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Nachwuchsspieler
Werder Bremen hat die schwierigste Saison seit dem Amtsantritt von Thomas Schaaf und Klaus Allofs hinter sich. Nach dem gesicherten Klassenerhalt wurde immer wieder betont, dass nun ein Umbruch aus nicht nur aus finanziellen Gründen erfolgen müsse, sondern auch ausdrücklich erwünscht sei.
Wie das in Bremen so ist, beziehen sich Umbruchgedanken im Zweifelsfall mehr auf die Mannschaft als auf den Trainer. KATS bleiben in Bremen erst einmal unangefochten. Der Trainer geht aus der Rückrunde sogar gestärkt hervor. Hat er doch bewiesen, dass er seine vermeintliche taktische Sturheit über Bord werfen kann und einer Mannschaft auch immer noch das richtige Verhalten im Abstiegskampf vermitteln kann.
Etwas härter angezählt wurde dagegen der Manager. Allzu oft wirkte Allofs relativ satt und nicht willens, potenzielle Schwachstellen in der Mannschaft auch wirklich entschlossen anzugehen. Viele Transfers zogen sich lang hin, auch wenn natürlich immer konzediert werden muss, dass viele dritte Plätze (CL-Quali) in der Vergangenheit selten frühe Planungssicherheit garantiert haben.
Das Umbruchversprechen - Chimäre oder Wirklichkeit?
Die Saison ist noch nicht lange zu Ende, die Personalplanungen noch im Gang und der Traininsauftakt wird erst in einer Woche beginnen. Dennoch ist es an dieser Stelle möglich, eine Zwischenbilanz zum versprochenen Umbruch zu ziehen:
Die Abgänge:
Die Liste der Abgänge beinhaltet tatsächlich eine ganze Reihe von sehr prominenten und verdienten Werderanern.
Torsten Frings
Sein Abgang war zunächst verbunden mit einigen Irritationen, über angebliche Vertragsangebote. Bald stellte sich heraus, dass die sportliche Leitung gar kein Angebot mehr abgegeben hatte. Dies mit Sicherheit das symbolische Zeichen, dass ein Umbruch kommen sollte. Der Lutscher nahm dieses Ende seiner Karriere mit großer Klasse auf: in seinem letzten Spiel überreichte er nach seiner Auswechslung TS sein letztes Trikot. Eine Geste, die dazu beitragen dürfte, dass Torsten Frings' Karriere sich in anderer Form später mal bei Werder fortsetzen könnte.
Petri Pasanen
Dienstältester Werder-Profi. Sein Abgang war folgerichtig. In der IV nominell nur Nummer vier und für die Außenpositionen war er in der abgelaufenen Saison nicht mehr die solide Notversicherung, die er sonst immer gegeben hatte. Auch bei ihm gab es dann ein Nachspiel, weil Werder klar wurde, dass mit Mertesacker, Naldo und Prödl die vermeintlich vor ihm stehenden IV für lange Zeit fehlen würden. Pasanen bekam ein neues Angebot, dass er aber zugunsten einer Offerte von RB Salzburg ablehnte. Niemand in Bremen wird ihm deshalb je böse sein. Er bleibt einer der angenehmsten und verdienstvollsten Spieler der letzten 10 Jahre. Über Jahre war er in der erfolgreichsten Zeit der Vereinsgeschichte die Nr. 12, die erste Option von der Bank und häufig sogar mehr.
