Was haltet ihr vom Open-Scoring?


DunKing

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Also ich bin auf jeden Fall auch der Meinung, dass die Gesundheit möglichst geschützt werden soll. Dass Boxen nicht gesund ist, weiss jeder, aber man sollte die Gefährdung halt möglichst eindämmen.

Mit meiner Aussage wollte ich nur bemerken, dass es unter dem Gesichtspunkt der Gesundheit auch ohne open scoring zu den von dir beschriebenen Situationen kommt. Es muss ja zwangsläufig immer ein Boxer hinten liegen. Und derjenige (oder der, der hinten zu liegen glaubt) schenkt den Kampf entweder ab oder er riskiert alles, um zu gewinnen.
Ob mit oder ohne open scoring. In den letzten zwei Runden riskiert der (vermeintlich) hinten liegende Mann meistens sehr viel.

Was sich wirklich ändern soll, ist die Leistung der Punkterichter. Wenn man seinen Gegner konstant ausboxt, sollte man am Ende einfach auch vorne liegen. Egal ob jetzt offen oder versteckt gescort wird. Solange man weiss, dass man im Ausland ohnehin immer verarscht wird, kann man sich eh nur auf ein K.O. verlassen.
 

Lord Krachah

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Klar. Wenn der große "El Terrible" in einen Konter reinläuft, dann sind natürlich die Regeln schuld. :rolleyes:

Hast du den Kampf gesehen? Morales wurde in den letzten Rundenpausen von seinem Trainer angeschrien, dass er gerade ********** wird und hat seinen Gameplan völlig über den Haufen geworfen. Von einfach so in einen Konter reinlaufen, kann überhaupt keine Rede sein.


Als Mittel gegen Robberys funktioniert es durchaus.

Warum? Bitte Belege. Hier hat bislang noch niemand ein positives Beispiel gebracht, was damit zusammenhängt, dass es keins gibt.
 

HamburgBuam

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Warum? Bitte Belege. Hier hat bislang noch niemand ein positives Beispiel gebracht, was damit zusammenhängt, dass es keins gibt.

Kein konkretes Beispiel. Die Auswirkung hat keinen Bezug auf die Wertungen selbst, sondern auf die Boxer, die so die Möglichkeit bekommen, rechtzeitig etwas gegen die Robbery zu tun. Wie oben schon beschrieben: Das Wissen um eine drohende Niederlage räumt dem Sportler die Chance ein, zu reagieren. Und wenn er nichts daran ändern kann, hat er zumindest die Möglichkeit, sich auf das Urteil vorzubereiten.

Auf die Punktrichter wird die Regel keinen Einfluss haben. Aber durch die Transparenz werden die Umstände fairer.
 

mano de piedra

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Kein konkretes Beispiel. Die Auswirkung hat keinen Bezug auf die Wertungen selbst, sondern auf die Boxer, die so die Möglichkeit bekommen, rechtzeitig etwas gegen die Robbery zu tun. Wie oben schon beschrieben: Das Wissen um eine drohende Niederlage räumt dem Sportler die Chance ein, zu reagieren. Und wenn er nichts daran ändern kann, hat er zumindest die Möglichkeit, sich auf das Urteil vorzubereiten.

Auf die Punktrichter wird die Regel keinen Einfluss haben. Aber durch die Transparenz werden die Umstände fairer.

Eine Geste der Menschlichkeit und des Sportsgeists quasi...

Erst be*******en wir dich, aber wir sagen es wenigstens direkt.
Lauf doch in den nächsten Schlag rein, verloren hättest du ja sowieso...
Oder suche doch bitte das sachliche und konstruktive Gespräch mit den Punktrichtern.
Oder geh einfach nach Hause, du hast ja bestimmt ein zweites Standbein aufgebaut und musst eigentlich nicht boxen, außerdem sieht das jeder Promoter gerne und verpflichtet dich wieder als Gegner.

Ich finde diese Art der Robbery noch viel perfider, da brauch man auch nichts
schönreden.
 

Patrick

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Eine Geste der Menschlichkeit und des Sportsgeists quasi...

Erst be*******en wir dich, aber wir sagen es wenigstens direkt.
Lauf doch in den nächsten Schlag rein, verloren hättest du ja sowieso...
Oder suche doch bitte das sachliche und konstruktive Gespräch mit den Punktrichtern.
Oder geh einfach nach Hause, du hast ja bestimmt ein zweites Standbein aufgebaut und musst eigentlich nicht boxen, außerdem sieht das jeder Promoter gerne und verpflichtet dich wieder als Gegner.

