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Nach der Tour ist vor der Vuelta . Nachdem die beiden anderen 3-Wochen-Rundfahrten jeweils erst beim letzten Zeitfahren entschieden wurden, liegt die Messlatte für die Rundfahrt auf der iberischen Halbinsel hoch.
Dieses Jahr beschränkt sich die Vuelta hauptsächlich auf die Küsten. Nach dem Start in Frankreich gibt es einen kurzen Abstecher in die Pyrenäen nach Andorra und dann geht es erstmal südlich. Ein Transfer befördert das Peloton wieder nach Norden in Richtung Baskenland und Kantabrien, bevor der Schlusspunkt wieder in Madrid stattfindet.
Die Etappen:
Kurzes Mannschaftszeitfahren zum Auftakt in Frankreich ohne Schwierigkeiten, dafür technisch anspruchsvoll durch die Altstadt
Reine Flachetappe für die Sprinter
Am dritten Tag direkt eine Bergetappe. Mit dem Col de la Perche (22,7km, 4,2%), dem Coll de la Rabassa (13,7km, 6,6%) und dem Alto de la Comella (4,6km, 7,7%) stehen die ersten Härtetests auf dem Programm. Vor allem das Ende kann für einen Fahrer, der noch Anlaufschwierigkeiten hat, richtig gefährlich werden.
Hier dürfen wieder die Sprinter ran, bei den wenigen richtigen Flachetappen werden die sicherlich jede Chance wahrnehmen, die sie bekommen können
Wenn die Vuelta sich in einer Sache von Giro und Tour abhebt, dann sind das ihre fiesen kurzen Schlussanstiege. Diesmal nach Ermita de Santa Lucia (4km, 8,5%) mit mehreren Passagen, die an die 20% rangehen.
Zu schwer für die Sprinter, zu leicht für die Klassementfahrer. Das Auf und Ab mit 5 Bergwertungen wird dann wohl was für Ausreißer
Könnte was für die Sprinter werden, die zu Beginn die Höhenmeter gut bewältigen.
Zuletzt 2010 im Programm, war es mal wieder Zeit, in Xorret de Cati vorbeizuschauen. 3,8km lang und im Schnitt 11,5% steil, maximal 22%. Hier werden einige Fahrer richtig ins stehen kommen und die Favoriten müssen sich zeigen.
Die Werte sind fast identisch zum Vortag - 3,8km lang, 10,3% steil, maximal 21%, mit diversen Rampen oberhalb von 15%. 2015 gewann Dumoulin als Solist und die Favoriten kamen fast alle einzeln oben an.
Nach dem Ruhetag folgt eine schwierig zu bewertende Etappe. Der Collado Bermejo stellt das einzige Hindernis an diesen Tag dar, doch ist er schwer genug, um sämtlichen Sprintern den Zahn zu ziehen. Für Klassementfahrer wohl zu einfach und dann mit 33km Abfahrt bis ins Ziel. Dürfte daher was für eine Gruppe werden.
Erste richtige große Bergankunft, aber möglicherweise nicht zu schwer. Der Alto de Velefique (14km, 6,4%) gibt den Scharfrichter, bevor der Schlussanstieg zum Observatorium beginnt (17,2km mit 5,6%). Der Anstieg beginnt sehr steil (erste 7km mit fast 9% im Schnitt), wird dann fast flach, bevor die letzten Kilometer nochmal ansteigen.
Nach superflacher erster Hälfte beginnt die Etappe richtig schwer zu werden und ist für Attacken gut geeignet. Mit dem langen Anstieg zum Puerto de Leon und dem nur 17km vor dem Ziel liegenden Purteo del Torcal eine ideale Etappe für bergfeste Ausreißer.
Mal wieder ein Zeichen an die Sprinter, dass man sie nicht ganz vergessen hat.
Nach 8 Jahren feiert die Sierra de la Pandera ihr Comeback bei der Vuelta. Damals gewann Cunego als Ausreißer vor den Favoriten, die sich einen heißen Kampf am Schlussanstieg lieferten. Nachdem in der Anfahrt mit dem Alto de los Villares de Jaen (4,4km mit 8,9%) eine steile Rampe wartet, ist der 8,4km lange Schluss durchschnittlich 8% steil, wobei mehrere Passagen im Bereich 12-13% liegen.
Kurz, aber dafür umso schwerer. Der erste Berg ist zwar nur 7km lang, dafür aber fast 10% steil. 2013 gewann hier Horner die Etappe und legte den Grundstein für seinen späteren Gesamtsieg. Bis auf den Schlusssteil bewegt man sich fast immer im zweistelligen %-Bereich mit Rampen bis 18%. Aber das war es noch nicht, denn nach einer Abfahrt wartet nochmal fast 1700 Höhenmeter auf die Fahrer - der insgesamt 28km lange Schlussanstieg zur Sierra Nevada. Hier wird es definitiv eine Vorentscheidung um den Vueltasieg geben.
Nach dem zweiten Ruhetag geht es weiter für die Klassementfahrer, denn das lange und flache Einzelzeitfahren kann für große Abstände sorgen.
