VST Finale Bischofshofen 05.-06.01.2018


janafan

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Dann lass es Hergott noch mal einfach bleiben. Aber verschone uns dann bitte auch mit deinen werten Kommentaren, wenn es wieder läuft. Ganz oder gar nicht. Die Springer wissen schon, was sie an echter Unterstützung haben und wissen das zu schätzen. Und auf sowas da legen sie eh keinen Wert. Schlimmer als markus zur Zeit :rolleyes:

ganz meine rede
 

janafan

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Ein paar statistische Informationen müssen natürlich an dieser Stelle auch wieder sein. Folgende Springer gewannen die ersten drei Wettkämpfe der Tournee:

1953/54: Olaf Bjoernstad (NOR)
1958/59: Helmut Recknagel (DDR)
1959/60: Max Bolkart (BRD)
1962/63: Toralf Engan (NOR)
1968/69: Björn Wirkola (NOR)
1971/72: Yukio Kasaya (JPN)
1997/98: Kazuyoshi Funaki (JPN)
2002/03: Sven Hannawald (GER)
2004/05: Janne Ahonen (FIN)

Mit Ausnahme von Yukio Kasaya, der - schon oft ist es erwähnt worden - in Bischofshofen nicht antrat, hat jeder dieser Springer auch die Tournee gewonnen. Aber lediglich einer von neun gewann auch Bischofshofen.


interessant, wusste ich zum beispiel noch nicht, wieso ist der nicht mehr angetreten?
 

Benjamin

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Nun, 1972 fanden die Olympischen Winterspiele ja erstmals in Japan statt, in Sapporo. Und für die Japaner war das natürlich der sportliche Höhepunkt schlechthin. Bei der japanischen Sportführung hatte man sich in den Kopf gesetzt, dass das Team unbedingt rechtzeitig zu Hause mit dem Training für die Olympischen Spiele beginnen müsste (oder es wurden auch noch interne Ausscheidungen gesprungen, ganz genau kenne ich den Grund nicht. You weiß es sicher noch genauer). Und so wurde das japanische Team dann vor dem letzten Wettkampf nach Hause zurückbeordert. Die Vierschanzentournee, die damals noch keine 20 Jahre alt war, erschien damals zweitrangig.

Tourneesieger in der Saison wurde dann der Norweger Ingolf Mork - ohne einen Tagessieg gefeiert zu haben. Ein Kuriosum am Rande: Im Jahr zuvor, das heißt in der Saison 1970/71, hatte ebendieser Ingolf Mork drei Tagessiege errungen (in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen) und die Tournee dennoch nicht gewonnen. In Innsbruck war er nämlich gestürzt...
 
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sj441

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Bei der japanischen Sportführung hatte man sich in den Kopf gesetzt, dass das Team unbedingt rechtzeitig zu Hause mit dem Training für die Olympischen Spiele beginnen müsste (oder es wurden auch noch interne Ausscheidungen gesprungen, ganz genau kenne ich den Grund nicht. You weiß es sicher noch genauer).
Die österreichische AZ schrieb damals von einem "nationalen Qualifikationsspringen", an dem die Springer teilnehmen mussten.

http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19720104_A13;html=1

Interessant aber auch (etwas off topic), der Artikel ganz oben auf der Seite "Brundage droht auch Nordischen", die die teilweise höchst absurden Amateurbestimmungen des damaligen IOC zum Thema machten. Mitsamt der nicht ganz unrealistischen Befürchtung, dass dies die letzten Winterspiele werden würden.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Was ja eigentlich komplett absurd ist: Dass sich einer, der dreimal hintereinander die komplette Weltelite bezwingt, intern für die Spiele qualifizieren muss. Aber gut, so war das eben.

Ein Wort noch zu Ingolf Mork: Er war wie gesagt in der Saison davor bei dem einzigen Wettkampf, den er nicht gewonnen hatte, gestürzt. Aber auch in Innsbruck hatte er die höchsten Weiten erzielt. Ohne dem Sturz wäre also auch er ein Anwärter auf den Grand Slam gewesen.

http://www.wyniki-skoki.hostingasp.pl/Konkurs.aspx?season=1971&id=123&rodzaj=M

Und zu den Olympischen Spielen: Tja, während sich bei Olympia heute alles dem Kommerz unterordnet, herrschte damals das andere Extrem. Ob man da jemals wieder einen goldenen Mittelweg finden wird?
 

Wilhelm2704

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Was ja eigentlich komplett absurd ist: Dass sich einer, der dreimal hintereinander die komplette Weltelite bezwingt, intern für die Spiele qualifizieren muss. Aber gut, so war das eben.