Daniel Jensen
Schlampiges und - leider - zu häufig verletztes Genie. Im besten Fall konnte Jensen einen Diego vergessen machen. Im schlechtesten Falle hat man ihn monatelang nicht auf dem Trainingsplatz gesehen. Jensen zeigte große Ansätze kam aber nie auf ein konstantes Niveau. Zudem stellte er die Nationalelf teilweise fahrlässig über seine Gesundheit und auch über die Interessen seines Geldgebers. Auch sein Abgang ist das Ende eine 7jährigen Zusammenarbeit und verdient daher eine etwas größere Betrachtung:
Weitere Abgänge (der Profis):
Jurica Vranjes, Samuel, Niemeyer, Perthel, Andersen, Testroet, Mosquera
Schaut man sich die Abgänge an, so kann man bereits jetzt von einem spürbaren Schnitt sprechen. Mit Frings, Jensen und Pasanen sind ältere Spieler gegangen, die bereits zum "Inventar" gehört haben. Inbesondere bei Frings und Pasanen war eine Verlängerung der Verträge keine unglaubwürdige Prognose gewesen.
Die Zugänge:
Mehmet Ekici
Seine Verpflichtung muss als Eingeständnis der sportlichen Führung gesehen werden, dass ein Mesut Özil in der vergangenen Saison eben nicht durch die vorhandenen Spieler im Kollektiv aufgefangen werden konnte. Marin hat den Kopf nicht oben, Hunt hat den Kopf nicht frei und bei Arnautovic ist noch nicht engültig klar, ob er zwischen den Ohren überhaupt etwas hat. Ekici soll ihnen allen auf seine Weise helfen. Als intelligenter Spieler, der die Zirkulation aufrecht erhält und das Spiel strukturieren hilft.
Dass man nun einen ausgewiesen guten Standardschützen geholt hat, weist daraufhin, dass die sportliche Leitung auch akzeptiert hat, dass die Leistung der Mannschaft bei offensiven Standards trotz sehr guten Kopfballspielern im Kader (Naldo, Pizarro, Prödl und mit etwas Abstand auch Mertesacker) bisher grotesk schlecht war.
Lukas Schmitz
Schmitz kam für wenig Geld, wenn man bedenkt, dass er "erst" 22 ist und bei einem Konkurrenten schon 50 BL-Spiele hat. Fraglich ist, ob Schmitz auf einer Position spielen darf, auf der er dem Team helfen kann. Als LV dürfte er Probleme haben, wenn er keinen großen Sprung macht. Schaut man sich die Historie von LVs in Bremen an, steht zu bezweifeln, dass Schmitz hier noch größere Sprünge macht. Als variabler Spieler für wenig Ablöse ist er aber ein überschaubares Risiko, als Deutscher zudem schneller zu integrieren und gilt als noch jüngerer und lernwilliger Profi. Alles Eigenschaften, die nicht alle Transfers der Vergangenheit in Bremen in sich vereint haben (cf. Silvestre).
Tom Trybull
Ein Projekt, auf das sämtliche Attribute Schmitz' auch zutreffen. Wird aber wohl eher in Liga 3 spielen dürfen.
Markus Rosenberg
Eher ein Rückkehrer als ein Neuzugang. Er müsste den Threadtitel schon sehr ernst nehmen, um in Bremen wieder ein Bein an die Erde zu bekommen. Die Spatzen pfeifen jedenfalls vom Dach, dass sein Berater Dahlin mit Werder klar verabredet hat, zu welchen Konditionen der "Millionenberg" sofort und ohne Probleme gehen kann.
Ein klaren Umbruch bei den Neuzugängen kann man noch nicht erkennen. Mit Ekici wurde zwei Probleme der abgelaufenen Saison gut und früh angegangen. Schmit und Trybull könnten eine Rückbesinnung auf die Ausbildung junger und talentierter Spieler bedeuten. Einen Trend kann man das aber noch nicht nennen.
Damit kommen wir zur Gerüchteküche:
These: Es geht noch mindestens ein Leistungsträger!
Wahrscheinlichkeit: Gering. Werder würde unter Wert verkaufen müssen, da eigentlich alle "Leistungsträger" ziemlich enttäuschend waren. Einzig Mertesacker (Vertrag läuft 2012 aus) ist ein offensichtlicher Kandidat. Die Unsicherheit bezüglich der Verletzung macht einen Abgang aber unwahrscheinlich. Auch Gerüchte um einen Wechsel Marins nach England sind sehr vage. Dass Tim Wiese zugunsten von Sebastian Mielitz zum Verkauf stünde, darf auch als wenig wahrscheinlich gelten. Damit würde der Umbruch zu einer fixen Idee und zu einem Vabanquespiel. Mielitz hat temporär ordentliche Leistungen gezeigt, Wiese zu ersetzen zu können, ist damit aber nicht getan.
