@righthook
so, nachdem ich eine nacht drüber geschlafen habe, ist der ärger eigentlich auch schon wieder verraucht. es war zwar absolut nicht ok von dir, aber ich denke, daß du dir halt einfach keine großen gedanken drüber gemacht hast und dir das nicht nochmal passiert. es wäre wirklich kindisch, wenn ich mich hier wie Mr.O verhalten würde und patzig schmollend die beleidigte leberwurst spiele - dazu bin ich außerdem viel zu inkonsequent!
Bin wirklich erfreut, dass du dich umentschieden hast. Es war tatsächlich so, dass ich mir in dem Moment gar keine großen Gedanken darum gemacht habe. Zumal das Zitat aus deiner PN ja in ähnlicher Form schon mehrfach von dir hier im Forum geschrieben wurde. Ich käme nie auf die Idee, hier wirklich *private* oder *vertrauliche" Inhalte preiszugeben. Aber das tut nichts zur Sache, war mein Fehler.
um die doch etwas längere zeit zu überbrücken, die zur beantwortung meiner erbsenzählerischen fragen offenbar notwendig ist,...
Hier möchte ich doch darum bitten, auch einmal einen oder zwei Tage keine große Zeit für das Forum haben zu dürfen. Schließlich gibt es ja auch noch andere Dinge auf dieser Welt, oder?
ich habe mich bei "NO US-TV" tatsächlich ausschließlich auf hanffros posting bezogen. das war meine einzige "quelle". ich versteh nicht warum dich das so wundert, denn das geht doch ganz klar aus meinen vorangegangenen postings hervor!
Das mag zwar so gewesen, umso mehr erstaunt mich aber die Tatsache, dass du mir das "no US-TV" derart häufig unter die Nase reibst, ohne die Quelle zu kennen bzw. zu überprüfen. Wirfst du das in anderer Form nicht immer auch den deutschen Journalisten vor? Dass sie einfach die UBP-Pressemeldungen übernehmen, ohne deren Inhalt auf Richtigkeit zu überprüfen?
laut deiner schilderung der vorgehensweise dieses marty mulcahey, der scheinbar ein lieber kerl ist, der nebenbei eine boxpage unterhält, ist es wohl so, daß paarungen die noch nicht feststehen, von vornherein mit no us-tv angegeben werden.
Korrekt. Einzige Ausnahme: Der Fernsehsender/Weltmeister kündigt an, seine nächste Titelverteidigung am soundsovielten zu bestreiten. Dann setzt Marty vor diesen Kampf ("Weltmeister vs. TBA) oft auch schon prophylaktisch den Namen des übertragenden TV-Senders.
die übertragung des fights wird also auch vom status des gegners abhängig gemacht.
Bei Marty schon, aber das hat wie gesagt wenig Aussagekraft.
erbsenzähler 1)
war bereits bei der byrd-offerte und spätestens bei der vitali-offerte unwiederuflich klar, daß der HBO-slot eben diesen schwergewichtskampf und keinen anderen kampf beinhaltet?
Ja, war es. Ist so ja auch in der USA-Today-Quelle nachzulesen, steht so auch auf boxingtalk.net und wurde mir gestern noch von einem TV-Mann bestätigt.
erbsenzähler 2)
warum wird nun zab judah vs. TBA auf jeden fall von HBO (oder wem auch immer übertragen), obwohl judahs gegner momentan noch gar nicht feststeht, also theoretisch auch willy millowitsch heißen könnte?
Zab Judah ist ein Showtime-Boxer. Dass er "auf jeden Fall" übertragen wird, steht aber nicht unbedingt fest. Dass bei Marty ein "PPV" vor seinem Namen steht, hat wie gesagt wenig Aussagekraft. Die Pay-per-view-Card ist ja weiterhin in der Entstehung begriffen.
erbsenzähler 3)
a) wie kommst du zu der sicherheit, zu behaupten, der sanders fight würde jetzt, nachdem byrd und klistchko abgesagt haben, zwangsläufig gegen einen schwachen gegner stattfinden müssen, den HBO genau DESHALB (also wegen der schwäche des gegners) nicht übertragen wird ?