Ich finde diese Art der Robbery noch viel perfider, da brauch man auch nichts
schönreden.

:thumb:
 

DunKing

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Hier wird in etwas überemotionaler Weise das open scoring quasi mit Robbery gleichgestellt oder als Mittel dazu verstanden...
Es gibt wohl keinen Boxfan, der Betrug seitens der Punkterichter gutheisst. Will man wirklich gegen diese häufigigen Verarschungen vorgehen, ist open scoring ein Mittel dazu. Ein Schritt zu mehr Transparenz und Vorhersehbarkeit.
Erfüllt diese Funktion natürlich nur, wenn von Seiten der Promoter und Verbände auch der Druck auf die schwachen Punktrichter steigt.

Auch die Medien wären da halt etwas in der Pflicht. Diese jubeln aber halt gerne, wenn ihre Landsleute gewinnen und kritisieren daher Robbery's nur selten. Und kommt die Kritik aus dem Land des Verlierers, wird sie eh kaum gehört.

Aber auf jeden Fall ist das open scoring grds. ein Instrument, welches Licht ins Dunkel bringen kann, wenn es denn richtig angewandt wird.
 

MMA_Boxer

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Hier wird in etwas überemotionaler Weise das open scoring quasi mit Robbery gleichgestellt oder als Mittel dazu verstanden...

Imo nein. Das Argument welches hier von den Kritikern gebracht wird, ist das OS in VERBINDUNG mit Robberys deshalb die Situation schlechter gestaltet, weil der **********e Boxer seine Kampflinie verliert und völlig offensive boxen muss und somit für Konter und harte Schläge anfällig ist.

Zitat:

Lauf doch in den nächsten Schlag rein, verloren hättest du ja sowieso...

Es gibt wohl keinen Boxfan, der Betrug seitens der Punkterichter gutheisst. Will man wirklich gegen diese häufigigen Verarschungen vorgehen, ist open scoring ein Mittel dazu. Ein Schritt zu mehr Transparenz und Vorhersehbarkeit.

Ich hatte die Frage schon mal gestellt: Wo ist der Unterschied ob man während oder nach dem Kampf ********** wird? Bei einem fairen Publikum wird es immer Buh-Rufe geben. Kommentatoren werden eh das Zwischenergebnis genauso schön reden wie die finale Punktwertung. Ich sehe keinen Unterschied....

OS KANN funktionieren, aber dafür müssen erst die vielen Robberys abgeschaft werden, nur wird es wohl nie dazu kommen, da zu viel Geld im Spiel ist....und die Robberys werden auch nicht grad weniger genau im Gegenteil.
 

Lord Krachah

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Imo nein. Das Argument welches hier von den Kritikern gebracht wird, ist das OS in VERBINDUNG mit Robberys deshalb die Situation schlechter gestaltet, weil der **********e Boxer seine Kampflinie verliert und völlig offensive boxen muss und somit für Konter und harte Schläge anfällig ist.

:thumb:

Aber auf jeden Fall ist das open scoring grds. ein Instrument, welches Licht ins Dunkel bringen kann, wenn es denn richtig angewandt wird.

Sehe ich völlig anders. Open Scoring macht das Dunkel im Gegenteil noch dunkler. Boxer, die nach der 8-Runden Marke durch Betrug zurückliegen, werden - wenn sie sich nicht mit der Niederlage abfinden und den Kampf abschenken wollen (das war z.B. so bei Chisora) - gezwungen, ihre Linie zu verlassen. Denn weitermachen funktioniert ja offensichtlich nicht. Jetzt besteht eine sehr geringe Chance, dass sie irgendwo noch den KO herzaubern (habe ich noch nie gesehen), oder dass sie dem Gegner in die Karten spielen (habe ich schon häufig gesehen), da sie ja ihre zuvor erfolgreiche Taktik aufgeben mussten.

Was kann das bedeuten? Am Ende wird der Kampf knapper als er eigentlich gewesen wäre (s. Darchinyan) oder der betrogene Boxer geht vielleicht sogar [fast] KO (s. Morales). Worüber wird dann nach dem Kampf garantiert nicht mehr gesprochen? Über die absurden Scorecards! Das bedeutet, Open Scoring bringt gerade nicht Licht ins Dunkle.

