Sollte sich am Ende ausgerechnet 2009 für Universum als Katastrophenjahr entpuppen?
(1) Der Vertrag mit ZDF wird nicht verlängert. Dadurch wird dem Stall die wichtige visuelle Präsenz genommen, die Werbefläche, die Einnahmequelle, die Plattform in Deutschland, während der große Konkurrent Sauerland weiterhin auf die Partnerschaft mit dem Ersten setzen kann.
(2) Die Entschlackungskur trägt die ersten Früchte; aber sicherlich nicht solche, die man sich von den „harten Maßnahmen“ erhofft hatte. Ambitionierte Leute wie Drozd, Kraj und Bidenko wurden in z.T. unsinnigen Fights verschlissen; stattdessen trägt man wenig ambitionierte Leute wie Wilaschek oder kaum präsente Boxer wie Kuziemski spazieren.
(3) Starke Boxer wie Kotelnik oder Maidana schickt man in der ganzen Welt herum, um sie erfolgreich vom deutschen Markt fernzuhalten. Die Strategie geht auf: Trotz hervorragender und zuletzt wichtiger Kämpfe kennt die beiden hierzulande keine Sau. Selbiges blüht Dzinziruk.
(4) Sollte es tatsächlich zum 50-Millionen-Dollar-Turnier im Supermittelgewicht kommen, sind die beiden Hoffnungs- bzw. Titel- oder Ex-Titelträger Balzsay und Inkin bis mindestens 2011 abgemeldet. Sie werden im Schatten großartiger Kämpfe ein kaum beachtetes Dasein fristen. Sauerland lacht sich als Mastermind des Turniers ins Fäustchen.
(5) Im Cruisergewicht hat man mit Arslan einen Ex-Champ und mit Aleeksev einen Fast-Champ unter Vertrag. Arslan war zuletzt ständig verletzt und wurde von Jones übel verprügelt; Aleeksev ereilte das selbe Schicksal gegen Ramirez. „Pretty Boy“ und Top-Athlet Max Alexander ließ ihn auch nicht gerade vorteilhaft aussehen. Talent ist da, ja, aber Sauerland hat mit Huck einen Mann direkt in der Weltspitze, mit Hernandez einen Cruiserweight der erweiterten internationalen Klasse und in Frenkel schon das nächste Top-Prospect am Start.
(6) Mit Dimitrenko ist gestern der nächste Hype aufgeflogen. Langsam wird für Kohl die Luft im Schwergewicht dünn. Chagaev leidet unter dem Hickhack der WBA, war gegen Primus Wladimir chancenlos, ist auf einem Auge fast blind und bot schon gegen Drumond eine erschreckende Leistung. Nach langer Verletzung, versteht sich. Bleibt noch Boytsov als Hoffnungsträger. Doch der hat auch seine Schwächen und ist ähnlich charismatisch wie Dimitrenko. Bei Tomala, Charr und Köber ist jetzt schon abzusehen, dass es über Europa nicht hinausgehen dürfte.
(7) Im Halbschwergewicht herrscht Flaute: Erday boxte, wenn überhaupt, nur noch Männer aus der zweiten Reihe, der frisch gebackene Universumsrecke Garay verlor seinen Titel direkt schon wieder gegen einen unbekannten Spanier, und Brähmer ist ein wandelndes Fragezeichen: Er könnte WM werden, wie gesagt: Er könnte. Aber wann und gegen wen?
(8) Das Frauenboxen ist tot. Spätestens dann, wenn das ZDF die Koffer gepackt hat. Miese Leistungsdichte, unsägliche Urteile wie gestern, Zirkus-Charakter: Sowas wird sich langfristig nicht mehr durchsetzen können. Halmich war die Ausnahme, alles was danach kam und noch kommt, segelt im Fahrwasser des Halmich-Hypes. Kentikian und Co lassen sich einem Privatsender nicht verkaufen, ganz einfach, das hat man bei Pro7 gesehen.
(9) Verliert Sturm nächste Woche, ist man das Aushängeschild schlechthin los. Ein riskanter Fight, denn Gevor lässt sich bei weitem nicht so gut vermarkten wie Sturm. Gewinnt Sturm, tut er nur das, was man von ihm erwartet. Langfristig gesehen bleibt das Mittelgewicht jedoch schwach, zu schwach, um hier die Big Fights rauszupressen, die an anderer Stelle schmerzlich fehlen.
