Ich wollte auch noch kurz meinen Senf dazugeben, auch wenn ich hier kaum gepostet habe während der Saison, habe ich extrem mitgefiebert. Nach dem Spiel fühlte ich irgendwie eine totale Leere. Ich kann mich noch an die letzten Finals erinenrn und fürchte, dass man eine große Chance weggeschmisssen hat.
Grundsätzlich war die Saison herausragend und absolut über meinen Erwartungen. Aber aus dem Grund ist es jetzt auch sehr schwer, weil man diese Chance wohl so schnell nie mehr bekommt. Nachdem die Nets ausgeschieden sind, wäre man gegen jedes Team aus dem Osten favorisiert. Gegen die Suns hätte man mit einem fitten Team eine realistische Chance gehabt. In der aktuellen Situation wäre man aber klarer Außenseiter gewesen, einfach weil die Suns sehr homogen und gut besetzt sind und Mitchell und Conley hätte man da schon in Topform benötigt, aber von den Matchups wäre es ein besserer Gegner als die Clippers gewesen. Die Suns sind nun auch für mich der absolute Topfavorit auf den Titel.
Die Verletzungen kamen natürlich zum ungünstigsten Zeitpunkt. Wenn man dann bedenkt, dass man bereits 2:0 geführt hat und Leonard ausgefallen ist, bleibt das Ausscheiden einfach nur enttäuschend. Nach dieser Nachricht war ich mir eigentlich sicher, dass wir die Clippers packen, auch wenn sie sich in einen Rausch gespielt haben, war das Weiterkommen absolut verdient.
Abgesehen von den Verletzungen, die man kaum beeinflussen kann, gab es zwei Sachen, die mich gestört haben und die realistische Titelchancen verhindern. Zum einen fand ich es grotesk, dass man 25 Punkte verspielt, das war nicht einmalig auch gegen Memphis hat man mindestens einmal 20 Punkte verspielt. Das darf nicht passieren, damals konnte man sich zwar noch retten, aber so etwas darf nicht passieren, da muss man klüger sein und Wege finden, den Lauf des Gegners zu stoppen und vorne nicht nur Dreier werfen, sondern notfalls auch mal Freiwürfe rausholen. Zum anderen war die Körpersprache schwach, man hatte den Eindruck, dass bis auf Mitchell und O'Neal viele nicht den unbedingten Siegswillen haben. Viele Spieler haben Larifari gespielt, hatten kaum Körperspannung und haben NULL Selbstvertrauen ausgestrahlt. Damit gewinnst du einfach nichts, wenn man dagegen einen Brooks bei Memphis gesehen hat oder bei den Clippers viele Spieler. Ein Beverly hat Schaum vor dem Mund, der kämpft und fightet, da war wesentlich mehr Körpereinsatz. Mit dem Kampf hat er auch Selbstvettrauen getankt und am Ende sogar Dreier getroffen. Aber selbst Ingles war unheimlich soft, von Clarkson, Gobert oder Bogdanovic ganz zu schweigen.
Snyder würde ich da auch kleine Vorwürfe machen, er hat keine guten Entscheidungen und kaum Anpassungen getroffen.
Nun habe ich mir den Frust von der Seele geschrieben.
Da ich nicht glaube, dass die Mentalität sich bei vielen so stark ändert, würde ich theoreitsch auch einen Umbruch in Erwägung ziehen, zumal Clarkson oder Ingles auch ihren Wert nicht mehr steigern. Conley würde ich nur halten, wenn er sehr günstig ist, sodass man ihn notfalls traden kann. Bei ihm sehe ich einfach die Problematik, dass er nicht einzuplanen ist, auch wenn er mir sympathisch ist.
Gobert kommt mir zum Teil auch zu schlecht weg, gegen viele anderen Teams ist er auch in den Playoffs gut spielbar, die Clippers waren da der denkbar schlechteste Gegner. Auch Favors wird in vielen JazzForen für mich zu negativ bewertet.
Nichtsdestotrotz ist für mich niemand außer Mitchell unantastbar. Gobert hätte ich zum Beispiel versucht vor der Verlängerung ggf. gegen Capela und Collins zu traden. Das hätte Atlanta sicher gemacht, ggf. auch noch einen FRP mitgeben. Capela schätzte ich einfach sehr, in der Verteidigung ist er schwächer, aber immer noch gut und sogar viel beweglicher. Er hat mal miz Houston in den Plaxoffs gegen uns extrem stark verteidigt. Da sah Rudy sogar nicht gut aus, er konnte auch Mitchell gut verteidigen.
Spieler wie Batum oder Drummond, die rausgekauft werden, kommen sicher weiterhin nicht nach Utah. Den Nachteil muss man so hinnehmen, gerade Batum hätte uns unheimlich gut getan. Man hätte aber versuchen müssen, einen Craig zu holen statt Thomas. Er hat Mitchell letztes Jahr auch excellent verteidigt, Denver wollte ihn loswerden. Bei den Suns wirft er auch mit Selbstvertrauen auch gute Dreierquoten, sorgt also auch für Spacing. Solche Mentalitätsspieler mit Athletik, Dreier und Verteidigung brauchen wir. Es ist weit hergeholt, aber ich würde behaupten, mit Craig wären wir gegen die Clippers nicht ausgeschieden.
Vllt. kann man einen Covington irgendwie bekommen und von Lillard, der ja zumindest mal sich positiv geäußert hat, kann man auch träumen, aber beides ist nicht unbedingt realistisch. Mir fehlt jetzt die Zeit, um noch näher auf alles einzugehen, aber gerade mit dem Frontoffice, speziell Lindsays Arbeit, sollte im Sommer hinterfragt werden. Möglicherweise kann Wade frischen Wind reinbringen.