Ich habe geschrieben, dass Sanders "nun wahrscheinlich ganz aus der Undercard rausfallen oder einen Gegner boxen, der nicht übertragungswürdig ist." Ist ein Erfahrungswert. Wenn einem Boxer ein Undercard-Kampf zugesagt wurde und es findet sich kein für das TV interessanter Gegner, boxt er einen schwächeren Mann im Rahmen oder er boxt gar nicht. Weiß aber nicht, was das jetzt mit Vitali zu tun haben soll.
b) wie kommst du andererseits zu der sicherheit,es als gegeben anzunehmen, daß byrd und klitschko auf jeden fall eine us-übertragung ZUGESICHERT WURDE und erst nachdem beide trotzdem abgesagt haben "ein schwacher ersatzgegner verpflichtet werden muß, der es nicht wert ist, übertragen zu werden"???
Ganz einfach: Das Schwergewicht ist die Königsklasse. Kämpfe in dieser Klasse generieren das größte Zuschauerinteresse. Ergo ist jeder Pay-TV-Sender darum bemüht, als Co-Event einen Schwergewichts-Kampf zu organisieren. Byrd oder Klitschko hätten Sinn gemacht, weil sie beide Pflichtherausforderer des Siegers aus Lewis vs. Tyson sind.
erbsenzähler 4)
wie ich bereits sagte, spielt die höhe der kampfbörse für die klitschkos mit der speziellen interessenlage "us-bekanntheit", keine wesentliche rolle, solange man im gegenzug übertragungsrechte bekommt! daher konnte man auch die almosen von $$ 50.000 us zähneknirschend akzeptieren, WEIL man ja im gegenzug auch von HBO übertragen wurde. darum sagte ich ja auch, daß die höhe der kampfbörse unter dieser voraussetzung zu einem kriterium von bescheidener bedeutung wird!
Ich kann nur vom dem ausgehen, was mir TV-Experten und meine eigenen, langjährigen Erfahrungen sagen: Wenn es HBO gelungen wäre, zwei Heavyweight-Prospects (wie Byrd, Sanders oder Klitschko) als Co-Event gegeneinander zu stellen, hätten sie diesen Kampf live übertragen. Weil wir keine HBO-Stimme haben, die uns das offiziell (und am besten noch beglaubigt
bestätigt, kannst du dich natürlich weiterhin hinstellen und sagen: "Nein, hätten sie nicht!". Allerdings wirst mit dieser Ansicht ziemlich alleine da stehen, ich halte sie aus oben genannten Gründen für völlig abwegig.
erbsenzähler 5)
für mich der wichtigste erbsenzähler:
warum wurde der botha kampf, der doch so vollmundig als us-übertragung angekündigt wurde, so kurz vor dem kampf mit dem fadenscheinigen verweis auf "RECHTLICHE PROBLEME" wieder vom tisch gezogen und nicht übertragen?
warum war hier, obwohl es eine taktisch willkommene ausrede gewesen wäre, kein wort von der "schlechten gegnerwahl" zu hören und warum wurden die statt dessen angeführten "rechtlichen probleme" erst am tag der übertragung! bekanntgegeben? das setzt doch entweder voraus, daß es bis zum tag der übertragung keine wasserdichte vertragliche einigung über die übertragungsrechte gegeben haben konnte (was ziemlich unwahrscheinlich ist), ODER aber
eine us-übertragung niemals ernsthaft geplant und vorgesehen war!
Ganz einfach: HBO hat die Übertragung des Botha-Kampfes aufgrund des schwachen Gegners abgelehnt. War überall so nachzulesen. Kurzfristig bemühte sich dann meines Wissens der Sender ESPN2 um die Ausstrahlung des Kampfes eine Woche später. Dies wurde dann noch kurzfristiger, nämlich am Ausstrahlungstag gecancelt, mit der Begründung der "rechtlichen Probleme". Übersetzt: HBO ist sich mit ESPN nicht einig geworden. HBO hat ja die Erstverwertungsoption an den Kämpfen von Wladimir. Die gängige Praxis der beiden großen Pay-TV-Sendern in den USA ist es ja, sich grundsätzlich erstmal die Optionen/Rechte auf einzelne Boxer zu sichern. Ob sie deren Kämpfe dann alle ausstrahlen, ist eine andere Sache. Hintergrund: Man will erstmal verhindern, dass andere, konkurrierende Sender diese Kämpfe/Boxer ausstrahlen können. Das ist in etwa so, als ob Bayern München die besten Spieler der BL aufkauft, um die anderen Vereine zu schwächen. Damit ist aber noch lange nicht klar, dass die eingekauften Jungs auch alle regelmässig zum Einsatz kommen.