These: Es kommen noch mindestens zwei junge Spieler für Stammplätze
Wahrscheinlichkeit: Hoch.
Sokratis "ich habe einen laaangen griechischen Zungenbrecher als Nachnamen" scheint ziemlich fest an der Angel zu sein. Schaut man sich das Lazarett an, das früher mal Innenverteidigung hieß, ist das auch nötig. Darüber hinaus ist Sokratis aber einer, der alles andere als eine Panikverpflichtung wäre. Mit 23 käme der von einem Abstellgleis von wo aus er in der Bundesliga sicher viele überraschen würde.
Außerdem scheint Werder mit Iggy (Alex Ignjovsky) in engerem Kontakt zu stehen. Der Junge soll schon seit 1,5 Jahren im Fokus sein, jetzt scheint ein Transfer möglich zu sein, wenn Sokratis per Leihe und KO kommt.
Prognose:
Werder steht ein Jahr bevor, bei dem die Erwartungen, aber nicht der Druck gesunken ist. Die Mannschaft soll um Platz 5 mindestens mitspielen können.
Dazu sind, Stand heute, aber wenigstens noch zwei Neue notwendig. Sonst muss man hoffen, dass die Enttäuschungen der letzten Saison sich fangen und besser Fussball spielen (Arno, Hunt, etc.). Das größte Handicap und Fragezeichen betrifft die Abwehr. Bei Naldo ist eine Rückkehr unabsehbar und auch Prödl hat eine sehr komplizierte Verletzung erlitten. Mit Mertesacker könnte zu Saisonstart wenigstens ein IV wieder dabei sein. Wichtig wäre dann, dass mit Sokratis ein schneller IV neben ihm steht. Naldos Qualitäten diesbezüglich wurden im letzten Jahr lange vermisst.
Offensiv kann mit Ekici hoffentlich die Struktur verbessert werden. Nach dem Abgang von Frings ist die Position im DMF vakant. Ein Ignjovsky könnte sie füllen, aber auch Bargfrede könnte nach dem klassisch "schwierigem" zweiten Jahr vielleicht wieder angreifen. Mehr kommen muss von Wesley, wenn er seine Ablöse rechtfertigen will. Vielleicht liegt ihm der Abstiegskampf nicht, vielleicht ist er aber auch einfach ein schlechter Einkauf für 10 Millionen Euro.
Weitere Hoffnungen ruhen auf Marin, der von Ekici profitieren soll. Die Hoffnung, dass Arnautovic mal auf - statt neben dem Platz explodiert sind dagegen in den letzten Wochen geschwunden.
Fazit
Abschließend bleiben viele Fragezeichen. Ein Umbruch ist zumindest bei den Abgängen zu erkennen. Bei den Neuzugängen ist im Ansatz wieder eine Konzentration auf das vermeintlich erfolgreiche Konzept vergangener Jahre zu erkennen. Verbunden ist dies aber noch mit Fragezeichen, da längst nicht alle Baustellen (Defensive) geschlossen sind.
Zwar ist gerade im Mittelfeld und im Sturm Qualität vorhanden, aber ob die Protagonisten sie ausspielen können, oder mehr mit sich selbst zu tun haben werden (Borowski, Hunt, Marin, Arnautovic, Avdic, Wagner) bleibt abzuwarten.
Ein guter Saisonstart, der mit zwei machbaren Heimspielen denkbar ist, könnte hier viel bewirken. Dann wäre mit Werder wohl auch im Kampf um die EL Plätze zu rechnen. Aber auch ein Jahr im grauen Niemandsland (~9-12) scheint nicht unmöglich zu sein.
