style makes fight


flatman

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Moin,

ich habe hier schon ein paar Mal "style makes(s) fight(s)" gelesen.
Offensichtlich eine Boxerweisheit. Kann mir jemand die Bedeutung
erklären?

Schöne Grüße aus Hamburg
flatman
 

Zu_Unkreativ

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öhm...guter stil ist auf lange sicht erfolgversprechender als wildes gedresche?

*auchnurneahnunghat*
 

Brotspinne79

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"My education as a ringsider probably began at the first school I ever attended, the Ancona Montessori School. I spent the better part of two years there banging a green plastic Tyrannosaurus rex into a blue plastic Triceratops (and then putting them away where they belonged, which is what Montessori schools and well-run gyms are all about), absorbing the widely applicable groundline truth that styles make fights. The gangly T. rex had to risk being gored in order to bite; the squatty Triceratops had to risk being bitten in order to gore; and T. rex had to force the action like a challenger, rather than the undisputed champion among dinosaurs he was supposed to be: he needed meat, while Triceratops could get by on shrubs. Among nonextinct fighters, I knew who Muhammad Ali was, but he was mostly a face and a voice, like Fred Flintstone. The first boxer I recognized as a boxer was Larry Holmes, who was sizing up and solving one contender after another, some- times on television, when I was in high school. Holmes, part T. rex and part Triceratops, had the first boxing style I could see as such. Circling and jabbing, he wore through the other man’s fight like a toxic solvent. A little more than a decade after leaving high school—having gone on to college and graduate school and a first teaching job at Lafayette College, which overlooks Easton from the steep remove of College Hill—I went for a walk to explore the town and found my way down Canal Street to Holmes’s classroom."

Source: www.press.uchicago.edu/Misc/Chicago/725561.html
 

timeout4u

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Grob und kurz gesagt bedeutet diese Weisheit, dass der Boxstil und die Art, wie man boxt, manchmal allein kampfentscheidend sein kann und darüber Dinge wie Talent, Kampfanzahl, Ranking u.s.w. gelegentlich eine untergeordnete Rolle spielen. Oder: je nach dem welche beiden Stile aufeinandertreffen, ist eine Einschätzung des Kampfverlaufs vorher möglich: Boxer vs Schläger, Schläger gegen Schläger, Konterboxer gegen Konterboxer u.s.w.
Jeder Boxer hat seinen eigenen Stil und seine speziellen Schläge etc. Und für jeden Boxer gibt es auch einen Stil oder spezielle Schläge, mit denen er gar nicht gut zurecht kommt. Mit manchen Boxern kommt man also aufgrund ihres Stils, ihre Schläge, ihrer körperlichen Beschaffenheit einfach schlechter zurecht. Die eigenen Stärken gehen dadurch völlig unter. Das ist in etwa mit der alten Boxweisheit gemeint und Beispiele dafür sind Ali gegen Norton, Mosley gegen Forrest u.s.w.
Persönlich finde ich, dass an dem Spruch durchaus etwas Wahres dran ist. Allerdings ist Boxen vor allem ein Sport der eigenen Fähigkeiten. Das heißt, dass man sich über den reinen Kampf, die Taktik und die eigenen Fähigkeiten mit dieser Weisheit nicht unbedingt abfinden muss. Kämpfe werden immer nur im Ring entschieden und „Style makes Fight“ ist manchmal auch nur ne bequeme Entschuldigung für ne Niederlage. Im Boxen spielen halt neben dem Stil zum Glück noch viele andere Faktoren ne Rolle über Sieg und Niederlage. Sonst wäre es ja langweilig. ;)
 

Devil

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beispiel:

Ali hatten gegen Frazier 3 Höllenkämpfe , frazier war für Foreman wie geschnitzt , der verprügelte den 2 mal locker , doch Ali schlug Foreman KO!

Das lag an style makes fights. Ginge man bei Ali und Foreman dannach wer in den Frazierkämpfen besser abgeschnitten hat , wäre Foreman der klar besere.
IS aber nicht notwendigerweise so wie man am Beispiel des direkten Vergleiches zwischen Ali und Foreman sieht.
 

tullipan

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Nur mal so am Rande: Die (wie ich meine einzig) richtige Floskel lautet

"styles make fights".

Alles andere wäre irgendwie grammatikalisch unsinnig.

Timeout hat's eh bereits sehr schön erklärt ( :thumb: ). Meine Auffassung dieser Redensart ist die, daß ein Boxer nicht unbedingt gegen jeden Boxer gut aussieht, auch wenn er im Allgemeinen als "ausgezeichneter" Boxer gilt; trifft er auf einen Gegner, dessen Stil ihm nicht unbedingt liegt, kann sich ein Kampf völlig anders entwickeln, als man im Vorhinein annehmen könnte.
Gutes Beispiel IMO: Sinan Samil Sam (grad so schön aktuell ;) ) - gegen Bakhtov sah er saugut aus, weil der sich vor ihn hingestellt hat und mitzubrawlen versuchte (grob gesagt, ich weiß), also dem Stil von SSS perfekt lag. Gegen Maskaev dagegen sah er richtig schlecht aus, weil der eben immer wieder die Distanz suchte, gute Meidbewegungen brachte und sich eher auf Konterchancen verließ (jaja, grob gesagt, ich weiß :) ).
"Styles make fights" - ich hatte es in gewisser Weise "im Urin", das Sam hier untergehen würde ...

