Ich würde auf keine der derzeitigen Zusagen etwas geben, denn die Ansicht, dass ein Olympiasieg wertvoller als eine NBA-Meisterschaft sei, wird sich bald wieder drehen.
Wenn es Bryant in den nächsten zwei Jahren nicht gelingen sollte, einen "eigenen" Titel zu gewinnen, kann ich kaum glauben, dass er dann noch für die Nationalmannschaft zur Verfügung steht. Und für die anderen Spieler geht der Blick irgendwann auf die Dream Team-Mitglieder (bzw. die Olympiasieger '96 und 2000): Etliche von ihnen zählen zwar zu den besten Spielern aller Zeiten, aber ohne NBA-Titel in der Prime zählen sie eben nicht zu den großen Gewinnern: Malone, Stockton & Barkley (mit je 2 Olympiasiegen!), Reggie Miller, Payton (ist zwar NBA-Meister 2006, aber in einer deutlich untergeordneten Rolle), Garnett (ohne den Celtics-Titel der Loser schlechthin), McGrady, Carter...
Mit bereits einem Olympiasieg in der Tasche wird eine NBA-Championship für die Gesamtkarriere jetzt wichtiger erscheinen, und viele Spieler merken schon nach wenigen NBA-Jahren, wieviel ein ausgeruhter Sommer bringt. Sobald der erste "große" Name dann abspringt, fallen die nächsten Spieler wie Dominosteine, gerade weil es ja genug Nachwuchs gibt, der dem Rest der Welt talentmäßig immer noch so weit überlegen ist. Da wird dann schnell wieder an sich selbst gedacht im Sinne von "was genau bringt mir das?"