Hab mir die letzten drei Folgen zusammengeblockt und jetzt durchgebingt. War nicht unbedingt geplant, aber hat gut so gepasst
"Left Behind" war mit der Umsetzung des DLCs natürlich ein ganzes Stück Fanservice, aber eben jenes DLC fand ich damals schon für Ellie's Charakterzeichnung sinnvoll und wichtig. Ich hab hier ja schon oft das Casting gelobt, aber wie gut war Storm Reid als Riley bitte? Wenn wir von Nebencharakteren reden, für mich vielleicht das stärkste Casting der ganzen Staffel (neben Lamar Johnson als Henry). Die Folge hat nach dem Ende von "Kin" natürlich einigen Schwung rausgenommen, aber als Fan der Spiele war das trotzdem ein Fest.
Dann mit "When We Are in Need" eine der prägendsten Plot Points des Spiels. Ich fand die religiösen Untertöne eigentlich unnötig, das hätte es aus meiner Sicht gar nicht gebraucht. Hat im Kontext aber durchaus Sinn gemacht. David war gut gecastet (ich wiederhole mich
) und es hat mich gefreut, dass Troy Baker doch auch einiges an Screentime bekommen hat.
Fand den Einstieg von "Look for the Light" sehr interessant. Im Spiel wird Ellie's Immunität ja nie erklärt, ich fands spannend, dass man da in der Serie einen anderen Weg gefunden hat. Ashley Johnson im Dialog mit Merle Dandridge zu hören war witzig
am Ende war übrigens auch Laura Bailey, die Abby im zweiten Spiel verkörpert hat, kurz als Krankenschwester zu sehen.
Unterm Strich würde ich der ersten Staffel eine grundsolide 9/10 geben. Mein größter Kritikpunkt ist das Pacing ... es hat sich mit 9 Folgen (die auch nie wirklich Überlänge hatten) für mich einfach phasenweise zu hastig angefühlt. Ich denke, die Staffel hätte davon profitiert, wenn man sie auf 12 Folgen gestreckt hätte. Klar, da spricht auch der Egoist aus mir
aber gerade die zweite Hälfte der Staffel fühlte sich für mich immer wieder "rushed" an und ich hab mir da oft "hui, das ging schnell" gedacht. Klar, HBO konnte sich im Vorfeld nicht sicher sein, dass es derart gut ankommt, von dem her kann ichs verstehen, dass es "nur" 9 Folgen gab ... aber wie gesagt, ich denke, mit 12 hätte man sich für manches mehr Zeit nehmen und noch andere Löcher stopfen können. Aber es ist Jammern auf hohem Niveau. Für meinen Geschmack hätten es dann auch tatsächlich mehr Infizierte sein dürfen. Die Serie hat natürlich schon in den Spielen in erster Linie nicht von der Zombie-Action, sondern vom Zwischenmenschlichen gelebt, aber ein bisschen mehr hätte aus meiner Sicht dann doch nicht geschadet.
Bin extrem gespannt auf Staffel 2 und wie sie es angehen. Das Spiel ist derart umfangreich und die Story gibt derart viel her, dass es hier dutzende Möglichkeiten gibt, wie man das strukturiert. Aber wenn die Schlüsselfiguren (Mazin, Druckmann etc) weiter am Werk bleiben, mache ich mir keine Sorgen.