Dann wird diesem ersten begonnenen Umbruch wohl aber bald ein zweiter Folgen...
Wie das in Bremen so ist, beziehen sich Umbruchgedanken im Zweifelsfall mehr auf die Mannschaft als auf den Trainer. KATS bleiben in Bremen erst einmal unangefochten. Der Trainer geht aus der Rückrunde sogar gestärkt hervor. Hat er doch bewiesen, dass er seine vermeintliche taktische Sturheit über Bord werfen kann und einer Mannschaft auch immer noch das richtige Verhalten im Abstiegskampf vermitteln kann.
Etwas härter angezählt wurde dagegen der Manager. Allzu oft wirkte Allofs relativ satt und nicht willens, potenzielle Schwachstellen in der Mannschaft auch wirklich entschlossen anzugehen. Viele Transfers zogen sich lang hin, auch wenn natürlich immer konzediert werden muss, dass viele dritte Plätze (CL-Quali) in der Vergangenheit selten frühe Planungssicherheit garantiert haben.
Das Umbruchversprechen - Chimäre oder Wirklichkeit?
Die Saison ist noch nicht lange zu Ende, die Personalplanungen noch im Gang und der Traininsauftakt wird erst in einer Woche beginnen. Dennoch ist es an dieser Stelle möglich, eine Zwischenbilanz zum versprochenen Umbruch zu ziehen:
Die Abgänge:
Die Liste der Abgänge beinhaltet tatsächlich eine ganze Reihe von sehr prominenten und verdienten Werderanern.
Torsten Frings
Sein Abgang war zunächst verbunden mit einigen Irritationen, über angebliche Vertragsangebote. Bald stellte sich heraus, dass die sportliche Leitung gar kein Angebot mehr abgegeben hatte. Dies mit Sicherheit das symbolische Zeichen, dass ein Umbruch kommen sollte. Der Lutscher nahm dieses Ende seiner Karriere mit großer Klasse auf: in seinem letzten Spiel überreichte er nach seiner Auswechslung TS sein letztes Trikot. Eine Geste, die dazu beitragen dürfte, dass Torsten Frings' Karriere sich in anderer Form später mal bei Werder fortsetzen könnte.
Petri Pasanen
Dienstältester Werder-Profi. Sein Abgang war folgerichtig. In der IV nominell nur Nummer vier und für die Außenpositionen war er in der abgelaufenen Saison nicht mehr die solide Notversicherung, die er sonst immer gegeben hatte. Auch bei ihm gab es dann ein Nachspiel, weil Werder klar wurde, dass mit Mertesacker, Naldo und Prödl die vermeintlich vor ihm stehenden IV für lange Zeit fehlen würden. Pasanen bekam ein neues Angebot, dass er aber zugunsten einer Offerte von RB Salzburg ablehnte. Niemand in Bremen wird ihm deshalb je böse sein. Er bleibt einer der angenehmsten und verdienstvollsten Spieler der letzten 10 Jahre. Über Jahre war er in der erfolgreichsten Zeit der Vereinsgeschichte die Nr. 12, die erste Option von der Bank und häufig sogar mehr.
Daniel Jensen
Schlampiges und - leider - zu häufig verletztes Genie. Im besten Fall konnte Jensen einen Diego vergessen machen. Im schlechtesten Falle hat man ihn monatelang nicht auf dem Trainingsplatz gesehen. Jensen zeigte große Ansätze kam aber nie auf ein konstantes Niveau. Zudem stellte er die Nationalelf teilweise fahrlässig über seine Gesundheit und auch über die Interessen seines Geldgebers. Auch sein Abgang ist das Ende eine 7jährigen Zusammenarbeit und verdient daher eine etwas größere Betrachtung:
Weitere Abgänge (der Profis):
Jurica Vranjes, Samuel, Niemeyer, Perthel, Andersen, Testroet, Mosquera
Schaut man sich die Abgänge an, so kann man bereits jetzt von einem spürbaren Schnitt sprechen. Mit Frings, Jensen und Pasanen sind ältere Spieler gegangen, die bereits zum "Inventar" gehört haben. Inbesondere bei Frings und Pasanen war eine Verlängerung der Verträge keine unglaubwürdige Prognose gewesen.
