Wandern - Ab in die Natur!


Wurzelsepp

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@Angliru Ich wünsche dir schon jetzt viel Spass, da habe ich doch schon ein paar Etappen gemacht. So als Tipp würde ich ab Kandersteg die offizielle Route verlassen und etwas südlich davon bleiben:
Statt Kandersteg - Bonderchrinde - Adelboden - Hahnenmoospass (mitten im Skigebiet) - Lenk - Gstaad etc würde ich ganz klar so gehen:
Kandersteg - Entschligegrat - Engstligenalp (dort Übernachten zB im Berghaus Bärtschi) - Ammertenpass - Simmenfälle - Iffigenalp - Tungelpass - Lauenensee.

Viel schönere Landschaft und auch besser Übernachtungsplätze...

PS: In Sachen Übernachtung würde ich schauen, ob es keine SAC-Hütte am Weg hat, zB eine Übernachtung in der Blüemlisalphütte direkt am Hohtürli (zwischen Griesalp und Kandersteg) ist der Hit!

PPS: Lade dir unbedingt die Gratis-App "swisstopo" herunter, das sind die besten Karten der Welt...
 

Angliru

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@Angliru Ich wünsche dir schon jetzt viel Spass, da habe ich doch schon ein paar Etappen gemacht. So als Tipp würde ich ab Kandersteg die offizielle Route verlassen und etwas südlich davon bleiben:
Statt Kandersteg - Bonderchrinde - Adelboden - Hahnenmoospass (mitten im Skigebiet) - Lenk - Gstaad etc würde ich ganz klar so gehen:
Kandersteg - Entschligegrat - Engstligenalp (dort Übernachten zB im Berghaus Bärtschi) - Ammertenpass - Simmenfälle - Iffigenalp - Tungelpass - Lauenensee.

Viel schönere Landschaft und auch besser Übernachtungsplätze...

PS: In Sachen Übernachtung würde ich schauen, ob es keine SAC-Hütte am Weg hat, zB eine Übernachtung in der Blüemlisalphütte direkt am Hohtürli (zwischen Griesalp und Kandersteg) ist der Hit!

PPS: Lade dir unbedingt die Gratis-App "swisstopo" herunter, das sind die besten Karten der Welt...
Vielen Dank schon mal! (y)

Tatsächlich bin ich in der Planung schon gut voran geschritten und hab die Engstligenalp oberhalb von Adelboden schon für die Übernachtung gebucht. Adelboden an sich war einfach kack teuer und da ich dort auch einen Ruhetag verbringen will, sieht das perfekt aus.

Danach bin ich noch unsicher. Nach Gstaad mache ich definitiv nicht, sondern würde die "alte" Variante über Gsteig und Col des Mosses laufen. Ammertenpass und dann via Iffigenalp nach Gsteig sieht top aus und auch in 2 Tagen machbar. Wobei ich bei Ammertenpass gelesen hab, eher nur bei gutem Wetter laufen, aber gut, das Risiko, dass irgendwas nicht geht, weil das Wetter nicht passt, muss man eh in Kauf nehmen, wenn man so lange unterwegs ist. Nach Lauensee dann runter über Tungelschuss am Wasserfall lang? Sieht auf dem Profil nach schön steilen Abstiegen aus, genau das, was die Knie erfreut :clowns:

Vor Kandersteg wäre mein Etappenplan: Lauterbrunnen -> Rotstockhütte -> Bundalp -> Kandersteg. Rotstockhütte zur Blüemlisalp ist mir mit 2000hm hoch und über 1000hm runter an einem Tag zu viel, das muss ich immer etwas die Waage halten. Ist halt doch nochmal was anderes, wenn man länger unterwegs ist, dazu ca. 15kg Rucksack. Die Bundalp schaut aber auch sehr nett aus.

Bzgl. der Karten hab ich Outdooractive (als Premiumvariante) und plane da auch alle Routen mit Downloadfunktion. Muss da mal schauen, ob Swisstopo sich da irgendwo unterscheidet. Mit so einen Schmarrn wie Kompass laufe ich aber nicht rum, die Karten sind der letzte Müll.
 

Wurzelsepp

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Noch zwei Möglichkeiten:

- Zwischen der Rotstock- und der Blüemlisalphütte würde sich die Gspaltenhornhütte oberhalb der Sefinenfurgge anbieten. War noch nie dort, aber der Umweg ist verkraftbar und du sparst ein paar Höhenmeter (nach der Sefinenfurgge nur runter auf 2000m und nicht auf 1600..).

