ich kann das schon nachvollziehen. und da ich "diplomatisches geseier" eigentlich nicht mag sondern ein freund klarer worte bin, laß es mich so übersetzen:
RIGHTHOOK ERZÄHLT *******E!
so klingt das doch gleich viel besser! und ich bin bereit, das voll und ganz zu unterschreiben, wenn du mir beweist (und das ist keine schikane, oder sonstiger gottesurteilskram), mir wirklich BEWEIST, daß das lager mc.cline einen kampf gegen einen klitschko ernsthaft wollte und nicht nur pressewirksam davon gefaselt hat! denn genau das glaube ich nicht.
Das hast du falsch verstanden. Wie kann ich das jetzt möglichst verklausuliert und nett zum Ausdruck bringen?
Es ging mir mehr um die von mir vermutete Motovation deines Meinungsumschwungs in Bezug auf die Juli Deadline, nicht um McCline. Jetzt wo diese Deadline unerbittlich näher rückt und der Sanders-Kampf, der alle Kritiker (ausser wahrscheinlich Franz
)zum Schweigen verdammt hätte geplatzt ist, ist es plötzlich wieder nicht mehr Vitali, den man laut deiner früheren Definition nicht mehr ernst nehmen kann/könnte, sondern es sind wie immer die anderen schuld, sollte es mal wieder nix werden. Das ist mir natürlich nicht entgangen und lässt mich vermuten, dass das emotionale Gründe hat, die es einfach nicht zulassen, dass anders zu sehen bzw. bei der alten Position bis zum dann bitteren Ende zu bleiben.
das glaube ich gar nicht mal. mc.cline ist durch viel glück nach oben geschwemmt worden, wo ihn eigentlich gar keiner haben wollte, oder erwartet hat. mc.cline boxt, anders als etienne, grant, oder tua, für das us-publikum sehr unattraktiv. er muss daher gewisse risiken eingehen. der kampf gegen den ähnlich drögen whitaker hatte für mich wirklich etwas von einer "internen ausscheidung", nach dem motto: -wem geben wir jetzt die chance-?
aber hälst du einen kampf gegen den untoten briggs ernsthaft für riskant?
McCline boxt eigentlich schon sehr attraktiv, weil er ne hohe Workrate hat, viel (ungenau
) schlägt und aggressiv ist. Zumindest versucht er das.
Briggs halte ich auf jeden Fall für riskant, gerade für jemanden wie McCline. Er ist körperlich, stark kann punchen und ist auch recht schnell für einen Schwergewichtler. Er nimmt das Boxen halt nicht ernst genug. Jedenfalls ist er selbst jetzt wesentlich gefährlicher als Puritty oder Bean. Ich würde nicht meckern, wenn Vitali ihn boxen würde.
bei vitali jedoch würde ich es aus zwei gründen wollen, denn einerseits hat sein bruder den "WBO platz an der sonne" bereits okkupiert und wird dort bis auf weiteres "geparkt" und zwecks bekanntheitssteigerung gegen abgehalfterte "große alte namen" gestellt (die gründe kennst du ja mittlerweile auswendig)
andererseits hat vitali eben nicht gegen "mumien" geboxt. denn das ist eine absolut tendenziöse übersteigerung, die hier leider so oft angestimmt wurde, daß man fast schon daran glaubt!
diese mumien waren durchweg nicht sehr gut, aber gut platzierte boxer der 2ten garnitur, die kaum niederlagen aufwiesen und in den jeweiligen verbänden ziemlich hoch gerankt waren. davon hat vitali reihenweise geboxt! wenn er "mumien" hätte boxen wollen, dann hätte er sich lauter 26-16-3 flaschen genehmigen können, denn ich garantiere dir - die hätten sich im chloroformierten deutschland genau so gut verkauft, oder bist du anderer meinung?
das hat er aber nicht gemacht, sondern die (verfügbare) 2te garnitur durchgeboxt. das ergebnis ist, daß er heute in fast allen verbänden (ausnahme IBF)als punktesammler sehr hoch gerankt ist.
