Na zum Glück hast du sowas von Recht. Dummerweise waren ja Nelsons und D´Antonis Systeme so unglaublich erfolgreich, dass beinahe jedes Team diesen Stil zu imitieren versuchte und alle Championships dieses Jahrzents gewann.
Zuerst mal spielen D'Antoni und Nelson nicht den selben Stil. Beide spielen zwar schnell und offensivlastig, aber Nelson zeichnet sich eher durch extremen Smallball, D'Antoni durch eine Early-Offense mit sehr vielen Dreiern aus.
Nun zum Thema: D'Antoni war bei den Suns ein sehr erfolgreicher Coach. 2005 und 2006 gab es im Westen jeweils genau einen Coach der erfolgreicher war: Popovich und Avery Johnson.
Zum Verhängnis wurde ihm zwar auch die taktische Überlegenheit Pops sowie die sture Nutzung einer zu kleinen Rotation über die gesamte Saison, andererseits waren die Suns zu keinem Zeitpunkt ihrer Hochform unter D'Antoni in den entscheidenden Spielen komplett: 2005 (Joe Johnson), 2006 (Amaré Stoudemire) fehlten verletzungsbedingt Leistungsträger, 2007 gab es die fragwürdigen Sperren gegen Stoudemire und Diaw.
2008 wendete sich das Management von D'Antonis Stil an und Marion wurde gegen Shaq getradet, das Erstrundenaus geht nicht auf die Kappe von D'Antonis Stil.
Dass Mike D'Antoni's Stil nicht Playofftauglich wäre, ist also sehr großer Unsinn. Sowas kann man behaupten, wenn Teams in der Regular Season unverhältnismäßig viele Siege holen um dann immer in der ersten Runde auszuscheiden. Das ist nicht der Fall, Punkt.
Das alles soll nun nicht heißen, dass D'Antoni ein sehr guter Coach ist, aber er hatte Erfolg, in der RS und den POs. Dass es nie zur Championship gereicht hat ist nicht zwangsläufig seine Schuld. Und selbst wenn, gehört(e) er immernoch zu den besseren Coaches der Liga, da erfolgreicher als die meisten.
Im Moment würde wohl kein Coach mehr aus den Knicks herausholen, als er es tut, nur um dem Argument mal vorzubeugen.
Trotz allem halte ich D'Antoni, wie gesagt, nicht für einen der besten Coaches. Seine Rotation ist langfristig zu kurz, er lässt sich gegen wirklich gute Coaches (Jackson, Popovich) auscoachen und ist zu sehr auf passendes Spielermaterial (viele Shooter, Steve Nash
) angewiesen, um großen Erfolg zu haben. Zumindest so lange, bis er das Gegenteil bewiesen hat. Nachahmer des Run&Gun gibt es Dank ihm (und Nelson) trotzdem genug, gerade wenn das Spielermaterial es anbietet.
Allgemein hängt beim Erfolg eines Coaches natürlich sehr viel vom Spielermaterial ab, bestes Beispeil sind die genannten Mike Brown, Lawrence Frank oder einfach die meisten CotY-Träger der letzten Jahre.