. F.C. Blanketsburg
Drafthistory
Aufstellung
Einleitung
"That. Was. Liquid. Football. A result that will send shockwaves throughout the rest of the tournament. Who saw that coming? No one. Well, Louis van Gaal probably did. But no one else. (the guardian live report vom spiel holland vs spanien")
Um es kurz zusammen zu fassen: Mit der Teamzusammenstellung und taktischen Ausrichtung orientiere ich mich an der
holländischen Nationalmannschaft bei der diesjährigen WM. Mit einem Superstar wie
ROBBEN im Team fällt der Rest qualitativ automatisch ab, in der Draftvariante hier wie auch im Oranje-Team. Daher sollte es das Ziel sein, Robbens Stärken so zentral und effektiv wie möglich herauszuarbeiten, das Team also sinnvoll um ihn herum zu konstruieren. Als Vergleich nochmal ausgewählte taktische Formationen der Holländer bei der WM:
(zum vergrößern drauf klicken)
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| 5:1 vs Spanien | 2:1 vs Mexiko | 0:1 vs Argentinien |
Vorteile dieser Ausrichtung sind offensichtlich: hohe defensive Präsenz und viel Stabilität in der letzten Verteidigungslinie, gegnerische Konter können gut verteidigt werden.
Im klassischen Sinne der Dreierkette spiele ich also mit einem
5-3-2 defensiv, was bei eigenem Spielaufbau zu seinem
3-1-4-2 offensiv wird (
POLANSKI hält Position als 6er,
DURM und
SCHMID rücken in die Offensive auf).
ROBBEN darf natürlich auf die rechte Seite ausweichen um dort seine Dribblings anzusetzen, vor allem wenn das Zentrum vom Gegner gut verteidigt wird,
CALHANOGLU,
SCHMID und im Prinzip das gesamte restliche Team sollen diese Bewegungen erkennen und ihre eigenen Positionen dementsprechend anpassen.
Da so ein Ballgewinn- und Konterfest wie es den Holländern gegen Spanien gelang nicht oft vorkommt ist die oberste Priorität immer eine stabile und möglichst fehlerfreie Defensive, zur Not nehme ich auch ein hässliches 1:0 in der 88. Minute nach herausgeholtem Elfmeter.
Die 3er/5er Kette
"Gladbachs Fels in der Brandung. Der Österreicher gewann heute all seine elf Zweikämpfe - das schaffte kein anderer Spieler mit mindestens so vielen Zweikämpfen in einem Spiel in dieser Saison. Auch im Luftkampf war Stranzl das Maß aller Dinge, alle acht Duelle entschied der Innenverteidiger für sich." (sportal über Stranzl am 5. ST)
Zugegeben, gegen die HSV Offensive zu glänzen ist nicht so ganz kompliziert, aber
STRANZL ist ja seit Jahren auf konstant hohem Niveau unterwegs und bringt alles mit um in meiner Dreierkette das Zentrum zu bilden. Fehlender Speed kommt auf der Position eh nicht so zum Tragen und wird durch gutes Stellungsspiel ausgeglichen, hohe Bälle werden kompromisslos weggeköpft und im Aufbauspiel gibt er der Mannschaft Sicherheit.
HÖWEDES +
JICB auf den defensiven Halbpositionen sind im Prinzip auch klar, gerade Höwedes kam ausgesprochen gut auf der linken Seite zurecht und hat hier zudem den Vorteil sich nicht großartig offensiv einschalten zu müssen. Wenn man nicht gerade Bayern heißt und sich Alaba in einer 3er Kette leisten kann kommen die Aufgaben auf diesen Positionen denen eines klassischen Innenverteidigers aber eh sehr nahe. Daher erwähne ich nur am Rande, dass auch
CALLSEN-BRACKER geringe Erfahrungen als RV hat und in der Regel den rechten Innenverteidiger bei Augsburg gibt. Er wird auch erster Ansprechpartner wenn es darum geht im Aufbauspiel
den langen Ball aus der Verteidigung heraus zu spielen, kaum ein anderer Feldspieler in der Bundesliga greift schon jetzt so häufig zu diesem Mittel:
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aktuelle Saison:
10 lange Pässe bringt Callsen-Bracker pro Spiel an sein Ziel, soviel wie kein anderer Feldspieler nach Xabi Alonso.
