Ich bin - aus lauter Langeweile - immer noch dabei, die beiden Pop 2000 Folgen von 1980-84 und 1982-85 (bei Youtube je Teile 1-5) zu schauen. Bin gerade bei Teil 3 von 82-85.
Eine wirklich hervorragende TV-Reportage.
manchmal wird es musikalisch wirklich bitter (Frl. Menke, Ina Deter panik: ), aber er folgt einem Faden: die Zerstörung einer eigenständigen deutschen Popkultur durch die eigene Industrie.
Es kommen alle interviewten Musiker, Beteiligten und Zeitzeugen gut und authentisch rüber. Irgendwie war es genau so. So schlimm, wie gut.
Ich steckte seinerzeit irgendiwe auch da mit drin mit meiner kleinen Band. Nicht so die große Schiene, dafür waren wir zu jung, da war die Suppe nämlich schon versalzen - Deutsch singen war wieder peinlich, also sangen wir in englisch.
Dennoch hat diese Aufbruchsstimmung (das geniale Dilletantentum) überhaupt erst dazu geführt, dass man als 16-jähriger aus der kulturell wachen Provinz zu einem Instrument gegriffen und sich auf eine Bühne gestellt hat.
Selber "aufnehmen, brennen und via myspace" in die Welt schicken war damals sowieso noch gar nicht.
Also musste man entweder selbstfinanziert oder über Indievertrag Platten pressen lassen (wie Inga Humpe so richtig sagte) oder Touren, Auftritte selbst akquirieren oder auf die Beine stellen.
Oder man begab sich in die Hände eines Managers oder Verlages und ab da hatte "die Industrie" wieder die Hände im Spiel und versaute dann die ganze Sache.