Morales vs. Garcia ist einfach das Paradebeispiel schlechthin. Morales wurde ohne Zweifel ********** (einfach alle Scorecards aus dem O-Scoring Thread oder sonst im Net mit der "echten" Scorecard vergleichen) und wirklich niemand redet darüber, da er am Ende schwer niedergeschlagen wurde und kaum noch ins Ziel kam. Und warum war das so? Weil er brawlen musste, was er in den ersten Runden bewusst nicht machte, da Garcia körperlich haushoch überlegen war. Und das ist einfach traurig!
 

Rocco

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Ja und wenn dann ein Boxer im Ring stirbt,werden dann wieder tausende RIPs gesetzt und wie gefährlich das Boxen ist. Deswegen sollte man es nicht durch Open Scorings gepaart mit Robberys gefährlicher machen, als es schon ist.

Dann schau halt Eiskunstlaufen. Es wird niemand zum Boxen gezwungen.

Ihr könnt hier argumentieren wie ihr wollt, ich finde das Open Scoring prinzipiell gut. Am besten wär's auf einer Anzeigetafel nach jeder Runde.

@Krachah
Wie oft es Beschiss bereits verhindert hat steht allerdings auch nirgendwo.
 

Lord Krachah

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@Krachah
Wie oft es Beschiss bereits verhindert hat steht allerdings auch nirgendwo.

Nein, aber frag dich doch einfach selbst, ob du mit oder ohne Open Scoring prozentual mehr Beschisspunktwertungen mitbekommen hast. Ich kann da jedenfalls keinen Unterschied erkennen.
 

DunKing

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@ Lord

In diesem Fall stimme ich dir natürlich zu, da war das OS sicher kontraproduktiv. Wenn so deftig betrogen wird, dann hilft ohnehin nichts. Aber es gibt sicher Fälle, in denen ein Boxer gerne wissen will, ob er nun 2 Runden vorne liegt oder nicht.
Es ist ja auch nicht zwangsläufig so, dass man 2 Runden vor Schluss immer so weit zurückliegen würde, dass man nur noch per k.o. gewinnen kann. Vielleicht reicht es, wenn man einfach die letzten beiden Runden gewinnt. In diesem Fall ist es doch viel besser, wenn man weiss, was Sache ist. Vielleicht fühlt man sich sonst zu sicher und denkt, es reicht ohnehin schon. Vielleicht hat aber wirklich auch noch etwas im Tank und kann den k.o. noch realisieren. Würde es aber einfach nicht tun, da man sich schon in Sicherheit wähnte.
Zudem gibt es wie gesagt auch immer noch die Kämpfe, in denen ein OS die Gesundheit eines Boxers schützen kann. Wenn du wirklich schlecht dran bist und dann noch siehst, dass du keine Chance mehr nach Punkten hast, gibt es auch die Boxer, die dann aufgeben oder das Ding halt irgendwie noch zu Ende bringen. Vielleicht hätte etwa ein Peter gegen Vitali noch mehr riskiert, wenn er das Gefühl gehabt hätte, er könne nach Punkten noch gewinnen.


Das eine Argument von Rocco ist sicherlich auch interessant. Wenn ein Punkteurteil erwartungsgemäss ausfällt, dann wird sich auch keiner beschweren. Das macht es natürlich schwer zu überprüfen, ob jetzt z.B. ohne OS nicht doch anders entschieden worden wäre. Aber das lässt sich tatsächlich nicht wirklich beurteilen. Es gibt ja kaum eine offizielle Statistik über die Anzahl Robbery's pro Saison. ;) Und eigene Eindrücke konnten noch selten empirische Untersuchungen ersetzen. Von daher lässt sich darüber aus eigener Sich nur schwer etwas sagen.


Ich sehe es halt einfach so, dass die OS grds. eine gute Sache ist, weil es für Transparenz sorgt. Hat es aber keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Punkterichter, dann ist es doof und in gewissen Fällen vermutlich auch wirklich gefährlich.
 

MMA_Boxer

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Vielleicht hätte etwa ein Peter gegen Vitali noch mehr riskiert, wenn er das Gefühl gehabt hätte, er könne nach Punkten noch gewinnen.

