Leute, die den Anspruch erheben, tolerant, mit eigener Meinung, weitsichtig und ohne Vorurteile zu sein - dies aber absolut nicht sind.
Ich nenne diese Leute im weiteren mal "Alternative".
Da fallen mir als typisches Beispiel Leute ein, die Chucks tragen, die Ärzte, Nirvana und Red Hot Chili Peppers (allesamt gute Bands, keine Frage) hören, Che Guevara ("weil der für Frieden ist" :idiot: ja, war n toller Pazifist) T-Shirts tragen und um den Hals noch dieses Islam-Terror-Tuch.
Von diesen Leuten denke ich doch erstmal, dass sie sich mal damit beschäftigt haben oder so. Aber wenn Che Guevara "in Zukunft noch gutes für die Welt tut" und "für Frieden ist", dann wundere ich mich schonmal. Über das Palästinensertuch schon nicht mehr, das tragen ja auch schon jede Menge 12-jährige. Werden die Moslems auch denken: "Mist, das hat auch seine Wirkung verloren!"
Dann Ärzte, Nirvana, RHCP. "Weil das Alternativ ist und nicht so Mainstream wie dieser HipHop-Schei*". Ok, 50Cent, Bushido und Sido halte ich auch für groben Unfug. Aber das ist kein HipHop sondern Pop, wenn es hochkommt vielleicht Kommerz-HipHop. Und nein, nicht alle, die Rap hören, hören diesen Müll. Das ist so, als würde ich jeden, der gerne guten gepflegten Rock (sei es Nirvana, Pink Floyd, Led Zeppelin...mir egal) hört, unterstellen auch Tokio Hotel zu hören.
Aber: wieso haben die "Alternativen", die den Anspruch erheben, tolerant zu sein und von Dingen, über die sie reden auch Ahnung zu haben, diese Verallgemeinerung und Vorurteile in sich, die allgemein als assozial geltenden HipHop-Musik-Hörer aber nicht? Die können so etwas in der Regel unterscheiden. Sogar die Buschido-Hörer.
Seht es mal so: Wenn ihr HipHop mit Buschido gleichsetzt, ist das für uns so wie es für euch wäre, wenn wir Rock/Alternativ mit Tokio Hotel gleichsetzen würden. Zeigt mal Empathie und Rücksicht!
Und nochwas: Ärzte und Nirvana sind selbst nichts anderes als Pop inzwischen. Nur weil man etwas mehr in die Gitarren haut als die Musiker auf WDR2 heißt das nicht, dass man gleich alternativ und anti-pop ist. Es ist inzwischen pop, das ist ja kein Ding, aber seht es ein und sagt nicht: "Nein, ich will kein Pop hören. Pop ist Schei*e.Ich höre kein Pop." Pop ist lediglich die Abkürzung für populär, es bedeutet nur, dass es viele Leute gut finden.
Wenn im Bus einer über sein Handy seinen Schei*-HipHop(pop) hört, dass es jeder mithören muss, regt mich das sehr auf. Es regt mich nicht weniger auf, wenn das einer mit Rock(pop) macht. Was mich aber noch mehr aufregt, ist, wenn dann ebenjene meinen, es wären immer nur "die Schei*Hopper" die laut im Bus ihre Musik hören. Das ist ja sowas von ignorant und kurzsichtig. Man merkt wohl selbst nicht mehr, dass die Leute "aus den eigenen Reihen" um keinen Deut besser sind. Anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen wird nur der große Moralapostel gespielt. Wenn man schon bei solch einfachem Verhalten sich selbst nicht mehr wahrnimmt und reflektiert, wie sollen diese Leute dann diejenigen sein, die uns vor den "bösen Hoppern" (die es zweifelsfrei gibt) retten?
Zudem sehe ich von diesen "Alternativen" fast nur welche, die musikalisch überhaupt nicht offen für neues sind. Wenn da mal BlackMusic läuft wird (von den meisten) direkt Terror gemacht "mach die Schei*e weg" und so, während sich HipHop-Hörer (also, jetzt nicht Sido, sondern die anderen) auch auf Ska, Hardcore oder so einlassen können, zumindest für ein paar Musikstücke auf einer Party.
Wo soll das enden, wenn wir auf der einen Seite Pseudo-HipHopper haben die mit Messern durch die Straßen rennen und Zustände wie in 50Cents Ghetto herstellen wollen (ohne 50`s Vergangenheit runterspielen zu wollen), auf der anderen Seite die Moralapostel aber kaum besser sind!?
(alles hier geschriebene kann ich natürlich nicht auf alle beziehen, es bezieht sich nur auf den Großteil der Leute, die ich so sehe)