& Gruuuß
 

Tony Jaa

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obwohl ich nicht wirklich glaube, dass maskaev der antigegner für einen sinan ist, aber gehört wohl nicht hierher :)
ansonsten hat der timeout schon alles gesagt, wobei ich glaube dass er mit solchen fragen bücher füllen könnte :crazy:
styles make fights ist für mich auch sehr entscheidend für die attraktivität eines fights. als beispiel vllt castillo und corrales, die für mich zueinander passten wie die faust aufs auge :jubel:
konterboxer vs konterboxer sind dann immer eher sehr taktisch geprägte kämpfe, wie z.B. tarver-jones.
 

tullipan

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D. Crosby schrieb:
"Style makes fight" ist, wenn der kleine Dicke dem langarmigen Großen in die Eier haut. :D :saint: ;)
lowblow.gif


Ok, der "langarmige Große" is wat zu schwatt, aber sonst ... :D
 

timeout4u

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Styles make fights" - ich hatte es in gewisser Weise "im Urin", das Sam hier untergehen würde ...

Weise Worte, Tullipan :thumb:, irgendwann sollte man einfach mal austreten. Ausscheidungen können manchmal ganz hilfreich sein. :D Ne sog. Reinigung und ne natürliche "weiße Weste" bei den Taktiken ist manchmal auch nicht zu verachten. Denn selbst die Boxer und Trainer, die großen Wert auf das sog. Videostudium der Gegner legen, entwickeln nach ihren Analysen Plan A, Plan B, Plan C, Plan D u.s.w. Da ist es manchmal wohl besser, es wie Rocky zu halten, der nicht viel von seinen Gegnern vorher sehen wollte.

Ganz abgesehen davon, ist jeder Boxer ja in seinem Boxstil, seinem Schlagarsenal, seiner Aura etc. sowieso eingeschränkt. Man geht sowieso mit mehreren "Taktiken" in den Ring und was bei Boxer A gut klappte, muss bei Boxer B nicht hinhauen. Hatte selbst mal nen Boxkollegen, der besiegte seinen Gegner in der ersten Runde mit dem einfachen Stil (2x die linke Führhand und dann 1x die rechte Schlaghand auf der Innenbahn und raus). Ein halbes Jahr später bekam ich den gleichen Gegner vor die Fäuste und da ich und mein Boxkollege nen ähnlichen, fast gleichen Boxstil hatten, versuchte ich es mit der selben Methode. Komischerweise wollte das bei mir überhaupt nicht klappen, aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich nicht so einschüchternd wie mein Boxkollege wirkte mit seiner farbigen Haut und seinem Gangsta-Aussehen. :clown:

Trotzdem stimme ich Tony Jaa zu. Bin auch immer noch der Meinung, dass Maskaev eigentlich wie geschaffen für SSS gewesen wäre. Allerdings hat SSS wirklich zu wenig variiert. Hätte eigentlich erwartet, dass er zum Beispiel mal mit seiner Führhand zum Körper geht und dann seine Schlaghand nach oben bringt, wenn er schon seine Linke nicht über Maskaevs Führhand ziehen konnte und sich ständig dessen Rechte einfing. Mit der Führhand zum Körper hätte er Maskaev überrascht und dessen Rechte wäre verpufft. Genau mit dieser Variante hat der legendäre Roberto Balado den Oleg böse ausgeknockt, nachdem er ebenfalls vorher ein, zweimal Maskaevs Rechte voll nehmen musste. Aber Balado schaltete instinktiv um und versuchte was anderes. Genau dieses Verhalten habe ich bei SSS vermisst und auch bei Sylvester. Denn der Italiener lief ihm ständig rein und hat bei seinen Angriffen oft die Auslage gewechselt. Im Grunde hätte Sylvester nur auf die Beine seines Gegners achten müssen. Wenn dieser den rechten Fuss nach vorne gebrachte, hätte Sylvester ihn eigentlich ganz bequem und leicht mit der rechten Geraden im Rückwärtsgang abschießen können.

Aber zugegeben, die Umsetzung solcher Tipps gestaltet sich im Ring oft sehr schwierig und nicht umsonst waren Wegner und auch der Trainer von Sylvester etwas enttäuscht. Ihre beiden Schützlinge können mehr und ihre Gegner waren schlagbar und selbst anfällig genug. Aber ist eben Boxen und gegen Savon brachte dem Balado sein ganzer Boxinstinkt auch nichts. Vielleicht also auch bei SSS nur wieder einmal alles eine "Styles make Fights o.ä."-Frage, um zum Thema nach meiner kleinen Abschweifung zurück zu kommen. Manchmal sieht man vielleicht einfach ein bisschen zu viel bei Boxkämpfen, Videostudiums u.s.w. Nachdem Ergebnis jedenfalls muss ich Tullipan und den anderen, die Maskaev vorher als Sieger sahen, eben recht geben. ;)
 

CocaCoala

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timeout4u schrieb:
Komischerweise wollte das bei mir überhaupt nicht klappen, aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich nicht so einschüchternd wie mein Boxkollege wirkte mit seiner farbigen Haut und seinem Gangsta-Aussehen. :clown:

hmm...haste wenigstens gewonnen, oder ging das dann auch noch in die hose??? :D :D :cool4:

CC
 

timeout4u

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@CocaCoala

Spielt das eine Rolle? :D :p Aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, müsste es für mich gerade noch so gereicht haben. ;)
 
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