Nachdem die Schlammschlacht nun langsam ein Ende zu nehmen scheint, wollte ich noch ein paar Dinge ansprechen, die bisher untergegangen sind. Zum einen haben scheinbar viele nicht mitbekommen, das auch Freitag schon verdammt schlechten Wind hatte. Dass er nicht so abgestürzt ist wie Ito, lag an zwei Dingen: Der Wind war noch nicht ganz so schlecht wie bei Ito und Freitag hat im zweiten Durchgang einen nahezu perfekten Sprung gemacht. Bei normalen Verhältnisse wären das 125+ geworden, bei Verhältnissen wie bei Kofler und Schlierenzauer ähnlich wie im Probedurchgang an die 135. Schade, dass er diesen Sprung nicht im 1. Durchgang zeigen konnte, wo er 'ne Ecke drin hatte.
Nach Freitag hätte man eigentlich warten müssen. Man sah ja anhand der Windeinblendungen direkt nach Itos Sprung, dass da plötzlich Windspitzen von bis 7 m/s aufkamen. Mit diesem Wind fing es bei Freitags Sprung schon an, Ito wurde dann aus welchen Gründen auch immer noch runtergejagt. Dazu wären die Daten interessant gewesen, die Tepes sah. Es ist ja so, dass er dann, wenn der Wind im Korridor ist, nicht automatisch auch auf den Knopf drücken muss - und dies in der Vergangenheit auch oft nicht getan hat, wenn es "wichtig" wurde. Er hat mehr Daten und kann auch abwägen, ob die Bedingungen zu instabil sind und der Wind vielleicht nur kurz im Korridor der Fall ist. Das war ja bei Ito klar der Fall. Fragt sich, ob Tepes auch entsprechende Daten zur Verfügung hatte und falls ja, ob ihm dann klar war, dass der Tournee-Dritte gerade am Ablauf stand. Bei Hannawald hat man seinerzeit ja auch mal gewartet, weil man nicht riskieren wollte, dass man durch ein zu frühes Freizeichen etwas Historisches verhindert. Dass man bei einem Springer nicht wartet, der nach dem 1. Durchgang auf Platz 20 ist, ist klar. Der "Fall Ito" scheint mir das Ergebnis eines abrupten Wetterwechsels, unzureichender Winddaten und eines etwas zu nervösen Fingers von Tepes gewesen zu sein. Klar hervorheben will ich aber noch: Tepes macht alles in allem einen super Job und jeder kann auch mal leicht daneben liegen. Ist nur menschlich.
Dann noch Koflers Haltungsnoten im 2. Durchgang: Was war ich froh, dass Schlierenzauer nicht durch den Fehler der Haltungsrichter noch fast gewonnen hätte. Kofler war schon am Trainingstag der Beste und sein Sieg geht daher auch in Ordnung. Die Haltungsrichter hätten den aber fast verhindert. Ich höre hier viele Verschwörungstheorien bezüglich der Jury, aber keine einzige diese Verschwörungstheorien dreht sich um die "Kachelnoten" für Koflers zweiten Sprung, den er aber mit Telemark gelandet hat! Das war Minimum eine 18.0, aber eigentlich eine 18.5 oder gar 19.0, wenn man die Weite auch berücksichtigt, was bei den Haltungsnoten ja de facto der Fall ist (wieder dieses leidige Thema der weitenabhängigen Haltungsnoten). Wollte man hier einen Sieg Koflers verhindern?!? Wollten die Haltungsrichter dies verhindern?!? Ist doch eigentlich bestes Futter für Verschwörungstheoretiker ...
Oh, und ach ja: Dieser von den Haltungsrichtern gnadenlos benachteiligte Springer ist Österreicher ... nur mal der Vollständigkeit halber ...