- Nach dem Ammertenpass runter zu den Simmenfällen und gleich wieder rauf zum Flueseehüttli. Die Hütte ist für Selbstversorger, extrem günstig und muss vorab telefonisch gebucht werden. Ab da via Tierbergsattel bis zur Cabanne des Audannes (relativ weit und die Karrenfelder strengen so richtig an), sonst mit einer Zwischenübernachtung in der Wildstrubelhütte. Der Umweg ist verkraftbar, die Lage der Hütte ist grandios. Nach der Cabanne des Audannes entweder zur Cabane de Prarochet und dann schon via Derborence ins Wallis. Sonst über den Sanetschpass runter nach Gsteig (da würde auch die Gondel fahren...).

Swisstopo: Die App ist gratis, die Karten sind viel detaillierter als zB Openstreetmap, obwohl auch OSM in der Regel völlig ausreichend ist.
Die Websites SwissTopo oder Wanderland sind zur Planung sehr nützlich.
 

Angliru

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Die Alternativen klingen super, die zweite Sache aber fast eher was für einen eigenen Trip. Selbstversorger ist aber schwierig, da ich kein Essen, etc. mitnehmen will. Für mich gehört das zum Urlaub dazu, dass ich mich nach dem Wandern um nix mehr kümmern muss und einfach genießen kann :smoke:. Die Route über Iffigenalp ziehe ich aber auf jeden Fall mal in Erwägung.

Grad mal geschaut, Swisstopo ist bei mir in Outdooractive integriert, passt also. Von OSM kann ich übrigens nur abraten, man liest bei uns immer wieder von Leuten, die abstürzen, etc., weil sie Wege von OSM nachlaufen und die Karten teilweise schlecht gepflegt sind. Viele verlassen sich da halt auch blind drauf, würde ich bei OSM niemals machen.
 

Wurzelsepp

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Ich habe bisher mit OSM sehr gute Erfahrung gemacht, sei es auf der Via de la Plata (gut, da kann nicht viel passieren...), aber auch auf dem E5 oder der GTA. Da hatte ich immer nur die OSM-Karten (von openandromaps auf Locus) dabei und die waren völlig ausreichend. Mehr als T3 mache ich aber auch nicht, nur ganz ausnahmsweise ein T3+, T4 vermeide ich wo immer möglich.

Ich war damals im Flueseehüttli nicht alleine, mein Plan war "Brot und Käse", die anderen Gäste hatten aber alle Teigwaren und Sauce und so dabei und da hat es für mich dann auch gereicht :saint:
 

Angliru

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Wo warst du auf bisher auf dem GTA? Hab ich irgendwie auch noch auf meiner (sehr langen :D) To-Do-Liste. OSM wird wohl dann etwas kritisch, wenn man sich abseits der bekannten Wege aufhalten will. E5 und GTA sind ja keine "Geheimtipps".

T4 laufe ich auch - wenn überhaupt - nur in absoluten Ausnahmefällen, vor allem auf längeren Touren will ich das komplett ausschließen, da der große Rucksack hier auch noch erschwerend beim Gleichgewicht hinzukommt. Schöne Mischung aus T2/T3 ist perfekt mit ein paar Highlights.
 

Wurzelsepp

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GTA: 2021 habe ich genau zwei Tage Griespass - Ponte gemacht, dann hat es so geschifft, dass die Wege weggeschwemmt wurden... 2022 dann insgesamt ca 10 Tage von Gondo bis Alagna. War toll, aber im Vergleich zum E5 der absolute "Geheimtipp", gerade zu Beginn. Die Wege waren zT auch ziemlich zugewachsen und nicht wie in Österreich oder der CH "herausgeputzt". Natürlich hatte es Leute (quasi nur Schweizer und Deutsche), aber vielleicht 10 pro Tag, und gesehen hat unterwegs idR niemanden.
2023 ging wegen der Achillessehne leider gar nichts und ob ich dieses Jahr weitermache, wird sich zeigen.
 

Angliru

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@Wurzelsepp Nochmals Danke - die Variante Engstligenalp -> Iffigenalp -> Lauenensee hab ich mir jetzt genauer angeschaut und übernehme das so definitiv für die Tour. Sieht definitiv besser aus als die Hauptroute.

Falls du dich da auch auskennst - auf dem Rochers de Naye (östlich vom Genfer See) kann man nicht übernachten, oder? Irgendwie finde ich da widersprüchliche Angaben...
 

Pirkko

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Die schönsten Berge, die man von Gstaad aus sieht, sind die Berge in Lauenen. Ich verbrachte da über 40 Jahre viele Urlaube und Wochenenden. Meine Eltern hatten da verschiedene Ferienwohnungen in Dauermiete
 

Himmelsstern

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HamburgBuam

Adalaide Byrd
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HamburgBuam und die Harzer Wandernadel - Teil 7: Ich bin Zurück

Nachdem ich wegen einem Konzert in Berlin war, hatte ich die restliche Urlaubswoche übrig. Also ab in den Harz, weitere Stempel der Harzer Wandernadel sammeln. Beim letzten Mal war ich bis Ilsenburg gekommen. Da ich meine Stempelsammelei auch als Rundreise durch den Harz ansehe, fuhr ich also mit der Bahn dorthin, um meine Tour fortzusetzen.

