Das sehe ich wiederum nicht ganz so schwarz. Am meisten gelohnt hat sich die Japan-Reise für Prevc und Koudelka - sie holen 160 Punkte. Prevc ist dadurch auf Platz 2, Koudelka auf Platz 4 im Gesamtweltcup vorgedrungen. Stefan Kraft holt immer noch 130 Punkte - das ist eigentlich zu viel, aber es hätte durchaus noch wesentlich schlimmer kommen können. Für Michael Hayböck ist die Reise mit 76 Punkten eher unbefriedigend verlaufen - der einstige Träger des gelben Trikots verliert weiter an Boden, auch wenn ihm Aleksander Zniszczol ein bisschen Schützenhilfe geleistet hat, wie ich gerade feststellen muss. Der war nämlich ursprünglich vor Hayböck platziert, wurde dann aber disqualifiziert.
Die Polen dürften ein wenig zwiegespalten sein über dieses Wochenende. Kamil Stoch hat zwar eindrucksvoll gezeigt, dass er wirklich wieder zurück ist - aber die Operation Startplatzerhaltung hat nicht ganz funktioniert. Jan Ziobro ist auf Platz 57 der Weltrangliste verblieben - und so hat Polen nur noch vier Springer unter den Top 55 der Weltrangliste und muss hoffen, dass Klemens Muranka heute in Planica dafür sorgt, dass es wenigstens bei einem verlorenen Platz bleibt, wobei da die Chancen recht gut stehen.
Für die deutschen Springer war es eigentlich kein gutes Wochenende, einzig Michael Neumayer kann mit seinen beiden Top-15-Resultaten wirklich zufrieden sein. Richard Freitag konnte nicht für Severin Freund in die Bresche springen - und Markus Eisenbichler bleibt eine Wundertüte.
Gesamtweltcup
1. Kraft (AUT): 1007
2. Prevc (SLO): 924
3. Hayböck (AUT): 875
4. Koudelka (CZE): 816
5. Freund (GER): 753
6. Fannemel (NOR): 697
Nationenwertung
1. AUT: 3118
2. GER: 3022
3. NOR: 2523
4. SLO: 2472
Auch hier ist eingetreten, was man befürchten musste: Österreich hat an diesem Wochenende Deutschland in der Nationenwertung überholt.