keymer heute wieder mit Weiß gewonnen. Und wieder eine ausgeglichene Endspielstellung.
Was ne Maschine.
Blühbaum ebenfalls gewonnen. Dazu zwei Remis. Vorn gingen einige Spiele unentschieden aus.
 

sun

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Finden 2 Mannschaftstuniere gleichzeitig statt? Habe eigentlich nur das Tunier der Bundesländer in Oer Erkenschwick auf den Schirm gehabt.
 

sun

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Der Schach-Weltverband FIDE schließt trans Frauen künftig von internationalen Wettbewerben aus. Eine entsprechende Regel hat der FIDE-Rat Anfang des Monats verabschiedet. Sie tritt am 21. August in Kraft.
„Sollte das Geschlecht von männlich zu weiblich geändert worden sein, hat die Spielerin kein Recht, an offiziellen FIDE-Events für Frauen teilzunehmen, bis weitere Entscheidungen durch die FIDE getroffen wurden“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Regel-Handout. Das Verbot könne in einzelnen Fälle aufgehoben werden, aber erst nach einer Überprüfung durch den FIDE-Rat. Das könne bis zu zwei Jahre dauern, teilte der Verband mit.

FIDE will weitere Richtlinien für Umgang mit trans Frauen entwickeln​

Die FIDE habe festgestellt, dass die Fragestellung ein „sich entwickelndes Thema“ für den Schachsport sei. „Die FIDE und ihre Mitgliedsverbände erhalten immer häufiger Anerkennungsanträge von einzelnen Mitgliedern, die sich als Transgender identifizieren“. Deshalb müssten nun weitere Richtlinien „im Einklang mit Forschungsergebnissen“ entwickelt werden. Bis dahin bleiben trans Frauen von internationalen Frauen-Turnieren ausgeschlossen.


War da nicht eine Frage zu gewesen?

Transfrauen im Spielbetrieb: Ab sofort gilt eine Fristenregelung

Ein weiterer emotionaler Punkt: Wie geht der DSB mit Transfrauen um? Hierzu hatte der Schachbund eine Kennerin der Materie eingeladen: Sylvia Schenk, ehemalige Olympia-Teilnehmerin, Juristin, Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) und ein führender Kopf von Transparency International. Auf dem Gebiet der Zulassungsregeln für Transpersonen im Leistungssport gilt sie als Expertin. „Ich habe Ihnen keine Lösung mitgebracht“, sagte sie zu Beginn – aber sie lieferte sehr gute Lösungsansätze, da waren sich am Ende alle einig. Schenk spannte den Bogen sehr anschaulich und sehr weit – von US-Präsident Donald Trump, der per Dekret nur noch zwei Geschlechter dulden möchte, bis zur Algerierin Ismane Khelif, die bei Olympia 2024 Gold im Frauenboxen gewann – aber im Jahr zuvor bei der WM einen Geschlechtstest nicht bestanden hatte. Solche Fälle, so Schenk würden eines zeigen: „Mann oder Frau – das ist nicht nur schwarz-weiß.“ Es seien stets schwierige Entscheidungen, zwischen Fairness im Wettkampf und Diskriminierung, auch Stigmatisierung. „Es gibt keine Lösung, bei der Sie sagen können: Das ist gerecht, das ist richtig.“ Deshalb würden sich – im Unterschied zum DSB – einige Verbände „nicht an das Thema herantrauen“. Erschwerend komme hinzu, dass in dieser Frage bei den Sportverbänden ein Flickenteppich herrsche. „Mein Plädoyer: So weit es geht, Menschen mit einem neuen Geschlecht im Breitensport zulassen, Inklusion zulassen. Im Leistungssport sollte man die Waage der Fairness beachten.“ Mit „so vielen Einschränkungen wie nötig“. Sie selbst könne Schachsport, wo die Physis keine große Rolle spielen, jedenfalls keine Vorteile für Transfrauen sehen.



Im Anschluss ging es um diese Einschränkungen. Hierzu wurde mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit ein Dringlichkeitsantrag angenommen. Es ging darum eine verbindliche Regelung für Transgender-Personen für den Spielbetrieb zu finden. Wie geht der DSB zum Beispiel damit um, wenn während der laufenden Saison ein Spieler oder eine Spielerin ihr Geschlecht neu bestimmt? Bisher galt, dass ab dem Zeitpunkt der Eintragung ins Personenstandsregister für eine Transfrau sofort das Spielrecht für Turniere erteilt wurde. Die Teilnahme an der weiblichen Wertungsklasse steht allen Spielerinnen offen – aber erst ab der Folgesaison. Das kann eine Wartezeit zwischen einem und elf Monaten bedeuten, betonte ein Landespräsident, das sei eine gute, vertretbare Regelung, ein Kompromiss der das Thema befrieden könne. Und der auch mit knapper Mehrheit von der Frauenkommission so gewünscht wird. Genau so sahen es auch die Delegierten. 89 Prozent stimmten für diese Fristenlösung. Unabhängig davon – dafür votierten 98 Prozent – werde der Vorschlag von Schenk aufgegriffen und eine Arbeitsgruppe gegründet. Die Frauenbundesliga, so Ligachef Klaus Deventer, sei von der Fristenlösung (die sofort greift) nicht betroffen – weil es hier ohnehin immer Melde-Stichtage für die Teamlisten gibt.


Damit dürften wir wiedersprechende Regeln haben. Welchen Einfluss wird es auf den weiteren Tunierverlauf haben? Darf Deutschland keine Fide Tuniere für Frauen veranstalten? Was ist mit Internatiolen Mannschaftsspielen?

Eigentlich ist Im Schach die Problematik vermutlich eher marginal, da bisher noch kein Großmeister oder ähnlich starker Spieler als Transgender-Frau an Frauenwettbewerben teilzunehmen wünschte.
 
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