Benjamin
Zahlenfreund
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Ich wollte diese Frage eigentlich schon lange mal stellen, bin aber irgendwie nie dazu gekommen. Gleich der erste Einzelwettkampf der neuen Saison bietet jetzt aber eine Gelegenheit. Die meisten von uns wünschen sich zweifellos, dass ein Skisprungwettkampf möglichst fair abläuft. Im Sinn haben wir dabei vor allem möglichst ähnliche Windbedingungen für alle. In der Praxis wird es im Laufe einer Saison aber immer wieder Wettkämpfe geben, in denen die Windbedingungen eben alles andere als gleich sind. Einig sind wir uns vermutlich darin, dass das Springen abgebrochen werden soll, wenn es wirklich gefährlich wird. Stürze, die durch unberechenbare Winde verursacht werden, möchte niemand sehen. Aber es gibt eben auch noch einen Mittelbereich zwischen fair und gefährlich: Bedingungen, die zwar keinen wirklich fairen Einzelwettkampf mehr zulassen, aber andererseits auch noch nicht gefährlich für die Springer sind. Bedingungen, wie sie eben heute in Wisla geherrscht haben. Und hier möchte ich euch die Frage stellen: Wie sollte die FIS solche Wettkämpfe handhaben? Im Wesentlichen fallen mir drei Alternativen ein:
Die Frage bezieht sich auf ein gewöhnliches Weltcupspringen. Dass das bei der Tournee, der WM oder den Olympischen Spielen eventuell anders gehandhabt werden sollte, kann durchaus sein.
1. Der Wettkampf soll mit großzügigem Korridor durchgezogen werden.
Das ist das, was die FIS in der Regel macht und was dann meist heftig kritisiert wird. Bei einem solchen Wettkampf kommt es dann nicht zu all zu großen Verzögerungen (so hat beispielsweise der heutige Wettkampf in Wisla knapp zwei Stunden gedauert, was nicht so viel länger ist als ein durchschnittlicher Wettkampf ohne Pausen). Der Nachteil ist natürlich, dass dadurch die Bedingungen für die Springer recht unterschiedlich sein werden und dass es dadurch nicht fair zugehen wird. Einzelne Springer werden Glück haben, andere Pech. Aber ist das bei einem gewöhnlichen Weltcup wirklich so schlimm? Innerhalb einer Saison werden sich Glück und Pech zum Teil ausgleichen. Nicht in dem Sinne, dass es dann vollständig fair wäre. Bei 30 Wettkämpfen wird es immer noch Springer geben, die dann 20 mal Glück haben und nur 10 mal Pech - aber viel schlimmer wird es höchstwahrscheinlich nicht werden.
2. Der Wettkampf soll mit engem Korridor durchgezogen werden.
In so einem Fall würde es zu größeren Verzögerungen kommen, weil man eben immer wieder warten müsste, bis die Windbedingungen einigermaßen gleich sind. Es ist durchaus nicht unrealistisch, dass ein solcher Wettkampf dann drei Stunden und länger dauern würde. Das Ergebnis wäre dann sicher fairer als in Fall 1. Aber man muss realistisch sein: Auch wenn wir hier wohl auch drei Stunden vor dem Fernseher ausharren würden, bis ein Ergebnis feststeht. Der Gelegenheitszuschauer würde das nicht unbedingt tun - und die Fernsehsender würden dies auch nicht gern sehen. Schließlich wollen auch noch einige weitere Wintersportarten zu ihrem Recht kommen. Ob solche Kaugummispringen - auch wenn die einzelnen Wettkämpfe fairer wären - dem Ansehen des Skispringens wirklich zuträglich wären, halte ich für fraglich. Und ob im Vergleich zu Fall 1 die Fairness über die Saison hinweg wirklich deutlich größer wäre, ist ebenfalls fraglich.
3. Der Wettkampf soll abgebrochen werden.
Man kann sich durchaus auf den Standpunkt stellen, dass auch größere Wartezeiten den Wettkampf nicht vollständig fair machen - vor allem, weil der Wind sich ja auch ändern kann, nachdem die Ampel auf grün geschaltet hat. Indem man solche weniger fairen Wettkämpfe grundsätzlich abbricht, würde man wohl die größtmögliche Fairness erreichen.
Aber auch diese Maßnahme hat seine Schattenseiten. Generell ist ein Wettkampfabbruch für das Ansehen des Skispringens nicht unbedingt förderlich. Die Zuschauer an der Schanze sind dann umsonst angereist, und auch für die Springer ist das nicht inbedingt positiv: Schließlich wird auch das Preisgeld nur ausgeschüttet, wenn es ein Ergebnis gibt. Zwar ist ein unfaires Ergebnis auch finanziell nicht fair: Aber für den einzelnen Springer ist es sicher immer noch besser, wenn er einmal wegen Windpechs weniger bekommt als er eigentlich verdient hätte und ein andermal wegen Windglücks mehr, als wenn er beide Male gar nichts bekommt, weil der Wettkampf abgebrochen wird.
Was sagt ihr? Oder fallen euch noch andere realistische Möglichkeiten ein, an die ich nicht gedacht habe?