Ein Wort noch zu Ingolf Mork: Er war wie gesagt in der Saison davor bei dem einzigen Wettkampf, den er nicht gewonnen hatte, gestürzt. Aber auch in Innsbruck hatte er die höchsten Weiten erzielt. Ohne dem Sturz wäre also auch er ein Anwärter auf den Grand Slam gewesen.

http://www.wyniki-skoki.hostingasp.pl/Konkurs.aspx?season=1971&id=123&rodzaj=M

Und zu den Olympischen Spielen: Tja, während sich bei Olympia heute alles dem Kommerz unterordnet, herrschte damals das andere Extrem. Ob man da jemals wieder einen goldenen Mittelweg finden wird?

Ehrliche Einschätzung gefällig?
:sauer::donk::donk::donk::donk::donk::mad1:
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Angesichts der Leistungen von Andreas Wellinger, Junshiro Kobayashi und Daniel-Andre Tande im Probedurchgang muss man ja fast noch auf einen anderen Rekord schauen. Adam Malysz gewann in der Saison 2000/01 die Tournee mit dem unfassbaren Vorsprung von 104,4 Punkten. Kamil Stoch hat im Moment 64,5 Punkte Vorsprung auf Andreas Wellinger. Wellinger und Kobayashi hatten in der Probe etwa 20 Punkte Rückstand auf Stoch.

Ich denke zwar, dass sie sich noch etwas steigern werden, so dass dieser Rekord hält - aber ganz auszuschließen ist tatsächlich nicht, dass auch dieser Rekord geknackt wird. Den würde Stoch aber zumindest nur einem Landsmann abnehmen.
 

Robinho

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Nochmals Glückwunsch an Kamil Stoch zum Tourneesieg und gleichzeitig zum 2. Grand Slam nach Sven Hannawald! Zum "Malysz-Rekord" hat es allerdings nicht ganz gereicht.

Auch sehr erfreulich ist der 2. Platz von Andreas Wellinger :party: Anders Fannemel komplettiert verdientermaßen das Podest der Tournee-Wertung.

Die DSV-Adler belegen in der Endabrechnung die Plätze 2, 7, 11, 13, 18 und 27. Gerade für den 18. Constantin Schmid ein überragendes Ergebnis! Nächstes Jahr holt sich ein Deutscher den Tourneesieg, da bin ich mir jetzt schon sicher :jap:

Hier die vollständige Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2017/18:

1.jpg

2.jpg

 

Hakuba

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Nun, 1972 fanden die Olympischen Winterspiele ja erstmals in Japan statt, in Sapporo. Und für die Japaner war das natürlich der sportliche Höhepunkt schlechthin. Bei der japanischen Sportführung hatte man sich in den Kopf gesetzt, dass das Team unbedingt rechtzeitig zu Hause mit dem Training für die Olympischen Spiele beginnen müsste (oder es wurden auch noch interne Ausscheidungen gesprungen, ganz genau kenne ich den Grund nicht. You weiß es sicher noch genauer). Und so wurde das japanische Team dann vor dem letzten Wettkampf nach Hause zurückbeordert. Die Vierschanzentournee, die damals noch keine 20 Jahre alt war, erschien damals zweitrangig. ...

So war das! Leider.:hmpf: Dass die Springer nach dem dritten Springen heimkehren, war lange vorher festgelegt worden. Nachdem Kasaya so überlegen führte, wurde von seinem Trainer (sein älterer Bruder) auch aufgrund von Bitten heimischer Fans, vorgeschlagen, dass er die Ausscheidungsspringen in Japan auslassen und in Bhofen antreten solle, aber das wurde abgelehnt. So kehrte er ohne Murren heim.
Später war allen klar, dass dies ein großer Fehler gewesen war, aber damals war der Wert der VST in Japan nicht so groß.



Nochmals Glückwunsch an Kamil Stoch zum Tourneesieg und gleichzeitig zum 2. Grand Slam nach Sven Hannawald! Zum "Malysz-Rekord" hat es allerdings nicht ganz gereicht.

Auch sehr erfreulich ist der 2. Platz von Andreas Wellinger :party: Anders Fannemel komplettiert verdientermaßen das Podest der Tournee-Wertung. ...

Danke für Deine schönen und postwendend erstellten Übersichten!

Für mich hätte es Kobayashi Jun genauso verdient wie Anders Fannemel. 0,2 Punkte für eine ganze Tournee ist kein Leistungsunterschied, sondern Glück.

Ich bin überaus angetan von seiner stabilen Leistung. Ich hatte nach Hakuba die Hoffnung, dass bei ihm ein Knoten geplatzt ist, aber mit diesen sicheren und guten Sprüngen hatte ich nicht gerechnet. Endlich mal wieder ein Japaner, der die arrivierten und sieggewohnten Teams ein wenig piesacken kann. Er scheint sich in der Spitze festgebissen zu haben (kein Platz jenseits der Top Ten!) und ich hoffe, er bleibt nicht nur da, sondern kann noch ein wenig zulegen.
Auch in diesem Sinne ist es schade, dass es für ihnen keinen Heim-WC gibt. In GaPa gab es für ihn nicht die Spur von Anfeuerung und Applaus von den Zuschauern (bis auf die drei bis vier Japan-Fans, einer davon ich selbst), auch in Oberstdorf war es wohl so. Schön, dass es in IBK anders war, dort hat der Sprecher ihn auch entsprechend angekündigt.

