ich habe definitiv interesse an dem thema, glaube aber dass sich so wahnsinnig viel dadurch erstmal gar nicht verändern wird. vieles ist einfach nach dem motto "dem kind einen anderen namen geben", wird aber keine weitreichenden auswirkungen haben. vielleicht mal ein paar gedanken meinerseits dazu.
die "kürzung" der weltrangliste auf 750 ist aus meiner sicht nicht dramatisch. es gibt andere sportarten (z.b. wintersport fällt mir ein), wo nach weltcuppunkten und europacuppunkten unterschieden wird. da ist die grenze meist deutlich niedriger (top 30), sodass 750 immer noch eine sehr hohe zahl bleibt. die frage ist halt, was mache ich dann als junger spieler eher: versuchen möglichst bald weltranglistenpunkte zu bekommen oder aber wenn das transition ranking auch aussagekräftig ist, dann zunächst über diese turniere zu kommen. faktisch ist aber doch auch heute schon alles jenseits der top500 kaum aussagekräftig oder relevant bezüglich der spielstärke.
wie definiert man eigentlich den begriff "profispieler"? jemand der wirklich nur tennis spielt und damit sein geld verdient, wird sich ja wohl eher unter den top300 finden. dahinter sind viele leute, die z.b. studieren oder nebenher was anderes machen. rentabel wird die sache erst ab position 100 und auch dann ist es noch zäh. alleine die reisekosten verschlingen viel spesen und wer sich dann auch noch einen eigenen coach oder gar physio leisten möchte, muss nochmal deutlich draufpacken.
was wäre denn ein faires system bzw. was sollte die ITF versuchen anzustreben? im endeffekt geht es darum, jungen spielern möglichst früh eine perspektive zu bieten, mit tennis geld zu verdienen. man möchte verhindern, dass spieler darauf angewiesen sind die ersten jahre finanzielle unterstützung vom verband oder privat zu beziehen. denn wer sich das nicht leisten kann, gibt dann eben schnell auf. das ganze kann aber nur funktionieren, wenn es eben schon früh turniere mit mehr preisgeld gibt. ob die dann transition tour oder future heißen ist erst mal egal. bei einem turnier der kategorie 15.000/25.000 bekommen die finalisten und halbfinalisten ein ordentliches preisgeld, ab viertelfinale wird es schon so dünn dass man eigentlich in den defizitären bereich rutscht. da man als junger spieler auch nicht davon ausgehen kann jede woche mindestens im halbfinale zu stehen, wird die tingelei bei den futures dann eben schnell zum verlustgeschäft. selbst wenn ich in der umkleide schlafe und nebenher noch bundesliga spiele, werde ich so nicht weiterkommen. dieses problem wird die transition tour aber aus meiner sicht nicht lösen, da ja nicht mehr geld zur verfügung steht und auch kaum jemand interesse daran hat, die hohen summen der ATP turniere weiter nach unten zu verteilen.
ein weiterer punkt ist die aussagekraft der weltrangliste. es gibt immer wieder spieler, die z.b. auf der challenger tour stark sind aber auf der ATP tour kein bein auf den boden bekommen (meist zwischen position 70-120 zu finden). dasselbe gibt es dann wieder bei future-spielern, die es nicht auf die challenger tour schaffen. ähnlich bei den junioren, wo viele den durchbruch nicht schaffen weil sich das tennis im erwachsenenbereich nochmals deutlich ändert (vor allem im hinblick auf athletik und power). ob die transition tour hier weiterhelfen kann weiß ich nicht. die weltrangliste wird durch das weitere ranking-system vielleicht entschlackt, aber dann fällt es wiederum schwer, jemanden der z.b. auf der transition tour vorne mitspielt bezüglich der spielstärke in der weltranglise einzuordnen.