Ich wollte diese Frage eigentlich schon lange mal stellen, bin aber irgendwie nie dazu gekommen. Gleich der erste Einzelwettkampf der neuen Saison bietet jetzt aber eine Gelegenheit. Die meisten von uns wünschen sich zweifellos, dass ein Skisprungwettkampf möglichst fair abläuft. Im Sinn haben wir dabei vor allem möglichst ähnliche Windbedingungen für alle. In der Praxis wird es im Laufe einer Saison aber immer wieder Wettkämpfe geben, in denen die Windbedingungen eben alles andere als gleich sind. Einig sind wir uns vermutlich darin, dass das Springen abgebrochen werden soll, wenn es wirklich gefährlich wird. Stürze, die durch unberechenbare Winde verursacht werden, möchte niemand sehen. Aber es gibt eben auch noch einen Mittelbereich zwischen fair und gefährlich: Bedingungen, die zwar keinen wirklich fairen Einzelwettkampf mehr zulassen, aber andererseits auch noch nicht gefährlich für die Springer sind. Bedingungen, wie sie eben heute in Wisla geherrscht haben. Und hier möchte ich euch die Frage stellen: Wie sollte die FIS solche Wettkämpfe handhaben? Im Wesentlichen fallen mir drei Alternativen ein:
Die Frage bezieht sich auf ein gewöhnliches Weltcupspringen. Dass das bei der Tournee, der WM oder den Olympischen Spielen eventuell anders gehandhabt werden sollte, kann durchaus sein.
1. Der Wettkampf soll mit großzügigem Korridor durchgezogen werden.
Das ist das, was die FIS in der Regel macht und was dann meist heftig kritisiert wird. Bei einem solchen Wettkampf kommt es dann nicht zu all zu großen Verzögerungen (so hat beispielsweise der heutige Wettkampf in Wisla knapp zwei Stunden gedauert, was nicht so viel länger ist als ein durchschnittlicher Wettkampf ohne Pausen). Der Nachteil ist natürlich, dass dadurch die Bedingungen für die Springer recht unterschiedlich sein werden und dass es dadurch nicht fair zugehen wird. Einzelne Springer werden Glück haben, andere Pech. Aber ist das bei einem gewöhnlichen Weltcup wirklich so schlimm? Innerhalb einer Saison werden sich Glück und Pech zum Teil ausgleichen. Nicht in dem Sinne, dass es dann vollständig fair wäre. Bei 30 Wettkämpfen wird es immer noch Springer geben, die dann 20 mal Glück haben und nur 10 mal Pech - aber viel schlimmer wird es höchstwahrscheinlich nicht werden.
2. Der Wettkampf soll mit engem Korridor durchgezogen werden.
In so einem Fall würde es zu größeren Verzögerungen kommen, weil man eben immer wieder warten müsste, bis die Windbedingungen einigermaßen gleich sind. Es ist durchaus nicht unrealistisch, dass ein solcher Wettkampf dann drei Stunden und länger dauern würde. Das Ergebnis wäre dann sicher fairer als in Fall 1. Aber man muss realistisch sein: Auch wenn wir hier wohl auch drei Stunden vor dem Fernseher ausharren würden, bis ein Ergebnis feststeht. Der Gelegenheitszuschauer würde das nicht unbedingt tun - und die Fernsehsender würden dies auch nicht gern sehen. Schließlich wollen auch noch einige weitere Wintersportarten zu ihrem Recht kommen. Ob solche Kaugummispringen - auch wenn die einzelnen Wettkämpfe fairer wären - dem Ansehen des Skispringens wirklich zuträglich wären, halte ich für fraglich. Und ob im Vergleich zu Fall 1 die Fairness über die Saison hinweg wirklich deutlich größer wäre, ist ebenfalls fraglich.
3. Der Wettkampf soll abgebrochen werden.
Man kann sich durchaus auf den Standpunkt stellen, dass auch größere Wartezeiten den Wettkampf nicht vollständig fair machen - vor allem, weil der Wind sich ja auch ändern kann, nachdem die Ampel auf grün geschaltet hat. Indem man solche weniger fairen Wettkämpfe grundsätzlich abbricht, würde man wohl die größtmögliche Fairness erreichen.
Aber auch diese Maßnahme hat seine Schattenseiten. Generell ist ein Wettkampfabbruch für das Ansehen des Skispringens nicht unbedingt förderlich. Die Zuschauer an der Schanze sind dann umsonst angereist, und auch für die Springer ist das nicht inbedingt positiv: Schließlich wird auch das Preisgeld nur ausgeschüttet, wenn es ein Ergebnis gibt. Zwar ist ein unfaires Ergebnis auch finanziell nicht fair: Aber für den einzelnen Springer ist es sicher immer noch besser, wenn er einmal wegen Windpechs weniger bekommt als er eigentlich verdient hätte und ein andermal wegen Windglücks mehr, als wenn er beide Male gar nichts bekommt, weil der Wettkampf abgebrochen wird.
Was sagt ihr? Oder fallen euch noch andere realistische Möglichkeiten ein, an die ich nicht gedacht habe?