Ich hatte beinahe 2 Wochen lang eine sehr ungewöhnliche und lästige Krankheit und das ausgerechnet, obwohl ich sonst eigentlich nie krank werde. Jedenfalls so, dass ich auf der Arbeit fehlen würde, aber da war diesmal gar nicht dran zu denken.
Es handelte sich um eine Fascialisparese, also um eine halbseitige Gesichtsnerv-Lähmung, was eben meine linke Gesichtshälfte in Mitleidenschaft zog - ziemlich ätzend das. Weil z.B. auch der Lidschluss davon betroffen war und mein linkes Auge oft tränte bzw. entzündet war und der Geschmackssinn der Zunge, weswegen manches Essen komplett eklig bzw. falsch schmeckte.
Sowas kann man kriegen durch einen verschleppten Virus jedwelcher Couleur und insofern das nicht vielleicht doch ein Schlaganfall
panik: gewesen war (gottseidank nicht, warum auch?), dann könne es
diverse Ärzte schrieb:
"so circa zwischen 3 Wochen und 3 Monaten dauern, dann dürfte alles wieder normal sein".
Keine Medis, de den Heilungsverlauf beschleunigen könnten, außer Bepanthen als Nothilfe für das lädierte linke Auge.
Jedenfalls freut es mich immens, dass diese Kacke zur frühest prognostizierten Zeit wieder von alleine weggegangen ist. Als erstes hatte ich letzten Mittwoch erfreut festgestellt, dass Wurst oder Käse kein papierner Fremdkörper mehr in meinem Mund ist. Diese Nervauswirkung auf die Zunge hatte ich vorher auch als erstes bemerkt, bis 1-2 Tage später der Rest von links dann auch ausfel. Also Mittwoch (ca. 2 Wochen + 1 Tag nach "Schwupps - ich geb' Dir mal 'ne Krankheit") waren Brötchen oder Brot mit Belag plötzlich wieder essbar (während der 2 Wochen waren Nudeln mit Sauce bzw. gebraten oder Schokolade / Gummibärchen - Getränke waren allesamt okay - die einzige Nahrung, die ich essen konnte.) und der Rest kam binnen der nächsten 24 Std. auch wieder auf die übliche Normlage.
War ich eben im Kiosk (Bier holen) bei dem netten jungen Türken, der mich kennt, der Besuch von einem asiatischen Kumpel hatte. Wie der junge Türke eher so der Typ Chaot.
Wir alberten halt so rum und ich erzählte (bzw. der Türke stellte fest), dass meine nervige Krankheit jetzt gottseidank schon wieder weg ist.
Und dann grübelten wir darüber, auf welches Sinnesorgan bzw. auf welchen Sinn wir am ehesten verzichten könnten.
Aus eigenem fiesen Erleben wollte ich den
Geschmackssinn (inclusive des
Geruchssinns, durch den der komplette Geschmack erst gebildet wird, keinesfalls aufgeben.
Tastsinn weg: auch extrem schei&e. Nix spüren zu können, muss furchtbar sein. Nix hören, also kein
Hörsinn: kann nicht gestrichen werden, aufgrund z.B. Musik.
Das
Sehen zog ich in Erwägung, aber erntete sofort berechtigten Protest meiner Diskussionspartner, die darauf keinesfalls verzichten wollten und wenn ich es mir recht überlegte: ich auch nicht.
Gottseidank fiel dem Migranten aus Asien noch ein, dass man das
Sprechen weglassen könnte, was mir spontan gar nicht eingefallen war.
Da war ich natürlich sofort mit einverstanden und wir hatten einen Konsens. Mit Gebärden, Schrift oder (habe ich beruflich sogar viel mit zu tun) akkustischen bzw. visuellen Hilfsmitteln kann man dieses Manko noch relativ probat eingrenzen.
Würde ich daher nehmen, wenn mir eine schlechte Fee (die aber noch Fee genug ist, um nochmal in die Riege der Guten aufsteigen zu wollen) die Wahl für eine dieser Einschränkungen erlauben würde.