Nächster Tag für die Bergspezialisten, diesmal geht es bei weitem nicht so hoch wie in den vorangegangenen Bergetappen, aber nicht minder schwierig. Zum Schluss warten mit dem Puerto de Alisas (12,6km, 4,8%) und dem Schluss hinauf nach Los Machucos zwei Anstiege. Insbesondere das Finale sieht extrem schwierig aus. Der Berg hat gut 8% bei etwa 8,3km Länge, soll aber Rampen bis 28% dabei haben.
Anspruchsvolles Finish mit mehreren Bergwertungen, die ideal für eine Gruppe sein werden. Der Schluss ist wieder ansteigend, diesmal nur gut 2,2km, dafür aber wieder mit knapp 10% im Schnitt.
Klassische Etappe für eine Fluchtgruppe, da für einen Sprint zu schwer und mit zu vielen Bergen drin. Die vorn werden es am letzten Berg knallen lassen, die Favoriten schonen sich für den nächsten Tag
Der Tag der Entscheidung, die Königsetappe im Kantabrischen Gebirge. Schon zum Aufwärmen gibt es mit dem Alto de la Cobertoria (8km, 8,7%) und dem Alto del Cordal (5,6km, 8,9%) zwei 1er-Berge, die richtig steil sind. Nach drei Wochen und dem finalen Kampf um die Gesamtwertung werden die unheimlich weh tun. Und dann steht er da - der finale Schlusspunkt, die letzten 12,5km mit durchschnittlich 10% Steigung und insbesondere die legendäre "Cuena les Cabres", eine 500m lange Rampe mit über 20% im Schnitt.
Der verzweifelte Hilferuf des Veranstalters, dass sich doch irgendein verrückter Sprinter die letzten Tage die Berge hochquält, damit er in Madrid noch einen finalen Triumph feiern kann. Man darf gespannt sein, wer da wirklich am Ende noch dabei ist.
Teilnehmer:
In den letzten Jahren war die Vuelta die Rundfahrt, die am meisten Prominenz zu bieten hatte. Allerdings hinterlässt die kurze Abfolge zwischen Tour und Vuelta immer das Fragezeichen, wie gut die Favoriten aus der Frankreich-Rundfahrt kommen.
Bisher stehen folgende Namen auf dem Papier: Froome, Aru, Nibali, Pozzovivo, Majka, Chaves, beide Yates-Brüder, Zakarin, Kruijswijk, Kelderman. Dumoulin, Valverde, Porte und sicher auch Quintana werden nicht dabei sein, bei Landa kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er noch eine dritte große Rundfahrt mitnimmt.
Und natürlich Adam Hansen :thumb:
Dieses Jahr beschränkt sich die Vuelta hauptsächlich auf die Küsten. Nach dem Start in Frankreich gibt es einen kurzen Abstecher in die Pyrenäen nach Andorra und dann geht es erstmal südlich. Ein Transfer befördert das Peloton wieder nach Norden in Richtung Baskenland und Kantabrien, bevor der Schlusspunkt wieder in Madrid stattfindet.
Die Etappen:
Kurzes Mannschaftszeitfahren zum Auftakt in Frankreich ohne Schwierigkeiten, dafür technisch anspruchsvoll durch die Altstadt
Reine Flachetappe für die Sprinter
Am dritten Tag direkt eine Bergetappe. Mit dem Col de la Perche (22,7km, 4,2%), dem Coll de la Rabassa (13,7km, 6,6%) und dem Alto de la Comella (4,6km, 7,7%) stehen die ersten Härtetests auf dem Programm. Vor allem das Ende kann für einen Fahrer, der noch Anlaufschwierigkeiten hat, richtig gefährlich werden.
Hier dürfen wieder die Sprinter ran, bei den wenigen richtigen Flachetappen werden die sicherlich jede Chance wahrnehmen, die sie bekommen können
Wenn die Vuelta sich in einer Sache von Giro und Tour abhebt, dann sind das ihre fiesen kurzen Schlussanstiege. Diesmal nach Ermita de Santa Lucia (4km, 8,5%) mit mehreren Passagen, die an die 20% rangehen.
Zu schwer für die Sprinter, zu leicht für die Klassementfahrer. Das Auf und Ab mit 5 Bergwertungen wird dann wohl was für Ausreißer
Könnte was für die Sprinter werden, die zu Beginn die Höhenmeter gut bewältigen.
Zuletzt 2010 im Programm, war es mal wieder Zeit, in Xorret de Cati vorbeizuschauen. 3,8km lang und im Schnitt 11,5% steil, maximal 22%. Hier werden einige Fahrer richtig ins stehen kommen und die Favoriten müssen sich zeigen.
Die Werte sind fast identisch zum Vortag - 3,8km lang, 10,3% steil, maximal 21%, mit diversen Rampen oberhalb von 15%. 2015 gewann Dumoulin als Solist und die Favoriten kamen fast alle einzeln oben an.