Nun bin ich gespannt, wie er fliegt.
 
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Mich wundert es ja, dass im Internet immer noch viele meinen Horngacher hätte Kubacki um den Tagessieg gebracht.
Jetzt sehen wir das ganze mal realistisch
- Kubacki hat eine wahnsinnig hohe Flugkurve und kommt oft nicht gut zur Landung
- Kubacki neigt dazu sehr weite Sprünge abzurudern (z.B. in Neustadt)
- Im 2. Durchgang waren, die Weiten allgemein recht hoch, womit klar war, dass Kubacki sicher ca. 140 springen hätte müssen um Stoch den Grand Slam vermiesen zu können -> Landeprobleme wären vorprogrammiert gewesen
- Ein Gate bedeutet gerade einmal 2,3 Weitenpunkte, also nichtmal 1,5 Meter
-> Kubacki hätte die 133 auch von der Luke zwingend erreichen müssen um überhaupt die Chance auf eine vordere Platzierung zu haben, d.h. das Szenario das Kubacki wegen nicht erhaltenen Pluspunkten hinter Stoch landet war auszuschließen
- Die 127,5 Meter von Kubacki waren einfach nicht gut genug

-> also für mich hatte Kubacki durch die Verkürzung die bessere SIegeschancen, oder zumindest nicht schlechtere
 

Skispringen4Fan

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Sehe ich ähnlich @adler.

Allerdings sind nicht alle dieser Leute so Skisprungwissend wie die meisten hier im Forum. Für dem Gelegenheitszuschauer sieht das dann halt ziemlich verdächtig aus wenn der Teamkollege ein Gate weniger bekommt und Kamil nicht...
 

Benjamin

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Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Meiner Ansicht nach sind die Bonuspunkte, die es bei einer Anlaufverkürzung gibt, recht gut austariert - zumindest dann, wenn der Anlauf nicht gerade an der "Kotzgrenze" ist, was nicht der Fall war. Soll heißen: Mit einer Luke mehr Anlauf wäre er vielleicht auf Platz 7 gelandet.
 

sj441

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Und man darf nicht vergessen, dass Kubacki bei nahzu identem Wind im 1. DG 132 Meter von Luke 10 geschafft hat. Also hätten von Luke 11 locker die 133 Meter drin sein müssen.
 

JohnBorno

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Was ich bei Kubacki immer wieder erstaunlich finde, dass er, wenn er die Sprünge flacher ansetzt, deutlich weiter springt. Hatte nach dem Absprung im 2. Durchgang die Befürchtung, dass er ne Stadionrunde dreht. Also hat er im Übergang noch nicht den Fluss drin, wie im Sommer. Oder sein Sprung funktioniert bei winterlichen Verhältnissen einfach nicht so gut wie wie bei wärmeren Temperaturen im Sommer (wenn denn sowas möglich ist).

PS: Nach meinem Gefühl hatte Richi die letzten Jahre das gleiche Problem, was er seit diesem Jahr über dem Vorbau deutlich besser im Griff hat. Da ist eine soviel stärkere Kraftübertragung nach vorne drinnen, dass selbst schwächere Sprünge noch bärenstark sind.
 
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hm...beim 2. hatte ich gleich den Eindruck, dass der nicht so weit geht.
Ist ein wenig so wie bei Wellinger. Auch der bekommt die Drehung nach dem Absprung nicht immer so hin, dass er untern genug Geschwindigkeit hat, wobei er diesbezüglich sicher schon weiter ist als Kubacki.

Richie hatte eigentlich immer eine recht hohe Flugkurve...zu Saisonbeginn 2015/16 sah man dann aber plötzlich einen ganz anderen Freitag, der die Skier flach rauslaufen lässt und schön am Hang entlangleitet. Allerdings konnte er den Stil nicht das ganze Jahr durchziehen und hat im Verlaufe der Saison immer öfter unten die Geschwindigkeit verloren. 2016/17 war das dann so ein zwischending, allerdings oft mit Pendler nach dem Absprung. Die hat er diese Saison gut in den Griff bekommen und gepaart mit einer Portion Selbstvertrauen bringt er sowohl Höhe als auch Geschwindigkeit in den Sprung.
 

PC_principal

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Bei Kubacki ging es ja noch um den dritten Platz in der Tourneewertung, da hat Fannemel ja ordentlich vorgelegt. Hat schon Sinn gemacht da Risiko zu gehen.
 

crus`1

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hatte ja auch eine Verkürzung vorgeschlagen, damit nicht die Landung den Tagessieg entscheiden.

Wenn Kubacki dann über 140 gekachelt hätte und Horngacher dann bei Stoch verkürzt hätte damit dieser gut landen kann, wäre es auch wieder zu Diskussionen gekommen.
 
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