Wenig Doping bei der Tour de France?


Sien die Dopingkontrollen nicht mehr so streng?


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tal

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Wobei es dann komisch ist, dass 4% der Bevölkerung Asthma haben, aber teilweise 50% des Peletons bei großen Rundfahrten

Die normale Bevölkerung fährt auch nicht jeden Tag im Freien mehrere Stunden Rad, bei Hitze, Kälte und Nässe und das unter Höchstbelastung.

Sicher sind da auch welche dabei, die sich ihr Attest erschwindelt haben, aber belastungsinduziertes Asthma existiert, kannst ja mal deinen Arzt fragen. ;)
 

Drahtbeen

Von uns geschieden im Jahr 2018
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Dieses Thema widmet sich auch die neue Procycling. Dick Pound hat ein interessantes Interview gegeben. Es stellt fest, dass einiges - sehr viel - getan wurde, aber noch sehr viel zu tun sei.

Die Titelstory (u.a.) lautet: Tour history: Legende oder Betrug? Jan Ullrichs Sieg 1997.

Also eine sehr interessante Ausgabe zu dem Threadthema. Aber das haben die eingefleischten Fans eh schona alle gelesen. :)

Meine Meinung: Es werden sicherlich immer wieder schwarze Schafe/Pferde :eek: auftauchen, aber nicht nur hier, sondern in vielen anderen Sportarten. Neulich las ich sogar einen Artikel, dass viele Arbeitnehmer sich dopen, um den täglichen Arbeitsstress zu bewältigen. Da frage ich mich allerdings, was läuft verkehrt auf diese Welt?
 

theGegen

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Und Eric Boyer (Manager von Cofidis) hat sich gestern sehr kritisch über die jetzige "Friede, Freude, Eierkuchen" - Stimmung bei der Tour geäußert.

KStA schrieb:
...Boyer geht davon aus, dass „die Mehrheit meiner Kollegen gar nicht gegen Doping kämpfen will. Es gefällt ihnen so wie es jetzt ist: Ruhe, Entspannung, über Sport sprechen. Was für ein Unsinn.“ Boyer sagt: „Wir alle sind gerade dabei, eine wichtige Schlacht zu verlieren.“ Der Gegner: Doping. 1998, 2006, 2007, 2008 - „das waren Doping-Touren. Ist das alles vergessen? So geht es nicht weiter. Wir brauchen eine Revolution. Doch außer mir will niemand mitmachen.“...

http://www.ksta.de/html/artikel/1246883667414.shtml

Möglich, dass man dieses Jahr wohl keinen Dopingsünder finden wird und Prud'homme nimmt das sehr dankbar entgegen. Die UCI lässt ja kontrollieren und die handhaben das weit großzügiger als die Kollegen von der ASO letztes Jahr. Astana um Chef Lance darf man natürlich nicht unhuldvoll belästigen.

Schöner Schnipsel / Kommentar heute ebenfalls im KStA über den "Toursieger des Tages": der Milram Teambus. (Gibt es nicht als Onlineversion, daher fasse ich zusammen.. )
Dort steht die Tür offen für alle Interessierten, man darf Blicke in Küche (und Mülleimer ;) ) werfen und lediglich ein Teil (Sanitär- ) Bereich ist durch abgedunkelte Scheiben von außen nicht einsehbar. Gegenübergestellt wurde die rollende Festung von Astana: nur abgedunkelte Scheiben, das stehende Gefährt mit Teppich auf der Frontscheibe, und wo man bei der dreisten Frage nach einem Blick in den Mülleimer selbstredend von Bodyguards verjagt wird. :laugh2:
 
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John Lennon

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Bei der ARD (oder war es das ZDF?) konnte man ähnliches beobachten. Bus zu, Bodyguards. Das volle Programm. Hochsicherheitszone Astanabus. :D

Leipheimer führte ja lange Zeit beim ersten Zeitfahren, war somit potentieller Sieger und da der Sieger ja grundsätzlich zur Dopingkontrolle muss, sollte der Führende immer einen Aufpasser bei sich haben.