(1) Der Vertrag mit ZDF wird nicht verlängert. Dadurch wird dem Stall die wichtige visuelle Präsenz genommen, die Werbefläche, die Einnahmequelle, die Plattform in Deutschland, während der große Konkurrent Sauerland weiterhin auf die Partnerschaft mit dem Ersten setzen kann.
(2) Die Entschlackungskur trägt die ersten Früchte; aber sicherlich nicht solche, die man sich von den „harten Maßnahmen“ erhofft hatte. Ambitionierte Leute wie Drozd, Kraj und Bidenko wurden in z.T. unsinnigen Fights verschlissen; stattdessen trägt man wenig ambitionierte Leute wie Wilaschek oder kaum präsente Boxer wie Kuziemski spazieren.
(3) Starke Boxer wie Kotelnik oder Maidana schickt man in der ganzen Welt herum, um sie erfolgreich vom deutschen Markt fernzuhalten. Die Strategie geht auf: Trotz hervorragender und zuletzt wichtiger Kämpfe kennt die beiden hierzulande keine Sau. Selbiges blüht Dzinziruk.
(4) Sollte es tatsächlich zum 50-Millionen-Dollar-Turnier im Supermittelgewicht kommen, sind die beiden Hoffnungs- bzw. Titel- oder Ex-Titelträger Balzsay und Inkin bis mindestens 2011 abgemeldet. Sie werden im Schatten großartiger Kämpfe ein kaum beachtetes Dasein fristen. Sauerland lacht sich als Mastermind des Turniers ins Fäustchen.
(5) Im Cruisergewicht hat man mit Arslan einen Ex-Champ und mit Aleeksev einen Fast-Champ unter Vertrag. Arslan war zuletzt ständig verletzt und wurde von Jones übel verprügelt; Aleeksev ereilte das selbe Schicksal gegen Ramirez. „Pretty Boy“ und Top-Athlet Max Alexander ließ ihn auch nicht gerade vorteilhaft aussehen. Talent ist da, ja, aber Sauerland hat mit Huck einen Mann direkt in der Weltspitze, mit Hernandez einen Cruiserweight der erweiterten internationalen Klasse und in Frenkel schon das nächste Top-Prospect am Start.
(6) Mit Dimitrenko ist gestern der nächste Hype aufgeflogen. Langsam wird für Kohl die Luft im Schwergewicht dünn. Chagaev leidet unter dem Hickhack der WBA, war gegen Primus Wladimir chancenlos, ist auf einem Auge fast blind und bot schon gegen Drumond eine erschreckende Leistung. Nach langer Verletzung, versteht sich. Bleibt noch Boytsov als Hoffnungsträger. Doch der hat auch seine Schwächen und ist ähnlich charismatisch wie Dimitrenko. Bei Tomala, Charr und Köber ist jetzt schon abzusehen, dass es über Europa nicht hinausgehen dürfte.
(7) Im Halbschwergewicht herrscht Flaute: Erday boxte, wenn überhaupt, nur noch Männer aus der zweiten Reihe, der frisch gebackene Universumsrecke Garay verlor seinen Titel direkt schon wieder gegen einen unbekannten Spanier, und Brähmer ist ein wandelndes Fragezeichen: Er könnte WM werden, wie gesagt: Er könnte. Aber wann und gegen wen?
(8) Das Frauenboxen ist tot. Spätestens dann, wenn das ZDF die Koffer gepackt hat. Miese Leistungsdichte, unsägliche Urteile wie gestern, Zirkus-Charakter: Sowas wird sich langfristig nicht mehr durchsetzen können. Halmich war die Ausnahme, alles was danach kam und noch kommt, segelt im Fahrwasser des Halmich-Hypes. Kentikian und Co lassen sich einem Privatsender nicht verkaufen, ganz einfach, das hat man bei Pro7 gesehen.
(9) Verliert Sturm nächste Woche, ist man das Aushängeschild schlechthin los. Ein riskanter Fight, denn Gevor lässt sich bei weitem nicht so gut vermarkten wie Sturm. Gewinnt Sturm, tut er nur das, was man von ihm erwartet. Langfristig gesehen bleibt das Mittelgewicht jedoch schwach, zu schwach, um hier die Big Fights rauszupressen, die an anderer Stelle schmerzlich fehlen.