Gerade Fard verstrickt sich leider immer wieder in Widersprüchlichkeiten. So gehören Jungs wie Fard "einfach weggesperrt - Vater Staat du hast recht, wir sind deine Gäste - eine Frage, haben deine Gäste keine Rechte", nur um kurz darauf vom Drogenbesitz, -konsum, -ticken, Nasebrechen und Boxereien zu rappen? Sich nicht zu fragen, ob an den eigenen Händen unschuldiges Blut klebt ("Tanz mit dem Teufel")? Klar haben die Gäste in diesem Land Rechte, aber eben auch Pflichten und wer diese nicht erfüllt bekommt eben berechtigterweise Stress mit der Obrigkeit. Da bringt es wenig sich auf "Illegal" und asozial zu berufen und die Schuld Vater Staat in die Schuhe zu schieben, der einen vergessen hat. Es bringt auch nicht viel, die Ansicht zu vertreten, dass Bildung ihren Wert verliert, wenn es keine Arbeit gibt. Gerade dann ist Bildung wichtig und es bleibt zu hoffen, dass Fard nicht wirklich für die gesamte Generation sprechen möchte.
Inhaltlich ist mir "45" einfach zu platt und das obwohl ich die Migrationsraps in der Regel fühle, da auch meine Großeltern ihre Heimat verließen, um in Deutschland ihr Glück zu suchen. Allerdings ist keiner der beiden Akteure in der Lage, mich von ihrer Art von Sozialkritik zu überzeugen. Technisch und auch vom Sound her dagegen präsentiert sich "45" stimmig und überzeugend.