Dies war jedoch nicht so und als die verantwortliche Dame der Dopingkontrollaufsicht von der ARD (oder war es das ZDF?) darauf aufmerksam gemacht wurde, ging man zum Astanabus, wohin sich Leipheimer direkt nach seiner Zieldurchfahrt begeben hatte. Dort wurde dann erstmal höflich an der verschlossenen Tür angeklopft und ein Mitarbeiter öffnete die Tür.

"Tschuldigung, wir wollen nicht stören, aber wir haben hier jemanden, der sich neben Leipheimer setzen müsste." - "Mmh, ok, warten sie hier, ich sag drinnen Bescheid." Tür zu, Kontrolleur bleibt natürlich draussen.

Dann kommt Leipheimer nach einiger Zeit raus und bittet Kontrolleur den Kontrolleur höflich hinein. "Sure, no problem."

Insgesamt war Leipheimer so um die 45 Minuten unbeaufsichtigt. :crazy:
 

tal

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Wer krank ist, kann kein Leistungssportler sein.

Ich pumpe schließlich auch niemanden, der an Muskeldystrophie leidet, mit Kortison voll und lasse den dann beim Gewichtheben mitmachen

Du kapierst es nicht oder willst es nicht kapieren. Das sind nicht Asthmatiker, die Leistungssportler werden. Sondern Leistungssportler, die durch ihr Training unter Asthma leiden. Dass das nicht alle sind, ist klar. Dass Pauschalurteile wie du sie bringst nur ägerlich sind ist aber auch klar.

Kälte, körperliche Belastung, Luftverschmutzung oder auch trockene Luft können das Asthma verstärken oder auslösen. Insbesondere Radfahrer sind diesen Einflüssen ausgesetzt.

http://www.deutsche-sportapotheke.de/infothek/index.php?option=com_content&task=view&id=41&Itemid=5
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=29734
 

theGegen

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Wenn (Tour 2006) 75% der Fahrer ein Asthma-Schein besitzen, dann glaube ich nicht daran, dass die Mehrheit davon wirklich "krank" ist.

Da man es jedoch nicht nachweisen kann, bleibt als Schlussfolgerung eigentlich nur eine Regel:
Leistungssport plus Asthma = blöd. Wer krank ist, kann kein Leistungssportler sein.

Ich pumpe schließlich auch niemanden, der an Muskeldystrophie leidet, mit Kortison voll und lasse den dann beim Gewichtheben mitmachen

Nunja, Fakt ist, dass viele Profi-Radfahrer (und zwar berufsbedingt) unter Allergien leiden, die infolge zunehmend aggressiver gewordener Pollen-Umwelt-Abwehr-Strategie natürlich in 1. Linie diejenigen befallen, die sich beruflich bedingt draußen und in eben der feindseligen Natur aufhalten müssen. Allergische Reaktionen bis hin zu Asthma sind übliche Folgen und auch ich bin zu bestimmten pollenbedingten (Un- ) Zeiten davon betroffen.
Manche Radsportler konnten früher bei Giro/Tour nicht starten - als es weniger gezielt wirksame Medikamente gab - oder haben gar selbst auf bestimmte Rundfahrten verzichtet, weil sie aufgrund z.B. Heuschnupfen gar nicht konkurrenzfähig gewesen wären. Rominger startete erst bei der Tour, als er die entsprechende "medikamentöse Unterstützung" bekam. Belastungs-Asthma ist ein weiterer Grund: sonst dürfte es nicht soviele Hallenschwimmer mit Asthma-Spray geben. ;)

Irgendwo muss natürlich eine tolerierte Grenze gezogen werden und alles was offiziell erlaubt ( = nicht explizit verboten) ist, werden sich die Top-Spezis ihrer Sportart natürlich reinpfeifen, so es denn der Leistungssteigerung dient.
Moletta vom früheren Team Gerolsteiner hatte doch auch Versuche mit Viagra gestartet, woraufhin er von Holczer gefeuert wurde (werden musste).