Versucht hat er es 16,5 Mal pro Partie (Erfolgsquote= ca. 60%)
(über die gesamte letzte Spielzeit ähnliche Werte) |
=> Ich denke meine defensive 3er Kette ist passend zusammengestellt mit Stranzl als erfahrenem Leader in der Mitte, Höwedes als Zweikampfmonster links und dem beweglichen Allrounder Callsen-Bracker rechts. Alles abgesichert NATÜRLICH von einem Top 5 Goalie der Liga... :laugh2:
"Heimliche Spielmacher kommen von außen"
Ob nun zwei oder drei Innenverteidiger absichern ist für
ERIK DURMS Spielweise eigentlich egal, er kann seine Rolle generell schon so offensiv interpretieren, dass ich quasi exakt diese Spielweise von ihm erwarte. Die Beispiel-Leistung, wenn auch auf rechts, lieferte er natürlich zuletzt gegen Arsenal - defensiv klug, dazu schöne öffnende Läufe in den Angriffsbereich inklusive einiger gelungener Dribblings. Von rechts kommend ist er mit seinem starken linken Fuß auch hin und wieder diagonal gelaufen
(-> siehe Heatmap unten), dieser Aspekt fällt in meinem Team eher weg, als alleiniger Flügelläufer auf links hat er genug zu tun.
gewünschter Aktionsradius von Durm
am Beispiel gegen Arsenal London
(Spielrichtung: -->)
Überhaupt haben natürlich die beiden Außenverteidiger eine zentrale Rolle in meinem Team, wenn das Zentrum um
ROBBEN und
CALHANOGLU dicht verteidigt wird brauch ich dringend Durchbrüche von den Flügeln. Ich denke beide Spieler können mir auch genau das liefern.
SCHMID war daher schon ein wichtiger Griff spät in Runde 8, da ich sonst keinem Spieler, der zu dem Zeitpunkt noch verfügbar war, diese Rolle so zutraue. Er ist sicher nicht der feinste Techniker, läuft und ackert aber für zwei und ist immer für eine gefährliche Hereingabe gut (zuletzt zwei Assists gg Hoffenheim). Das er seine Seite auch defensiv im Griff hat konnte und musste er schon in einigen Auftritten als Rechtsverteidiger für Freiburg unter Beweis stellen, man kann sich bei ihm zumindest immer Gewiss sein, dass der
Einsatz stimmt.
=> Sowohl Durm als auch Schmid setzen viele positive Akzente auf beiden Enden des Spielfelds und passen daher nahezu optimal in mein gewünschtes Anforderungsprofil.
Das defensive Mittelfeld
In diesem Abschnitt geht es natürlich kurz um
POLANSKI und
RUDY. In der Aufgabenteilung ist nur logisch, dass Polanski den klassischen
Abräumer auf der 6 gibt und Rudy den
Verbindungsspieler auf der 8, allerdings ebenfalls mit einigen Defensivkompetenzen ausgestattet.
Zuletzt in diesen Rollen starteten beide gemeinsam am 2. Spieltag gegen Werder Bremen, daher fix den Aktionsradius beider Spieler aus dieser Partie, der meine gewünschte Vorstellung gut wiedergibt:
(zum vergrößern drauf klicken
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Polanski: Fokus auf den eigenen
6er Raum mit gelegentlichen
Ausweichbewegungen nach links
(Spielrichtung: <---) | Rudy: offensiver und rechtslastiger
als sein Kollege |
Ich werde natürlich nicht behaupten, dass beide zur absoluten Bundesliga-Elite gehören, aber sie erfüllen ihre Aufgaben mehr als solide und sind dazu auch sehr gut in die Saison gekommen. Gerade Rudy blüht so ein wenig auf, muss zur Zeit allerdings als Außenverteidiger ran. (bisher schon 3 Torbeteiligungen).
Was bei Beiden auf jeden Fall stimmt ist der Einsatz und die Bereitschaft dahin zu gehen wo es weh tut, das trifft gerade, aber nicht nur auf Polanski zu. Diese Eigenschaft hilft natürlich zu den gewünschten Balleroberungen im Mittelfeld zu kommen um davon ausgehend die Offensivkünstler zu bedienen:
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Hinsichtlich Technik und spielerische Klasse gibt es sicher bessere Mittelfeldspieler,
daher müssen unbedingt Einsatz und Leidensfähigkeit stark ausgeprägt sein.
