Ja, ich verstehe auch nicht warum dieses erfolgreiche Konzept bisher nicht fortgesetzt wurde.
Vermutlich weil es in vielerlei Hinsicht bei den Verhandlungen ein totaler Krampf war ... zum Beispiel als es darum ging, wer wo boxt. Besonders deutlich war dies auch bei Abraham vs Froch.
Jeder wollte mal den Heimvorteil genießen, erstrecht nachdem sich Dirrell gegen Froch betrogen fühlte.
Andre Ward wollte sich aus den USA garnicht rausbewegen und war nur mit Mühe aus Oakland rauszubekommen. Gepaart mit mit der Referee-Leistung beim Kessler-Kampf hatte nicht jeder Bock auf Ward.
Zudem schieden mehrere aus. Taylor, weil er gegen Abraham hart KO ging. Dirrell, weil er gegen Kumpel Ward nicht boxen/verlieren wollte. Kessler, weil er dank Wards Kopfstöße eine Augenverletzung hatte.
Die Gruppenphase war somit fast schon überflüssig geworden, weil so viele ausschieden und somit die Nachrücker Johnson und Green ums Halbfinale boxten.
Johnson sah sich dann einmal mehr nach der Punktentscheidung im Froch-Kampf um den Lohn seiner Arbeit gebracht.
Insgesamt war das Super Six kein Erfolg. Das ganze Turnier dauerte viel länger als geplant, die Verhandlungen waren mühseelig, weil vorher zu wenig festgelegt wurde (Austragungsorte), das halbe Feld schied im Turnier aus ... und so weiter. Fragwürdig war dann auch das Vorgehen des WBC, der sich nicht so recht sicher war, ob er Froch-Abraham oder Ward-Bika zum WM-Kampf machen will.
Es finden sich einfach nur schwer 6 Boxer, die bereit sind sich auf so ein Turnier zu einigen ... zumal man dann auch noch nen TV-Sender für den Spaß braucht ... und die wollen die Top-Boxer, die widerrum an unterschiedliche Sendeanstalten gebunden sind ... und so weiter.
Im Zweifel klappt das ganz nur, wenn noch ein Verband dahintersteht und ggf. Purse Bids drüber jagd.
Und heutzutage sind die Boxer doch sowieso immer mal wieder verletzt ... schwer da einen flüssigen Turnierverlauf abzuhalten.