Und wenn HBO eine Kampfansetzung zu unattraktiv ist, dann zeigen sie sie eben nicht. Das betrifft nicht nur die Klitschkos, sondern jetzt z.B. auch Jones, bei dem sich HBO nachhaltig weigert, den Kampf gegen Woods auszustrahlen. Dass sie eine Übertragung aus Europa eher absagen, ist völlig nachvollziehbar, weil sie a) von der Zeit her für die US-Zuschauer völlig unattraktiv und b) von der Produktion her (Anreise, Studios, Unterkunft, Technik etc.) wesentlich aufwendiger ist als in den USA.
erbsenzähler 6)
wie kann man sich in der rolle von UBP mit dem wissen von "erbsenzähler 5" jemals auf einen undercard-fight einlassen, bei dem die frage der us-übertragung nicht bereits zum vetragsabschluß zu 100% gesichert ist?
Dies ist ja nicht der Fall. HBO hat Sanders und Klitschko ja ihren Übertragungslot direkt angeboten. Was auf der nicht übertragenen Undercard passiert, spielt in den HBO-Überlegungen eine sekundäre Rolle. Was zählt, ist, den zweiten TV-Hauptkampf mit zwei attraktiven Boxern zu füllen. Dort gab es Probleme, den Slot zu füllen, steht genau so in deiner USA-Today-Quelle. Auch Boxingtalk hat dies so recherchiert:
"The Tyson undercard is shaping up to be a
decent pay-per-view show as it will also have Ukrainian heavyweight Vitali Klitschko (31-1 with 30 KO's) taking on South African heavyweight Corrie Sanders (37-2 with 27 Ko's)"
Ich muss übrigens gestehen, dass mir diese Erbsenzählerei etwas auf den Nerv geht, da es m.E. zuviele ganz deutliche Anzeichen dafür gibt (siehe oben), dass HBO den Kampf zwischen Sanders und Klitschko live übertragen hätte. Mir scheint, dass du nach jeder klitzekleinen Möglichkeit suchst, die deine Theorie doch noch bestätigen könnte.
- wladimir/byrd
- wladimir/botha
- vitali/puritty
- vitali/bean
wurden NICHT in den usa ausgestrahlt! weder live, noch in wiederholung! die klitschkos werden von den wichtigen us-medien (TV und Presse) ignoriert und wenn überhaupt,lediglich im negativen sinne erwähnt (pulver auf den handschuhen, etc.).
Wladimir vs. Byrd wurde sehr wohl von HBO ausgestrahlt! Ebenso werden die Klitschko's in den US-Medien auch in positiver Art und Weise erwähnt. HBO pusht Wladimir bei jeder Gelegenheit, logisch, dass der Konkurrent Showtime dies nicht tut. Max Kellerman (ESPN) kritisiert, dass Vitali nur Pflaumen boxt. Er hat Recht. Ansonsten finden die Klitschko's in den US-Medien öfter statt als hier in Deutschland beispielsweise ein McCline oder ein Tua.
DARUM sind die klitschkos in den usa unbekannt!
Die US-Prospects sind in Deutschland auch total unbekannt. Es ist völlig normal, dass sich die inländischen Medien in Deutschland, genau wie in den USA vorrangig um ihre nationalen Sportler kümmern. Du kannst den dortigen Medien nicht vorwerfen, dass sie die Klitschkos nicht genug erwähnen, wenn diese auf sportlicher Ebene kaum oder überhaupt nichts dafür tun, obwohl bessere Angebote da waren (dafür gibt es zahlreiche Beispiele, die ich müde werde zu erwähnen: Mercer, McCline, Oquendo, Whitaker etc.). Wenn Kohl auf die US-Gegner nicht seine 25 Optionen bekommen kann oder sie eine Siegchance höher als 20% haben, stellt er die Klitschko's nicht gegen solche Leute. Erst kürzlich hat mir ein Insider (und der muss es wirklich wissen!) absolut glaubhaft veranschaulicht, dass die Risikobereitschaft von Kohl noch viel erschreckender gen NULL tendiert, als ich es bisher selbst geglaubt habe.