Hoffenheim zeigt sich aktuell defensiv stabil und
Rudy sowie Polanski haben daran durchaus ihren Anteil. |
Um mal wieder die Brücke zum Ausgangsvergleich mit Holland zu schlagen gibt es natürlich offensichtliche und von mir gewünschte Parallelen, auch dort hatte man einen absichernden 6er mit De Jong, der durchaus auch die Bälle hinten raus verteilen kann sowie einen antreibenden Motor mit Wijnaldum.
Offensive Unterstützung für den Superstar
Vorneweg: Robben ist offensichtlich der offensive Fixpunkt und soll sein Spiel durchziehen, auch wenn da mal die ein oder andere egoistische Abschlussaktion zuviel dabei ist.
"Wenn ich den Ball habe, dann greife ich an" (Arjen Robben)
An seiner unmittelbaren Seite agieren
CALHANOGLU und
SZALAI. Ein ideenreicher Techniker wie Hakan passt grundsätzlich gut zu den kampfstarken Dauerläufern hinter ihm, ist im Prinzip zwingend notwendig. Während etwa Polanski die Bälle im Mittelfeld erobert soll Calhanoglu im dann folgenden Umschaltspiel die tödlichen Bälle hinter die Abwehr spielen, die ein Robben im Idealfall dann aufnimmt und mit seinem Speed veredelt. In der Theorie alles soweit klar und schön, praktisch wird es natürlich auch zähe Phasen geben. Dann ist eine weitere Stärke des Leverkuseners gefragt:
Standards!. Entweder per Direktversuch oder einer Hereingabe auf die kofpballstarken Höwedes, Stranzl oder Szalai. Das man mit einem Robben im Team auch den ein oder anderen Freistoß in gefährlicher Position zugesprochen bekommt dürfte nicht ganz abwegig sein.
In der aktuellen Saison konnte Calhanoglu bereits einen Freistoß direkt verwandeln, ein weiterer fand punktegenau mit Spahic einen passenden Abnehmer zum Torerfolg.
Szalai ist in der Saison noch nicht wirklich angekommen, auch von kleineren Verletzungen nicht verschont, gibt mir aber einfach eine starke körperliche Präsenz rund um den Strafraum. Meiner Ansicht nach kann er sich durchaus gegen Verteidiger durchsetzen und hat natürlich aufgrund seiner Größe (1,93m) Vorteile beim Kopfball. Mit
TIMO WERNER gibt es im Kader eine starke Alternative für ihn, den ich mir aber bewusst für spezielle Spielsituation zunächst auf der Bank warm halte....
...DER EDELJOKER...
...heißt
TIMO WERNER! Ob er dieser Bezeichnung gerecht werden kann liegt wohl im Auge des Betrachters, im Kontext der Durchschnittsstärke bei diesem Draft ist das mmn aber schon viel Qualität von außen. Außerdem kann er von der Bank aus eher glänzen mit seiner individuellen Stärke und 1vs1 Durchschlagskraft, also dann wenn sich der Gegner nicht von Begin an darauf einstellen konnte. Wie auch immer, offensichtliche Vorlage für diesen Pick war natürlich Hollands zweite Halbzeit im AF gegen Mexiko. Erst mit der Hereinnahme von
Depay und der Umstellung auf ein 4-3-3 ähnliches System konnte die Partie herum gerissen werden:
Individual contributions were crucial, of course, but Van Gaal must take great credit for acting so quickly, and changing his system so decisively. Playing with width allowed the Netherlands to build pressure, Robben’s switch to the right meant he became the game’s key player... (
zonalmarking recap)
Zur Veranschaulichung nochmal die Gegenüberstellung der Schlußphase aus der angesprochenen WM Partie und wie das Ganze dann bei mir aussehen könnte:
(zum vergrößern drauf klicken)
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Holland in der Schlußphase
mit Depay und dem Hunter | simpel, aber effektiv?
