Was war denn das heute für eine Kommentierung beim Damenwettkampf? Sprachlich einfältig, wortarm und platt mit Weisheiten gespickt wie: (WM Planica) "Da freuen sich die Frauen ganz, ganz besonders drauf." oder übers Springen "Man muss natürlich mutig sein." Aha. Dazu Formulierungen wie "ist ein Podestplatz drinne." und das unsägliche "... Jahre jung", das ständig wiederholt wurde.
Aber der Knaller war dann doch, den Japanerinnen die Verantwortung dafür zuzuschieben, dass die Kombi der Damen olympisch wird. Wörtlich: "Auf den Japanern lastet die Möglichkeit, hier genau das zu zeigen, was das IOC sehen möchte, denn die Voraussetzung für eine Olympiateilnahme ist genau das, mehr Nationen an der Spitze. Sie müssen es nur noch auf das Podest schaffen."
Soso. Angesichts des WC-Zeitplans eben nur sehr schwer zu machen. Das sollte man in die Kommentierung dann doch mit einbeziehen. Wettkampfpause Dezember bis Januar (wie die Herren), dann ein Wochenende (Otepää), dann wieder drei Wochen Pause. Ob ihnen ein dreiwöchiger Aufenthalt in Europa ohne Wettkämpfe finanziert wird? (Den Skispringern wurde ein solcher nicht finanziert, die mussten nach Hause.) Fahren sie also nach Hause, riskieren sie ein Nachlassen der Physis. Und das wären dann sechs (!!!) Reisen von mehr als 25 Stunden in der Saison. Lassen Sie Otepää aus, können sie eine vordere Plazierung im GWC sowieso vergessen. Wenn dem FIS daran liegt, dass japanische Damen für den Vielfaltsfaktor in der Damenkombi sorgen, um das IOC zufriedenzustellen, dann sollte man den Zeitplan entsprechend gestalten.
Ich sehe das Ganze andersherum: Alle können froh sein, wenn Japaner (Damen und Herren) wenigstens ab und zu mal vorn dabei sind, damit das IOC nicht mehr der Meinung ist, dass die Sportart außerhalb Europas nicht betrieben wird.