@Deslizer
Sehe ich ganz genau so.
Arreola ist ein legitimer und guter Gegner, wird aber trotzdem keine Chancen haben. Da glaube ich noch eher an Povetkin.
Jeder hat eine Chance - sogar Rahman hatte seine.
Arreola weiß selber, daß er für einen Klitschko-Kampf zu fett ist, und, so schätzt er die Lage gewohnt realistisch ein, bis Mai mindestens auf 240lbs - 245lbs runter müsste. Entscheidend dürfte außerdem sein, wie Arreola auf Wladimirs Jab eingestellt wird. Fraglich bleibt auch, ob er seine Beinarbeit verbessern kann. Denn das scheint mir ein weiteres Kriterium sein, mit dem sich die Chance auf Sieg entweder verkleinert oder vergrößert.
Wann ist Wladimir schlagbar? Klitschko macht bei der kleinsten Regung des Gegners den Schritt zurück. Das wäre nicht so schlimm, käme er mit der Rückwärtsbewegung besser zurecht als er es augenblicklich tut. Klitschko ist es gewohnt, den Kampf aus der Mitte heraus mit der Führhand zu gestalten. Etwas anderes fällt nicht in sein Hoheitsgebiet.
Allerdings haben die Kämpfe in der Post-Brewster-Zeit gegen Thompson (die ersten fünf Runden) und Peter (die drei Niederschläge) gezeigt, daß man Klitschko doch am ehesten dann zu Fehlern zwingt, wenn man den Kampf annimmt und ihn nach hinten drängt. In diesem Zusammenhang sprach Arreola von einer "Blueprint", die Brewster im ersten Kampf geliefert habe.
Arreolas Stärken liegen unzweifelhaft im Infight. Er schlägt schnell, viel und präzise: Warum ist das wichtig? Zum einen ist Klitschko, wie viele große Boxer, am Körper verwundbar. Das zeigte Brock. Zum anderen scheint er für den linken Kopfhaken anfällig zu sein - vor allem dann, wenn der Gegner die Distanz überbrücken kann. Die Stelle ist nur mäßig gedeckt.
Gegen einen variabel schlagenden Mann wie Arreola, der noch dazu mit gutem Auge und sicherem Instinkt ausgestattet ist, darf man sich solche Nachlässigkeiten eigentlich nicht erlauben.