ABER, die us-medien verschweigen natürlich, daß ihre eigene plakative "klitschko-ignoranz", die aus meiner sicht natürlich absolut vorsätzlich ist (warum, das habe ich oft genug gesagt), dazu führt, daß KEIN boxer, den heute medienmäßig in den usa einigermaßen angesagt ist, irgendeinen sinn darin sieht, gegen die klitschkos anzutreten, eben weil sie aufgrund der us-medienignoranz unbekannt sind! genau deshalb ist es auch völlig unmöglich, mit diesen boxern halbwegs faire und ausgewogene verträge auszuhandeln! das hat auf dieser grundsätzlichen ebene auch nur sehr wenig mit den stärken und boxerischen fähigkeiten der klitschkos zu tun, sondern nur etwas mit dem möglichen ertrag aus einem solchen kampf!
Unsinn! Warum empören sich dann soviele anerkannte US-Promoter über die Verhandlungsmethoden und Vertragspraktiken Kohl's?? Sie stellen an Kohl keine anderen Bedingungen als an ihre inländischen Verhandlungspartner, manche haben ihre Angebote sogar offengelegt (Goosen, der Letterlough-Promoter etc.). Kohl's Ansprüche verletzen meist den Ali-Act, den ich für sehr sinnvoll erachte. Ohnehin sind diese ganzen Optionen ein einziger Schwachsinn. Ein vertragliches vereinbartes Rematch im Falle einer Niederlage reicht völlig aus.
Du wirst das alles sicher wieder mit deinen Verschwörungstheorien "begründen", aber ich glaube dem anerkannten Bob Arum oder Dan Goosen (die sind sicher auch keine Unschuldsengel) und meinen US-Kontakten einfach viel eher, als Mr. Kohl aus Hamburg. Ich frage mich ohnehin immer wieder, wieso du immer ausgerechnet bei Don Kohl die Wahrheit vermutest? Er hat doch nun schon oft genug und überaus durchschaubar "die Wahrheit verdreht" (um es mal nett auszudrücken). Es gibt soviele Beispiele für den Quatsch, den Kohl verzapft hat, dagegen sind die US-Promoter echte Engel. Wie man so einem Mann noch irgendwas glauben kann, was er über die Presse verbreitet, ist mir ein echtes Rätsel.
mit anderen worten: der eigentliche schuldige, weil letztendlicher verursacher der heutigen klitschko situation sind die us-medien!
Das ist ja mal was ganz Neues aus deinem Mund!
Trotzdem warten wir immer noch auf die *konkreten* Anschuldigungen "deines guten und zuverlässigen freundes" aus den USA (Zitat aus einem alten Posting von dir, also hoffentlich kein Grund, böse zu werden
. Oder hast du bereits alle Karten auf den Tisch gelegt (US-Berichterstattung?). Du sprachst hier doch mehrfach nebulös von vielen Kleinigkeiten, die nur zusammen ein sehr stimmiges Bild ergeben und einzeln für sich nicht aussagekräftig genug sind! Ich finde, damit machst du es dir sehr einfach und du brauchst dich nicht wundern, wenn das als "Verschwörungstheorie" abgestempelt wird. Genau das nämlich ist, wenn du nicht konkreter wirst.
Ich würde endlich gern konkrete Beispiele, belegte Aussagen deines Freundes lesen und nicht fünfmal, dass ein Marty Mulcahey ein "no US-TV" vor dem Sanders-Kampf stehen hat oder was irgendein Farmboxer schreibt. Daher geht es wohl vielen hier so, dass sie die Diskussion zunehmend ermüden finden. Du hängst dich an, oft falschen Kleinigkeiten auf und projezierst daraus ein Szenario, dass sich mir und sicher den meisten anderen nicht erschließen will. Daraus allen Lesern hier "einiges an naivität" zu unterstellen, halte ich angesichts dessen, dass hier wirklich einige langjährige kritische Beobachter mitlesen und schreiben für reichlich unangebracht. Erst Recht angesichts der sehr, sehr dünnen Beweislage deiner Argumentation und einer Vielzahl von meiner Ansicht nach überzeugenden Gegenargumenten.
Schlußendlich kann ich dem Zitat von Competition nur vollends zustimmen:
Sie haben in Deutschland alles, was man haben kann. Wollen sie mehr, müssen sie in die USA. Punkt. Gehen sie nicht, sollen sie / ihr Management den Mund halten, denn die Regeln machen nicht die Klitschkos, sie sind eine Folge der "Evolution" des Boxsystems. Punkt.
Schmeling und Scholz haben es vorgemacht! Schulz wäre ein Held drüben gewesen (und er ist dort noch heute beliebt!), wenn er Foreman besiegt hätte. Urkal wurde von den US-Fans und Medien lautstark gefeiert, nach seinem beherzten Auftritt in den USA.