Ich gehe von inzwischen ca. 70 % "sauberen" Radfahrern aus, also solchen, die sich innerhalb der festgelegten Grenzen bewegen. Was mglw. 30 % mehr ist, als noch vor 3-5 Jahren.

Nur nützt es nichts, da jetzt "Kommando Stop" zu rufen, sondern sollte man eher weitermachen, um die unfairen 30% auch noch zu eliminieren. Damit eben die wirkliche Mehrzahl der Sportler eine faire Chance bekommt.

Der Radsport mit seinen Sünden steht natürlich zurecht zuvorderst in der Kritik - schließlich bringt Doping da auch besonders was.
Aber dann darf man die positiven Fälle nicht brandmarken, sondern muss sie gutheißen, weil jeder überführte Betrüger ist einer weniger.

Der Radsport hat (z.T. durch die Skandale gezwungenermaßen) viel mehr getan, um Dopingmissbrauch zu bekämpfen, als andere Sportarten (die Nordischen, die Leichtathletik, das Schwimmen), aber musste am meisten dafür büßen. Blutprofil-Überprüfungen à la Pechstein? Ist im Radsport möglich und verankert, nur zieht man das nicht durch bis hin zu Strafen. (bis zu 50 auffällige Fahrer soll es geben, was auch heißt, das die Merhheit der Berufsradfahrer keine Auffälligkeiten haben.)

Aber weil ein weiterer überführter Star gleichbedeutend mit einem weiteren Sargnagel ist, scheut man die Kosequenz, den richtigen Weg weiter zu verfolgen und hält lieber die Hand drüber, so wie es andere Verbände ja auch hinbekommen. :rolleyes:
 
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http://www.bild.de/BILD/sport/mehr-...ng-sauberste-sportart-tour-fahrer-sauber.html
http://de.eurosport.yahoo.com/22072009/73/tour-de-france-ullrich-contador-beste.html


„Ich denke, dass alle, die bei der Tour mitfahren, sauber sind. Und zwar deswegen, weil die Kontrollen so umfassend sind. Deswegen sage ich: Der Radsport ist eine der saubersten Sportarten, weil es so viele Kontrollen gibt.“


Ullrich hatte ja vorher schon einen an der Klatsche, aber das toppt alles..warscheinlich wollte er nur provozieren, aber aus seinem mund wirkt das natürlich völlig lächerlich. Vielleicht haben die vielen Dopingmittel aber auch ernsthafte Hirnschäden hinterlassen :wall::gitche:
 
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tal

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Ulle war doch schon immer strohdoof. Ich frage mich aber, wieso man dem überhaupt noch zuhört. Einfach ignorieren den Troll.
 

theGegen

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Außerdem waren die Kontrollen bei der Tour schon immer so gründlich und so prima, dass selbst er nicht offiziell erwischt wurde.
Kein Wunder, dass er den Mist, den er verzapft, womöglich auch noch selbst glaubt.
Wie nennt sich das noch? Selbstsuggestion?
 

John Lennon

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Wollte Ulle nicht ein Buch schreiben? Auf die Enthüllungen bin ich aber gespannt wie ein Flitzebogen.

Kapitel 1: Mein grösster Fehler

Mein grösster Fehler war, meine Trikots nicht schon am Beginn meiner Karriere bei xy bestellt zu haben. :clown:
 

Giftpilz

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Ich gehe von inzwischen ca. 70 % "sauberen" Radfahrern aus, also solchen, die sich innerhalb der festgelegten Grenzen bewegen. Was mglw. 30 % mehr ist, als noch vor 3-5 Jahren.
Ich tippe eher auf maximal 20% saubere Radfahrer, und keinen einzigen in der Spitze. Bei den Möglichkeiten, immer noch fast ohne Risiko dopen zu können, spricht nicht viel in einem Ausdauersport für herausragende Leistungen, die komplett ohne illegale Hilfsmittelchen zustandekommen, gerade bei einem solchen Irrsinn wie der Tour de France (was da geleistet wird, ist sowieso für den Normalmenschen unfassbar, jetzt mal ganz unabhängig von der Frage, ob diese Leistungen mit oder ohne Doping gebracht werden).

Allerdings glaube ich daran, dass im Radsport deutlich mehr Leute auffliegen als in etlichen anderen Sportarten, in denen besonders die Sportler aus den hochtechnisierten Ländern oft weit vorne liegen und so gut wie nie wegen Doping erwischt werden (weil sie eben die Mittelchen haben, die man derzeit nicht oder vielleicht sogar niemals nachweisen kann). Ich vermute, dass Eisschnelllauf, Skilanglauf, Biathlon, große Teile der Leicht- und Schwerathletik und der komplette Schwimmsport seit Jahrzehnten ebenso verseucht sind wie der Radsport. Es wird nur davon profitiert, dass noch kein flächendeckender Skandal der Öffentlichkeit die Augen geöffnet hat, was für eine Farce man da eigentlich anguckt (und leider letztlich auch mit Steuergeldern und Fernsehgebühren mitfinanziert).
 

theGegen

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Ich tippe eher auf maximal 20% saubere Radfahrer, und keinen einzigen in der Spitze. Bei den Möglichkeiten, immer noch fast ohne Risiko dopen zu können, spricht nicht viel in einem Ausdauersport für herausragende Leistungen, die komplett ohne illegale Hilfsmittelchen zustandekommen, gerade bei einem solchen Irrsinn wie der Tour de France (was da geleistet wird, ist sowieso für den Normalmenschen unfassbar, jetzt mal ganz unabhängig von der Frage, ob diese Leistungen mit oder ohne Doping gebracht werden).

Allerdings glaube ich daran, dass im Radsport deutlich mehr Leute auffliegen als in etlichen anderen Sportarten, in denen besonders die Sportler aus den hochtechnisierten Ländern oft weit vorne liegen und so gut wie nie wegen Doping erwischt werden (weil sie eben die Mittelchen haben, die man derzeit nicht oder vielleicht sogar niemals nachweisen kann). Ich vermute, dass Eisschnelllauf, Skilanglauf, Biathlon, große Teile der Leicht- und Schwerathletik und der komplette Schwimmsport seit Jahrzehnten ebenso verseucht sind wie der Radsport. Es wird nur davon profitiert, dass noch kein flächendeckender Skandal der Öffentlichkeit die Augen geöffnet hat, was für eine Farce man da eigentlich anguckt (und leider letztlich auch mit Steuergeldern und Fernsehgebühren mitfinanziert).

20 % sind sehr gering geschätzt, wenn man sich das Ergebnis der heutigen Etappe anschaut.

Von 160 Fahrern (und 150 ohne reelle Chance) sollen 100 voll gewesen sein? Vielleicht waren es 80 % der Top Zwanzig, aber der Rest hätte ebenso voll ebenso vorne mithalten können, wie die Garmins bspw.
 

Malte

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20 % sind sehr gering geschätzt, wenn man sich das Ergebnis der heutigen Etappe anschaut.

Von 160 Fahrern (und 150 ohne reelle Chance) sollen 100 voll gewesen sein? Vielleicht waren es 80 % der Top Zwanzig, aber der Rest hätte ebenso voll ebenso vorne mithalten können, wie die Garmins bspw.

Hmmm, als in den 90ern nahezu flächendeckend mit EPO gedopt wurde, gab es auch 150 Fahrer ohne reele Chancen auf den Sieg. Da gab es auch Fahrer die hinten im Klassement landeten, die am Berg nicht mithalten konnten, die ihre Arbeit machten und sich dann 30 Minuten Rückstand einfuhren. Das ist für mich kein Argument gegen Doping.

Ich bin da eher bei Giftpilz und wäre schon froh und überrascht, wenn nur 20% nicht gedopt wären.
 

Giftpilz

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20 % sind sehr gering geschätzt, wenn man sich das Ergebnis der heutigen Etappe anschaut.

Von 160 Fahrern (und 150 ohne reelle Chance) sollen 100 voll gewesen sein? Vielleicht waren es 80 % der Top Zwanzig, aber der Rest hätte ebenso voll ebenso vorne mithalten können, wie die Garmins bspw.

Ich halte es ja nicht für ausgeschlossen, dass sich schon etwas verändert hat, aber ich mag nicht daran glauben. Wenn man mitbekommt, mit welcher Selbstverständlichkeit sich schon Amateure oft die gesamte Palette an Hilfsmittelchen reinpfeifen, was lässt dich glauben, dass sich Profis mehrheitlich lieber an die Ehre halten? Das Aldag-Geständnis und die Aussagen der Beteiligten der Balco-Affäre sprechen für mich Bände: Es gibt unbestritten zahlreiche Mittel und Möglichkeiten, Leistungen zu steigern und diese Maßnahme so zu verschleiern, dass es einem nicht bewiesen werden kann.

Doping ist in dieser Situation sogar sehr verständlich, denn viele Sportler haben ja tatsächlich ihr Hobby zum Beruf gemacht, und stehen im Zwiespalt: Wenn ich nicht dope, kann ich nicht in der Spitze mitmischen, obwohl ich eigentlich das Talent dazu hätte, wenn alle anderen auch sauber wären. Wenn ich nicht vorne dabei bin, bekomme ich weniger Geld (direkte Preisgelder, Werbeeinnahmen und - das ist vielleicht am absurdesten dabei - keine staatlichen Fördergelder, denn die sind auch erfolgsgekoppelt) und kann möglicherweise nicht mal während meiner aktiven Zeit mit den Einnahmen meinen Haushalt bestreiten, geschweige denn für die Zukunft vorsorgen. Man wäre also der ehrliche Dumme, wenn man nicht ebenso mitmischt, vor allem, wenn man "sauber" durch hunderte bis tausende Tests gehen kann.
Die Leistungsexplosion in vielen Sportarten in den letzten 30 Jahren hat viele Gründe: Bessere Trainingsmöglichkeiten, bessere Ernährung, bessere Förderung in manchen Sportarten und Ländern und natürlich die Bevölkerungsentwicklung. Bei mehr als 6 Milliarden Menschen gibt es nunmal mehr Talente als bei einer Weltbevölkerung von 2-3 Milliarden. Dazu kommt aber maßgeblich nun leider auch das Doping.
Wieso sollte der Radsport jetzt sauber sein? Es geht immer noch um sehr viel Geld, auf das man vermutlich nur Chancen hat, wenn man auf illegale Weise ebenso wie die Konkurrenz die eigene Leistung um mehr als ein Zehntel steigert, und wenn man Dokumentationen wie "Höllentour" sieht, kann man sich da schon fragen, ob ein Sportler überhaupt noch den Sprung zu den illegalen Mitteln als groß ansieht, wenn man sowieso jeden Tag an den Tropf gelegt wird. Die Abscheu des Normalbürgers, der das Setzen einer Spritze als zu extrem ansehen könnte, haben die schon lange nicht mehr, denn die Art und Weise der Medikamentenverabreichung ist auch bei den legalen Mitteln schon die gleiche. Es ist eben dann statt Kochsalzlösung Eigenblut in der Infusion. Statt der eingeworfenen Vitamin C-Tablette ist es Oralturinabol (bzw. der moderne Ableger, der nicht nachgewiesen werden kann). Statt Hausmittelchen XY ist es HGH. Wenn man genug Leute (darunter nunmal auch leider viele Ärzte) um einen herum hat, von denen man sich betreut wird und die einem immer wieder die angebliche Unbedenklichkeit bestätigen, dann sieht man auch das Risiko nicht mehr. Wenn es so gefährlich wäre, würden wohl viel mehr vom Rad kippen, wird man sich dann einreden, ebenso wie dass meine Ärzte bestimmt besser sind und dass ich es ja nicht so extrem mache wie der arme Kerl, den es eben erwischt hat.

Wie gesagt: Unter solchen Gesichtspunkten glaube ich nicht an einen sauberen Profisport. Auch nicht im Radsport trotz 11 Jahren, in denen der Ruf vollends ruiniert wurde, und trotz heftigerer Strafen (Verlust des Jahresgehalts) als bei den meisten anderen Sportarten. Es lohnt immer noch, und deswegen wird es bestimmt immer noch von der Mehrheit so gehandhabt. Dies heißt nicht, dass der Sport deswegen grundsätzlich unattraktiv für den Zuschauer ist, aber Rekorde und Siege haben heute für mich keinerlei sportlichen Wert mehr oder sind zumindest mehr als fragwürdig.
 

Max Power

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Verbotene Substanzen in Tour-Müll gefunden

Darunter sei auch eine Substanz, die Insulin produziert und normalerweise bei Diabetes genommen wird, sagte Bordry der "Süddeutschen Zeitung".

"Wir sind der Überzeugung, dass bei dieser Tour zwei Medikamente benutzt wurden, die noch gar nicht auf dem Markt sind", betonte Bordry.


[ironie]Wow, da bin ich aber mal überrascht[/ironie]. Möchte wer wetten, wen man aus den Top10 in den Nachkontrollen noch überführt? Ich habe meine Favoriten :D
 

AaronRodgers

BANNED
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Jeder bei der TdF dopt. Wer nicht dopt, hat gar nicht das Leistungspotential. Der Unterschied zu früher? Man weiß heute, dass es "böse" ist nicht zu dopen und kann sich daher nur das reinziehen, was nicht nachweisbar ist. Man muss also größeren Aufwand betreiben, aber bei den Verdienstmöglichkeiten lohnt sich das immer noch. Es gibt EPO-Varianten, die sind nicht nachweisbar; die nimmt man, testet sie mit dem eigenen Arzt an und wenn es funktioniert: Viola.

Wer glaubt, dass in diesem Tourfeld auch nur einer "sauber" ist und wer dazu blond & weiblich 90-60-95 ist, den möchte ich hiermit einladen mit mir meine Bude anzusehen...natürlich nur "ansehen". :saint:

Viele scheinen mir hier in ihrer Naivität auch den Sinn von Doping zu verkennen. Doping dient NICHT dazu bei der Tour groß aufzufahren, Doping dient dazu im Vorfeld der Tour so hart und umfangreich (bei relativ guten Rehazeiten) trainieren zu können, dass sich dieses Training dann bei der Tour or whatever auszahlt. Doping macht daher hartes Training erst möglich und daher wird man auch mit Doping nicht nur "etwas" besser, sondern viel besser.

Ich bin für die komplette Freigabe des Dopings. Jeder darf nehmen, was er denkt. Stirbt er - Pech. Lebt er - Glückwunsch. Nimmt er nix - bye bye. Bekommt er nach 20 Jahren Krebs - so what I hope he used his 20 years of fame. Das wäre nicht nur konsequent und ehrlich, sondern würde wohl effektiv auch zu einer verbesserten Situation führen. Man müßte die Athleten nicht mehr im Verborgenen checken, sondern könnte alles viel besser kontrollieren & analysieren. Es wäre so wie bei Drogenfreigabe oder Prostitutionsfreigabe: Es ist auch dort eben NICHT so, dass es dann erst richtig losgeht, sondern eher das Gegenteil...aber das raffen die Leute an den Schalthebeln halt nicht. Naja, ist nicht mein Problem, Läns hat seine 7 Toursiege schon eingefahren...Halleljua!
 

GitcheGumme

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Meine Lieblingsausrede

Die Spaghetti sind schuld. :laugh2:

Auch nicht schlecht die Sache mit der explodierten Asthma-Spray-Flasche und dem nie geborenen Zwilling von Tyler Hamilton, der merkwürdigerweise Santiago Perez heißt. :laugh2:

Ich bin schon ganz gespannt auf die Ausreden von Stefan Schumacher und Bernhard Kohl.

Und wer weiß, wer noch so folgt.
 
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