wenn vitali tatsächlich die konkurrenz scheut,und auf einfachste weise absahnen möchte, warum, eric, geht er dann überhaupt das risiko des hohen rankings in den ABC verbänden ein und schürt damit zwangsläufig einen öffentlichen erwartungsdruck? warum tut er das überhaupt und boxt stattdessen nicht echte 26-16-3 mumien wie jeremy williams, die man den deutschen schlafwandlern genauso gut verkaufen kann, ohne in den ABC rankings gefährlich
Das Vitali in den Verbänden gereîht ist hat in erster Linie einen Grund und der heisst: "Spinatus Sehne". Ich glaube nicht, dass er den WBO Gürtel niedergelegt hätte, wenn er immer siegeich geblieben wäre. Ich glaube nicht, dass es Kohls ursprünglicher Wunsch war, dass Wladimir den WBO-Titel hält. Man muss sich in Kohls damalige Situation zurückvesetzen. Vitali wurde entthront und war verletzt. Danach hat er sicherheitshalber einen Aufbaukampf gegen Hoffmann gemacht. Kohl hatte zwar Optionen auf Byrd aber mit Wladimir nur einen einzigen verfügbaren Mann, der Byrd hätte schlagen können. Seitdem hält Wladimir den WBO-Titel und ich schätze es ist in Kohls Gesamtstrategie sehr wichtig diesen Titel zu kontrollieren (Absicherung). Wenn Wladimir ihn einfach niederlagen würde um Vitali wieder darauf anzusetzen, würde Kohl seine eigene Philosophie damit ad absudrum führen. Er behauptet ja immer, dass der WBO Titel genausviel Wert ist, wie alle anderen Titel und bis auf DM und Gomez haben seine anderen Weltmeister (Schenk, Kraijnc, Grigorian, Kotiev, Vitali, Wladimir) ebenso wie einige No1 Herausforderer (Fischer, Veit, Rudolf) ihr Glück immer bei der WBO versucht. Ich vermutete, dass Kohl urspünglich Vitali bei der WBO "parken" wollte, einfach deshalb, weil auch Kohl selbst Wladimir grössere Chancen gegeben hat Lewis, Tyson oder Holyfield zu schlagen. Da Wladimir den WBO-Titel besetzt muss jetzt Vitali den Sprung ins kalte Wasser wagen, allerdings scheint es momentan so zu laufen, dass man vor dem Titelkampf nur so wenig wie möglich riskiert (Sanders scheint ja in einem Nicht-Titekampf schon zuviel Risiko zu sein) und dann hofft, dass es schon irgendwie klappen wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass Kohl einfach warten will bis Lewis und Tyson in Rente gehen um dann zum Angriff auf die austauschbaren Paperchamps zu blasen. Jedenfalls, die Bereitschaft auch nur irgendwas zu riskieren und den eigenen Worten mal Taten folgen zu lassen, kann ich bei UBP nicht erkennen, es sei denn es ist eine Win-Win Situation, sprich es ist unheimlich viel Geld im Spield und/oder der Gegner ist so hoch eingeschätzt, dass eine Niederlage keinen jucken würde und die eigene Propaganda nicht ganz so lächerlich aussehen lassen könnte. Eine solche Sitatuation war für mich DM-Hill, weil Hill zu dem Zeitpunkt die Nummer 1 war, die (spziell aus deutscher Sicht) den "grossen" Henry Maske schlagen konnte und selbst ne Niederlage für DM, der damals selbst in D höchstens ein Geheimtipp war, kein Beinbruch gewesen wäre. Der Klitschko-Hype ist aber inzwischen soweit fortgeschritten, dass Niederlagen schon fast undenkbar erscheinen (siehe "Phantomkämpfe"). Würde Vitali tatsächlich Sanders boxen und verlieren, würden die Jubler, die Kohl in D das leichte Geld bringen eventuell eben so schnell veschwinden, wie sie gekommen sind. Würde er gewinnen, dabei aber nicht richtig überzeugen würde er sich in den USA vom kontrovers diskutierten Mysterious Man zu einem Contender unter vielen entwickeln, und das wäre noch positiv gedacht. Viele Leute sehen das eher sehr schnell negativ, wenn Schwergewichtler (speziell weisse) nicht so ganz die hohen Erwartungen vom grossen KO=-Schläger erfüllen. Da kommt dann schnell der Verdacht auf, dass nicht viel dahinter steckt, unabhängig von der genauen Sachlage.
Mit dem Sanders-Kampf hätte Vitali viel gewinnen, aber auch viel verlieren können. Es ist halt immer die Frage, ob ein Fighter tatsächlich so übermenschlich gut ist, dass man ihn als Manager ruhigen Gewissens in jeden Fight schicken kann. Und Kohl geht ungern Risiken ein, nur um sportlich etwas zu beweisen.
Mein Punkt ist, dass Kohl nichts mehr scheut als risikoreiche Kämpfe, da das bei Misserfolg negative Auswirkungen auf den handzahmen deutschen Markt haben könnte und er im Gegensatz zu Leuten wie King oder Arum auch gar nicht über genug tatsächliche Weltklasseleute verfügt um sie, ohne ins schwitzen zu kommen, gegen jeden zu stellen. Der Geschäftsmann Kohl geht sehr vorsichtig mit seinem Kapital um, in dessen Promotion er viel Geld gesteckt hat. Sauerland musste erstmal wieder kleine Brötchen backen nachdem Maske und Schulz weg vom Fenster waren (und Schulz war überhaupt kein Spitzenmann). Kohl hat mit kalkuliertem Risiko was aufgebaut. Sollten die Klitschkos aber verlieren, dann gibts keinen Vertrauensvorschuss mehr. Wann wurden je Kämpfe europäischer Contender in den USA gesendet? Wann wurde in den USA je über europa basierte Contender gesprochen? Dann muss Kohl sich in den USA wieder hinten anstellen und sich beim nächsten Mal auf die harte Tour nach vorne boxen um ähnliche Publicity zu kriegen und in die D hören die Jubler erstmal auf die Welle zu machen.