Mit dem Kampf unterstützt sogar die These gegen OS. ;) Wer soviele Treffer kassiert wie Peter oder Areolla und dank Beschiss auf den Punktzetteln gleich auf sind und aufgrund des OS noch weiter nach vorne marschieren oder weiterhhin mitboxen, gefährden noch mehr ihre Gesundheit.

Außerdem braucht man bei solchen eindeutigen Fights kein OS. ;). Wenn ein Kämpfer wie bei Peter vs Klitschko, Adamek vs Vitali oder Areolla vs Vitali sieht,dass er schlecht dran ist und zig Treffer kassiert, braucht er auch kein OP um zu merken,dass er verliert. Sonst hätten Peter, Chagaev, Areolla und co nicht aufgegeben.
 

DunKing

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Man kann es immer von beiden Seiten sehen. Schon klar war Peter-Vitali etwas extrem. Was aber, wenn es gefühlt viel knapper war (und die Ecke dem Boxer auch noch das Gefühl vermittelt, er wäre dabei) und man dann im OS sieht, dass man doch zu weit hinten ist? Dann werden längst nicht alle Boxer unbedingt den K.O. suchen. Gewisse werden dann halt aufgeben oder zumindest einfach ohne viel Schaden zu Ende boxen. Längst nicht alle Boxer sind bereit, ihre Gesundheit zu riskieren, wenn sie eh keine realistische Chance mehr sehen.

Und wenn es in den eindeutigen Kämpfen auch am Schluss auf den Punktezetteln immer so eindeutig wäre, dann gäbe es ja keine Robberies. Für den überlegenen Boxer kann es u.U. schon von Vorteil sein, wenn er nach 10 Runden sieht, dass es Unentschieden steht und er daher nicht einfach beide Runden abschenken darf.

Wie gesagt, Einzelfälle gibt es unzählige und in den verschiedensten Variationen. Und korrupte Punkterichter können das Instrument sicherlich auch missbrauchen und zum Schaden der Boxer einsetzen. Man muss einfach den Grundsatzentscheid fällen. Will man das Ergebnis erst am Ende wissen oder nach und nach? Offensichtlich gibt es sowohl Befürworter als auch Leute, die es ablehnen. ;)
 

Dicke Lippe

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Normalerweise müsste man ja davon ausgehen, dass jeder Trainer sehr gut einschätzen kann, ob die jeweilige Runde nun gewonnen oder verloren wurden.
 

Dicke Lippe

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Nur weil der Trainer richtig scored, heißt es nicht, dass es die Judges auch tun ;)

Hehehe. Ja, schon ziemlich Absurd, wenn die Judges im scoren schlechtere Arbeit leisten als die Trainer.

Das heisst ja dann wohl, dass sich der Boxer in erster Linie nach den Judges richten muss. Die "Ecke" wird dann wieder ein stückchen unbedeutender. Boxen nach Drehbuch quasi. Und anstelle von Gürteln, verleihen wir stattdessen nur noch Oscars.........:cool4:

Jetzt ernsthaft,

Der Boxer im Ring konzentriert sich (normalerweise) auf seinen Gameplan und zieht den bis zum Schluss durch. Wenn er vorne liegt (was man in den meisten Fällen auch ohne OS wissen kann),
dann muss er das Ding ohne größeres Risiko nach Hause holen. Aber den charakterlosen Boxer möchte ich mal sehen, der nach 7 gewonnen Runden nur noch stupide auf Defense schaltet und gar nix mehr macht. Da kann man das Boxen, sofern es sich hierbei überhaupt um eine "Sportart" handelt, gleich sein lassen.

Oder wenn man zurück liegt? Man stelle sich mal vor, der zurückliegende Boxer gibt auf, weil er schon nach der 7. weiss, das er nicht mehr gewinnen kann!!
Nenn` mich altmodisch, aber aufzugeben obwohl man nicht alles versucht hat, ist in meinem persönlichem Wertesystem immernoch schlimmer, als chancenlos über die volle Distanz zu gehen.

Mir kommts so vor, als hätte man das Bedürftniss, die Leute davon zu überzeugen, dass man nicht beschei++en möchten. Das ganze hat irgendwie einen unseriösen touch, obwohl man ja das Gegenteil bezwecken will.

Entscheidend ist doch die Frage, wie die Judges scoren, wenn eine Runde mal richtig knapp verläuft. Zu dem Thema gibt es ja einen eigenen Thread.
 
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