Die Zugänge:
Mehmet Ekici
Seine Verpflichtung muss als Eingeständnis der sportlichen Führung gesehen werden, dass ein Mesut Özil in der vergangenen Saison eben nicht durch die vorhandenen Spieler im Kollektiv aufgefangen werden konnte. Marin hat den Kopf nicht oben, Hunt hat den Kopf nicht frei und bei Arnautovic ist noch nicht engültig klar, ob er zwischen den Ohren überhaupt etwas hat. Ekici soll ihnen allen auf seine Weise helfen. Als intelligenter Spieler, der die Zirkulation aufrecht erhält und das Spiel strukturieren hilft.
Dass man nun einen ausgewiesen guten Standardschützen geholt hat, weist daraufhin, dass die sportliche Leitung auch akzeptiert hat, dass die Leistung der Mannschaft bei offensiven Standards trotz sehr guten Kopfballspielern im Kader (Naldo, Pizarro, Prödl und mit etwas Abstand auch Mertesacker) bisher grotesk schlecht war.
Lukas Schmitz
Schmitz kam für wenig Geld, wenn man bedenkt, dass er "erst" 22 ist und bei einem Konkurrenten schon 50 BL-Spiele hat. Fraglich ist, ob Schmitz auf einer Position spielen darf, auf der er dem Team helfen kann. Als LV dürfte er Probleme haben, wenn er keinen großen Sprung macht. Schaut man sich die Historie von LVs in Bremen an, steht zu bezweifeln, dass Schmitz hier noch größere Sprünge macht. Als variabler Spieler für wenig Ablöse ist er aber ein überschaubares Risiko, als Deutscher zudem schneller zu integrieren und gilt als noch jüngerer und lernwilliger Profi. Alles Eigenschaften, die nicht alle Transfers der Vergangenheit in Bremen in sich vereint haben (cf. Silvestre).
Tom Trybull
Ein Projekt, auf das sämtliche Attribute Schmitz' auch zutreffen. Wird aber wohl eher in Liga 3 spielen dürfen.
Markus Rosenberg
Eher ein Rückkehrer als ein Neuzugang. Er müsste den Threadtitel schon sehr ernst nehmen, um in Bremen wieder ein Bein an die Erde zu bekommen. Die Spatzen pfeifen jedenfalls vom Dach, dass sein Berater Dahlin mit Werder klar verabredet hat, zu welchen Konditionen der "Millionenberg" sofort und ohne Probleme gehen kann.
Ein klaren Umbruch bei den Neuzugängen kann man noch nicht erkennen. Mit Ekici wurde zwei Probleme der abgelaufenen Saison gut und früh angegangen. Schmit und Trybull könnten eine Rückbesinnung auf die Ausbildung junger und talentierter Spieler bedeuten. Einen Trend kann man das aber noch nicht nennen.
Damit kommen wir zur Gerüchteküche:
These: Es geht noch mindestens ein Leistungsträger!
Wahrscheinlichkeit: Gering. Werder würde unter Wert verkaufen müssen, da eigentlich alle "Leistungsträger" ziemlich enttäuschend waren. Einzig Mertesacker (Vertrag läuft 2012 aus) ist ein offensichtlicher Kandidat. Die Unsicherheit bezüglich der Verletzung macht einen Abgang aber unwahrscheinlich. Auch Gerüchte um einen Wechsel Marins nach England sind sehr vage. Dass Tim Wiese zugunsten von Sebastian Mielitz zum Verkauf stünde, darf auch als wenig wahrscheinlich gelten. Damit würde der Umbruch zu einer fixen Idee und zu einem Vabanquespiel. Mielitz hat temporär ordentliche Leistungen gezeigt, Wiese zu ersetzen zu können, ist damit aber nicht getan.