Werner statt Callsen-Bracker sorgt für
viel Durchschlagskraft über die Flügel |
Das hier skizzierte Szenario ist also IMMER eine denkbare Option bei Rückständen oder Unentschieden, welche man aufgrund der individuellen Überlegenheit noch zu einem Sieg bringen möchte.
Werner statt
Szalai ist eine denkbare Wechselvariante bei einer Führung (höherer Fokus auf Konter) oder sehr umkämpft geführten Unentschieden.
Die restliche Reserve
...werde ich aus Zeit- und Interessensgründen nicht detailliert beschreiben, daher nur eine kurze Zusammenfassung:
| Spieler | Stärken | Einsatzszenario |
Sebastian Kehl |
- Erfahrung
- Stabilität
- Zweikampf
| quasi immer wenn ich mein defensives Mittelfeld stärken möchte oder wenn das Spiel hektisch wird
und nach Erfahrung schreit. |
Anthony Ujah |
- Präsenz im Strafraum
- relativ beweglich trotz guter Physis
- hat Hälfte aller Kölner Tore erzielt
| Brechstange |
Uwe Hünemeier
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- Kopfballduelle
- Zweikampf und Balleroberung
| bei Verletzung eines Stamm-IV sowie bei Brechstange wenn alle Kopfballungeheur
auf dem Feld stehen sollen |
Dennis Diekmeier |
- kann seine Seite dicht halten
- energiereichen Vorstöße
| wenn ich statt Schmid einen klassischen Rechtsverteidiger aufstellen möchte.
Beispielsweise bei einer Führung |
Zusammenfassung
Welche Stärken also hat mein Team um sich hier gegen die Konkurrenz zu behaupten?
"From the outset this seemed a different Robben – even faster, even more ruthless, even more determined." (
World Cup 2014 best XI)
Klar, mit Robben hab ich den stärksten Individualisten im Team, der quasi auf irgendeine Art immer für Gefahr sorgt, aber allein darauf kann man sich nicht verlassen, mein Team ordnet sich folgenden Grundsätzen unter um den Erfolg sicher zu stellen:
- defensive Stabilität hat oberste Priorität, die 5er Kette plus "Doppel 6" ist passend und qualitativ aufgestellt
- wildes Pressing wird es nicht geben, Robben und Szalai positionieren sich recht breit um für den Gegner das Zentrum zu "öffnen", davon ausgehend ziele ich auf Balleroberungen im defensiven Mittelfeld ab oder in den defensiven Halbräumen
- das wichtigste taktische Mittel werden dann die Konter, sowohl über außen als auch im Zentrum gibt es viel Potenzial
- fast ebenso wichtig könnten die Standards werden, sowohl Direkte von Calhanoglu als auch Indirekte mit viel Kopfballgefahr im Team
- gibt es keinen Raum zum Direktspiel ist mein Team sicher in der Ballzirkulation, ich peile zwar keine hohen Ballbesitzwerte an, verfalle aber auch nicht in Panik wenn der Ball mal ein paar Stationen in den eigenen Reihen gehalten wird, hier wird dann wohl versucht Durm oder Schmid über außen frei zu spielen...
- mit Timo Werner gibt es einen Joker, der direkt die offensive Dynamik meines Teams umkrempeln kann
Im Prinzip wäre Team vor allem für ein Turnier bereit, wenn man sich also in ein paar wenigen do-or-die Spielen keinen Ausrutscher erlauben darf und wenn ein paar individuelle Glanzpunkte Spiele entscheiden.
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Exkurs: Was mir bei Holland nicht gefallen hat
Ich weiß nicht ob rein wetterbedingt oder ob ein anderer taktischer Plan dahintersteckte, aber beispielsweise gegen Mexiko lies van Gaal seine Außenverteidiger schon zu vorsichtig auftreten für meinen Geschmack. Risikominimierung schön und gut, aber beispielsweise
Verhaegh spielte kaum mal einen Pass in Richtung der gegnerischen Hälfte:
Auch im Halbfinale gegen Argentinien wurde aus einer eigentlich guten Position oft der Pass von außen zurück in die eigene Innenverteidigung gespielt, wobei das hier eventuell mit der hohen individuellen Qualität des Gegners erklärbar ist. Jedenfalls fand ich einzelne Szenen und Situationen dann auch zu vorsichtig und nicht beispielhaft für meine Ausrichtung.
