Der Sklaverei-Vergleich im College-Basketball ist für mich immer ein bisschen plakativ, übertrieben, einseitig. Es gibt ja die Berechnungen, dass ein Athlet neben zum Teil formidable Individual-Trainer, hervorragende Facilities, Essen, Kost, Logis, Kleidung, Handys, Nachhilfe usw bekommt. Das Rundumsorglospaket kostet mit Stipendium insgesamt so 50-150K pro Jahr und sicher nicht vergleichbar mit der Baumwoll-Sklaven-Ära. Mit dem eingenommenen Geld (kommt vorwiegend von Boostern/Spendern) bereichern sich ja auch nicht die Colleges oder einzelne Personen einseitig, sondern es wird in den Sport reinvestiert: Stipendien, verdammt gute Coaches, krasse Hallen, modernste Trainingsmöglichkeiten. Die Colleges sind zum Teil auch von diesem Renommee abhängig, denn so kommen vermehrt Spenden der wirtschaftlich erfolgreichen Alumnis rein, die auch die akademischen Einrichtungen verbessert und die Schule im hart umkämpften akademischen Ranking relevant halten.
Natürlich muss aber etwas gegen die Diskrepanz getan werden, dass da Coaches 8M jährlich verdienen und beim Spieler kein eigentliches Gehalt ankommt. Ihm sogar verboten ist Werbeverträge anzunehmen. Auch diese One'n'Done-Regelung ist Käse. Nicht umsonst gibt es immer mehr Abweichler, bspw der letztjährige 2ndRound-Pick Mitch Robinson und im nun anstehenden Draft D.Bazley, die beide lieber Individual-Training machten statt auf's College zu gehen. Auch eines der größten HighSchool-Talente in RJ Hampton geht nun lieber für 1 Jahr nach Neuseeland um Geld zu verdienen. Auch das NBA-G-League Development Program steht in den Startlöchern, welches dem geneigten und talentierten Spieler 125K Jahresgehalt bezahlt bis er alt genug für den Draft ist. (Davon muss er sich dann aber Kost/Logis usw selber bezahlen)