These: Es kommen noch mindestens zwei junge Spieler für Stammplätze
Wahrscheinlichkeit: Hoch.
Sokratis "ich habe einen laaangen griechischen Zungenbrecher als Nachnamen" scheint ziemlich fest an der Angel zu sein. Schaut man sich das Lazarett an, das früher mal Innenverteidigung hieß, ist das auch nötig. Darüber hinaus ist Sokratis aber einer, der alles andere als eine Panikverpflichtung wäre. Mit 23 käme der von einem Abstellgleis von wo aus er in der Bundesliga sicher viele überraschen würde.
Außerdem scheint Werder mit Iggy (Alex Ignjovsky) in engerem Kontakt zu stehen. Der Junge soll schon seit 1,5 Jahren im Fokus sein, jetzt scheint ein Transfer möglich zu sein, wenn Sokratis per Leihe und KO kommt.
Prognose:
Werder steht ein Jahr bevor, bei dem die Erwartungen, aber nicht der Druck gesunken ist. Die Mannschaft soll um Platz 5 mindestens mitspielen können.
Dazu sind, Stand heute, aber wenigstens noch zwei Neue notwendig. Sonst muss man hoffen, dass die Enttäuschungen der letzten Saison sich fangen und besser Fussball spielen (Arno, Hunt, etc.). Das größte Handicap und Fragezeichen betrifft die Abwehr. Bei Naldo ist eine Rückkehr unabsehbar und auch Prödl hat eine sehr komplizierte Verletzung erlitten. Mit Mertesacker könnte zu Saisonstart wenigstens ein IV wieder dabei sein. Wichtig wäre dann, dass mit Sokratis ein schneller IV neben ihm steht. Naldos Qualitäten diesbezüglich wurden im letzten Jahr lange vermisst.
Offensiv kann mit Ekici hoffentlich die Struktur verbessert werden. Nach dem Abgang von Frings ist die Position im DMF vakant. Ein Ignjovsky könnte sie füllen, aber auch Bargfrede könnte nach dem klassisch "schwierigem" zweiten Jahr vielleicht wieder angreifen. Mehr kommen muss von Wesley, wenn er seine Ablöse rechtfertigen will. Vielleicht liegt ihm der Abstiegskampf nicht, vielleicht ist er aber auch einfach ein schlechter Einkauf für 10 Millionen Euro.
Weitere Hoffnungen ruhen auf Marin, der von Ekici profitieren soll. Die Hoffnung, dass Arnautovic mal auf - statt neben dem Platz explodiert sind dagegen in den letzten Wochen geschwunden.
Fazit
Abschließend bleiben viele Fragezeichen. Ein Umbruch ist zumindest bei den Abgängen zu erkennen. Bei den Neuzugängen ist im Ansatz wieder eine Konzentration auf das vermeintlich erfolgreiche Konzept vergangener Jahre zu erkennen. Verbunden ist dies aber noch mit Fragezeichen, da längst nicht alle Baustellen (Defensive) geschlossen sind.
Zwar ist gerade im Mittelfeld und im Sturm Qualität vorhanden, aber ob die Protagonisten sie ausspielen können, oder mehr mit sich selbst zu tun haben werden (Borowski, Hunt, Marin, Arnautovic, Avdic, Wagner) bleibt abzuwarten.
Ein guter Saisonstart, der mit zwei machbaren Heimspielen denkbar ist, könnte hier viel bewirken. Dann wäre mit Werder wohl auch im Kampf um die EL Plätze zu rechnen. Aber auch ein Jahr im grauen Niemandsland (~9-12) scheint nicht unmöglich zu sein.
Dann wird diesem ersten begonnenen Umbruch wohl aber bald ein zweiter Folgen...