Nach dem Ruhetag folgt eine schwierig zu bewertende Etappe. Der Collado Bermejo stellt das einzige Hindernis an diesen Tag dar, doch ist er schwer genug, um sämtlichen Sprintern den Zahn zu ziehen. Für Klassementfahrer wohl zu einfach und dann mit 33km Abfahrt bis ins Ziel. Dürfte daher was für eine Gruppe werden.
Erste richtige große Bergankunft, aber möglicherweise nicht zu schwer. Der Alto de Velefique (14km, 6,4%) gibt den Scharfrichter, bevor der Schlussanstieg zum Observatorium beginnt (17,2km mit 5,6%). Der Anstieg beginnt sehr steil (erste 7km mit fast 9% im Schnitt), wird dann fast flach, bevor die letzten Kilometer nochmal ansteigen.
Nach superflacher erster Hälfte beginnt die Etappe richtig schwer zu werden und ist für Attacken gut geeignet. Mit dem langen Anstieg zum Puerto de Leon und dem nur 17km vor dem Ziel liegenden Purteo del Torcal eine ideale Etappe für bergfeste Ausreißer.
Mal wieder ein Zeichen an die Sprinter, dass man sie nicht ganz vergessen hat.
Nach 8 Jahren feiert die Sierra de la Pandera ihr Comeback bei der Vuelta. Damals gewann Cunego als Ausreißer vor den Favoriten, die sich einen heißen Kampf am Schlussanstieg lieferten. Nachdem in der Anfahrt mit dem Alto de los Villares de Jaen (4,4km mit 8,9%) eine steile Rampe wartet, ist der 8,4km lange Schluss durchschnittlich 8% steil, wobei mehrere Passagen im Bereich 12-13% liegen.
Kurz, aber dafür umso schwerer. Der erste Berg ist zwar nur 7km lang, dafür aber fast 10% steil. 2013 gewann hier Horner die Etappe und legte den Grundstein für seinen späteren Gesamtsieg. Bis auf den Schlusssteil bewegt man sich fast immer im zweistelligen %-Bereich mit Rampen bis 18%. Aber das war es noch nicht, denn nach einer Abfahrt wartet nochmal fast 1700 Höhenmeter auf die Fahrer - der insgesamt 28km lange Schlussanstieg zur Sierra Nevada. Hier wird es definitiv eine Vorentscheidung um den Vueltasieg geben.
Nach dem zweiten Ruhetag geht es weiter für die Klassementfahrer, denn das lange und flache Einzelzeitfahren kann für große Abstände sorgen.
Nächster Tag für die Bergspezialisten, diesmal geht es bei weitem nicht so hoch wie in den vorangegangenen Bergetappen, aber nicht minder schwierig. Zum Schluss warten mit dem Puerto de Alisas (12,6km, 4,8%) und dem Schluss hinauf nach Los Machucos zwei Anstiege. Insbesondere das Finale sieht extrem schwierig aus. Der Berg hat gut 8% bei etwa 8,3km Länge, soll aber Rampen bis 28% dabei haben.
Anspruchsvolles Finish mit mehreren Bergwertungen, die ideal für eine Gruppe sein werden. Der Schluss ist wieder ansteigend, diesmal nur gut 2,2km, dafür aber wieder mit knapp 10% im Schnitt.
Klassische Etappe für eine Fluchtgruppe, da für einen Sprint zu schwer und mit zu vielen Bergen drin. Die vorn werden es am letzten Berg knallen lassen, die Favoriten schonen sich für den nächsten Tag
Der Tag der Entscheidung, die Königsetappe im Kantabrischen Gebirge. Schon zum Aufwärmen gibt es mit dem Alto de la Cobertoria (8km, 8,7%) und dem Alto del Cordal (5,6km, 8,9%) zwei 1er-Berge, die richtig steil sind. Nach drei Wochen und dem finalen Kampf um die Gesamtwertung werden die unheimlich weh tun. Und dann steht er da - der finale Schlusspunkt, die letzten 12,5km mit durchschnittlich 10% Steigung und insbesondere die legendäre "Cuena les Cabres", eine 500m lange Rampe mit über 20% im Schnitt.
Der verzweifelte Hilferuf des Veranstalters, dass sich doch irgendein verrückter Sprinter die letzten Tage die Berge hochquält, damit er in Madrid noch einen finalen Triumph feiern kann. Man darf gespannt sein, wer da wirklich am Ende noch dabei ist.
Teilnehmer:
In den letzten Jahren war die Vuelta die Rundfahrt, die am meisten Prominenz zu bieten hatte. Allerdings hinterlässt die kurze Abfolge zwischen Tour und Vuelta immer das Fragezeichen, wie gut die Favoriten aus der Frankreich-Rundfahrt kommen.
Bisher stehen folgende Namen auf dem Papier: Froome, Aru, Nibali, Pozzovivo, Majka, Chaves, beide Yates-Brüder, Zakarin, Kruijswijk, Kelderman. Dumoulin, Valverde, Porte und sicher auch Quintana werden nicht dabei sein, bei Landa kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er noch eine dritte große Rundfahrt mitnimmt.
Und natürlich Adam Hansen :thumb: