Neues zum Thema Einheitsreifen:
Mosley weicht vom Einheitsreifen nicht ab
Max Mosley besteht weiterhin auf der Einführung von Einheitsreifen ab 2008
(F1Total.com) - In Belgien hat Edouard Michelin eigens eine Pressekonferenz einberufen, um einerseits gegen die FIA zu wettern und andererseits zu verdeutlichen, dass sich sein Unternehmen zurückziehen könnte, falls 2008 Einheitsreifen in der Formel 1 eingeführt werden sollten. Der Franzose appellierte an den Automobilweltverband, die Reifenpolitik doch noch einmal zu überdenken, stieß damit aber offenbar auf taube Ohren.
FIA-Präsident Max Mosley erklärte nämlich am Rande eines Pressetermins in Shanghai, dass er von seinem bisherigen Kurs nicht abweichen wird: "Erstens ist es sicherer, weil man mit nur einem Reifenhersteller die Geschwindigkeiten besser kontrollieren kann, zweitens kommt es den Teams billiger, weil sie weniger Reifen kaufen und weniger testen müssen, und drittens ist es einfach fairer", so der Brite im Gespräch mit Journalisten.
Darüber hinaus wies er Michelins Kritik an den Vergabeprozeduren für Einheitsreifen zurück. Zwar wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass nach Michelins Indianapolis-Fiasko nur Bridgestone für ein Monopol ab 2008 in Frage kommt, doch offiziell will die FIA davon nichts wissen. Auch die Vergabe des WTCC-Monopols an Yokohama habe damit überhaupt nichts zu tun, obwohl Michelin meint, dass sein Unternehmen den Zuschlag hätte bekommen müssen.
"Niemand würde Michelin davon abhalten, einziger Reifenhersteller der Formel 1 zu werden, wenn ihr Angebot am besten sein sollte", wehrte sich Mosley gegen Vorwürfe, er habe eine persönliche Präferenz für Bridgestone. "Das Problem ist doch, dass sich Michelin nie damit beschäftigt hat, nach welchen Prozeduren wir vergeben, ehe er diese Prozeduren kritisiert hat. Daher war seine Kritik an uns irreführend."
Indes zeigte sich der FIA-Präsident zuversichtlich, was die Zukunft des Grand-Prix-Sports angeht, denn eine Abspaltung der Herstellervereinigung GMPA hält er nach den jüngsten Gesprächen für "sehr unwahrscheinlich": Das würde "ein signifikantes Investment voraussetzen, aber ich sehe nicht, woher dieses Geld kommen soll." Außerdem stehen mit Ferrari, Midland und den beiden Red-Bull-Rennställen inzwischen schon vier Teams auf seiner Seite.