In Ilsenburg versorgte ich mich erst einmal zwecks Proviant in der örtlichen Bäckerei. Anschließend machte ich mich daran, den Weg zum Ilsestein zu suchen. Dieser führte erst einmal einen schlammigen Anstieg empor, der von Baggern aufgerissen worden war. Lecker. Meine Schuhe versanken im Schlick, während ein lebensmüder Trailrunner an mir vorbei ins Tal lief. Oben angekommen stellte ich dann fest, dass ein Blick auf die Karte hilfreich gewesen wäre. Denn die richtige Abzweigung wäre unten gewesen. Also zurück und den richtigen Weg genommen, welcher nach kurzer Zeit ebenfalls bergauf führte. Immerhin war der schmale Stieg von Waldarbeitern verschont geblieben.

Nach einiger Zeit erreichte ich den Ilsestein. Die Klippe bietet eine schöne Aussicht. Nachdem man Napoleon in den Befreiungskriegen in den Hintern trat, verzierte man den Ilsestein zur Feier mit einem Kreuz. Die Stempelstelle befand sich nahe des Kreuzes, sodass man über einen felsigen Pfad, der mit Geländern gesichert war, dorthin kraxeln musste. Nichts für ältere Stempeljäger.

Anschließend machte ich mich zum Gasthaus Plessenburg auf, wo der zweite Stempel wartete. Als ich dort ankam, ertappte ich erst einmal einen Wildpinkler, der rasch seinen Schniedel in die Buchse stopfte und mich diplomatisch grüßte. Ich nickte ihm zu und eilte dem Stempelkasten entgegen. Das Gasthaus lag mitten im Nirgendwo und war scheinbar geschlossen. Es lebt wohl von den Wandern der Sommersaison.

Der Pisseckenplatz folgte. Eine sehr kraftvoller Name für eine Wegekreuzung. Ob der Wildpinkler wohl noch in der Nähe war? Während ich mich dem nächsten Stempel am Oberförster Koch Denkmal zuwandte, zogen düstere Wolken auf. Zudem wurde die Luft sehr drückend und feucht. Es ist schwer zu beschreiben. Ich rechnete fest mit einem Schauer, aber zu meinem Erstaunen blieb es trocken. Ich holte mir den dritten Stempel also trockenen Fußes und marschierte weiter. Erste Müdigkeitserscheinungen meldeten sich.

Die Mönchsbuche folgte recht flott. Hier war nicht nur ein Stempel, sondern auch ein Infoschild. Einst hatten hier wandernde Mönche gerastet, wenn sie auf dem Weg nach Ilsenburg waren. Ich rastete ebenfalls kurz, ehe ich mich anschickte, die letzten 5 Kilometer nach Werningerode in Angriff zu nehmen. Auf der Karte hatte das so nahe ausgesehen...

Der Weg zog sich, war aber zumindest gut ausgeschildert. Als ich über den Kuhborn nach Werningerode einlief, pfiff ich aus dem letzten Loch. Ein Junge mit Mountainbike kam angeradelt und slidete so um die Kurven, dass ich Mitleid mit seiner Krankenkasse bekam. Aber wie auch immer. Ich trat aus dem Wald und erreichte die Zivilisation. Hach, wie schön. Und mein Hotel war auch nicht fern. Nur 500 Meter weiter.

Dummerweise war es ein Hotel, dessen Rezeption nicht besetzt war. Blöd zum Einchecken. Telefonisch erfuhr ich dann, dass es in Werningerode zwei Häuser dieses Hotels gab. Und mein Zimmer befand sich im anderen, 3,5 Kilometer entfernt am anderen Ende der Stadt. Zu meiner Verteidigung: Ich hatte telefonisch reserviert und wusste wirklich nicht, dass die zwei Gebäude haben. Und der Kollege, der die Reservierung entgegengenommen hatte, erwähnte dies auch nicht. Welch ein Glück, dass mich die Dame am Telefon sofort umbuchte, als sie erfuhr, dass ich kein Auto hatte. Und um mir die Kurtaxe zu ersparen, trug sie mich auch noch als Geschäftsreisenden ein. Den Schlüssel zog ich dann aus einem Automaten an der Gebäudeseite.

Erschöpft verkroch ich mich ins Zimmer und aß erst einmal etwas. Unterdessen plante ich den nächsten Tag. Denn es warteten noch viele Stempel im Wald...

Bilanz des Tages

Gelaufene Kilometer: 17,6
Stempel: 4
Wildpinkler: 1
 
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