Tour de France 2019


Angliru

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Strecke ist offiziell und mal wieder verbockt man es mit den Zeitfahren :eek:

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Gerade einmal 54km Zeitfahren stehen auf dem Programm, aufgeteilt in ein MZF am zweiten Tag mit 27km und ein EZF in Pau über 27km auf der 13.Etappe. Wow....

Bergetappen:

6.Etappe:
6e4db

Ganz netter erster Test, quasi alles mitgenommen, was in den Vogesen so rumsteht.


12.Etappe:
72d65

Da wird nix passieren, vor allem nicht direkt vor dem Zeitfahren


14.Etappe:
6302f

Kurz und der Tourmalet als Zielanstieg ist top.


15.Etappe quer durch die Pyrenäen
6bd4d

Nette Etappe mit neuem Finish, sieht gut aus, auch wenn der Schlussanstieg nicht ganz so schwer ist.


18.Etappe:
87d56

Vars + Izoard + Galibier, kann man machen, auch wenn das Ziel im Tal liegt und der Galibier eben nicht so steil ist. Hier kommt die Schwierigkeit eher für die sehr vielen Höhenmeter.

19.Etappe:
c91de

Es geht mal wieder über den Iseran und den nicht so schweren Anstieg hoch nach Tignes.

20.Etappe:
09e3c

Letzte Bergetappe und zum Abschluss fast 1900hm am Stück über 34km nach Val-Thorens. Auch wenn es nicht so steil ist, aber das Ding sieht verdammt nett aus.


Fazit: 5 Bergankünfte sind nett, gibt einige Übergangsetappen, die nicht im Sprint enden werden, das sorgt auch immer für Spannung. Es fehlt aber der richtige Hammertag bzw. -berg, die meisten sind lang und eher gleichmäßig. Dazu die lächerliche Anzahl an Zeitfahrkilometern. Wird also wieder eine Tour für die Bergfahrer.
 

Eichelkäsebrot

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Dachte eigentlich nach dem Bombenjahr von Dumoulin 2018 bauen sie heuer einen Kurs mit mehr EZF-Kilometer, um ihm einen Start schmackhaft zu machen und einen erneuten Skysieg zu verhindern. Stattdessen also wieder ein Kurs für Quintana und Bardet, die mal wieder versagen werden. Dumoulin sollte ihnen den imaginären Mittelfinger zeigen und wieder den Giro fahren.
 

Wurzelsepp

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Ich finde es nicht schlecht, auch nicht für Dumoulin: Natürlich hat es nicht so viele ZF-Kilometer, aber halt auch keine "Killersteigungen" mit den ganz hohen Prozenten, und Rollerberge liegen ihm ganz gut, da kriegt man ihn kaum weg, im Gegenteil.

Die wichtigen Etappen:
La belle Fille: Netter Aufgalopp in den Vogesen, aber grosse Abstände, wenn überhaupt, wird es dort sicher nicht geben.
Bagnères de Bigorre: Ewig lange Abfahrt
Tourmalet: Von der etwas einfacheren Seite, aber natürlich ein langer Anstieg, aber kaum über 10%
Foix: Nicht so steil und lang, dazu vorher lange Abfahrt
Valloire: Am Galibier wird bis zum Lautaret nicht viel passieren, da rollt es sich leicht, dann bleiben noch rund 6km zum Gipfel und 15km Abfahrt
Tignes: Weder steil noch lang
Val Thorens: Ewig lang, aber nicht steil

Wenn es da jetzt die gewünschten 2x40km ZF hätte, so wäre die Tour doch grauslich langweilig: Tom holt sich seine Zeit auf die Gegner im ZF heraus, in der Bergen ist er nur am Verteidigen und fährt passiv die Berge hoch (Siehe Indurain)... im Wissen, dass die Bergziegen bei diesen Bergen nie genug herausholen können, um ihn zu gefährden. So ist es doch gut: Er kann im ZF etwas Vorsprung herausholen, aber er muss trotzdem in den Bergen aktiv bleiben. Gerade die langen eher flachen Anstiege (siehe diese Jahr La Rosière) liegen ihm sehr gut, da kann er gut Zeit rausholen und von denen hat es nächstes Jahr einige, ganz im Gegensatz zu den richtig eklig giftigen Dingern.
Er ist auf alle Fälle mein Favorit, wer soll ihm so richtig gefährlich werden? Thomas ist (für mich) eine Eintagesfliege, Froome wird nicht jünger, Bernal ist noch zu unerfahren und wird nicht dürfen, Quintana ist durch, Valverde zu alt, Landa siehe Bernal, Bardet ist Franzose und nicht gut genug, Lopez Moreno bisher kein Siegfahrer, etc.

Kurz: Hätte man mehr ZF-Km, so hätte man die Bergetappen ganz anders machen müssen, zB statt Foix aufs Plateau de Beille und statt nach Val Thorens nach La Toussuire oder über den Joux-Plane oder so ähnlich
 

Eichelkäsebrot

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Nachdem ich mich zum Giro schon etwas ausführlicher geäußert habe jetzt auch noch ein genauerer Blick auf den TdF-Parcours. Da es leider wieder mal noch nicht alle Profile gibt hier der Fokus auf Bergetappen und ZF.

Was auffällt:

- wieder mal wenige ZF-Kilometer
- wieder einige kurze Bergetappen
- viele lange, hohe Anstiege, zum Teil aus der Kategorie Rollerberg
- ähnlich wie beim Giro heuer fängt man mit den Hochgebirgsetappen erst spät an
- mit dem Alpen-Triple ganz am Ende will man die Spannung wohl möglichst lange hochhalten

Etappe 6: Nette Vogesen-Etappe mit bewährtem, hartem Schlussanstieg.

Etappe 12: Typische 1. TdF-Hochgebirgsetappe. Nach dem letzten Berg noch weit bis ins Ziel. Da kommen Ausreißer durch, bei den GK-Fahrern gibt es nur Selektion im Sinne von Einbrüchen formschwacher Fahrer. Die 1. Alpenetappe heuer war vom Profil her um einiges schwerer, trotzdem ist quasi nichts passiert. Wird hier dann nicht anders sein.

Etappe 13: Mittellanges, welliges ZF in Pau. Das wars dann auch schon wieder mit ZF o_O

Etappe 14: Die 1. Andy Schleck Gedächtnisetappe. Wie 2010 nur kürzer und mit einem Berg weniger. BA auf dem Tourmalet ist gut und die Etappe ja auch per se nicht schlecht. Warum man trotzdem nörgeln darf? Weil die Etappe 1. nicht von Kreativität zeugt und 2. gerne länger und härter sein hätte dürfen.

Etappe 15: Mur de Peguere kennt man ja schon aus 2012 und 2017. Zunächst ein Rollerding und dann die letzten etwa 3 km brutal steil. Die 2017 er Ausgabe war ja ganz nett mit härterem Vorprogramm und insgesamt war die Etappe sehr kurz damals und bot durchaus Action. Nächstes Jahr aber wieder der Port de Lers wie 2012 vor der Mur, danach aber noch eine BA. Attacken an der Mur wohl auszuschließen, da 1. eben das Vorprogramm nicht so sonderlich schwer, 2. ein Zwischental vor dem Schlussberg kommt und 3. der Schlussberg auch recht lang ist.

Fazit: 1 obligatorische verschenkte Pyrenäen-Etappe und zweimal wohl ganzer Fokus auf den Schlussanstieg. Die Etappen wirken etwas lieblos, hätte man weitaus besser bauen können, sind aber trotzdem keine Katastrophe.

Etappe 18: Die 2. Andy Schleck Gedächtnisetappe. Im Gegensatz zu 2011 aber mit dem leichteren Vars statt dem Agnel und mit Abfahrt am Ende. Die Abfahrt am Ende ist voll ok, da die anderen Bergetappen eh mit BA enden. Frühe Attacken nicht unmöglich, aber auch nicht wahrscheinlich. 2011 musste Andy Schleck am Izoard all in gehen und wie gesagt der Agnel ist ein anderes Kaliber als der Vars. Der Galibier über die Lautaretseite ist lange Zeit ein Rollerberg und es warten ja auch noch 2 weitere Alpenetappen danach. Angriffe also wohl erst auf den letzten steilen km am Galibier. Die Etappe ist trotzdem nicht schlecht, eventuell eben der Zeitpunkt nicht optimal.

Etappe 19: Endlich mal wieder der Iseran ist natürlich positiv. Die Kürze der Etappe könnte ein belebendes Element darstellen. Kann man mal so probieren.

Etappe 20: Nochmal ne kurze Etappe. Voller Fokus auf den ewig langen Schlussanstieg Val Thorens. Ein Rollerberg wie aus dem Lehrbuch. Immerhin als letzte Bergetappe, somit hoffentlich nicht erst Angriffe auf den letzten Kilometern. Wobei der Skyzug mit dem Berg wahrscheinlich seine Freude haben wird. Hoffentlich nicht zu viel Wind da an dem Tag.

Fazit: Die Alpenetappen sehen eigentlich recht ordentlich aus.

Was gefällt:

- die Idee mit den Bonussekunden belebt hoffentlich das Rennen
- einige interessante Berge dabei

Was nicht gefällt:

- schon wieder ein MZF
- schon wieder wenige EZF-Kilometer
- uninspirierte Pyrenäen-Etappen
- keine richtig harte Mehrpässefahrt, die zu frühen Attacken einlädt und große Abstände bringen kann

Gesamtfazit: Die Tour bleibt dem eingeschlagenen Weg treu. Bedeutet wenige (EZF)-Kilometer und etliche kurze Bergetappen. Der Kurs ist nicht schlecht, aber löst keineswegs Begeisterungsstürme aus. Das liegt an der Unausgewogenheit von Bergetappen im Vergleich zu ZF-Kilometern und daran, dass man bei der Gestaltung der Bergetappen bekannten Schemata folgt. Der Giro bietet hier ein schönes Kontrastprogramm. Ich weiß, dass hört man jedes Jahr, aber man wird einfach den Eindruck nicht los, dass die TdF-Organisatoren einen Kurs für Bardet und andere französische GK-Fahrer (die ihre Schwächen alle im ZF haben) bauen. Kann ja kein Zufall sein, dass wir seit es wieder potenzielle französische Tour-Sieger gibt, immer so wenige ZF-Kilometer präsentiert bekommen. Kletterstarke Fahrer anderer Nationen profitieren davon natürlich auch. Gewinnen wird wohl trotzdem wieder ein Fahrer, der auch sehr gut ZF kann wie Thomas, Froome oder Dumoulin. Froome scheint übrigens im Hinblick auf einen Dumoulinfreundlichen Kurs den gleichen Verdacht wie ich gehabt zu haben, denn er meinte er sei verwundert, dass es so wenige ZF-Kilometer gibt.
 

theGegen

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Randbelgien
Die Vergleiche zwischen Tour, Giro und Vuelta sind mMn etwas unfair.

- Die Spanier möchten gerne die heimische Rundfahrt gewinnen und anhand der Topographie lassen sich überall im Land steile Rampen finden, um eigene Teams und Fahrer gut aussehen zu lassen. Irgendwelche Rücksicht auf die Geographie muss man da nicht nehmen, zur Not schickt man den Tross über Transfer von den Pyrenäen in die Sierra Nevada. Die Sprinter bekommen maximal 5-8 Chancen, wobei mindestens die Hälfte davon ein 18 % Bergansprint ist. Bis zum Ende halten es höchstens ein halbes Dutzend Sprinter aus, das "Sprintertrikot" geht an so jemand wie Valverde oder Froome.

- Die Italiener haben ebenfalls aufgrund des heimischen Geländes überhaupt kein Problem damit, zu jeder Phase der Rundfahrt irgendwo einen steilen Zinken oder eine Naturstraße zu finden, sensationelle Rampen und spektakuläre Landschaft. Ein paar Sprints in schmucken Küstenorten oder in einer Großstadt oder im Ausland, wo es wenig Berge gibt.
Wegen des Spektakels an Rampen und bizarrem Gelände sehen kräftige Sprinter nicht das Ende der Rundfahrt oder sie müssen sich quälen können. Transfers ebenfalls durchaus wild, vom Ausland - auf 'ne Insel - in die Alpen. Sprintertrikot 2012 an Purito.

- Und jetzt die Franzosen: Die einzig verbliebene Rundfahrt für ambitionierte Sprinter. Start im Ausland ständig, aber nach 2-3 Etappen geht es back to France und da wird entweder linksrum oder rechtsrum gefahren. Den Sprintern gehört die 1. Woche, sie möchten aber auch in Woche 2 und 3 unterhalten werden, damit sie den Zielstrich auf der Champs-Elysées sehen. Ob linksrum oder rechtsrum: rechts unten radelt man durch die Alpen, links unten durch die Pyrenäen. Dazwischen gibt es das Zentralmassiv und ein paar Mittelgebirge.

Es ist doch recht logisch, dass Vuelta und Giro gegenüber dem Primus Tour auf andere Reize setzen... und setzen können. Spanier und Italiener brauchen auf keine Sprinter Rücksicht nehmen, die sich mit Blick auf die Streckenführung ohnehin direkt auf den Saisonhöhepunkt (die Tour) konzentrieren können.

Ob und wie es spannend wird, angesichts der Route, der Anzahl an Zeitfahren, der Flachetappen, machen sowieso immer die Fahrer und die Teams unter sich aus.
 

Tuomas

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@theGegen schreibt:
"Ob und wie es spannend wird, angesichts der Route, der Anzahl an Zeitfahren, der Flachetappen, machen sowieso immer die Fahrer und die Teams unter sich aus."

Genau da liegt der Hase im Pfeffer.
Ob eine Rundfahrt schwer ist, bestimmen hauptsächlich die Fahrer und das Wetter, nicht das Profil der Strecke. Es kann eine Gebirgsetappe mit 5 Gipfeln in gemütlichem Tempo abgerollt werden, worin sich ein Gruppetto stark vorkommen kann...eine Flachetappe kann in höllischem Tempo absolviert werden...Regen, Windkanten, Hitze sind Erschwernisfaktoren.
Allgemein gesehen ist die Streckenführung also von der Topografie her nachrangig gegenüber dem, was die Fahrer daraus machen. Dabei ist schon klar, dass Kraxler sich in der Vuelta wohler fühlen als Sprinter und umgekehrt in der TdF - die Radsportfans beim Zusehen gern rundum.
 

Angliru

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Etappe 6: Nette Vogesen-Etappe mit bewährtem, hartem Schlussanstieg.
Kurzer Hinweis hierzu: Bewährt ist der diesmal nicht ganz, da man noch ca. einen Kilometer auf einem sehr steilen Abschnitt weiter fährt. Da hat man extra eine neue Straße hochverlegt, teilweise mit bis zu 20%.
 
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